Es war Samstag der 17.06.17

Ein ganz normaler Tag. Wir standen auf, gingen einen Kaffee trinken, erledigten den Einkauf.

Dann wollte er mit mir reden. Wir setzten uns in die Wohnstube und da eröffnete er mir dann, dass es vorbei ist. Nach 6 1/2 Jahren. Einfach so.

Doch wie kam es dazu und warum?

Alles begann 2015 mit der Beförderung zum Hauptmann.

Mein Partner ist im Berufsmilitär. Schnell stieg er auf zum Hauptmann und kaum hatte er sich in seiner neuen Position eingearbeitet kam 2016 der Beförderungsvorschlag zum Major.

Als wenn seine Arbeitszeiten nicht schon lang genug waren, musste er viele verschiedene Tests absolvieren und für diese auch lernen.

Als die ersten Tests durch waren, neigte sich das Jahr dem Ende zu und 2017 brach an.

Er meldete sich auf ein Mal nicht mehr zurück. Er rief kaum noch unter der Woche an und an den Wochenenden, wenn er nach Hause kam, merkte ich schnell, dass er null Bock auf Aktivitäten hatte. Er war noch ruhiger als sonst und wirkte wie in sich gekehrt.

Ich schob es auf seine Arbeit, womit ich sogar im Nachhinein betrachtet recht behalten sollte. Der ganze Prüfungsstress und die zusätzliche Arbeit schlauchte ihn.

Am 13.06.17 rief er mich an und sagte er kommt nach Hause, weil er krankgeschrieben wurde. Auf meine Fragen, was passiert sei, antwortete er: Das erzähl ich dir, wenn ich morgen nach Hause komme.

Und das tat er dann auch.

Diagnose: Burnout.

Die Tage vergingen. Lustlos und ausgemergelt kam er mir vor und mit meiner Witzigen Art versuchte ich ihn aus seinem Mauseloch heraus zu holen. Doch vergebens.

Am Samstag ließ er dann die Bombe platzen. Er machte Schluss.

"Ich habe seit einem halben Jahr einfach keine Gefühle mehr für dich, jedenfalls nicht so, wie es sein sollte. Du bist in diesen 6 Monaten eher wie eine Freundin auf kollegialer Ebene geworden. Ich habe es versucht. Aber ich kann mir und dir einfach nicht weiter etwas vorspielen."

Meine Welt brach zusammen.

6 1/2 Jahre, innerhalb weniger Minuten in den Sand gesetzt.

Mein Leben ist seitdem die Hölle auf Erden. Er ist meine große Liebe. Mein Leben. Mein ein und alles. Und nun soll das alles vorbei sein? Einfach so?

Ich weiß nicht wie ich ohne ihn weiter machen soll.

Er ist Alles für mich.

Wir schliefen getrennt. Ich übernachtete Auswärts. Ich bekam kaum ein Auge zu und weinte nur noch. Meine Tränen schienen kein Ende zu kennen.

Am Sonntag sahen wir uns dann.

Wir redeten.

Wir redeten darüber wie es weiter gehen soll.

Ich ging darauf ein, dass wir fortan nur Freunde sind. Kollegen. Gute Kollegen.

Doch er möchte, dass ich ausziehe. Er gibt alles auf und lässt mich mit einem herausgerissenen Herzen zurück.

Meine Welt verwandelte sich in einen Scherbenhaufen.

Alles was ich fühle ist Liebe. Ich Liebe ihn immer noch. Ich möchte ihm so gerne helfen....

Doch er will nicht mal Hilfe vom Arzt. Er möchte, dass ich gehe und ich kann nur mit blutendem Herzen mich fügen...

Ich werde ihm eine Freundin sein. Friendzone. Ich werde für ihn da sein wenn er das will. Ich werde zu ihm stehen... doch zuerst wird mein Herz bluten, meine Seele schreien und verzweifeln.

Er steht hinter mir. Er hat mir versprochen mich zu unterstützen, bis ich wieder auf eigenen Beinen stehen kann... doch es tut weh.

Es tut weh nicht neben ihm einschlafen zu dürfen.

Es tut weh ihn nicht küssen oder berühren zu dürfen.

Es tut weh die Bilder von uns anzusehen die überall hängen.

Es tat weh sie abzunehmen.

Es tat weh eine potentielle eigene Wohnung anzusehen.

Es tut weh diese 6 1/2 Jahre hinter sich zu lassen und zu hoffen das es eines Tages nicht mehr weh tun wird.

Denn ich gebe nicht auf.

Ich gebe ihn nicht auf.

Ich Liebe ihn.

Ich werde ihn immer lieben.

"Ich werde für Dich da sein. Ich werde dich in allem was jetzt kommt unterstützen, bis du wieder auf eigenen Beinen stehen kannst. Ich halte meine Versprechen. Für meine Freunde tu ich das. Und du bist die Beste Freundin, Kollegin, die ich habe."

Auch wenn diese Worte wunderschön sind, so tun sie tief in mir weh.

Burnout. Was tun wenn's brennt?

Mit diesem Buch möchte ich den Schmerz verarbeiten und vielleicht finde ich ja die Antwort.

Irgendwann...