XVII. Ein Ende ohne Schrecken
Sie trug ein dunkelrotes Kleid. Spaghettiträger, die sich auf ihrem Rücken überkreuzten, mit einem Karree Ausschnitt, eng bis zu ihrer Taille, dann A-Linie bis zu ihren Knien. Ihre Haare fielen offen über ihren Schultern, die unter einem Mantel verborgen lagen.
Er hingegen einen dunkelgrünen Rollkragenpullover zu seiner schwarzen Jeans. Um den Kragen lag eine schmale Kette aus Silber mit einem winzigen Schlangenanhänger. Ordentlich waren seine Haare frisiert, aber nicht streng, sondern eher verspielt.
Als er ihr die Tür geöffnet hatte, war er beinahe von ihrer Erscheinung überwältigt gewesen, aber er konnte es gut verstecken, während er sie hereinbat und in das Wohnzimmer führte. Ein verführerischer Duft schwebte durch die Wohnung. Zum Abendessen hatte er den Tisch bei den Sitzmöbeln mit einer Tischdecke abgedeckt, Geschirr, Besteck und Gläser waren darauf platziert, sowie eine weitere Rose, wie sie Hermine bekommen hatte, in einer Vase aus Glas. Draco ließ leise klassische Musik im Hintergrund spielen, ein paar Kerzen schwebten über dem Tisch und erhellten den Raum zusätzlich zum Kamin.
„Hast du dir jemals so viel Mühe gemacht?", wollte sie wissen und stupste seine Schulter an.
„Nicht wirklich. Aber wenn wir dem Fauxpas vom letzten Mal aus dem Weg gehen wollen, müssen wir das Restaurant wohl nachhause bringen.", meinte er schulterzuckend und wies sie mit einer Geste an, sich zu setzen. Er öffnete eine Flasche Weißwein, goss etwas davon in die Gläser und begab sich in die offene Küche, in der das Gemüsecurry noch brodelte und der Reis abgegossen werden musste. Mit wenigen Zauberstabumdrehungen hatte er alles getan das nötig war und kehrte zu ihr zurück, mit den beiden schwebenden Tellern im Anhang.
„Das riecht fantastisch.", komplimentierte sie und begutachtete seine Kochkunst. „Wo hast du kochen gelernt? Ich bin leider überhaupt nicht talentiert."
„Danke. Haushaltszauber fallen mir leicht. Und hin und wieder habe ich mir bei Astoria ein paar Sachen abgeguckt.", entgegnete er und lud sich etwas Reis auf seine Gabel.
„Es fühlt sich komisch an, hier so mit dir zu sitzen und zu essen. Normalerweise würde ich nie so früh und so oft zu einem Mann nachhause gehen.", dachte sie laut. In Gedanken fügte sie an, dass es auch wegen des Apartments seltsam war, welches er immerhin mit seiner Ex-Verlobten bezogen hatte.
Achselzuckend stellte er das Glas ab, an dem er genippt hatte. „Dann sind wir wenigstens schon Zuhause und wir können uns das ‚Oh, ich begleite dich nachhause.' und ‚Oh, willst du auf einen Kaffee nach oben kommen?' sparen."
„Du denkst ich würde dich auf einen Kaffee in meine Wohnung einladen?", mit erhobener Augenbraue sah sie ihn an.
„Natürlich würdest du das. Ich meine wir haben schon mehr getan, als essen zu gehen. Für falsche Keuschheit ist es zu spät, Granger.", tadelte der Blonde, worauf sie lachte.
„Du bildest dir ja viel auf dich ein, Malfoy."
„Hör auf damit, sonst muss ich dich vor dem Nachtisch bestrafen.", drohte er und zeigte mit seiner Gabel auf sie. Glucksend schüttelte sie ihren Kopf und aß den nächsten Bissen.
~*~
Bis nach dem Nachtisch, Schokoladentorte vom besten Konditor Londons, unterhielten sie sich über dies und jenes, Small Talk zu verschiedensten Themen. Sie fanden mehrere Gemeinsamkeiten bezüglich ihrer Interessen und tauschten sich über gemeinsame Erinnerungen aus ihrer Zeit in Hogwarts aus.
Nachdem auch das letzte Stück Kuchen vertilgt war, räumten sie den Tisch ab. Dabei konnte Hermine nicht anders, als belustigt daran zu denken, wie viel Mühe er sich dafür machte, ihr einen schönen Abend zu bereiten. Es kam ihr so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie einander anschrien und hasserfüllte Blicke zuwarfen.
Und sie wusste nicht, wie es sein konnte, dass sie ihn verträumt beobachtete, während er das Geschirr neben der Spüle stapelte, aber sie wollte beileibe nicht damit aufhören. Als er zu ihr zurückkehrte und sie auf dem Sofa sitzen sah, mit diesem Blick, der auf ihm lag, wurde ihm hingegen unglaublich heiß.
Was sie ihm angetan hatte und wie er es so weit hatte kommen lassen, war ihm schleierhaft. Nur ihr Anblick im schimmernden Kerzenschein erschien ihm so unwirklich, dass er sich beinahe gekniffen hätte, um sich selbst zu zeigen, dass er nicht träumte. Wie verpufft waren Hass und Wut, die er einst ihr gegenüber empfand. Fast prüfend erschien ihm ihr Gesichtsausdruck, machte ihn unsicher.
„Ist alles okay?", fragte er daher, ging zu ihr und setzte sich neben sie.
Etwas aus dem Konzept gebracht blinzelte sie, ehe sie ihre Stimme wiederfand: „Es ist alles wundervoll.", noch ein wenig sahen sie einander in die Augen, dann räusperte sich Hermine. Sie musste kurz ihren Blick abwenden, sonst würde sie ihm sofort und unwiederbringlich verfallen. „Haben Ron und Lavender eigentlich inzwischen ein Haus bei dir gekauft?", wechselte sie das Thema und lehnte sich gemütlich an.
„Ja, sie haben sich gestern gemeldet.", antwortete er verblüfft. Er hätte nicht gedacht, dass sie jetzt darüber sprechen wollte. „Sie nehmen ein Haus in Tunbridge Wells. Eigentlich war es zu teuer, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass sie zahlen was sie können und den Rest über Raten abstottern."
„Wie großzügig von dir.", sie nickte ihm zu und trank von ihrem Wein. Süß-sauer benetzte er ihre Zunge, sie schmeckte Birne und Zitrone. Nach dem Abendessen hatte Draco das Licht der Kerzen gelöscht und so saßen sie in einer angenehm schummrigen Atmosphäre. Er saß halb zu ihr gedreht, einen Arm auf der Lehne liegend und betrachtete sie.
„Zum Glück hat das meinen Chef milde gestimmt.", sagte er in die Stille.
Sie zog ihre Augenbrauen zusammen: „Was war los?"
„Er wollte mich feuern, ich scheine in den letzten Wochen ziemlich abwesend gewesen zu sein.", murmelte er, sie legte ihren Kopf ein wenig schief und sah ihn nachdenklich an.
„Die Trennung?"
„Weniger.", antwortete er karg und sah den Wein in seinem Glas an.
„Mhm.", machte sie und rutschte näher zu ihm. Misstrauisch besah er ihre Annäherung. Sollte er darauf eingehen?
„Kann ich dich was fragen?", warf er stattdessen ein, sie blieb nahe an ihm sitzen, nahm ihm sein Glas aus der Hand und begann damit, mit ihren Fingern über seine zu streifen. Er bemerkte den Kontrast ihrer roten Nägel zu seiner hellen Haut, es wirkte für ihn wunderschön. Ihre Finger schienen gut zu seinen zu passen, wenn Finger etwas dergleichen konnten.
„Ja, frag.", sie wirkte abwesend.
„Willst du für immer im Péché arbeiten?", ihr Blick huschte zu seinem Gesicht. Wahrscheinlich hatte sie mit einer weniger unangenehmen Frage gerechnet.
„Selbst wenn, es geht nicht. Spätestens mit vierzig werde ich mir einen anderen Job suchen müssen. Poledance ist anstrengend, das werde ich nicht für immer machen können... außerdem sehe ich dann wahrscheinlich nicht mehr so vorzeigbar aus, wie jetzt.", schief lächelte sie ihm entgegen, er jedoch blieb ernst.
„Und... würdest du den Job aufgeben, wenn sich dein Partner nicht damit arrangieren könnte?"
„Ich weiß es nicht... wenn er der richtige ist, vielleicht.", antwortete sie vage. „Würdest du denn deinen Job aufgeben, wenn es deiner Freundin nicht gefallen würde?"
Überrascht weiteten sich seine Augen, er konnte die Verbindung zwischen seiner und ihrer Frage nicht erkennen: „Ich verkaufe Immobilien. Was sollte ihr daran nicht gefallen?"
„Und ich verkaufe gemeinsame Zeit und Entertainment. Das ist ein ernstzunehmender Beruf, Draco.", daher wehte also der Wind. Sie wollte ihm klar machen, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere war, aber er war sich nicht sicher, ob er es tolerieren könnte, wenn seine Freundin für Geld mit anderen Männern schlief.
„Ich verstehe schon, was du mir sagen willst. Im Endeffekt ist es ja eigentlich nicht wichtig, was ich darüber denke.", wiegelte Draco sie ab und nahm seine Hand aus ihrer, damit er nach seinem Glas greifen konnte.
„Wieso ist es nicht wichtig, was du darüber denkst? Ich halte das für wichtig.", gab sie ein wenig enttäuscht zurück.
„Keine Ahnung, vergiss, was ich gesagt habe."
Sie erkannte, dass er lieber nicht weiter darüber sprechen würde, aber auch sie wollte nicht, dass der Abend in eine unangenehme Stimmung kippte, also beließ sie es dabei: „Okay."
Danach waren ihnen vorerst die Themen ausgegangen. Sie gaben sich damit zufrieden, dass er mit der Hand auf der Lehne an einer ihrer Locken spielte und sie wieder mit ihrer Hand über seine strich, während sie an ihn gelehnt saß und sie beide das Feuer betrachteten. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dachte darüber nach, wie es wäre mit dem jeweils anderen eine Beziehung zu führen, ja, ob es überhaupt eine mögliche Konstellation abgab. Beide konnten nicht recht nachvollziehen, wie sie in diese Situation geraten waren und sie lösen sollten. Die Gedanken, die sie in den letzten Wochen aneinander verschwendet hatten, waren in den seltensten Fällen positiv gewesen, aber es waren alte Gefühle, die den Keim von etwas Neuem überschatteten, während er langsam wuchs und zu einer Goldnessel wurde. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine Brennnessel, ein Unkraut, dass Schmerzen bereitete und entfernt werden musste, aber wenn man es näher betrachtete, erkannte man die gold-gelben Blüten und die weichen, abgerundeten Blätter, die alles andere als schmerzhaft waren, sogar heilende Kräfte besaßen.
Hermine lächelte, als sie das erkannte, aber es war bereits spät geworden und sie musste bald auf der Arbeit erscheinen.
„Draco, ich muss los. Es ist bald 23 Uhr und ich muss um Mitternacht bei der Arbeit sein.", sie stützte sich wehmütig von ihm ab, als würde er verschwinden, wenn sie ihn nicht berührte.
„Oh, ich dachte...", er grübelte einen Moment, aber ein leichtes Lächeln schlich sich auf seinen Mund: „Soll ich dich nachhause begleiten?"
Sie grinste ihm entgegen und nickte. Einen bitteren Beigeschmack hinterließ jedoch ihre Erinnerung an den Streit vor ihrem Haus. Sie würde es besser machen und ihn nicht mehr vorschnell verurteilen. Er hatte nichts dergleichen gesagt und dennoch unterstellte sie ihm, sich für etwas Besseres zu halten und sie nur kaufen zu wollen. Nie wieder würde sie diesen Fehler begehen, also apparierte sie mit ihm gemeinsam nach Poplar, vor das renovierungsbedürftige Haus mit dem Rasen vor der Tür und dem kleinen Gartentor, vor dem sie jetzt standen und zu den Hochhäusern aufsahen.
„Die Aussicht hat schon was für sich.", sagte er, griff nach ihrer Hand. Sie ging voraus, öffnete das Tor und zog ihn bis zu ihrer Haustür hinter sich her, voreinander blieben sie im Dunklen stehen.
„Aus meinem Küchenfenster ist die Aussicht auch sehr schön. Aber ich kann dich nicht auf einen Kaffee einladen.", Bedauern schwang in ihren Worten mit, aber er nahm es ihr nicht übel, sondern legte eine Hand auf ihre Taille, damit er sie näher zu sich ziehen konnte.
„Das ist nicht schlimm. Ich nehme dafür etwas anderes.", hauchte er gegen ihre Lippen und überrückte den letzten Abstand zwischen ihnen. Hermine ließ sich gegen seine Brust fallen und hielt sich an seinem Mantel fest, er legte seine Arme um ihre Schultern und wollte nicht nur sie, sondern auch das unglaubliche Gefühl festhalten, das sich in diesem Moment mit ihrem Kuss aufbäumte und sie mit Haut und Haaren einnahm.
Als ihre Zungen sich trotz der Dunkelheit fanden, ihre Herzen so laut schlugen, dass sie darum bangen mussten, die anderen Hausbewohner nicht zu wecken und ihre Wangen vor Hitze brannten, vergaßen sie, dass sie sich einst hassten, woher sie stammten und dass sie beide Worte gesagt hatten, die den anderen verletzten. Nichts davon war mehr von Relevanz und sie fühlten es, ohne es aussprechen zu müssen:
Sie waren ineinander verliebt.
Danach lösten sie sich, er strich mit einer Hand über ihre Wange und brummte: „Bis dann.", ein Knall verkündete, dass er disappariert war und Hermine blieb mit einem Gefühl als würde sie in einer Sauna stehen zurück.
Mit ihrer Hand fächelte sie sich Luft zu und verschwand darauf in ihrem Wohnhaus, um sich für ihre Schicht vorzubereiten, die um Mitternacht begann.
~*~
„Mouse!", rief sie, stürmte die Umkleide, in der die Angesprochene gerade ihren Lippenstift auftrug und vor Schreck einen Strich über ihre Wange malte.
„Du meine Güte!", stieß die Schwarzhaarige aus. „Was ist passiert?"
Hermine musste sich ein Kreischen verkneifen, ging mit drei schnellen Schritten auf Mouse zu und schloss sie in eine enge Umarmung: „Das Date war traumhaft! Ich weiß nicht was ich sagen soll."
„Na sieh mal einer an, unsere Bunny ist verrrrliebt!", Mouse rollte das R und erwiderte die Umarmung herzlich. Diese brachte jedoch geschockt etwas Abstand zwischen ihre Körper.
„Sag doch nicht sowas!"
„Du weißt, dass es stimmt! Du willst es nur noch nicht zugeben.", beharrte die andere schnippisch.
In diesem Moment betrat Fox ebenfalls die Umkleide und erfasste die Situation innerhalb weniger Millisekunden: „Was gibt es zu feiern?"
„Oh Fox!", tönte sie lauthals und stürzte auch auf sie zu, um sie zu umarmen, verwirrt schloss diese ihre Arme um die Brünette.
„Sie hatte ein zweites Date und schwebt jetzt auf Wolke 7.", verkündete Mouse kichernd und kümmerte sich nun um den Lippenstift auf ihrer Haut.
„Das ist fantastisch!", beglückwünschte Fox überschwänglich. Bunny besann sich auf die wenige Zeit, die ihr noch blieb und löste sich von ihrer Kollegin.
„Meint ihr es ist etwas übertrieben? Ich übertreibe...", murmelte sie und legte ihre Hände auf ihre glühenden Wangen.
„Quatsch! Wenn du dich bei ihm wohlfühlst ist alles in Ordnung. Ich halte ihn immer noch für einen merkwürdigen Typen, aber wenn du ihn magst...", unschlüssig zuckte Mouse ihre Achseln.
„Ist doch egal.", Fox winkte ab, stellte sich hinter Bunny und schloss ihr Korsett. „Meinst du denn er hat ein Problem damit, dass du hier arbeitest?"
„Ich hoffe es nicht... wir haben diesbezüglich ein merkwürdiges Gespräch geführt und... na ja, er wirkte nicht sehr erfreut.", unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe. Wahrscheinlich war dieses Thema damit noch nicht beendet.
„Er wird es schon verstehen, schließlich handelt es sich nur um einen Job.", sagte Fox angestrengt, während sie an den Seidenbändern zog.
„Ihr könntet ja eine offene Beziehung führen.", grübelte Mouse. „Oder... denkst du, du möchtest überhaupt mit anderen Männern schlafen, wenn du ihn haben kannst?"
„Das kann ich noch nicht sagen... momentan würde ich das nicht wollen, nein."
„Beschränkte dich doch auf den Aufgabenbereich, den der Name Strip-Teaseuse beinhaltet: ausziehen und tanzen?", führte die Schwarzhaarige ihren Gedanken weiter aus und Bunny kam nicht umhin, das als eine gute Idee zu betrachten.
„Mhm, darüber werde ich nachdenken."
~*~
An diesem Abend waren mehr Gäste als gewöhnlich anwesend, sodass die vier, Bunny, Mouse, Fox und Guinea Pig, alle Hände voll zu tun hatten.
Rastlos eilten sie zwischen den Tischen umher, servierten Getränke, lösten sich ab, wenn der andere mit seinem Auftritt an der Reihe war. Irgendwann um drei Uhr, als sich die Anzahl der Gäste halbiert hatte, saß Bunny atemlos an der Bar und widmete sich einem Glas Wasser, dass sie sich redlich verdient hatte. Jede Nachfrage zu Geschlechtsverkehr hatte sie abgewiesen, weil sie es nicht wollte. Vielleicht hatte Mouse recht und sie sollte ausschließlich als Stripperin arbeiten.
„Hallo Schönheit, wie wäre es mit einer Privatvorstellung?", raunte ihr jemand ins Ohr. Beinahe hätte sie mit ihrer Faust ausgeholt, weil sie sich so sehr erschrak, aber kurz darauf erkannte sie Dracos Stimme.
„Was machst du denn hier?", grinsend drehte sie sich zu ihm, worauf er einen Stapel Galleonen neben ihr platzierte.
„Ich dachte ich besuche dich und kontrolliere, ob du artig bist."
Seine Worte machten sich in einem Schauer auf ihrer Haut bemerkbar, sie bemühte sich um Contenance, kokett strich sie mit ihren Fingern über seinen Unterarm: „Ich bin immer artig. Komm mit."
Sagte sie, steckte das Geld ein und durchquerte mit ihm, Hand in Hand, das Péché de ta vie.
Kaum war der Vorhang zwischen sie und den Rest des Ladens gefallen, fielen sie übereinander her und küssten sich innig. Gemeinsam, sich aneinander festhaltend, stolperten sie quer durch den Raum, bis sie das Sofa erreichten. Mit einem Schubser verfrachtete sie ihn darauf, stemmte ihre Hände an ihre Taille und sah ihn von oben herab an.
„Sie wünschen?"
„Tanzen. Mit ausziehen.", eröffnete er ihr, worauf sie belustigt eine Augenbraue hob.
„Und dann?"
„Und dann kommst du her und wirst mich ausziehen.", fuhr er fort.
Sie nickte, nahm ihre Maske ab und warf sie auf den Boden. Dann machte sie kehrt, um für ihn zu tanzen. Es war eine Vorstellung der besonderen Art, denn es erinnerte sie an sein erstes Auftauchen bei ihrer Arbeit und den Tanz, den sie mit wenig Freude aufgeführt hatte. Das alles stand in einem extremen Gegensatz zu den Gefühlen, die sie heute verspürte, wenn sie ihn ansah, während er ihre Show verfolgte und ihr zulächelte.
Ohne jedes Schamgefühl streifte sie die Samthandschuhe von ihren Händen, die Strümpfe von ihren Beinen, den Rock von ihrer Hüfte und das Korsett von ihren Brüsten. Eine letzte vollendete Drehung sollte den Auftritt abrunden.
Dann trat sie auf ihn zu, setzte sich auf seinen Schoß und sah in seine Augen: „Ich möchte nur noch mit dir schlafen.", flüsterte sie gegen seine Lippen, worauf er wortlos nickte und sie küsste.
Sie flüsterten sich weitere süße Nichtigkeiten zu, unterbrochen von Küssen und Streicheleinheiten. Sie nahmen sich alle Zeit der Welt, erkundeten einander, während ihre Gefühle wuchsen. Niemand unterbrach die Privatvorstellung, die mehr als passend bezahlt worden war und Hermines Kolleginnen übernahmen den zusätzlichen Arbeitsaufwand nur gern, damit sie mit dem einen schlafen konnte, den sie tatsächlich begehrte.
Und als sie verschlungen auf dem Sofa lagen, mit nichts als Schweiß auf ihren Körpern, beschlossen sie in einem stillen Übereinkommen, dass sie sich aufeinander einlassen würden und sich alles andere, worüber sie sich sorgten,schon von allein fügen würde.
~*~
A.N.: Und hier ist es, das Ende. Also fast, morgen wird noch ein Epilog kommen. Ich bedanke mich bei allen euren lieben Kommentaren, Votes, Views. Jeder einzelne von euch motiviert mich dazu fortzufahren. (Btw hab ich viele der Cover von meinen Geschichten geupdatet, wie findet ihr die Neuen?)
Ich hoffe ihr habt bisher eine angenehme Woche, passt auf euch auf und bis morgen! <3
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