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Noch bevor die Sonne untergeht kommen die Drei letztendlich im Gebiet des Yamanaka-Clans an.
"Entschuldigung, wir hatten sie wirklich erst morgen erwartet.", meint Hina Yamanaka nervös als sie den beiden Senju Brüdern und Tsuru Tee einschenkt.
Bisher wurde ihnen seit ihrer Ankunft nur gesagt, dass das Clan-Oberhaupt sie gerade nicht empfangen kann, weshalb sie Hinas Gastfreundschaft genießen. Sie ist zwar mit Abstand die hübscheste Frau im gesamten Yamanaka-Clan, doch ebenfalls sehr schüchtern, weshalb sie bisher noch keinen Mann an sich herangelassen hat. Hina und Tsuru kennen sich noch aus Kindertagen, allerdings haben sie sich seit über zehn Jahren bereits nicht mehr gesehen. Oder wenn, dann nur flüchtig.
Hashirama winkt ab und erklärt, dass sie wegen Tsuru früher als geplant gekommen sind.
Dahingegen scheint Tobirama nicht so erfreut zu sein, denn es ist ihm nicht entgangen wie angespannt der gesamte Clan ist.
Es ist etwas vorgefallen, daher werden sie gerade nicht zum Oberhaupt vorgelassen. Nur kann er sich noch nicht erklären, was genau passiert sein soll.
Und auch Tsuru plagt ein ungutes Gefühl. Als würde irgendetwas bedeutsames vorgehen, doch kann sie nur hoffen, dass sie nicht jeden Moment alles in Flammen stehen wird.
"Hina, kann ich dich kurz sprechen?", fragt Tsuru. "Unter vier Augen."
Die Yamanaka scheint einen Moment zu zögern, schließlich will sie die Senju ungerne sitzenlassen, doch stimmt sie zu und die beiden Frauen verlassen den Raum.
Tsuru zieht Hina ein Stück weg und holt dann tief Luft.
"Ich muss mit meinem Bruder sprechen, es ist wirklich dringend. Kannst du mir nicht irgendwie helfen?", fragt Tsuru, doch Hina ist sich offensichtlich etwas unsicher.
"Es tut mir wirklich leid, aber... eigentlich darf ich das nicht sagen, aber es geht um euren Großvater. Es geht ihm nicht gut, daher hat Daisuke anders zu tun."
"Ist es etwas ernstes?"
"Das ist noch nicht ganz sicher."
"Okay.", seufzt Tsuru. "Nur eine letzte Frage noch. Ist hier in letzter Zeit irgendetwas vorgefallen? Etwas ungewöhnliches?"
"Bis auf die schlechten Neuigkeiten eigentlich nicht.
Nun ja, nach deinem unerwarteten Brief hat dein Vater uns natürlich erzählt, was euch geschehen ist. Ein schrecklicher Unfall war das. Ich bin wirklich froh, dass du rechtzeitig fliehen konntest und heil auf bist."
Tsuru bleibt die Sprache weg. Sie sieht ihre Freundin nur verwirrt aus an und braucht eine Weile, um den Mund zu öffnen.
"Mein Vater?"
"Ja, wusstet du etwa noch nicht, dass er es ebenfalls geschafft hat?"
Tsuru schüttelt ungläubig den Kopf.
Wie auf Kommando hören sie näherkommende Schritte und drehen sich zu der Person um, die da auf die Beiden zukommt.
"Wir haben gerade über sie gesprochen, Hamasaki-sama.", meint Hina und vor ihnen kommt Masaru Hamasaki zum Stehen.
Die Augen von Tsuru weiten sich schockiert und sie kann nichts anderes tun als wie angewurzelt dazustehen.
"Es freut mich dich gesund und munter zu sehen, Tsuru. Ich habe gehört du wurdest von den Senju gerettet. Ich würde mich dafür sehr gerne bei ihnen bedanken."
"Hier entlang.", leitet ihn Hina an und Tsuru kann den beiden nur ganz langsam und schweren Schrittes folgen. Sie fühlt sich in diesem Moment als hätte man ihr Gewichte an die Beine gehängt.
Als alle Drei sich zu den beiden Senju an den Tisch gesetzt haben, beschließt Tsuru sich zusammen zu reißen, doch ist dies nicht so leicht wie gedacht. Jedes Mal, wenn ihr Vater in ihr Blickfeld kommt, läuft ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
Letztendlich kann sie nur noch die Tischplatte anstarren.
"Es tut mir wirklich leid, dass wir gerade nicht dazu in der Lage sind euch gebührend zu empfangen, doch geht hier gerade einiges drunter und drüber.", erklärt Masaru Hamasaki, das Oberhaupt des Hamasaki-Clans und neben Tsuru der einzige Überlebende des Unglücks.
"Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Masaru Hamasaki. Bis zu dem tragischen Unfall vor einer Weile, der meinem Clan und unter anderem auch meiner geliebten Frau das Leben gekostet hat, konnte ich stolz von mir behaupten das Oberhaupt, des Hamasaki-Clans zu sein. Und auch wenn von diesem Clan nicht mehr viel übrig ist, möchte ich mich mit allem Respekt dafür bedanken, dass ihr meiner Tochter Tsuru das Leben gerettet habt."
Masaru lächelt die Beiden Senju an, doch kommen Beiden berechtigte Zweifel.
Nicht nur der meilenweite Unterschied zwischen Tsurus Verhalten und dem ihres Vaters lässt Fragen aufkommen, sondern auch seine gespielte Dankbarkeit, die seiner angespannten Körpersprache komplett widerspricht.
Zwar denkt sich Hashirama dabei nichts weiter, denn er könnte nachvollziehen, wenn er gestresst wäre nach allem, was ihnen passiert ist, doch für Tobirama ist die Sache beinahe schon glasklar.
Und zwar scheint Tsuru Hamasaki sich nicht zu freuen ihren Vater wiederzusehen, was zwar prinzipiell vieles bedeuten kann, doch nach einigem, was er von Hashirama gehört hat, nachdem er ihre Wunden behandelt hatte, kann er sich noch einige weitere Schlüsse ziehen. Natürlich behält er im Hinterkopf, dass er keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte und ihn deren Familienfeten auch nichts angehen, doch hat Tobirama ein ungutes Gefühl bei Masaru Hamasaki.
"Ich bin Hashirama Senju. Mein Beileid zu eurem Unglück, aber es freut mich, dass ich helfen konnte.", natürlich halten die Senju das Gespräch trotzdem aufrecht und kommen recht schnell dann auch von diesem eher deprimierenden Thema weg.
Tsuru ist diejenige, die sich zuerst zum frühen Schlafen gehen zurückzieht. Auch ihr Vater geht kurz daraufhin und die beiden Senju Brüder kriegen von Hina zwei Zimmer zum Übernachten gezeigt.
Die Verhandlungen sollen am nächsten Tag zur Mittagszeit stattfinden, sobald auch die Vertreter des Nara und des Akimichi-Clans angekommen sind.
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