Chaos im Lotos
Kurze Anmerkung. Lotos ist eine Kurzgeschichte gewesen, die hier nun einzieht, aber nicht alle fünf Kapitel hintereinander, sondern auf das ABC verteilt, damit es passt. Damit erkenntlich ist, dass Teile zusammengehören, ist das Wort Lotos im Titel mit dabei. Soweit verständlich? Gut, dann viel Spaß mit dem Kapitel.
*****
Nahe am Rande von Iwagakure lag eines der bekanntesten Bordelle, die Lotusblüte.
Wer auch immer sich hierher verirrte, suchte nicht das schnelle Abenteuer, sondern bekam neben ein paar leichten Mädchen noch eine gute Live-Show geboten.
Von außen sah das Gebäude unscheinbar aus, doch hinter den Türen verbarg sich ein regelrechter Schatz, ein Edelbordell wie es kein Zweites gab.
Der Chef verdiente sich mit seinen Mädchen eine goldene Nase, gab diesen aber selbst kaum etwas ab und war sich auch nicht zu schade, einige zur Arbeit zu zwingen.
Seine neuste Errungenschaft war der blondhaarige Deidara, der Deidara der einst bei Akatsuki war und kläglich geflohen war. Nun, da dieser sich verstecken wollte, hatte ihm Rabant seine Hilfe angeboten, doch schnell merkte Deidara, was dieser wirklich wollte und sagte ein klares „Nein", welches Rabant aber gekonnt überhörte und zu drastischen Maßnahmen griff. Er hatte sich Deidara mit einigen Drogen gefügig gemacht, hatte ihn somit gezwungen, für ihn zu arbeiten und war sich selbst nicht zu schade, den jungen Körper des Mannes zu brechen.
Deidara war wehrlos, aufgeschmissen und gegen die Wirkung von Drogen, hatte er nicht die geringste Chance.
So kam es, dass er jetzt schon seit zwei Wochen für Rabant arbeitete, für ihn sogar in Mädchenklamotten gesteckt und in die Höhle voll von hungrigen Löwen geworfen wurde, die nur darauf warteten, ihn zu vernaschen oder zu demütigen.
Drei Wochen.
Ganze drei Wochen hatte ihn Pain mit seinem blödsinnigen Auftrag beschäftigt. Wenn er daran dachte, die ganze Zeit nur Kisame um sich zu haben und der hatte ja bekanntlich nichts anderes im Sinn, als schweigen.
Ab und zu ein Wort und wieder Stille. Furchtbar.
Wie hatte er das nur ausgehalten.
Kaum legte er die Hand auf die Klinke des schäbig wirkenden Gebäudes am Dorfrand, wusste er es wieder.
Hier konnte man doch wirklich alles vergessen.
Mit einem leichten Lächeln im Gesicht betrat er die Lotusblüte.
Schon von Weitem erkannte er die Bühne, auf der das Programm in vollem Gange war.
Etwas abseits bequeme Sitzgelegenheiten, von denen er sich gleich eine sicherte.
Einzelne bekannte Gesichter, die ein oder andere Hand hob sich zur Begrüßung. „Hey, ~ ... Lange nicht gesehen! Dachte schon, bist pleite oder warst mal nicht schnell genug."
Auch ohne aufzusehen, wusste er, wer ihm die Sicht auf die Show nahm. „Lex ... entweder hinsetzen oder du haust ab." Angestrengt versuchte er an ihm vorbeizusehen, bemerkte dann zufrieden, wie sich der Blonde neben ihn setzte.
„Is ja schon gut. Zu lange her, was?", wurde er wieder unterbrochen.
Genervt wandte sich Itachi an den Typen neben sich.
Als er ihn das erste Mal sah, hatte er ihn tatsächlich mit diesem Naruto verwechselt.
Zum Glück, war er es nicht.
Erinnerte ihn irgendwie immer an Arbeit. „Viel zu lange. Irgendwas Neues?", fragte er und lehnte sich zurück, um die Show zu verfolgen.
„So ne Blondine. Ziemlich dünn, is so ne Art Geheimtipp. Hab sie noch nicht ausprobiert, sie is aber auch erst zwei Wochen hier."
Blond?
Erinnerte auch wieder an Arbeit. Trotzdem interessant.
Denen war hier aber auch nichts zu teuer, um die Mädchen an den Mann zu bringen. „Hmm~ ... seit wann dauert es hier eigentlich so lange, bis man was zu trinken kriegt?" Genervt riss er seinen Blick von der Bühne los und sah sich um. Die Bedienung wusste sicher mehr über den Geheimtipp.
Und je länger er warten musste, umso mehr wollte er darüber wissen.
Lulu ein üppig gebautes, junges Mädchen, schritt auf Itachi und Lex zu, lächelte die beiden sanft an.
"Hallo Jungs", begrüßte sie die beiden freundlich.
"Ahhh Lulu, wie geht es dir. Haben uns ja lange nicht gesehen", quatschte Lex munter drauflos, zwinkerte der Blondine keck zu und lehnte sich entspannt zurück.
"Stell dir vor, ich habe auch ab und zu frei und ich muss mich auch hin und wieder um das Goldstück kümmern", antwortete sie dem Blonden und rollte mit den Augen.
„Ach, die Neue, ja, erzähl doch mal ein bisschen. Itachi und ich sind doch so neugierig", bat er Lulu freundlich.
"Nun, eigentlich ist es kein Mädchen, das wissen hier alle. Vielmehr handelt es sich um einen wirklich hübschen Jungen, aber er ist etwas jähzornig und das gefällt Rabant nicht ganz. Du weißt selbst wie er sein kann und zu welchen Methoden er dann greift", seufzte sie leise auf, sah dann aber ihren Chef und hielt augenblicklich den Mund.
"Ja, das weiß ich", nickte Lex und hob grüßend die Hand in Richtung des Bordellbesitzers.
Rabant grüßte zwar kurz zurück, ging aber hastig nach oben und ließ die Drei außer Acht.
Er hatte soeben Wichtigeres zu tun, musste sein Goldstück zähmen und wieder mal ermahnen, die Arbeit nicht zu vergessen.
„Hey Lulu", begrüßte Itachi die Blondine mit einem anzüglichen Grinsen, musste jedoch im nächsten Moment schon die Augen verdrehen.
Lex konnte es wieder einmal nicht lassen, sie gleich für sich zu vereinnahmen.
Auch wenn die Kleine eigentlich nicht unbedingt sein Fall war, konnte er es nicht leiden, wenn sich Lex jedes Mal in den Vordergrund drängte.
Schließlich war das seine Rolle. Wenigstens stellte er dabei die richtigen Fragen und so verfolgte er das Gespräch der beiden.
Als er jedoch hörte, dass es sich bei der Neuen eher um einen Jungen handelte, hob er nur skeptisch die Augenbraue und warf einen Blick zu dem Blonden.
„Wenn es jeder weiß, frag' ich mich doch, wo du wieder mal warst", warf er ihm entgegen.
Wahrscheinlich hatte sich Lex wie immer ablenken lassen, so auch jetzt.
Sein Blick hing eher an Lulu, die wieder einmal die Methoden ihres Chefs infrage stellte.
Dafür interessiert hatte sich Itachi nie besonders, schließlich besuchte er die Lotosblüte zum Vergnügen, nicht um sich Sorgen zu machen, über Dinge, die ihn gar nicht betrafen.
Als Lulu plötzlich verstummte, musste er nicht lange überlegen, warum.
Rabant fiel ihm sofort ins Auge und wie auch Lex grüßte er ihn mit einer knappen Geste.
Nur einen Moment später erhob auch Itachi das Wort. „Kannst weiter reden, er is weg."
Entspannt lehnte er sich wieder zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Dann erzähl mal, was ist an ihm denn so besonders? Muss ja ne Menge kosten, wenn nicht mal Lex ihn kriegt."
„Ey ...", kam es kleinlaut von diesem und der Uchiha sah nur kurz zu ihm, um belustigt zu grinsen.
Damit hatte er wohl ins Schwarze getroffen.
Sichtlich zufrieden, wandte er sich wieder an Lulu. „Kannst ihn uns ja mal vorstellen, aber vorher hätte ich gern ein Bier und Lex sicher auch."
Lulu schenkte Itachi ein strahlendes Lächeln, als dieser sie begrüßte und sie strich sich kurz ihre langen Haare über die Schulter und wartete geduldig bis Rabant außer Sicht und Hörweite war.
Sie hörte den beiden kurz zu und wartete bis Lex seine Ansprache beendet hatte, da dieser schon wieder am Schnattern war und sich auch nicht die Mühe machte, sie zu Wort kommen zu lassen.
Nachdem Lex endlich den Mund hielt und Itachi erklärt hatte, dass er tatsächlich nicht wusste, dass die Neue ein Junge war, beantwortete Lulu die Frage des Uchihas.
„Nun, da sich in den letzten Wochen einige Bisexuelle hier herumtreiben, hat Rabant beschlossen, das Personal etwas aufzustocken und den süßen Jungen ... ja, der ist ihm buchstäblich mitten in der Nacht in die Arme gelaufen", fing sie an zu erzählen, hielt dabei das Tablett in den Armen und schaute sich kurz ihre Kollegin auf der Bühne an, welche sich geschmeidig im Takt der Musik bewegte und sich langsam auszog.
Sie wendete den Blick wieder ab, hörte, dass Itachi gern ein Bier hätte und lächelte.
"Ich hol' euch rasch eure Getränke und dann reden wir weiter", verabschiedete sie sich kurz, ging in Richtung Bar und gab dem Barkeeper die Anweisung, zwei Bier fertig zu machen.
„Hörst du das, Lulu? Ich glaube, Rabant hat wieder Ärger mit dem Kleinen." Dabei deutete Jonny dezent mit dem Kopf hoch zur Decke, wo man deutlich ein Rumpeln zu hören bekam und ab und zu einen spitzen Schrei.
Lulu folgte den Blicken des Barkeepers und seufzte leise auf. "Mir tut der Kleine leid, aber wenn er hier arbeitet, dann muss er Rabant leider folgen. Ob er nun will oder nicht. Jedoch finde ich seine Methoden sehr fragwürdig, ich frage mich echt, was er mit ihm anstellt?"
„Das möchte ich lieber nicht wissen, mir reicht schon das, was ich gerade höre", erwiderte Jonny, stellte ihr die zwei Bier auf das Tablett und schaute sie an.
„Gut, dann will ich mal wieder", lächelte sie, nahm die Getränke und brachte sie wenig später zu Itachi und Lex an den kleinen, runden Tisch vor den roten Sitzgelegenheiten.
"So Jungs, hier ist euer Bier und jetzt kommen wir zu dem Kleinen. Wie eben schon erwähnt kommen hier des Öfteren bisexuelle und hätten auch gern ihren Spaß. Rabant hat natürlich sofort fette Beute gesehen und hat sich auch dementsprechend umgehört und aufgestockt. Den Kleinen fand er in der Nähe, fand ihn gleich interessant, da seine Augen so wie seine Haare sehr faszinierend auf ihn wirkten, auch dass der Kleine ein wenig weiblich wirkte. So was gefällt den Kunden, das sagt er zumindest."
Lulu machte eine kurze Pause, atmete tief durch und fuhr fort. "Nun, der Kleine hatte von Anfang an keine Lust auf diesen Job, aber die Hilfe von Rabant wollte er trotzdem. Er hat ihn also einen Vorschlag gemacht, einen zu einem hohen Preis und das wiederum gefiel dem Kleinen. Rabant hat ihn aber ausgetrickst und jetzt muss der Kleine hier arbeiten, da er versehentlich einen von Rabant seinen Verträgen unterschrieben hat. Wer diese unterschreibt, kommt hier so schnell nicht wieder weg. Ich selber hab einen unterschreiben, aber ich will auch gar nicht von hier weg. Der Kleine, aber schon deswegen tanzt er Rabant auch auf der Nase herum. Er ist wie eine Raubkatze, die man zähmen muss und das macht den Kleinen so teuer. Man muss ihn bändigen, fast schon züchtigen und das erfreut sich größter Beliebtheit. Ja, das ist das Besondere an ihm und macht ihn auch so teuer."
Itachi konnte sich ein freudiges Grinsen nicht verkneifen, als er Lulus Worten folgte.
Sein Feierabend würde sich womöglich in nächster Zeit um einiges interessanter gestalten.
Mehr Auswahl war doch immer gut, warum es dazu kam, konnte ihm eigentlich egal sein, weshalb er Lulus Ausführungen auch nur noch mit halbem Ohr folgte.
Vielmehr zog die Bühne seine Aufmerksamkeit auf sich.
Die Brünette, welche sich gerade auszog, kannte er jedenfalls auch noch nicht. Vielleicht Zeit, das zu ändern?
„Ist auch neu ...", kam es von Lex, der seinem Blick gefolgt sein musste.
„So weit war ich auch schon. Frag mich nur, warum du mir von ihr nichts erzählt hast. Stattdessen von einer Neuen, die nicht mal ..." Mitten im Satz brach er ab.
Kurz hatte er geglaubt, etwas zu hören, was nicht ganz in die Geräuschkulisse passte.
„Was denn?", verlangte Lex zu wissen. „Hab was gehört, klang, als würde da oben jemand die Einrichtung demolieren." Mit einem Nicken deutete er auf die Treppen, über die Rabant vorhin nach oben verschwunden war.
„Ach, das ... hört man in letzter Zeit häufig. Hast ja Lulu gehört. Würde mich nicht wundern, wenn ihr Chef sich mal wieder um jemanden ‚kümmert'." Die Betonung des letzten Wortes ließ keinen Zweifel daran, dass es Lex nicht wirklich guthieß.
„Ob das so gut fürs Geschäft ist?", gab Itachi zu bedenken.
Schließlich wirkte es nicht unbedingt Vertrauens-erweckend, das auch noch zu hören.
Lex schüttelte nur ungläubig den Kopf und noch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte, kehrte Lulu mit den Getränken zurück.
Itachi griff sich gleich eines der Gläser. Für ihn war der Abend jetzt schon fast perfekt.
Die Aussicht auf die Show, ein Bier und jede Menge Neuigkeiten.
Am Rande bekam er mit, was Lulu noch über den Kleinen zu erzählen hatte.
Die Haarfarbe musste sie auch nochmals ansprechen und langsam wunderte er sich. Wie oft kam es schon vor, dass jemand mit blonden Haaren herumlief?
Oder hatte Lex nur wieder mal nicht richtig hingesehen?
Ein Seitenblick auf diesen und Itachi entschied sich, dass es nur so sein konnte. Nach einem Schluck Bier, stellte er das Glas wieder ab und verfolgte mit wachsendem Interesse, was Lulu noch zu erzählen hatte.
Sie redete von einem Vertrag und er fragte sich augenblicklich, wie man so was unversehens unterschreiben konnte.
Dass man danach kaum noch eine Möglichkeit hatte, da wieder herauszukommen, davon hatte er gehört und er glaubte es auch sofort.
Alles, was sie sonst noch über ihn berichtete, sorgte eigentlich nur dafür, dass seine Neugier wuchs.
Was Neues brachte doch immer wieder den Reiz mit sich.
„Jetzt mach es doch nicht so spannend, wie teuer denn?", fragte er deshalb freiheraus und sah kurz zu Lex, der sich erhob, um mit einer knappen Entschuldigung zu verschwinden. „Verträgt wohl kein Bier", lästerte Itachi mit einem Grinsen, wandte sich dann jedoch wieder an Lulu. „Du weißt nicht zufällig, wann der Kleine frei ist?" Fragend musterte er sie.
Lulu lächelte erneut, sah zufrieden wie scheinbar das Bier schmeckte, Itachi sich sichtlich wohlfühlte und die Show, ihre Kollegin Amina genoss.
Diese war ebenfalls noch nicht lange hier, gerade mal eine Woche und doch machte sie ihre Sache gut, bewegte sich geschmeidig an der Stange und ließ die letzten verbliebenen Hüllen fallen. Wieder wendete Lulu ihren Blick von ihr ab, wandte sich stattdessen Itachi und seiner Frage zu.
„Du willst wissen wie teuer? Nun ja, ab 2000 aufwärts. Es kommt darauf, was du willst, aber der Grundpreis für eine Stunde, beträgt in etwa knappe 2000", erklärte sie dem Uchiha und wunderte sich ein wenig, wo Lex so schnell hin verschwunden war.
Kurz kicherte Lulu als Itachi meinte, dass Lex wohl kein Bier vertragen würde, doch dann wurde sie wieder ernst, sah wie Rabant die Treppen herunterstürmte und seine rechte Wange tiefe Kratzer aufwiesen.
Sie schüttelte den Kopf, drehte sich wieder zu Itachi um und hob fragend die Augenbraue an.
"Willst du den Kleinen etwa buchen?", fragte sie neugierig nach, musterte sich ihr Gegenüber und wartete ab.
In der Zeit unterhielt sich Rabant kurz mit Jonny, trug diesem auf, etwas ganz Besonderes nach oben zu seinem Goldstück zu bringen und es diesem zu verabreichen.
Jonny blickte seinen Chef skeptisch an, sagte aber nichts und tat das, was er verlangte.
Lulu, die nur sah, dass der Barkeeper kurz nach oben verschwand, seufzte leise auf.
"So wie es aussieht, ist er gleich frei", wandte sie sich wieder Itachi zu.
Itachis skeptischer Blick wanderte zu Lulu, als diese ihm den Preis nannte. „2000? Dann muss er wirklich was Besonderes sein." Eigentlich konnte er sich nicht vorstellen, wie Rabant den Preis rechtfertigen wollte.
Als dieser jedoch im selben Moment die Treppe hinab kam und man deutlich die Verletzung in seinem Gesicht sah, konnte es sich Itachi denken.
Schließlich hatte Lulu den Kleinen noch vor wenigen Minuten als Raubkatze bezeichnet.
Offensichtlich lag sie damit richtig und wenn er es dann selbst nach zwei Wochen noch schaffte, sich gegen Rabant zur Wehr zu setzen ...
Ausdauer hatte der Kleine auf alle Fälle. Eher beiläufig hörte er Lulus Frage. Schmunzelnd griff er nach seinem Glas, trank einen Schluck und wendete sich erneut an sie.
„Na so wie du ihn hier anpreist, muss es sich ja lohnen", gab er mit einem Zwinkern von sich und sah kurz zu dem Barkeeper, der die Treppe hinaufging. Wahrscheinlich, um den Kleinen etwas ruhig zu stellen.
Itachi zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder an Lulu.
„Wie immer? Oder regelt Rabant das Geschäftliche in seinem Fall selbst?", verlangte er zu wissen und leerte sein Glas, um es danach wieder abzustellen.
Lulu lächelte Itachi erneut an, als dieser sie skeptisch ansah und doch verzog sie keine Miene als auch sie wenig später sah, wie Jonny nach oben verschwand und das nicht gerade erfreut.
Beide taten sie ihr Leid, sowohl Jonny als auch der Kleine, dessen Namen sie immer noch nicht kannte.
Jeder sprach immer noch vom Goldstück, vom besten Pferd im Stall.
Itachi riss sie wenig später aus ihren Gedanken und nun sah sie ihn etwas verwirrt an und schüttelte sich leicht. „Wenn man auf SM steht und Spaß hat, jemanden zu züchtigen, dann lohnt es sich für diese Person wirklich", nickte sie leicht und fragte sich insgeheim, was Jonny wieder für Rabant tun musste. Sicher würde er wieder irgendwas bekommen, um ruhig gestellt zu werden, um willig zu sein.
Lulu seufzte bei diesem Gedanken und wandte sich wieder Itachi zu.
"Den Kleinen handhabt Rabant selber, außer Jonny darf keiner zu ihm hoch. Ich selber hab das Goldstück nur einmal zu Gesicht bekommen und das ist nun schon gut zwei Wochen her", erklärte sie und winkte Rabant schon mit einer dezenten Handbewegung her.
Rabant kam wenig später zu den beiden an den Tisch, stemmte die Hände in die Seiten und stand wie ein muskulöser Protz vor ihnen.
Lulus Reaktion ließ Itachi abfällig schnaufen. „Ganz so unfreiwillig kann er ja nicht hier sein, hast doch selbst gesagt, er brauchte Hilfe. Wenn er sich mit so was an Rabant wendet, ist er selbst Schuld", erklärte er gelangweilt und sein Blick wanderte wieder auf die Bühne.
Er stand wirklich kurz davor, das Interesse zu verlieren, denn eigentlich war er nach den letzten drei Wochen nicht unbedingt dazu aufgelegt, sich Gedanken über irgendwas anderes, als seinen eigenen Spaß zu machen.
Und die Art, wie Lulu derzeit von dem ‚Goldstück' redete, konnte ihm diesen wirklich gründlich verderben.
Sie tat gerade so, als wäre jeder, der sich für ihn interessiert, ebenso schlimm wie Rabant selbst.
So tragisch konnte die Sache nun auch wieder nicht sein, dachte sich Itachi und sah abermals auf, als er das leise Seufzen der Blondine hörte.
Deren Worte und das dezente Winken, mit dem sie Rabant auf sich aufmerksam machte, ließen ihn zufrieden nicken.
Im Augenwinkel erkannte er Lex, der sich gerade wieder zu ihm an den Tisch gesellen wollte, jedoch einen abrupten Richtungswechsel hinlegte, als er Rabant bemerkte.
Dieser war ebenfalls auf dem Weg in seine Richtung und stand kurz später auch schon in seiner typisch überheblichen Art vor ihm.
Mit einem leichten Nicken begrüßte Itachi den Chef, erhob sich und ließ seine Hände lässig in den Hosentaschen verschwinden.
„Hab von dem Neuen gehört und auch, dass du das Geschäftliche übernimmst. Wie sieht denn sein Angebot so aus und vor allem was soll der Spaß kosten für ... hmm~ ... sagen wir eine Stunde?", begann er ohne zu zögern und musterte den Älteren abschätzend.
Lulu blickte Itachi leicht verärgert an. "Ich weiß doch auch nicht genau, was da gelaufen ist. Rabant sagt dazu auch nichts und wage es dich ja nicht danach zu fragen", murrte sie leise auf und sah wie Rabant dann schon neben ihr stand und ihr kurz einen mehr als abfälligen Blick schenkte.
„Was stehst du hier noch herum, hast du nichts zu tun?"
"Rabant ich hab...."
"Das ist mir egal, was du willst", schnitt er ihr kühl die Worte ab und blickte dann schon wieder in Itachis Richtung, da dieser ihn einfach anquatschte und er so was schon mal gar nicht mochte. Dennoch blieb er freundlich, da dieser scheinbar Interesse an seinen besten Pferdchen hatte und das sah er nun mal besonders gerne und stimmte ihn somit wieder etwas milder.
Lulu hielt es für besser sich wie Lex aus dem Staub zu machen, immerhin wurde sie nicht fürs Herumstehen bezahlt und so verschwand sie zu den nächsten Gästen und nahm deren Bestellungen auf.
„Du hast also schon von ihm gehört ... so, so. Spricht sich ja wirklich sehr schnell herum, aber nun gut", fing Rabant ernst an, setzte sich neben Itachi und gab Jonny eben noch ein Zeichen, dass dieser ihm sein Getränk bringen sollte.
"Das Angebot ist sehr umfassend, wenn man es genau nimmt. Es fängt bei Kleinigkeiten wie oralen Verkehr an und endete bei diversen SM-Spielen. Der Kleine muss etwas erzogen werden, wenn du verstehst, was ich meine", grinste er Itachi wissend an, fuhr sich kurz durch die Haare und bekam leuchtende Augen, als er sich nach dem Preis für eine Stunde erkundigte.
„Preis für eine Stunde sagst du ... nun da wir uns nun schon eine Weile kennen, du einer mehr gerngesehenen Stammgäste bist, würde ich dir den kleinen für 1200 überlasse ... inklusive Getränke versteht sich." Dabei zwinkerte er Itachi frech zu, schlug kurz seinen Terminplaner auf und blätterte ihn durch.
"Du hast Glück, er ist gerade frei", endete er mit einem erneuten Grinsen.
Auf Lulus kleinen Ausbruch ging Itachi nicht weiter ein. Er würde sich hüten, Rabant irgendwas in diese Richtung zu fragen, schließlich interessierte es ihn herzlich wenig.
Gelangweilt verfolgte er die kurze Zurechtweisung, entschloss sich, dass es bequemer war dabei zu sitzen.
Nur Sekunden später entschied sich Lulu zu verschwinden und Rabant nahm neben ihm Platz.
„Wenn er wirklich so gut ist, wundert es mich nicht ... das Angebot klingt jedenfalls schon mal vielversprechend", entkam es ihm, während sein Blick sich kurz zu der Tänzerin verirrte, die wohl den Höhepunkt der Show darstellte.
Mit einem Grinsen wandte er sich wieder an Rabant.
„Mal einer, der nicht ganz so zimperlich ist ... klingt gut", gab er sichtlich amüsiert von sich und ihm entging nicht, dass es sein Gegenüber in etwa genauso begeisterte.
Wahrscheinlich hatte er den Kleinen bereits mehr als einmal ausprobiert, kam es ihm kurz in den Sinn.
Dass er dazu auch noch eine kleine Vergünstigung als Stammkunde zu erwarten hatte ... besser konnte es kaum kommen, auch wenn es wohl nur daran lag, dass Rabant Profit witterte.
Nur einen Moment später hätte Itachi liebend gerne abfällig geschnauft, versuchte ihm sein Gegenüber doch tatsächlich weiszumachen, er hätte nicht gewusst, dass der Kleine frei war.
„Was für ein Zufall, ich hab gerade Zeit ...", erwiderte er gespielt überrascht, lehnte sich zurück und zog mehrere Scheine aus der Tasche.
„... und an Geld soll es auch nicht mangeln ... ich schätze wie immer im Voraus?", setzte er hinzu und reichte Rabant die 1200.
Rabant hörte erst mal schweigend zu, wurde dann aber kurz von Jonny unterbrochen, da dieser ihm sein Getränk an den Tisch brachte.
Mit einer dezenten Handbewegung machte er dem Barkeeper klar, dass er verschwinden sollte, es gerade ums Geschäft ging und dass man ihn da besser nicht störte.
Nun wandte sich Rabant aber wieder Itachi zu und nickte wissend. „Sicher doch, das Angebot ist allumfassend, wenn nicht sogar das Beste in der Lotusblüte. Zimperlich ist er nicht ... nein ganz und gar nicht, nur fährt er gerne die Krallen aus. Pass also besser etwas auf, er benimmt sich gerne hin und wieder wie ein Weib, welches gerne kratzt und Haare rauft", warnte er den Uchiha vor, deutete dabei ganz dezent auf seine rechte Wange hin, als dieser sich wieder von der vielsagenden Bühnenshow losreißen konnte.
Als Itachi meinte, dass er Zeit hätte, blitzen Rabants Augen auf, ein fettes Grinsen zierte seine Lippen und er nickte zustimmend. „Perfekt, du wirst es nicht bereuen, der Kleine ist wirklich gut und du hast Glück, er dürfte gerade jetzt ziemlich willig sein."
Dabei schaute er kurz auf seine goldene Rolex und nickte erneut. "Ja, um diese Zeit läuft er zu Höchstformen auf", verriet er kurz, warum dies aber so war, behielt er dann aber doch für sich, da er schon die Geldscheine sah und grinste.
"Du bist gut, Itachi, zu gut. Du weißt genau, was du willst und was ich will und wie recht du doch hast. Bei mir ist immer alles im Voraus. Erst das Geld, dann der Spaß", nickte er sichtlich begeistert, ehe er Itachi noch mal ansah und die Scheine zählte.
"Dann viel Spaß mit dem Kätzchen", grinste er zufrieden.
Itachi musste innerlich über Rabants Redefluss grinsen.
Es war doch immer wieder dasselbe, wenn der Ältere das Geschäft vor Augen hatte, wurde er regelrecht zugänglich. Diese Art Menschen waren dem Uchiha immer noch am liebsten.
Berechenbar und vor allem käuflich.
Die Tänzerin auf der Bühne wurde abgelöst und er wandte sich wieder Rabant zu.
Unbeeindruckt warf er einen Blick auf die Schrammen, welche dieser bei seiner letzten Begegnung mit dem Kleinen davongetragen hatte.
Schien sein Kätzchen ja nicht gerade unter Kontrolle zu haben, schoss es ihm durch den Kopf.
„Widerspenstig ist gut, wird's wenigstens nicht langweilig. Gibt es noch irgendwelche Einschränkungen bei ihm?", verlangte er zu wissen, wunderte sich nicht über den kleinen Hinweis, dass der Neue wohl gerade ziemlich ‚willig' sein sollte.
Er musste nur eins und eins zusammen zählen. Lulu hatte sich laut genug über die Methoden beschwert, der Barkeeper verschwand auch nur selten in die obere Etage und wie sonst bekam man etwas Wehrhaftes dazu willig zu sein, wenn man nicht etwas nachhalf.
Wie immer war es ihm eigentlich egal, solange der Kleine dabei nicht zu schnell langweilig wurde und sich die, nicht unbedeutende, Geldsumme auch wirklich lohnte.
Mit einem Nicken überging er Rabants Haifischgrinsen, mit dem er das Geld zählte und ebenso das schmeichlerische Gehabe.
„Dann sind wir uns ja einig. Wo finde ich den Kleinen?", fragte er mittlerweile etwas ungeduldig.
In der oberen Etage war er bisher oft genug gewesen und Rabant schien vor lauter Begeisterung die Menge der Zimmer vergessen zu haben.
Hinzu kam, dass nicht wenige von ihnen aus gutem Grund abgeschlossen wurden.
Rabant nickte Itachi erneut zu.
"Und wie er das ist. Einschränkungen sagst du? Nein, da gibt es keiner, der Kleine macht wirklich alles mit", erklärte er den Sachverhalt, steckte die Scheine ein und blickte kurz noch mal zur Bühne, wo nun eine rassige schwarzhaarige anfing zu tanzen.
Nachdem Itachi die Frage gestellt hatte, wo er den Kleinen finden würde, erhob sich Rabant und winkte ihn dezent zu, dass er ihm folgen sollte.
Er würde Itachi zu ihm führen, immerhin war sein Schmuckstück hinter verschlossenen Türen, sodass dieser nicht einfach davon laufen konnte, oder gar ihn an die Gurgel ging.
Vorsicht war immer noch Rabants oberstes Gebot und das würde er nie außen vor lassen oder gar vergessen.
Er führte Itachi die Treppen rauf, schritt bis hoch in das letzte Stockwerk und schloss dann eine stählerne Tür auf und grinste. „Hier ist das Goldstück. Hereinspaziert und habt Spaß. Ach ja, wenn du fertig bist, dann schließ die Tür von außen wieder ab und gib Jonny oder mir den Schlüssel."
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