Kapitulieren im Lotos
Rabant bemerkte Itachi erst gar nicht, war so auf die Show fixiert, dass er den Uchiha erst ansah, als dieser genau vor ihm stand und ihn ansprach.
Als er hörte, was er zu sagen hatte, verfinsterte sich sein Blick, sein Gehirn fing an zu arbeiten und im Inneren fing er an sich zu ärgern. Äußerlich jedoch sah man es ihm nicht wirklich an, stattdessen winkte er Lulu her und er deutete mit Blicken zu Itachi und dann nach oben.
Lulu nickte verstehend, wusste, dass sich Rabant erst nach Feierabend darum kümmern würde, sie wegen des noch regen Treiben in der Lotosblüte mit hochschickte.
"Ich kümmere mich darum", versprach sie ihrem Chef, nahm Itachi wieder mit sich und schritt vorerst stumm mit diesem nach oben.
Vor der Zimmertür warf sie diesem jedoch einen Blick über die Schulter, blieb kurz stehen und drehte sich vollendend zu dem Uchiha um.
"Ich hatte mit einem solchen Zusammenbruch von dem Kleinen schon gerechnet, das, was man hier mit ihm macht, ist einfach zu viel für ihn. Wenn das so weiter geht, geht er ein wie eine Pflanze und doch scheint es Rabant nicht zu kümmern, der sieht nur sein Geld, das dicke Geschäft. An Deidaras Gesundheit wird da so rein gar nicht gedacht", erzählte sie im leisen Ton, ehe sie schon langsam das Zimmer des Blondhaarigen betrat und diesen völlig apathisch im Bett liegend vorfand.
Auf ihre leise Stimme reagierte er nicht, starrte unentwegt an die kahle Wand und zitterte.
Sofort ging Lulu einige Schritte näher, setzte sich an die Bettkante und befühlte sich die Stirn, stellte fest, dass der Kleine förmlich glühte.
"Fieber, er hat hohes Fieber", stellte sie laut fest, stand auf und fasste sich etwas gestresst in ihre Haare.
"Das wird Rabant nicht gefallen, er holt ungern einen Arzt in die Lotosblüte", seufzte sie leise auf und besah sich dann erneut Deidara.
Den Wutausbruch schien Rabant im Keim zu ersticken, dennoch entging es Itachi nicht, wie sich dessen Blick verfinsterte.
Etwas wunderte er sich zwar darüber, dass dieser sich nicht selbst um das Problem kümmerte, stattdessen Lulu anwies, jedoch sagte er nichts dazu.
Nur, dass er nun offensichtlich nicht wie geplant den Heimweg antreten würde, nervte gehörig. Was hatte er denn bitte mit der Sache noch zu tun?
Widerwillig folgte er Lulu nach oben, vergrub die Hände in den Hosentaschen und verdrehte innerlich die Augen als sie sich vor der Tür zu ihm umdrehte.
„Wenn es dich stört, dann tu doch was dagegen ...", erwiderte er lediglich knapp, schließlich wusste hier jeder, dass Rabant nur eines im Sinn hatte.
Und Itachi hatte ohnehin nie verstanden, wie man für so jemanden arbeiten konnte.
Auch wenn er es nur ungern zugab, der Zustand des Blondhaarigen ging ihm irgendwie nahe, nur ändern konnte selbst er nichts daran.
Zum einen würde er sich keinen Ärger mit Rabant einhandeln und zum anderen, ... war es denn seine Aufgabe?
Kopfschüttelnd folgte er Lulu. Deidara war offensichtlich doch wieder zu sich gekommen, zumindest lange genug, um es bis zum Bett zu schaffen.
Kurz davor stoppte auch er, sah auf die zitternde Gestalt hinab und begrüßte wie so oft die absolvierte Ausbildung zum Anbu, in der man lernte, solche Situationen an sich vorbeigehen zu lassen.
Vor wenigen Minuten noch ließ er das Bild an sich heran, hier war es wohl besser es nicht zu tun, zumal er sich wieder in Erinnerung rief, um wen es sich handelte.
Sollte Rabant keinen Arzt dulden, würde es ohnehin nicht mehr lange dauern, bis Deidara über den Jordan gehen würde.
„Wird ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, oder was schlägst du vor?", fragte er Lulu nun direkt und musterte sie eindringlich.
Ihm kam da schon der ein oder andere Gedanke, wie man den Künstler dank der Situation aus der Lotosblüte bringen könnte. Nur eigentlich zählte es nicht zu den Dingen, mit denen er sich gerade beschäftigen wollte. Dennoch wäre es interessant zu erfahren, wie loyal Lulu ihrem Chef tatsächlich gegenüber stand.
Lulu drehte sich zu Itachi, hörte ihm geduldig zu und schüttelte kaum merklich ihren Kopf.
"Ich kann nichts tun, ich brauche diesen Job und vor allem brauche ich das Geld", erwiderte sie kurz, besah sich weiter Deidara und legte ihm schon einen nassen Waschlappen auf die Stirn.
Viel bringen würde das auch nicht, aber ein Anfang war es alle mal. Einen richtigen Arzt konnte sie nicht holen, nicht, solange Deidara diese ganzen Blessuren hatte, man würde sofort die Polizei zuziehen und das wäre das Aus für die Lotusblüte.
Geschlossen wegen Drogenmissbrauch, wegen Unterdrückung des Personals und noch einige Dinge mehr.
"Ich kann, wie eben schon gesagt, keinen Arzt holen, nicht, solange bis die ganzen Flecken weg sind. Ich muss also mit Hausmitteln, wie 'Wadenwickeln' dem Fieber zu Leibe rücken. Wenn ich das schaffe, dann kann ich auch einen richtigen Arzt rufen", wiederholte sich Lulu traurig, stand auf und holte schon einige kleine und große Handtücher, welche sie nass machte und Deidara um die Beine und den Oberkörper wickelte. Außerdem packte sie ihn danach richtig schön warm ein und rief nach einem der anderen leichten Mädchen.
Eine Blondine trat in das Zimmer, fragte, was sie tun sollte und bekam von Lulu den Auftrag einen fiebersenkenden Tee zu machen. Geli, wie sie genannt wurde, nickte kurz und folgte der recht merkwürdigen Anweisung und begab sich auch gleich in die Küche.
Deidara hingegen wirkte sehr blass, schwitzte stark und keuchte leise im Schlaf.
Scheinbar hatte das Fieber den Höhepunkt erreicht und zerrte an seinen letzten Reserven.
Itachi nickte lediglich, nachdem Lulu ihren Standpunkt verdeutlicht hatte.
So gesehen war es zu erwarten, schließlich musste sie von irgendetwas leben.
Nur was genau er nun tun sollte... Im Moment fühlte sich Itachi mehr überflüssig als nützlich, stand lediglich daneben und verfolgte Lulus Bemühungen stillschweigend.
Dass sie keinen Arzt rufen konnte, so weit verständlich, dennoch sah Deidara nicht gerade aus, als würde er das überleben.
Erst, wenn die Flecken verschwunden sein sollten?
„Was soviel heißt wie gar nicht", murmelte er eher abwesend, während sein Blick weiter ungerührt auf dem Blondhaarigen lag, der nun mit Tüchern eingewickelt wurde.
„Kann ich irgendwas tun? Ich mein ... wenn nichts mehr ist ...", begann er, unterbrach sich jedoch selbst, als jemand den Raum betrat.
Abermals schweigend wartete er bis Geli den Raum wieder verließ, um der Anweisung zu folgen.
Das leise Keuchen des Blondhaarigen...
So wie er wirkte, viel zu schwächlich, würde er wohl ohne Arzt kaum lange durchhalten.
Dazu brauchte er einen fleißigen Schutzengel, nur, selbst wenn es so etwas gäbe, sicher nicht für ihn. „Ich gehe dann ... scheint eh nichts zu geben, was ihm noch hilft", warf er Lulu deshalb einfach entgegen.
Auch wenn es klang, als würde es Itachi nicht weiter interessieren, dann doch nur, weil er nicht daran dachte, sich mit etwas zu belasten, was er nicht zu verantworten hatte.
Lulu lächelte traurig auf Itachis Worte hin, nickte sogar stumm und seufzte niedergeschlagen auf.
Der Uchiha hatte mit seiner Vermutung recht, Deidara würde immer wieder neue Blessuren davon tragen, würde so gar keine Chance haben gesund zu werden.
"Du kannst hier nichts mehr tun, kannst also gehen, wenn du möchtest", entgegnete sie, tauschte schon den Waschlappen aus und wartete, dass Geli endlich den Tee bringen würde.
Wo steckte die Blondine denn nur? Wieso dauerte das so lange?
Kurz sah Lulu noch mal zu Itachi, sah wie dieser sich zum Gehen abwandte und lächelte deswegen etwas.
Sie fragte sich überhaupt, warum er noch geblieben war, warum ihn das Schicksal des Kleinen interessierte.
Nachfragen wollte sie nicht, schließlich ging es sie nichts an und so kümmerte sie sich lieber um Deidara, sah wie dann auch endlich Geli mit dem Tee kam und sich zu ihr an das Bett setzte.
"Rabant holt einen Arzt, einen, der für genau solche Fälle tragbar ist." "Was soviel heißt, einen ohne Zulassungen, einen korrupten Arzt", schüttelte Lulu fassungslos ihren Kopf, dennoch hoffte sie, dass dieser dem Blondhaarigen helfen konnte.
"Lulu, du weißt, wie Rabant ist, dass er keinen echten Arzt hier duldet, nicht bei solchen Blessuren", sprach die Blondine erneut, streichelte dabei Deidara über den Kopf.
"Der arme Junge, er tut mir leid. Ich hab ihn sehr in mein Herz geschlossen", endete Geli, ehe sie sich erhob und mit gesenkten Blick dessen Zimmer verließ.
Lulu blickte ihr noch einmal wehmütig hinterher, wusste, dass Geli in dem Kleinen so was wie ihren Sohn sah und dass sie sich immer liebevoll um ihn gekümmert hatte.
Scheinbar tat es ihr in der Seele weh, ihn jetzt so zu sehen, so zerbrechlich, so verletzt und dem Tode nahe.
Dennoch versuchte die Blondhaarige Deidara den Tee zu verabreichen, setzte ihn etwas auf und führte die Tasse zu seinen Lippen.
Der öffnete müde Augen und Lippen, stöhnte leise wegen des Fiebers auf und hatte kaum noch die Kraft etwas zu trinken.
"Bitte versuch es", lächelte Lulu, hielt ihm weiterhin die Tasse entgegen und half ihm mit prüfendem Blick, den Inhalt zu trinken.
Deidara schaffte es die halbe Tasse zu trinken, Schluck für Schluck, legte sich dann wieder erschöpft in die Kissen und versuchte zu schlafen.
Es vergingen einige Stunden, am Abend kam der von Rabant geholte Arzt, natürlich einer ohne Zulassung und besah sich Deidara und dessen fiebrigen Zustand.
Die Untersuchung dauerte lange, er schickte sogar alle aus dem Zimmer, besah sich die ganzen Wunden und blauen Flecken, versorgte diese mit Salben und Verbänden, kümmerte sich um das Fieber und spritze dem Blondhaarigen etwas gegen die Schmerzen.
An sich war der Arzt nicht schlecht, hatte seine Zulassung nur wegen einer misslungenen OP verloren, war daher also nicht der schlechteste und bekam Deidara so auch innerhalb einer Woche wieder auf die Beine.
Rabant freute dies natürlich sehr, immerhin war sein Goldesel wieder gesund, konnte arbeiten und das verlorene Geld wieder einbringen. Die Behandlung war teuer genug und Rabant gab nicht gern unnötig Geld aus, jedenfalls nicht für Ärzte, was Deidara am Tag seiner völligen Genesung am eigenen Leib erfahren durfte.
Stunden musste er die Qualen seitens Rabant ertragen, konnte sich kaum wehren, hatte bis zum Schluss alles ertragen.
Nun war sein Körper von erneut blauen Flecken gezeichnet, verbrannt, wie die Flügel einer Motte im Kerzenlicht.
Inzwischen begann sanftes Schwarz ihn zu umhüllen, hervorgebrochen aus den Abgründen der Verdrängung.
Nur ein Schimmer, wie der einer ersterbenden Flamme, blieb.
Ein trüber Lichtblick, der ihm mit dem Versprechen eines erneuten Entfachens aus den Tiefen der Dunkelheit hervorzulocken versuchte. Doch der Schmerz blendete schließlich alles aus.
Sein Haar – Blond.
Die Haut - weiß.
Sein Mund - rot.
Ein Schrei durch seine Lippen drang. "Du wirst nie mehr lachen!"
Das Blut in seinen Ohren sang.
Zusammengekrümmt kauerte er in einer dunklen Ecke auf dem Boden, die Beine von den Armen umschlossen, dicht an den Oberkörper gezogen.
Ein kalter Windzug strich über seine zerschundene Haut und durch die verborgensten Gänge seiner Seele.
Die Bilder in seinen Augen fingen an zu verschwimmen.
All seine Tränen, eingeschlossen in dem erschöpften Herz.
Wundes Herz.
Körper schmerzt.
Seele zerstört.
Endlich Wochenende, Samstag, um genau zu sein. Endlich wieder Spaß, wenn nicht mit Deidara dann eben irgendwer, im Moment war es ihm relativ egal.
Mit lockeren Schritten durchquerte er den Raum, um sich dieses Mal direkt an den Tresen zu setzen, an welchem er Rabant bereits entdeckt hatte. „Hey ... schön endlich mal wieder hier zu sein. Nette Show übrigens", setzte er betont freundlich an, um erst einmal Rabants Laune abzuwarten.
„Ich nehme erst mal so nen Cocktail, den ich das letzte Mal hatte", grinste er Jonny entgegen und sah kurz zur Bühne, auf der sich ausnahmsweise eine etwas exotischere Tänzerin entkleidete.
Jonny stand wie jeden Abend hinter der Theke, schenkte die Getränke aus und gab diese Lulu, damit sie diese unter den Gästen aufteilen konnte. Als Itachi nach einigen Tagen mal wieder auftauchte, schmunzelte der Schwarzhaarige, begrüßte ihn kurz und auch Rabant hob kurz zum Gruß seine Hand, blieb aber an seinem Platz sitzen und hatte scheinbar zu tun.
„Hey Itachi, lange nicht gesehen. Scheinbar hattest du wohl mehr als genug zu tun, was?", fragte Jonny, während er schon den Cocktail für den Uchiha fertig machte, nebenbei auf die Bühne sah und eifrig nickte.
„Die Kleine da oben ist neu, kommt aus dem Ausland und arbeitet erst seit zwei Tagen hier. Dafür ist sie aber wirklich ein Blickfang und sie ist sehr gut", erzählte er nebenbei, stellte ihm das Getränk hin und schaute kurz auf die Uhr.
Noch war der Abend früh, die Lotosblüte noch nicht voll und die Gäste bester Laune.
"Die nächste Show dürfte dir ebenfalls gefallen, unser Blondchen kann tanzen. Er macht das sogar richtig gut, bewegt sich ziemlich aufreizend an der Stange, man könnte meinen es handle sich dabei um eine Frau", schmunzelte Jonny von Neuem, nippte an seinem Scotch und warf einen erneuten Blick in Richtung Bühne, wo sich die exotische Tänzerin fast schon ausgezogen hatte.
Die Frage veranlasste Itachi dazu, sich von der Bühne loszureißen.
„Hm~... frag lieber nicht", erwiderte er relativ knapp.
Über die Arbeit verriet er ohnehin nie etwas, zumal jeder hier wusste, welchem Job er nachging. Außerdem hatte es nicht nur diesen Grund, warum sich der Uchiha eine Woche nicht blicken ließ.
Nur wenn er sich so umsah und Rabants wie auch Jonnys gute Laune sah, hatten sie Deidara entweder bereits ersetzt oder aber er hatte sich wider Erwarten erholt.
Nochmals sah er kurz zur Bühne, verfolgte die aufreizenden Bewegungen der Tänzerin und musste Jonny recht geben mit dem, was dieser sagte.
Einen Moment kam ihm der Gedanke, dass sie Deidara ersetzen sollte.
„Danke ...", erwiderte er etwas nachdenklich, griff sich sogleich das Glas, was Jonny gerade erst abgestellt hatte.
Während er davon trank, hörte er diesem weiter zu, hätte sich bei den Worten jedoch beinahe verschluckt.
„Echt? Er ... ähm ... also er kann echt tanzen?" Beinahe wäre ihm etwas Anderes herausgerutscht, im letzten Moment hielt er die Überraschung, dass Deidara überlebt hatte, zurück.
Wahrscheinlich hatten es die beiden auch so bemerkt oder konnten es sich denken.
Nur was er davon halten sollte... etwas erleichtert war er schon, soviel musste er sich eingestehen. Das Glas setzte er erneut an die Lippen, wendete sich wieder der Bühne zu, auf der die Tänzerin auch ihre letzten Hüllen fallen ließ.
„Na da bin ich ja mal gespannt", sprach er dabei mehr zu sich selbst und lehnte sich seitlich etwas gegen den Tresen, während er die Show verfolgte.
Jonny mischte die nächsten Cocktails, war dabei aber immer auf Augenhöhe mit Itachi und hörte diesem aufmerksam zu, wie er über seine Arbeit sprach und dabei immer wieder die Show der Tänzerin genoss.
Ihm fiel jedoch auch auf, wie Itachi etwas nachdenklich wirkte und sich nur knapp bei ihm für das Getränk bedankte.
Scheinbar hatte er eine harte Woche hinter sich, wollte nicht darüber reden, umso mehr war Jonny verwundert, dass der Uchiha bei Deidaras Namen plötzlich wieder ganz da war, nahezu begeistert war.
"Ja, der Kleine kann sogar sehr gut tanzen. Rabant hat es durch Zufall mitbekommen und ihn gleich mal für die Bühnenshow mit eingesetzt und das trägt natürlich dazu bei, dass er noch mehr Kunden auf sich heiß macht", grinste Jonny leicht, sah wie die exotische Schönheit langsam die Bühne verließ und nun Deidara an der Reihe wäre.
Er selbst war schon gespannt, was der Blondhaarige heute machen würde, was er trug und wie er die Gäste anheizen würde.
Durch die Lautsprecher der Musikanlage wurde Lady Gaga mit Pokerface ausgelegt, die ersten Töne erklangen, das Licht auf der Bühne wurde in ein sanftes Rot getaucht und keine drei Sekunden später betrat Deidara in einer Schulmädchenuniform die Bühne, schritt rüber zur Gogo-Stange und umfasste diese zielsicher mit einer seiner Hände.
Sanft bewegte er sich im Takt der Musik, mit einem verführerischen Augenaufschlag umgriff er die Stange, schlang beide Beine um diese und bewegte seinen Oberkörper auf und ab.
Hin und wieder ließ er seine Hüften kreisen und blickte frech und keck in die Runde.
Kühles Metall berührte dabei seine Haut, schmiegte sich perfekt an seinen Körper an.
Während er den Zuschauern mit seiner Show einheizte, löste er die Krawatte seiner Uniform, ließ diese zu Boden fallen, rieb sich lasziv an der Stange und beugte sich weit nach hinten.
Die Gäste pfiffen, klatschten und grölten, er solle sich ausziehen, doch noch hatte Deidara keine Lust, legte sich stattdessen auf den Boden und spreizte die Beine, gab tiefe Einblicke, welche sogar Jonny ins Schwitzen brachten.
Dabei machte er anzügliche Bewegungen, ließ die Hüfte kreisen, stand aber dann wieder auf und knöpfte nur langsam seine weiße Bluse auf.
Lautlos fiel auch diese wenig später zu Boden, gab den Anblick auf seine helle Brust frei und wieder umfasste er das kühle Metall, schmiegte sich an diesem an, umtanzte es wie eine Elfe das Wasser.
Dass Deidara tanzen konnte, bezweifelte Itachi eigentlich weniger, genauso wenig die Kunden, welche er damit anziehen würde.
Eher fragte er sich, wie sie ihn binnen nur einer Woche so weit wieder hergestellt hatten, dass er die Gäste nicht vertrieb.
Bei den zahlreichen Verletzungen eigentlich unmöglich.
Vermutlich hatte Rabant dabei keine Kosten gescheut, mit den richtigen Mitteln ließ sich ja alles Mögliche verstecken.
Warum dachte er eigentlich über so was nach? Itachi schalte sich innerlich und wendete seinen Blick wieder auf die Bühne, nachdem er viel zu lange auf das Glas in seiner Hand gestarrt hatte. Leise murrend sah er der Tänzerin nach, die er nun verpasst hatte.
Die Musik wechselte, kündigte so den nächsten Act an.
Pokerface...
Der Uchiha musste zugeben, dass er es in letzter Zeit etwas zu oft gehört hatte, um es noch gut zu finden.
In den Archiven wäre er ohne Musik wohl durchgedreht.
Demzufolge hatte er die vergangene Woche mehr als genug gehört.
Dennoch richtete er seinen Blick weiter auf die, nicht grundlos in leichtem rot, ausgeleuchtete Bühne.
Eine seiner Augenbrauen wanderte in die Höhe, als er die Schulmädchenuniform erkannte, kurz darauf den, der sie trug.
Deidara und Pokerface.
Fast schon zu witzig, um darüber lachen zu können. Wenn Itachi jemanden kennengelernt hatte, bei dem man nicht wusste, ob er spielte oder seine Mimik etwas Ehrliches hatte, dann Deidara.
Gut, ihm fielen wesentlich mehr Personen ein, die dazu passten, allen voran Madara oder Pain.
Aber bei denen hatte er doch ab und zu eine Ahnung, was sie dachten.
Von dem Künstler konnte das wohl niemand behaupten.
Itachi musste zu seinem Ärger jedoch feststellen, dass er sich wohl wie so viele der Gäste von dem, was Deidara zeigte, ablenken ließ.
Egal ob das, was er gerade vorspielte, nun ehrlich sein sollte oder nur der Show diente ... es wirkte verdammt verführerisch.
Der kleine Giftzwerg hatte es echt drauf.
Wie viele von denen wohl bereits ihr Geld zählten, sich versicherten genug dabei zu haben?
Innerlich grinsend trank Itachi einen Schluck, als das Grölen lauter und die Sprüche dreckiger wurden.
Soweit hatte selbst er sich unter Kontrolle. Trotzdem schielte der Uchiha zu der Stange hinüber, an der sich der Kleine schmiegte. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Deidara noch lebte und selbst wenn hatte er sich vorgenommen, diesem nicht noch einmal zu nahezukommen.
Nur bei dem, was er unweigerlich sah, wurde ihm doch etwas wärmer.
Musste am Alkohol liegen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, das Glas vollends zu leeren.
So wie sich Deidara am Boden räkelte, wer konnte ... wer wollte da wegsehen?
Etwas nachdenklich verfolgte er das zu Boden fallende Hemd, wunderte sich mittlerweile nicht mehr, dass keinerlei Verletzungen erkennbar waren und wendete sich an Jonny.
Mit einer knappen Geste deutete er auf das leere Glas. „Noch eins davon."
Ein kurzer Blick zur Bühne genügte, um seine Bedenken zu zerstreuen.
„Ist er heute Abend noch frei?", verlangte er zu wissen, vermied es jedoch sich von der Show loszureißen.
Es hätte ihn zwar gewundert, doch Fragen kostete schließlich nichts.
Dass er allein damit seine Absichten über den Haufen warf, kümmerte Itachi derzeit weniger.
Seit wann hielt er sich an irgendwas, wo blieb da der Spaß?
Sanftes Rotlicht traf auf Deidaras nackten Oberkörper, ließ ihn beim Tanzen noch erotischer, noch anmutiger aussehen.
Seine Bewegungen wurden sicherer, sein Becken kreiste rhythmisch an der stählernen Stange, zog alle Blicke auf sich, entlockte so manchem ein dunkles Raunen.
Natürlich entging ihm dies nicht, auch nicht, wie Itachi ihn beinahe schon anstarrte, dabei immer wieder an seinem Drink nippte und weiterhin sehr interessiert seine Show verfolgte.
Dann tat er aber etwas, was noch nie jemand gemacht hatte, er verließ langsam und grazil die Bühne, schritt beinahe Elfen-gleich auf die Theke zu Itachi, blieb schließlich vor diesem stehen und zog genau vor ihm sein Tanzprogramm durch.
Dabei entfiel ihm auch seine Frage an Jonny nicht, lächelte deswegen sogar leicht und fuhr dem Uchiha provokativ über den Oberschenkel, schnurrte dabei leise auf und schaute ihn verführerisch dabei an.
"Du willst also wissen, ob ich noch frei bin?", säuselte er leise, für die Anderen nicht hörbar, strich ihm keck weiter über das Bein und wanderte sehr langsam und zielsicher zu seinem Knie.
„Für dich hätte ich schon zwei Stunden Zeit", tanzte er ihn frech an, rieb sich neckend an seinem Körper und immer wieder legte sich dabei ein Lächeln auf seine Lippen.
Jonny, der dies beobachtete, diesem klappte die Kinnlade runter, starrte den Blondhaarigen an und fragte sich, woher dieser seine so forsche Art plötzlich herhatte.
Deidara würdigte dem Barkeeper keines Blickes, diese hafteten noch immer an Itachi, an dessen Lippen, seinen Augen, seinen Haaren.
Mit seiner freien Hand fasste er sich langsam an den Reißverschluss seines ziemlich kurzen Röckchens, zog ihn Millimeter für Millimeter runter, ließ kurz von Itachi ab und drehte ihm seinen Rücken zu.
Sich leicht nach vorne beugend, streifte er sich diesen nun langsam ab, wackelte dabei aufreizend mit dem Hinterteil und warf dem Uchiha einen frechen Blick über seine Schulter zu.
"Itachiiii~...", schnurrte er leise auf, stieg aus dem Rock und ließ diesen unbeachtet am Boden liegen.
Itachi konnte sich nicht erinnern, dass jemals eine der Tänzerinnen die Bühne verlassen hatte.
Dass gerade Deidara die ungeschriebene Regel brach, irritierte ihn weit weniger, als die Richtung, welche dieser eingeschlagen hatte.
Eher um sich abzulenken, griff er nach dem Glas, was Jonny irgendwann abgestellt haben musste, fixierte Deidara dabei jedoch weiterhin eher desinteressiert.
Nur sein Blick ließ sich weit weniger beeinflussen als es bei seiner Mimik der Fall war, weshalb das Schwarz fast schon aufblitzte, als er die Berührung des Blondhaarigen spürte.
Die Frage, eigentlich an Jonny gerichtet, hatte Deidara nun leider gehört.
Doch Itachi interessierte es schon allein bei der Antwort nicht weiter.
Langsam stellt er sein Glas wieder ab, als der Kleinere näher trat und sich verlangend gegen ihn drängte.
Was auch immer er damit bezweckte, ohne Erfolg blieb es bedauerlicherweise nicht.
Itachi konnte sich weder von den zu einem Lächeln verzogenen Lippen, noch von den Augen losreißen ... noch weniger von dem Körper, der sich an ihm rieb.
Scheinbar hatte er sich ziemlich schnell erholt, was Itachi noch immer wunderte, derzeit allerdings in den Hintergrund trat.
Er stützte sich weiter mit dem rechten Unterarm auf den Tresen, die andere Hand locker auf dem Oberschenkel platziert und vermied es dem Kleineren damit zu nahezukommen.
Den Triumph würde er ihm nicht gönnen, noch weniger vor Publikum, das er zugegebenermaßen einen Moment völlig vergessen hatte.
„Ganze zwei Stunden ..." Mit soviel Spaß hatte er an diesem Abend eigentlich nicht gerechnet, was ihm nun ein Grinsen entlockte.
„Wann und ... wie viel?", raunte er dem Blondhaarigen entgegen, kurz bevor dieser sich etwas entfernte.
Wenn es nach ihm ging, sofort...
Sein Blick folgte der mehr als aufreizenden Bewegung des Kleineren, heftete sich direkt auf den Hintern, so nah...
Automatisch befeuchtete seine Zunge die viel zu trockenen Lippen.
Wer konnte sich da zurückhalten?
Er nicht.
Seine Linke wanderte direkt zu einer der Pobacken, wobei er etwas fester zupackte.
Den meisten Gästen fiel es wohl kaum auf, auch nicht, als er den Griff kurz darauf wieder löste, um mit den Fingern leicht darüberzustreichen.
Mit einem Schmunzeln musterte er Deidara, der mehr als auffordernd über die Schulter zu ihm blickte.
Spätestens als er seinen Namen hörte, die Art, mit der Deidara ihn aussprach ... hatte dieser ihn so weit.
Die Hitze schien beinahe unerträglich und er wollte inzwischen wesentlich mehr, als nur zusehen. Sicher hatte der Blondhaarige mit seiner kleinen Show auch nichts anderes beabsichtigt.
Die Musik dröhnte Deidara in den Ohren, ließ sie fast klingeln und doch konnte er Itachis Blick auf sich spüren, wie sie ihn anstarrten - fast schon hungrig und gierig.
Dass er sich aber gekonnt zurückhielt, störte ihn, animierte ihn dazu noch weiterzugehen, noch frecher zu werden.
Gut, dass er kaum zwei Meter vor dem Uchiha stand, dieser nun sogar zu ihm sprach und das auch noch auf dreiste, aber doch anzügliche Art.
Blaue Augen blitzten daher geheimnisvoll auf, fingen an zu leuchten, sündige Lippen wurden mit der Zungenspitze befeuchtet, welche sich Itachis Ohr langsam näherten.
Neckisch glitt diese kurz über die Ohrmuschel, pustete dagegen."Wenn du magst... Gleich nach der Show."
Über den Preis sprach er nicht, das war Rabant sein Gebiet, er würde den Teufel tun und sich da einmischen.
Deidara entfernte sich wieder, spürte beim Herunterbeugen und Abstreifen seines Rockes die Hand an seinem Hintern, wie diese feste zupackte und ihn verzückt keuchen ließ.
Da konnte es wohl jemand nicht abwarten, umso besser, hatte er also erreicht, was er wollte.
Itachis Blick und dessen Grinsen verrieten diesen, was Deidara nicht sonderlich überraschte, immerhin war es sein Job, die Gäste heiß zu machen.
Warum also nicht ein wenig spielen?
Genau vor den Augen der anderen Gäste, welche sich ärgerten ihn und seinen Körper nicht zu besitzen.
Wie die Geier starrten sie ihn an, wie Raubkatzen auf der Lauer nach Beute, welche sie grazil zu jagen versuchten.
Deidara ließ in einer raschen Bewegung seinen Fuß genau zwischen Itachis Schritt gleiten, blaue Augen sahen diesen erneut keck und sündhaft erotisch an und wieder beugte der Blondhaarige sich leicht zu ihm vor.
"Zieh es aus", schnurrte er leise, beinahe schon zärtlich und deutete auf das an seinem Oberschenkel enganliegende Strumpfband.
Nur mit Mühe beherrschte sich Itachi.
Nicht die anderen Gäste brachten ihn dazu, es ging einzig und allein ums Prinzip.
Da der Blondhaarige sicher einen Grund hatte, inmitten der unzähligen Zuschauer genau ihn anzusteuern, würde er ihm den Triumph nicht gönnen, zu sehen, wie er die Fassung verlor.
Was Itachi allerdings zu der Frage brachte, ob es tatsächlich nur das sein sollte, oder Deidara etwas anderes damit bezweckte.
Die Lippen des Kleineren lenkten ihn abermals etwas ab.
Mittlerweile waren sie ihm so nah, dass er hören konnte, wie die Zunge sie befeuchtete.
Innerlich schalte er sich, dass die feuchte Zungenspitze an seinem Ohr seine Gedanken derart zerstreute.
Nach der Show fast schon gleich bedeutend mit ‚sofort'.
Damit konnte der Uchiha leben.
Nur würde der Preis wohl wieder mit Rabant ausgehandelt werden, wie nervig.
Dass er Deidara zum Keuchen brachte, allein mit seiner Berührung, wunderte ihn eigentlich etwas. Entweder der Kleinere hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, oder aber... er liebte es zu spielen. Itachi sah sich einen Moment als das ‚Opfer', was herhalten durfte.
Deidara ... auf seine Art etwas grausam...
Nicht für ihn, eher für all die Anderen, die lediglich zusahen und nach etwas mehr Aufmerksamkeit lechzen konnten.
Dass es dem Künstler noch nicht ausreichte, konnte sich Itachi denken.
Der Fuß und die folgende Aufforderung waren wohl der beste Beweis.
Sein Blick glitt über den Oberschenkel, heftete sich schlussendlich auf das Strumpfband, das, wie er zugeben musste, auf der glatten Haut mehr als verführerisch wirkte.
Eigentlich widerstrebte es ihm, der Forderung nachzugehen.
Was ihn dazu trieb, es dennoch zu tun?
All diejenigen, die ihnen zusahen und eine Menge geben würden, um mit ihm den Platz zu tauschen. Langsam hob er daher seine Hand, legte sie auf dem Knie des Blondhaarigen ab und streichelte den Oberschenkel entlang bis zu dem kleinen Band.
„Du kannst es nicht lassen", stellte er dabei betont gelangweilt fest.
Seinen Blick hob er, als sich seine Finger den Stoff griffen und daran zum Innenschenkel wanderten. Die blauen Augen waren den seinen nicht einmal so unähnlich, nur übten sie einen gewissen Reiz aus. Etwas, was das Verlangen steigerte, warum auch immer...
Sanft strichen seine Finger die Haut entlang, nur einen Moment bevor er den Druck etwas erhöhte und sie durch Fingernägel ersetzte, die quälend langsam über die Haut kratzten, das Band dabei mit sich zogen und schlussendlich vom Fuß streiften.
„Immer reizen. Der Fehler in deiner Rechnung ..." Mit der Rechten griff er nun wieder zu seinem Glas, nahm einen Schluck und stellte es wieder ab. „... du bist käuflich!"
Das Reizen konnte Itachi ebenso wenig lassen, doch er sah sich in der wesentlich besseren Position für derartige Spielchen.
Leider wirkte sein Grinsen dabei eher mitleidig, als amüsiert, denn er ging eigentlich nicht davon aus, dass Deidara den Unterschied erkannte ... oder sehen wollte.
Deidara spielte nicht, hatte sich in den Kopf gesetzt, den Uchiha heute noch herumzubekommen, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Bisher waren ihm seine Kunden egal, nicht aber Itachi.
Warum er ausgerechnet jetzt so was wie Lust verspürte, die er davor nie kannte, wusste er selbst nicht - noch nicht.
Wenige Wochen zuvor hatte er immer alles stumm ertragen, hatte alles über sich ergehen lassen und war froh, wenn diese Geier abzogen, nicht so bei ihm.
Wenn dieser auftauchte, erfüllte ihn dies mit einer gewissen Freude, Vorfreude und einem Verlangen, das er selbst nicht stillen konnte.
Deidara wurde jedoch aus seinen Gedanken gerissen, fühlte eine Hand an seinem Knie, wie diese auf unschuldige Art zu seinem Oberschenkel und dem Strumpfband glitt.
Hinzu kamen leise Worte, die nur er verstand, die ihn erneut zum Schmunzeln brachten.
Eins störte aber doch, sie klangen gelangweilt und das störte den Blondhaarigen nun doch etwas, was ihn dazu veranlasste etwas drastischer seinem Gefühl Nachdruck zu verleihen.
"Ich spiele eben gern...", mehr sagte er nicht, nahm seine Hand und klatschte damit nicht gerade zärtlich gegen Itachis Wange.
Doch stopp, was war das?
Der Uchiha zog an dem Band, zog es langsam und doch gefühlvoll an seinem Innenschenkel herunter, kratzte leicht über seine Haut, was ihn leicht erschauern ließ.
Kurz genoss er das Gefühl von dem weichen Stoff, wie er über die Haut streifte, ein angenehmes Kribbeln hinterließ.
"Wer kann ... der sollte auch", ging er frech auf Itachis nächste Worte ein, "und dass ich käuflich bin, stimmt nicht ganz!"
Deidara beugte sich zu Itachi, fasste ihn am Kinn, zwang ihn so ihn anzusehen, so dabei die mitleidigen Blicke, welche ihn aber nur zu einem müden Lächeln bewegten.
"So mitleidig ... so beschissen mitfühlend", leckte er ihm kurz über die Lippen, stieß ihn von sich und knallte ihm das Strumpfband an den Kopf. "Hier darfst du behalten", drehte er sich weg und schritt hinter zu Jonny an den Tresen.
Wer kann, der sollte auch?
Itachi hätte unter anderen Umständen sicher zugestimmt, nur verrieten auch die folgenden Worte, dass Deidara nicht begreifen wollte, dass er nicht mehr wert war als sein äußeres Erscheinungsbild.
Nicht einmal das, denn Rabant kannte offensichtlich genügend Wege, die Blessuren zu verdecken.
Der rasche Abstieg des Blondhaarigen war unter den Umständen eigentlich vorhersehbar.
Ziemlich schade, wie Itachi nicht das erste Mal feststellen musste.
Sein Blick haftete noch immer auf dem Strumpfband, vielleicht etwas zu nachdenklich, denn die Finger an seinem Kinn brachten den Uchiha dazu aufzusehen.
Das Lächeln seines Gegenübers wirkte gekünstelt und die Worte klangen beinahe schon verletzt ... vielleicht auch enttäuscht?
Itachi war sich nicht sicher, die Zunge an seinen Lippen sorgte dafür, dass er den Gedanken beiseite schob.
Nur ein Augenblick später stieß ihn Deidara bereits von sich und das Strumpfband traf ihn unerwartet im Gesicht.
„Ich frage mich, welchem Phantom du jetzt hinterherjagst", überlegte er laut genug, um es Deidara noch hören zu lassen, ließ sich dabei jedoch nicht anmerken, wie sehr es ihn verärgerte. Die Illusion seiner ‚Kunst' war es ja offensichtlich nicht mehr.
Nur war sich Itachi sicher, dass Deidara HIER nicht finden würde, was er suchte.
Kaum hatte sich dieser entfernt, wendete sich der Uchiha wieder dem Tresen zu.
Dass Deidara nun neben Jonny trat, wunderte ihn etwas.
„Ich wünsche dir übrigens viel Spaß mit einem der gierigen Idioten, Schätzchen", zwinkerte Itachi über den Tresen hinweg, nachdem er mit einem knappen Nicken in die Menge hinter sich gedeutet hatte.
Zwar tat die Aktion seinem Interesse keinen Abbruch und sicher hatte er sich so weit unter Kontrolle, nicht zu zeigen, was er davon hielt, sich vor den Gästen derart behandeln zu lassen.
Doch er konnte sich ebenso denken, dass Deidara genau darauf abzielte, ihn anzuheizen und damit zu ködern.
Nur würde er sich ganz sicher nicht so berechenbar geben.
Das konnte der Blondhaarige bei sonst wem versuchen.
Eben diesen beachtete Itachi nicht weiter, als er sein Glas leerte und es Jonny entgegenschob. „Noch eins und ich zahle dann auch gleich."
Für den Rest des Abends gab es sicher Interessanteres, als hier zu sitzen ... nur ein Glas noch und die folgende Show genießen, schließlich war er nicht gekommen, um gleich wieder zu verschwinden.
Deidara blickte Itachi desinteressiert, gelangweilt und mit einem müden Lächeln an.
"Glaub mir, das willst du nicht wissen", setzte er an, schluckte dann aber doch, als Itachi die sabbernde Horde von Brüllaffen im Publikum ansprach.
„Lass das mal meine Sorge sein, mit denen werde ich schon fertig, zur Not stelle ich mir einfach vor, dass du das bist", ein bissiger aber dennoch ernstgemeinter Kommentar, welchen Jonny nur hinnahm und den Kopf darüber schüttelte.
Deidara hatte wohl keine Ahnung, was er da gerade tat, dass Rabant mittlerweile die Ohren gespitzt hatte und dem Gespräch sehr genau zuhörte. Darüber wollte er lieber nicht nachdenken, nicht darüber, was Rabant alles machen und tun würde, lieber schenkte er Itachi wie verlangt noch mal nach, kassierte das Geld und lehnte sich ruhig an die Bar.
Rabant klingelten schon die Ohren, Itachi hatte das Interesse verloren, nur weil sein Pferd sich so stur anstellte. Oder weiß der Geier, was die Nummer eben sollte.
Wenn er eins hasste, dann wenn das Geld vor seinen Augen dahinvegetierte, wie ein Mensch in der Wüste ohne Wasser.
Das Zerschellen eines Glases war zu hören, Rabant hatte es mit der bloßen Hand zerquetscht, seine Augen funkelten zornig und stierten Deidara gerade zu an.
Was erlaubte sich dieser kleine, miese ...
Rabant fehlten die Worte, wüste Beschimpfungen für den Blondhaarigen.
Der Bordellbesitzer sprang so rasch von seinem Hocker, dass dieser umfiel, liegen gelassen wurde und ein am kochender Rabant auf sein bestes Pferd im Stall schritt und losging.
Unter den vielen entsetzten Blicken der Gäste musste Deidara mit ansehen, wie er am Hals gepackt und gegen die gläserne Bar geschleudert wurde, abprallte und mit zersplitterndem Glas zu Boden ging.
Mit leicht zerknirschten Gesicht, aber noch ganz gut dabei, versuchte sich Deidara aufzurappeln, doch Rabant war schneller, schritt auf ihn zu und verpasste ihm einen Tritt in die Seite, dass man deutlich das Knacken - das Brechen von zwei Rippen hörte.
"DU KLEINE SCHLAMPE! DU WIRST MIR NICHT NOCH EINMAL GELD DURCH DIE LAPPEN GEHEN LASSEN! DU WIRST DEN AUSFALL, DEN SCHADEN AN DER THEKE SCHÖN DER REIHE NACH ABARBEITEN! IST DAS KLARRRRRR~!" Rabant kochte vor Wut, Deidara sagte nichts, keucht nur, legte schützend die Hände über seinen Kopf und Jonny stand wie versteinert hinter der Theke, wagte es nicht zu reden, oder gar dazwischen zugehen.
In der Lotosblüte war es mucksmäuschenstill, keiner der Gäste sprach, die Musik hatte aufgehört zu spielen.
Alles blickte entsetzt, starr und fassungslos auf den Bordellbesitzer und wie dieser mit seinen Angestellten umsprang.
"Rabant meinst du nicht das es reicht?", mischte sich Geli ein, welche aus der Küche kam, sich lange genug das Schauspiel angesehen und die Nase gestrichen voll hatte.
"Misch dich nicht ein, sonst bist du die Nächste!", herrschte dieser sie an, packte dabei Deidara an den Haaren, zog diesen brutal daran an sich hoch, dass er nur so schrie und zerrte ihn hinter sich her. Die Blicke, die er dabei erntete, ließen ihn kalt, er ließ sich von diesem Früchtchen nicht seinen Laden demolieren, erst recht nicht sein Geld durch die Lappen gehen lassen.
Das würde ein grausames Nachspiel haben, eines, das nur Jonny kannte, was einem das kalte Grauen über den Rücken huschen ließ.
Eigentlich wollte Itachi es tatsächlich nicht wissen. Sein Interesse bezüglich Deidara beschränkte sich auf den Spaß, den er ja heute nicht mehr haben würde.
Den bissigen Kommentar quittierte der Uchiha lediglich, indem er eine seiner Augenbrauen hob und ein Schmunzeln andeutete.
Für ihn schien es klar, dass Deidara langsam einsah, dass er es etwas übertrieben hatte, wahrhaben wollte er es wohl noch immer nicht. Nur sah er auch keinen Grund sich weiter damit auseinander zu setzen, schob Jonny das Geld über den Tresen und widmete sich seinem Glas.
Noch hatte sich keine Tänzerin auf der Bühne eingefunden, keine Show, die er hätte verfolgen können.
Ein Klirren nicht weit entfernt, was verräterisch nach einem Glas klang, das Geräusch des umgestoßenen Hockers und kurz darauf die Schritte, sprachen für eine andere Art Show.
Itachi nippte noch immer betont teilnahmslos an seinem Glas, stellte es wieder ab, als er im Augenwinkel Rabant erkannte, der die Kontrolle offensichtlich vollends verlor und auch nicht mehr bedachte, dass seine Aktion fast geschäftsschädigender sein könnte, als das, was sich Deidara erlaubt hatte.
Mit voller Wucht traf dieser auf die unzähligen Flaschen und Gläser der Bar, riss sie mit sich zu Boden und landete eher unsanft inmitten der Scherben.
Der Abstieg kam schneller als Itachi es vermutet hätte und auch wenn er nicht ganz so unbeteiligt dachte, wirkte er nach außen hin, als hätte er noch immer nichts bemerkt.
In die Situation hatte sich Deidara selbst manövriert, schließlich bekam er Rabants Methoden nicht das erste Mal zu spüren.
Nicht so, wie er vor Tagen noch gewirkt hatte. Einen kurzen Blick in die Richtung des Blondhaarigen und Itachi verzog etwas das Gesicht als er den Tritt verfolgte und kurz darauf das typische Knacken hörte.
Er selbst wusste wie es sich anfühlt, die Luft zum Atmen raubt, das Stechen, was die Sinne fast in völlige Schwärze tauchen konnte, je nachdem wie viele Rippen erwischt wurden, oder an welcher Stelle sie brachen.
Reine Routine, mit der man sich auch irgendwann an das widerliche Geräusch gewöhnte.
Nur dieses Mal war er nur Zuschauer und das hier kein Auftrag.
Dennoch verkrampfte sich seine Rechte etwas um das Glas, während er es anhob, um noch etwas zu trinken.
Rabants Worte, klangen nach blankem Hohn.
Deidara würde nie irgendetwas abarbeiten können. Nicht hier.
Jedenfalls konnte sich der Uchiha nicht vorstellen, dass dem Blondhaarigen Lohn zustand.
Innerlich schüttelte er den Kopf über die Gedanken, fragte sich, was ihn dazu brachte, sich überhaupt damit zu beschäftigen.
Erst Gelis Stimme schien die Situation kaum merklich zu entspannen.
Rabant nutzte wenigstens wieder eine angemessene Lautstärke.
Auch wenn es nicht viel gebracht hatte, kam Itachi nicht umhin sich zu wundern, woher sie den Mut nahm sich einzumischen.
Seinen Blick wendete er wieder ab, als Rabant den Blondhaarigen auf die Füße und kurz darauf hinter sich her zerrte.
Stille...
Itachi musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass alle Gäste wohl noch immer perplex in ein und dieselbe Richtung starrten.
Gelangweilt drehte er das Glas in seiner Hand, erzeugte ein leises Geräusch auf dem Tresen, das noch immer durch nichts anderes überdeckt wurde.
Kurz sah er zu Jonny, legte ein Grinsen auf, nach dem ihm nicht einmal ansatzweise zumute war. „Ich schätze, wenn der Kleine die Gäste nicht vertreibt..." Das Glas führte er an seine Lippen, leerte auch den Rest und stellte es wieder ab. „... Rabant schafft es ganz sicher!"
Mit diesen Worten erhob er sich und vergrub seine Hände lässig in den Hosentaschen.
Itachi war es mehr als egal, ob die halbe Lotosblüte seine Worte gehört hatte als er sich abwendete. „Man sieht sich ...", warf er eher beiläufig über seine Schulter zurück und hob kurz die Hand, jedoch ohne zurückzusehen.
Zwei Wochen waren vergangen, zwei, in denen Itachi nicht einmal aufgetaucht war, sich nicht sehen ließ.
Was wirklich dahintersteckte und vor allem wer, ahnte Deidara nicht, man verschwieg es und die sonst so gesprächige Geli sagte auch nichts, benahm sich als hätte man ihr den Mund verboten, was auch in gewisser Hinsicht stimmte.
Rabant hatte die Blondine gleich, nachdem er zurück in die Lotosblüte gekommen war, diese mehr oder weniger in sein Büro verzerrt, ihr jeglichen Kontakt zu ihm untersagt und für den Fall, sie würde sich nicht daran halten, hatte er auch schon ein paar Druckmittel.
Diese fruchteten, Geli hielt Wort, hielt sich von Deidara fern und sah diesen nur noch, wenn er unter an der Bar saß und da war Jonny immer dabei, welcher ebenfalls Geli unter Druck setzen könnte. Rabant hatte den Barkeeper schlichtweg mit einbezogen.
Deidara war ohnehin so seltsam drauf, dass er nichts um sich herum merkte, die Drogen machten ihn mehr und mehr zu schaffen, veränderten ihn und ließen ihn nur noch wie so ein Frack wirken.
Die Augen glänzten lange schon nicht mehr, die Lippen trocken und spröde, das Haar ebenfalls und der Gang schwer, als hätte er Blei an den Füßen.
Reden tat er kaum noch, wenn dann nur noch einen Satz. "Für wie lange."
Alles andere wurde schlichtweg vergessen, war nicht wichtig, hatte für ihn nichts mehr zu bedeuten.
Nicht mal seine eigens einstudierte Tanznummer konnte ihn noch begeistert.
Es war, als würde innerlich sterben, nur noch äußerlich leben, doch man sah ihm deutlich an, dass auch dieser Lebenswille langsam dahinraffte, schmolz wie Butter in der Sonne, wie Wasser in der Wüste, wie der Tropfen auf dem heißen Stein.
Lulu tat der Anblick weh, sie fragte sich, warum Geli nichts unternahm, warum sie ihren vermeintlich liebgewonnenen Sohn in Spe alleine ließ, sich nicht mehr um ihn kümmerte?
Ihr Blick fiel auf Jonny, doch auch er schien nicht reden zu wollen, mischte sich auch nicht mehr in Deidaras Leben ein, ließ ihn scheinbar dahinvegetieren wie Fallobst unter einem Apfelbaum.
Lulu hatte Angst, nicht weil sie sich ungefragt einmischen könnte, nein, vielmehr hatte sie Angst, dass Deidara kaputtging.
Wie feinstes Glas zersplitterte, wie dünnes Eis brach und in den tobenden Wellen der Einsamkeit und des Verlustes ertrank...
Lulu wusste längst schon, dass er Drogen nahm, nicht wenige - alles durcheinander und das veränderte Deidara von Tag zu Tag mehr, riss diesem den Boden unter den Füßen weg, ließen ihn in eine Welt abtauchen, welche außer ihm keiner kannte.
Dennoch war sein Zustand beängstigend, die einst so schönen Augen-leer und tot-geweint, die Lippen einst schwungvoll - jetzt nur noch wie ein dünner Strohhalm - klaffende Bissspuren von darauf beißen. Scheinbar immer dann, wenn er einen Kunden hatte, um den Schmerz, das Leid und die Demut zu vergessen, aber wieso durch Drogen, warum solche harten Mittel? Gut, Alkohol würde ihn mit der Zeit ebenso fertig machen, abhängig und später dem Tode nahebringen - durch einfaches Leberversagen.
Die Blicke gingen durch ihn hindurch, er sah sie nicht, spürte sie nur, wie sie sich durch ihn bohrten, ihn aufzuspießen drohten, weswegen er noch einmal zitterte und in sich zusammenzuckte. Wahnvorstellungen, ein unangenehmer Aspekt von Drogen, rosa Elefanten, das Gefühl plötzlich fliegen zu können, welche nicht minder tödlich ausgingen.
Das Dunkle ... schmerzerfüllt, sein Tagewerk, getränkt mit kaltem Schweiß und Blut, aufgezehrt, wartete auf den Dämmerschein, im Dunkeln brach sie frei, die nackte Wut.
Ausgebrannt gab er sich seinem Körper hin, die Haut verwelkte taggleich durch sein Dasein.
Das Dunkle ... ausgelaugt, würgte ihn jeder Sonnenstrahl, erbrach er sein schwarzes Blut, schmerzerfüllt.
Wieder solche Vorstellungen, Tag für Tag das Gleiche und doch sah er nicht ein, dies zu ändern, es abzulegen, den Drogen zu entfliehen. Antworten tat er noch immer nicht, sah durch Menschen hindurch, sah an den Wänden riesige Nachtfalter, verschlungen von dicken, achtbeinigen Spinnen, die selbst auf ihn zukamen, ihn anleckten und deutliche Speichelspuren auf ihm hinterließen.
Der Kopf zersprang, er war ein Irrer in der Nacht, der in Angst nach Notausgängen suchte.
Der kalte Trip blendete die Augen, er konnte nicht sehen, konnte den Drogen nicht widerstehen.
Kalter Traum und sein geschundener Leib, kalter Schweiß, kalter Traum.
Das Spiel begann in der Dunkelheit.
Lauter Schrei, kalter Traum.
Warum war er alleine?
In der Dunkelheit?
Weder vor noch rückwärts, weder links noch recht, weder oben noch unten ... weder Himmel noch Hölle.
Deidara wusste keine zusammenhängende Dinge mehr, was vielleicht daran lag, dass wieder einige Tage oder Wochen verstrichen waren. Das Zeitgefühl hatte er ganz verloren, wusste nicht mal mehr, was für ein Wochentag heute war, welche Uhrzeit oder welcher Kunde wann und wo bei ihm war.
Alles war leer, wie weggefegt, als wäre es nie dagewesen.
Die Kundschaft war ein Kommen und Gehen, störte Deidara nicht mal mehr, dass auch schmierige Kerle darunter waren, einer der ihm heute mächtig zusetzen würde, den Zorn Rabants auf sich ziehen würde.
Ein dickerer, ältere Mann kam auf sein Zimmer, grinste ihn schon beim Eintreten anzüglich an und forderte gleich mal seine Rechte, da er immerhin zahlender Gast war und nun schon seit Jahren in die Lotosblüte kam.
Beim Anblick dieses Fetten, was auch immer, drehte sich Deidara der Magen um, ihm wurde schlecht und er musste festhalten, um sich nicht gänzlich zu erbrechen.
Was dann folgte, ging ziemlich rasch vonstatten, so schnell, dass Deidara nicht reagieren konnte.
Mit seinem dreckigen Grinsen befreite der Stammkunde sich von seiner Kleidung, hob eine Hand, strich über seinen zitternden Körper und spürte wie sich seine Muskeln verkrampften.
Er fuhr weiter über seine Wirbelsäule und massierte leicht die Pobacken.
Gleich, gleich würde er sich hart in diesem knackigen Hintern versenken, gleich würde er ihm gehören.
Mit einem Finger fuhr er seine Pospalte entlang und stieß dann brutal in den Eingang.
Deidara biss sich auf die Unterlippe und wimmerte. „Nein,....nicht...!" Seine Pein war Musik in seinen Ohren und er gab ein heiseres, kaltes Lachen von sich.
Mit einem eisernen Griff hielt er seine Hüfte fest, zog sich kurz aus ihm zurück, um sich gleich wieder in ihm zu versenken.
Deidara fühlte sich völlig entzwei gerissen.
Der Schmerz nahm ihm den Atem.
Mit jedem weiteren Stoß zerbrach etwas in ihm.
Er hatte keine Ahnung, wie lange es schon dauerte.
Es konnten Minuten oder auch Stunden sein.
Er wusste nur, dass er weinte, schrie und bettelte.
Sein Widerstand schwand und seine Kraft ließ nach.
Das hier war unerträglich, die Scham und der Schmerz zerrten an seinem Verstand.
Er hörte wieder Mann, keuchte und stöhnte.
Seine Hoden wurden grob geknetet und danach auch noch sein Penis mit eiserner Hand, im Rhythmus der grausamen Stöße, brutal massiert.
Als er endlich den Höhepunkt seiner Lust erreichte, nahmen die Schmerzen an Intensität noch zu.
Deidaras Schreie wurden zu einem kraftlosen Wimmern, dann folgten Schläge, Tritte und es floss warmes Blut über sein Gesicht, da der Typ einen Ring trug und dieser ordentlich Blessuren hinterlassen hatte. Mit letzter Kraft rappelte sich Deidara rasch auf, schnappte sich seinen Bademantel und lief nach unten in die schützende Lobby, direkt zu Rabant, direkt in Jonnys Arme.
"Großer Gott...." Jonny blickte dieser Deidara an, sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Rabant anfing zu toben.
Rasch schritt der Bordellchef zu den Sicherheitsleuten, schickte diese nach oben.
Sollten die sich die Finger schmutzig machen, er würde nur ein langfristiges Hausverbot aussprechen, würde dafür sorgen, dass sein Goldstück nicht noch einmal so angefasst wurde.
Deidara hatte seine Außenwelt fast verloren, drehte langsam aber sicher durch, hörte immer wieder Stimmen in seinem Kopf, welche zischelnd zu ihm sprachen.
Ich kann nicht sehen, was du tust, kann nicht hören, was du sagst. Du hast mich nicht beeindruckt, kannst nicht sehen, was ich tue, kannst nicht hören, was ich sage. Ich möchte nicht, dass du es weißt! Du verdienst mich nicht, entferne dich von mir. Ich will deinen Körper, will nicht deine Seele, will dich nur ficken. Ich will dein Herz nicht wirklich, ich befriedige nur meine Gier, hörte er immer wieder ganz genau eine Stimme sagen, die Stimme Itachis, die in seinem Kopf widerhallte. Warum sonst, kam er nicht wieder, ließ ihn alleine und scherte sich einen Dreck um ihn?
Deidara schritt wankend weiter, hielt sich immer wieder die Hände an die Ohren, wollte die Stimme nicht mehr hören und sackte ein paar Mal in sich zusammen.
Immer wieder rappelte er sich auf, stützte sich an der Wand bis hin zur Treppe, welche er nur sehr vorsichtig hoch schritt und schließlich an vielen Kunden vorbei.
Die Blicke, welche ihn trafen, taten weh, bohrten sich tief unter seine Haut und erneut diese Stimme, wie sie leise „Ich will deinen Körper, will nicht deine Seele, will dich nur ficken", zischelte und zum ersten Mal versuchte sich Deidara zu wehren.
„Geh weg ... Bitte geh weg", wimmerte er, mit erneut an den Ohren anliegenden Händen.
So schwach, nahe am Ableben ... Viel zu lange hatte er den Schatten gesehen und viel zu lang war alles grau um ihn herum.
Man konnte ruhig klagen, denn es reichte.
Die stärkste Seele wurde schwach und jede Nacht, wenn er nicht schlafen konnte, die Armee des Wahnsinns bei ihm klopfte.
Wenn er jetzt aufgab, würde er nie verstehen, war zu weit, um umzudrehen.
Wenn es auch weh tat, so würde es doch geschehen, die dunkle Nacht würde irgendwann doch vergehen...
Es tat weh, es schmerzte und Geli würde nie verstehen, warum er sich selbst so fertig machte.
Sicher, er war dem Druck nicht mehr gewachsen, lebte nur noch vor sich hin und hoffte auf das schnelle Ende seines kümmerlichen Lebens. Dennoch brannte irgendwo noch ein Licht und dieses Licht schien nicht mehr allzu fern zu sein.
Leise klopfte es an der Tür, Geli guckte durch diese kurz hindurch und lächelte sanft.
"Du hast zwanzig Minuten Zeit, um dich fertig zu machen. Gleich werden hier zwei Herren auftauchen, die dich zusammen gebucht haben", erklärte sie knapp, schritt zum Kleiderschrank und half schon etwas Passendes zum Anziehen herauszusuchen.
Deidara blickte sie nur an, sagte nichts und kämmte sich weiterhin die Haare, achtete dabei nicht auf den leisen Seufzer der älteren Frau und Kollegin.
Das Einzige, was ihn zu beschäftigen schien, waren seine Haare, seine Gedanken, die unaufhaltsam ins Leere griffen und nicht wirklich nennenswert waren.
Worüber sollte er auch nachdenken, etwa über das, was hier gleich passieren würde.
Das wusste er auch so, kannte bereits die Regeln und nicht mal diese schienen ihn noch zu interessieren.
Demnach griff er sich eine seiner Zigaretten, zündete sie sich an und stieß den Rauch in kleinen Kringeln aus der Lunge heraus.
Geli legte einen weißen Kimono heraus, fein-säuberlich auf das Bett und drehte sich zu Deidara um. „Musst du jetzt rauchen? Du sollst dich doch fertig machen!"
Er antwortete ihr nicht, stand stattdessen auf und sah sie nicht einmal an.
Mehr ging er zu seinem Bett, nahm das Kleidungsstück und machte sich weiter fertig, im angrenzenden Badezimmer.
Langsam fielen dort die schmutzigen Kleider, wanderten auf den Boden und frische wurden wieder über seinen abgemagerten Körper gestreift.
Der Blick in den Spiegel verhieß nichts Gutes - zeigte ein eingefallenes, stumpfes und aufgesetztes Gesicht.
Lippen trocken und Augen leer wie die einer Puppe.
Wangen so blass wie Schnee, Fingernägel stumpf und abgekaut.
Er wirkte erbärmlich, war am Boden und wäre er mit Glas zu vergleichen - er wäre längst gefallen und in tausend Scherben am Boden zerschellt.
Plötzlich aber schlug ihm die Lösung seines Problems so in den Sinn, dass er sich fragte, warum sie ihm nicht gleichgekommen war.
Wie hypnotisiert stand er vor dem Spiegel, zerschlug ihn und nahm sich eine Scherbe.
Es wäre so einfach ...
Ein Schnitt und es wäre vorbei ... Endgültig ...
Deidara schluckte.
Traute sich nicht so recht.
Warum schwebte ihm jetzt Itachis Bild vor Augen?
Warum gerade jetzt?
Sein Blick, seine Augen, sein Grinsen.
Deidara schloss seine Augen, ließ eine letzte Träne seine Wange hinab gleiten.
Dann presste er sich die Scherbe an den Hals und schnitt sich nach einigem Zögern fest in die Haut.
Es dauert nicht lange und er spürte, wie etwas Warmes über seine zittrigen Finger floss.
Er biss die Zähne zusammen, als der Schmerz seinen Körper durchzuckte, konnte einen kleinen Schmerzenslaut nicht unterdrücken.
Kraftlos ließ er die Scherbe fallen, die mit einem lauten Klirren zu Boden fiel.
Deidara stolperte einige Schritte rückwärts, knallte gegen den Waschtisch und ließ sich dann, von der Kraft verlassen, einfach fallen. Hatte er jetzt das Richtige getan?
Doch war es eh zu spät, darüber nachzudenken.
Er presste sich die Hand an die Schnittwunde, spürte seinen Puls, der das Blut durch seine Adern pumpte.
Ihm wurde schlecht und seine Augen wurden immer schwerer.
Dazu kam noch die Kälte, die sich in ihm verteilte und ihn letztendlich endlich sterben ließ.
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