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Kapitel 1

Sogar den Umhang hatten sie ihr weggenommen. Das Einzige, was sie gegen die bittere Kälte in den Verließen hätte schützen können. Wäre ihr ältere Schwester nun hier würde sie die Soldaten verwünschen und sie mit Wörtern verfluchen die Jorun in ihrem Leben noch nie gehört hatte und dies, obwohl sie staatliche 375 Jahre alt war.
Sie vermisste ihre Schwester. Es war erst zwei Wochen her das man sie hie runter eingesperrt hatte. Würde ihre Schwester davon wissen hätte sie sicher schon das gesamte Schloss auf dem Vulkan abgerissen.
Mit klappernden Zähnen rollte sich die Göttin noch weiter zusammen. In diesem sterblichen Körper frohe sie noch erbärmlicher als in ihrer unsterblichen Gestalt. Die kleinen goldenen Kettchen an ihren Armen verhöhnten sie praktisch. Wir binden dich an diesen Körper und du kannst nichts dagegen tun, schienen sie zu sagen. Erneut mit Tränen in den Augen vergrub sie den Kopf in ihren Armen. Sie hatte in den letzten Wochen so viel geweint sie musste eigentlich leer sein und trotzdem kullerten heiße Tränen auf den Boden aus Vulkan Gestein.
„Langsam reichts," aus der Zelle links neben ihr kam ein unmenschliches Zischen. „Du öde niedere Gottheit heulst jetzt schon zum zweiten Mal in drei Stunden. Mit einem Mal pro Tag hab ich mich abgefunden, aber mehr? Schämst du dich nicht für dein Verhalten?"
Stumm versuchte Jorun das Zucken ihrer Schultern in den Griff zu bekommen. Für das Wesen neben ihr musste es Gewohnheit sein, aber sie hatte noch nie einen Fuß in Verließe gesetzt, geschweige denn selbst je in einem Sitzen müssen. Das Schaben von Metall auf Stein erklang und dann tauchte ein eingefallenes Gesicht in dem kleinen vergitterten Fenster zwischen ihren Zellen auf.
„Lächerlich," der Mund des Wesens war mit metallenen Reiszähnen gespickt und lies nur noch erahnen das es mal normale Zähne gehabt hatte, auch der Schädel lies nur noch schwer erahnen das es selbst vielleicht mal den Menschen und Göttern ähnlich gewesen war.
Beschämt drehte die Schwarzhaarige dem Wesen den Rücken zu und starrte auf die beiden Goldkettchen an ihren Handgelenken. Wie sehr sie sich wünschte diese einfach abreißen zu können. Aber erstens ging dies gegen ihre Ehre und zweitens war es nicht möglich, ihr schon drei Mal nicht, da sie keine Göttin mit einer Gabe war die nach außen auftrat.
Wäre sie ein Mensch gewesen hätte sie nun wahrscheinlich zu den Göttern gebetet, aber zu wem betete eine in Ungnade gefallene Göttin?
„Du glaubst ehrlich ich seh dich nicht mehr nur weil du mich nicht siehst?"
Sie konnte den Spott förmlich auf ihrer Haut brennen fühlen. Sie hatte viel erfahren wegen ihrer Gabe, aber Spott nicht. Spott war ihr bis vor zwei Wochen ein Fremdwort gewesen.
„Hast du nichts Besseres zu tun?" Dumme Frage schallte Jorun sich so gleich, natürlich hatte das Wesen nichts Besseres zu tun. Es saß im Gefängnis der Götter tief unten im heiligen Vulkan und wartete darauf das über sein Schicksal gerichtet wurde. Es war genau wie sie, es hatte irgendwo versagt und war nun hier gelandet.
Ein warmer Windhauch strich ihr übers Gesicht. Brach der Vulkan wieder aus? Dieser Ort hier war verflucht, es durfte keine warme Luft geben, nichts Sanftes schaffte es in die Nähe des Berges.
Erneut strich die warme Luft um sie herum, liebkoste ihre Wange und spielte mit ihren Haaren. Mama. Ein leises krächzten verließ ihre Kehle. Vielleicht bedeutete das ja das ihre Verhandlungen doch nicht so streng ausfallen würden. Vielleicht würde nicht das Jüngste Gericht über sie urteilen, sondern lediglich das Gericht der Götter.
Wie hatte es nur so weit kommen können. Sie war doch die Hoffnung gewesen. Sie hätte die Schicksale führen sollen und nun hatte sich ihr eigenes so gegen sie gewandt.
„Wann ist deine Verhandlung?" die knarzende Stimme des Wesens war weniger ruppig.
„Morgen muss ich vor das Jüngste Gericht treten."
Ein leises Pfeifen ertönte als das Wesen scharf die Luft durch seine metallenen Zähne einzog. „Mei, mei. Du bist um einiges jünger als ich und hast es doch geschafft dir deutlich früher einiges einzubrocken."
Es bleckte die Zähne und anhand des folgenden Geraschels schloss sie das es sich wieder hinsetzte.
„Sag, was hast du angestellt, dass du, eine ihresgleichen nun hier unten sitzt und auf die Entscheidung über dein Schicksal wartest?"
Jorun zog die Nase hoch „Ich habe versagt. Ich habe versagt das zu werden was ich werden soll und das zu nutzen was meine Gabe mir gibt."
„Also eine mindere Gottheit. Mach dir nichts draus, von euch sitzen ständig welche hier unten wegen irgendwelcher Verbrechen und werden dann wieder freigesprochen, weil sie eh nichts anrichten können."
Sie hatte sich noch nie gewünscht eine niedere Gottheit zu sein, sie wusste das die anderen Götter nicht viel von ihnen hielten, aber sie hätte auch das in Kauf genommen, wenn es sie hier nur wieder rausbrachte.
Bevor sie etwas erwidern konnte, hörte sie das laute Quietschen von Schlüsseln in uralten Schlössern. Dann wurde die schwere Tür aus Eisen über den Boden geschoben. Wen holten sie diesmal?
Schwere schnelle Schritte erklangen und sie zählte leise mit. Das musste die erste Zelle gewesen sein, jetzt die zweite, die dritte, die vierte und dann blieben die Schritte stehen. Direkt vor ihrer Tür hörte sie das schwere Atmen. Sie sollten bloß denjenigen der auf der anderen Seite des Gangs saß mitnehmen.
„Zelle 4b, hier sind wir richtig."
Jorun Herz zog sich zusammen. Was wollten sie denn heute schon von ihr? Sie sollte doch erst morgen geholt werden? Es musste eine Verwechslung sein, es musste einfach.
Sie versucht sich noch enger in sich zu verkriechen und dann wurde die Tür zu ihrer Zelle geöffnet. Still folgte.
„Bist du sicher das sie die richtige ist?" „Sieht irgendwie nicht so göttlich aus."
Füße stapften auf sie zu und blieben hinter ihr stehen. „Komm schon, genug geschlafen. Wir werden dich sicher nicht tragen."
Jorun schluckte heftig, sie wurde von den Wächtern genauso dreckig behandelt, wie tatsächliche Verbrecher, die hier saßen. Ohne den verschiedenen Engeln in die Augen zu schauen, richtete sie sich mit Hilfe der Wand auf. Die Welt drehte sich. Ihre schwarzen langen Locken klebten verdreckt auf ihrem Rücken und in ihrem Gesicht. Sie musste entsetzlich stinken. Dieser sterblichen Körper brauchte solch viel Aufmerksamkeit und gesund und ansehnlich zu bleiben.
„Na los jetzt," kalte behandschuhte Hände  schoben sich um ihre Oberarme und zerrten sie aus der Zelle. Jorun konnte nichts tun als hinterher zu stolpern und selbst wenn ihre Macht nicht gebunden gewesen wäre so hätte sie Sicht nicht wehren können. Sie war eine der wenigen Gottheiten, die nicht mit zusätzlicher Stärke oder Macht außerhalb ihrer Gabe geboren worden war.
Ihre Augen wollten nicht richtig fokussieren und so wurde sie lediglich durch die dunklen Gänge des Vulkans gezerrt. Es war egal, denn selbst wenn sie hätte etwas erkennen können so hätte sie den Weg nicht wieder gefunden, egal wo hin.
Sie fühlte es bevor sie es sah. Die Wärme der Sonne hatte den Stein des Vulkans erwärmt. Sie traten aus der Höhle und sofort biss ihr das gleißende Licht in die Augen.
Es dauerte, bis sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, aber jetzt wo sie standen, konnte sie auch erkennen wo sie waren. Sie standen etwa hundert Meter unter dem aus Citrin gefertigten Palast. Dies hier war der Ausgang aus den Gefängnissen und der Platz der über eine Brücke mit den Gerichtssälen aus Eisen verbunden war.
„Los", der Engel der ihren rechten Arm gepackt hielt setzte sich in Bewegung und zerrte sie mit sich auf die im Wind knarzende Brücke zu. Mehr aus Instinkt als Absicht stemmte Jorun ihre Füße in den Boden, sie war doch heute noch gar nicht dran. Warum musste sie jetzt schon hier her?
Ohne auf ihre Gegenwehr zu achten, zerrten die Engel sie weiter. Für sie musste das nicht mal ein Aufwand sein. Die Engel waren mit übermenschlicher Stärke beschenkt um die Götter zu schützen und ihnen zu dienen.
Frustriert schlug die Schwarzhaarige nach einem von ihnen, erwischte ihn natürlich aber nicht. Seufzend gab sie ihre Gegenwehr auf. Sie hatte versagt. Eigentlich hatte sie es nicht anders verdient als so. Sie war ihrem Schicksal nicht gefolgt und so musste sie sich nun dem beugen, was für sie entschieden wurde.
Ab morgen würde sie an das gebunden sein, was auch immer das Jüngste Gericht entschied. Sie seufzte tief.
Vor ihr taten sich die großen Eisenflügeltüren auf. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie die Brücke schon überquert hatten. Im inneren hörte sie laute Stimmen. Es klang, als wären tatsächlich alle gekommen die in der Nähe gewesen waren. Sie alle waren gekommen, um zu sehen was mit der ehemals zukünftigen Führerin passieren sollte. Jorun verkroch sich in sich selbst. Einfach niemanden anschauen. Ihre Schwester war eh nicht hier und das enttäuschte Gesicht ihrer Mutter würde sie nicht aushalten.
Sie betraten den ersten Saal und sofort wurde es still. Nicht einmal das Geraschel von Gewändern war noch zu hören. Während sie in die Mitte geführt wurde, begann leises Getuschel einzusetzen. Man brachte sie auf eine kleine Empore mit etwas das einem Rednerpult ähnelte. Es war ganz aus Eisen und stand einem ebenso aus Eisen gefertigten langen Tisch gegenüber an dem das Gericht der Götter platzgefunden hatte.
Ortrud hob die Hand. Es wurde erneut still im Saal. Jorun sah auf und musterte die fünf Götter die vor ihr saßen. Sie alle waren aus der Reihe der ersten Götter und überaus mächtig.  „Nun da wir alle hier versammelt sind," der älteste Gott erhob sich und der gesamte Saal tat es ihm gleich. „Heute sind wir hier, um die Entscheidung mitzuteilen, die nach vielen Diskussionen und Einwänden letzte Nacht getroffen wurde." 
Der gesamte Saal setzte sich wieder. Nur Jorun stand noch. Auf dem Angeklagten Podium gab es keine Sitzmöglichkeiten. Die Augen auf das Eisen gerichtet lauschte sie dem Geraschel von Papier. Alles, was hier laufen würde war nur Show. Die Entscheidung war schon gefallen, aber die alten Götter liebten es Spannung zu erzeugen.
„Nun Jorun, du bist dir im Klaren über deine Anklage?" Seine Stimme dröhnte durch den Saal.
„Ja bin ich."
„Dann ist dir auch klar, dass du eine angemessene Strafe erhalten wirst?"
„Ja."
„Nun, gestern Abend ist mehrheitlich dafür gestimmt worden. Der Beschluss steht also fest. Morgen wird das Jüngste Gericht über dein zukünftiges Schicksal entscheiden. Dein altes wird dir abgenommen und dafür bekommst du eines dem du dieses Mal gerecht werden kannst."
Die Schwarzhaarige senkte den Kopf noch weiter. Sie wusste genau, was er mit dem Schicksal, das sie erfüllen konnte meinte. Sie würde zufällig gleichzeitig mit jemandem im Gefängnis sitzen oder irgendwo als Sklavin arbeiten und demjenigen zur Flucht verhelfen. Es würde ein Schicksal werden, bei dem sie nichts falsch machen konnte.
„Jorun Göttin der Visionen und Führerin großer Visionäre wirst du dein dir morgen zugeteiltes neues Schicksal akzeptieren und danach leben, wie es bestimmt es?"
Am liebsten würde sie verneinen, am liebsten würde sie diesen ganzen eisernen Gerichtssaal niederreißen. In ihr rumorte ein Gefühl, das sie so noch nie gekannt hatte. Das Verlangen dem vor ihr stehenden, überheblich grinsenden Gott den Kopf abzureisen wurde immer größer.
„Ich werde akzeptieren."
Sie fühlte sich hohl. Ihre Stimme klang, als käme sie von weit weg und nicht aus ihrem eigenen Mund. Den um sie herum beginnenden Tumult bekam sie gar nicht mit. Ortrud sagte noch ein paar Worte, dann schienen sich alle zu erheben. Irgendjemand packte sie wieder am Arm und zerrte sie vom Rednerpult weg. Sie stolperte über ihr langes verdrecktes Kleid und hätte sich um ein Haar hingelegt. Nur die Hand, die sich schmerzhaft eng um ihren Arm klammerte hielt sie davon ab den Eisenboden zu küssen. Erneut stach ihr Licht in die Augen, der Boden schwankte unter ihr und dann umfing sie wieder undurchdringliche Kälte.
Weg! Sie wollte hier weg!
Unnachgiebig zerrte sie die Hand immer weiter. Das würde auf diesem sterblichen Körper definitiv Flecken hinterlassen.
„Da bist du ja wieder."
Noch bevor sie sich nach der Stimme umdrehen konnte, versetzte ihr jemand einen solchen Stoß das sie stolperte und mit der rechten Wange an die nun wieder aus Stein bestehende Wand krachte. Stumm blieb sie auf dem Boden liegen und ergab sich dem Kontrast zwischen dem kalten Boden unter ihr und dem warmen klebrigen etwas das ihre Wange hinunter ran.

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