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Das Seltsame Buch

Ich bin eingeschlafen und beginne zu träumen. Jemand ruft nach mir, der Ring an meinem Finger wird warm. Es fühlt sich seltsam an, ich suche die Stimme. Ich kenne sie, kann sie aber niemandem zuordnen. Die Atmosphäre verändert sich, es wird düster und unheimlich. Ein Wald, ich stehe in einem Wald. Der Ring wird immer heißer, als wolle er mich vor etwas warnen. Ich verspüre Angst. Große Angst, hier stimmt was nicht.
Erschrocken fahre ich hoch und blicke mich um, ich sitze auf meinem neuen Sofa. Der Ring an meinem Finger glüht, seine Farben wabern aufgeregt umher. So langsam zweifle ich an meinem Verstand, was passiert hier mit mir?
Aus dem Bücherregal heraus ist ein leichter Schein zu sehen. Zumindest sieht es so aus, das Licht aus dem Flur könnte auch reflektieren.
Mit klopfendem Herzen gehe ich darauf zu und ziehe das Buch heraus.
Es ist das Buch ohne Titel, mich fröstelt es.
Ganz leicht öffne ich es , es ist immer noch leer.
Die erste Seite besteht nur aus diesem einen Satz. Mir kommt ein Gedanke, ich nehme einen Stift und schreibe ein simples
„Hallo"
unter diesen Satz. Irgendwo habe ich in einem der Hexenbücher gelesen, das es Bücher gibt die eine Art der Kommunikation darstellen. Grade als ich dachte es geschieht nichts mehr, verschwindet wie von Zauberhand mein geschriebenes Wort. Ich traue meinen Augen nicht, was wird hier mit mir gespielt? Mein Herzschlag beschleunigt sich so sehr, das ich das Rauschen in meinen Ohren hören kann.
Zwei Wörter erscheinen unter diesem Satz.

Hallo Sam.

Ich glaube das nicht, schnell schließe ich das Buch und werfe es auf die gegenüberliegende Seite. Apathisch Wippe ich vor und zurück um mich selbst zu beruhigen. Das ist doch Wahnsinn, so etwas gibt es doch überhaupt nicht. Nervös knabbere ich an meinen Nägeln, zum ersten Mal bin ich ratlos.
Wie in Trance starre ich auf das Buch, ich habe ein starkes Bedürfnis es wieder zu mir zu holen. Hin und her gerissen trage ich einen inneren Kampf in mir aus, Angst und Neugier stehen sich gegenüber.
Die Neugier gewinnt diese Runde, mit wild klopfendem Herzen stehe ich auf und hebe das Buch vom Boden auf. Ich schlage Seite eins auf  und starre auf die zwei Wörter. Mein Stift gleitet über das Papier.

Wer oder was bist du und was willst du von mir?

Die Wörter verschwinden erneut vor meinen Augen, um kurz darauf einen neuen Satz bildend wieder zu erscheinen.

Wer ich bin ist unwichtig, ich benötige jedoch deine Hilfe.

Nein, das geht mir jetzt doch zu weit. Ich habe Monstermäßige Angst, ich lege den Stift bei Seite und laufe in die Küche. Wie ein süchtiger suche ich in meinen Kartons nach Alkohol, ich brauche was zur Beruhigung und werde fündig. Wodka und da ist sogar noch ein Päckchen Zigaretten, eigentlich habe ich vor einem Jahr aufgehört.
Aber jetzt kann ich eine Zigarette gebrauchen. Ich setze die Flasche an, wer braucht schon Gläser und zünde meine Kippe auf dem Balkon an. In meinem Kopf überschlagen sich meine Gedanken, vielleicht träume ich ja noch. Ich setze erneut die Flasche an, warum grade ich. Jetzt wo endlich alles gut läuft, werde ich irre? Mir ist kalt, ich gehe wieder rein. Aber an Schlaf ist jetzt nicht zu denken, ich schaue nach ob ich meine Tür abgesperrt habe und gehe zurück zum Sofa.
Das Buch liegt immer noch offen auf dem Tisch und die Wörter schreien mich förmlich an. Wiederholt ertappe ich mich dabei wie ich den Stift in der Hand halte. Ich brauche Antworten, meine Hand beginnt zu schreiben.

Warum grade ich und warum sollte ich dir glauben? Was geschieht hier mit mir und was hat es mit diesem Ring auf sich?

Wie zuvor dauert es eine Weile bis die Wörter verschwinden und wieder sichtbar werden.

Weil du das Buch bekommen hast, was bedeutet das du die auserwählte bist. Der Ring warnt dich vor gefahren und du bist in Gefahr, aber das ist nicht alles was er kann. Du musst zu mir kommen, wir brauchen dich!

Gefahren, was soll das heißen. Bin ich hier etwa in Gefahr und was heißt jetzt wir? Die Auserwählte, für was? Ich verstehe das alles nicht. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, die Härchen an meinen Armen stellen sich auf.

Und wo genau bist du? Woher soll ich wissen das ich dir vertrauen kann? Was wenn du es bist, der mir Schaden will?

Ich starre benommen auf das Buch, habe jedoch das Gefühl beobachtet zu werden. Ich werde Paranoid, schnell ziehe ich die Vorhänge zu und drehe das Licht heller. Kleine Schweißperlen treten auf meiner Stirn aus ihren Poren, obwohl ich nich warm habe. Zum ersten Mal bekommt das Wort Angstschweiß für mich eine Bedeutung.

Ich bin in dem Buch, es ist eine Geschichte die wirklich passiert. Jedoch fehlt ein bestimmter Teil und das bist du. Ich werde dir nichts tun, ich werde dich beschützen. Jedoch brauchen wir dich, nur durch dich werden wir alle überleben. In deiner Nähe ist jemand der es nicht gut mit dir meint, auch wenn es den Anschein hat! Das Buch darf nicht in seine Hände gelangen, hörst du! Er weiß bereits das du die auserwählte bist. Er wird dich töten, wenn du nicht zu uns kommst!

So und jetzt hat dieses ding es geschafft, ich mache mir vor Angst fast in die Hose. Wie soll ich in ein Buch kommen? Das kann doch nicht echt sein, ich träume. Ja so muss es sein, Menschen verschwinden nicht einfach in Büchern. Sowas gibt es nur in Geschichten. Außerdem wie sollte jemand einem Buch Schaden das noch nicht mal geschrieben ist? Beziehungsweise die sich darin befindenden Personen, die sind ein Gespinst der Fantasie des Autors. Alles nicht echt, sie haben kein Eigenleben. Sie existieren nur um uns zu unterhalten. Ängstlich schließe ich das Buch und bringe es in meine Küche, wo ich es auf den höchsten Schrank lege. Nur zur Sicherheit, für den Fall das ich doch nicht träume und es wirklich geschieht.
Ich tigere schlaflos durch meine Wohnung und überlege wer in meiner Nähe es nicht gut mit mir meint. Komme jedoch auf keinen Nenner. Der Wodka ist mittlerweile leer, meine Zigaretten auch. Ich beschließe noch für Nachschub zu sorgen. Krame jedoch zuerst mein Pfefferspray aus dem Karton und ziehe meinen Mantel an. Gut das Francis Tankstelle rund um die Uhr geöffnet ist. Es ist bereits zwei Uhr morgens, als ich leise meine Wohnung verlasse. Bei Ash brennt noch Licht, der Schein seiner Lampe dringt unter seiner Tür durch in den Flur.
Schleichend nehme ich eine Stufe nach der anderen bis ich endlich ins freie trete und die kalte Nachtluft tief in meine Lunge sauge.
Als ich die Hälfte des Weges bereits hinter mich gebracht habe, beginnt mein Ring zu glühen. Angst kriecht mir in die Knochen. Es war keine gute Idee so spät noch alleine raus zu gehen. Ich sehe mich um, fühle mich beobachtet. Kann aber niemanden sehen, die Tankstelle ist bereits in Sicht. Ich beginne zu laufen, so schnell ich kann. Schnell husche ich in den Shop und blicke durch die Glasfront raus in die Dunkelheit.

„Sam, alles in Ordnung mit dir? Was machst du so späten alleine draußen?"

Erschrocken sehe ich zu Francis, der sofort hinter der Theke raus auf mich zu kommt.

„Francis ich wollte noch was zu trinken und Zigaretten kaufen, ich habe das Gefühl das mich jemand verfolgt. Ich kann nicht schlafen, bin in eine neue Wohnung gezogen."

„Kindchen, ich dachte du hast aufgehört zu rauchen? Na komm hole dir was du brauchst und ich fahre dich zurück. Junge hübsche Dinger wie du, sollten nachts nicht alleine hier rumlaufen."

Ich mag Francis, er ist schon sechzig Jahre alt aber mittlerweile ein guter Freund, nein eher wie der Großvater den ich nie hatte. Ich habe eine Zeit lang bei ihm gejobbt, bevor ich in der Bibliothek angefangen habe.

„Danke Francis, gibst du mir bitte die Menthol Zigaretten. Am besten gleich zwei Päckchen."

Er sieht mich besorgt an, stellt aber keine weiteren Fragen mehr. Ich schnappe mir eine Flasche Wodka und zwei Flaschen Cola.
Im Auto angekommen beginnt Francis erneut zu sprechen.

„Sam, du musst mir schon sagen wo ich dich hin fahren soll? Ich weiß ja nicht wo du jetzt wohnst."

„Ja entschuldige ich bin nicht so ganz bei der Sache, es war ein langer Tag für mich. Du hast bestimmt schon gehört das Mr. Fletsher gestorben ist. Ich wohne jetzt über der Bibliothek, er hat die Wohnungen doch fertig renoviert. Und die eine hat er für mich gemacht, kannst du dir das vorstellen?"

Er sieht kurz zu mir rüber und lacht sein raues lachen.

„Tja, er war wohl doch nicht so ein Miesepeter wie alle dachten. Ich schätze er hat sich einfach nur einsam gefühlt. Seine Tochter war schon mehr als zwanzig Jahre nicht mehr zu Besuch gekommen. Die ist ein richtiges Biest, sein Geld hat sie immer genommen. Aber von ihrem Vater wollte sie nie was wissen und du dachtest immer er kann dich nicht ausstehen.
Wir sind da liebes, ich warte bis du drin bist.
Und Sam, du weißt wo du mich findest wenn irgendwas ist, falls du Hilfe benötigst. Scheue dich nicht zu mir zukommen."

Nickend schließe ich Francis in die Arme und gebe ihm einen Kuss auf seine Wangen, was ihm ein Lächeln auf sein Gesicht zaubert.
Schnell laufe ich die Treppen hoch und verschwinde im Treppenhaus, ich kann hören das Francis losfährt.
Leise schleiche ich die Stufen wieder hoch in den Flur, bei Ash brennt noch immer Licht.
Ich Sperre die Tür zu meiner Wohnung auf und schließe sie schnell hinter mir. Ein Geräusch im Flur erweckt meine Aufmerksamkeit, ich Linse durch den Spion. Mein Ring wird wärmer, Augenblicklich bekomme ich es mit der Angst zu tun.
Jemand hat mich verfolgt, ich wusste es. Angestrengt versuche ich in der Dunkelheit jemanden zu er kennen aber ich kann niemanden ausfindig machen.
Schleichend trete ich von der Tür zurück und gehe bewaffnet mit meinem Pfefferspray, Wodka und den Zigaretten auf den Balkon.
Der Park der sich vor der Bibliothek erstreckt, sieht so friedlich aus. Es herrscht Totenstille, im Schein der Laterne sehe ich einen Schatten. Eine dunkle Gestalt steht am Rande der Bäume und sieht zu mir rauf. Angestrengt versuche ich sein Gesicht zu erkennen, jedoch hat er seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Mein ganzer Körper zittert vor Angst, die Augen dieser Gestallt beginnen zu glühen. In dem dunkelsten rot das ich je gesehen habe. Ich muss zu Kim, oder sie zu mir. Ich kann nicht alleine sein, nicht jetzt. Eilig gehe ich zurück in meine Wohnung und schnappe mir mein Handy. Ich wähle Kim's Nummer, es dauert eine Weile aber sie nimmt ab.

„Sam, was ist denn los? Hast du mal auf die Uhr gesehen?"

„Kim es tut mir leid, kannst du bitte zu mir kommen? Schnell!"

Innerhalb weniger Sekunden steht sie vor meiner Tür und sieht mich verschlafen an.
Ich ziehe sie zu mir rein und verschließe die Tür.

„Was um Himmels Willen ist denn los mit dir? Hast du getrunken, du riechst wie eine Kneipe!"

Keine Ahnung wie ich ihr das erklären soll, sie ist zwar meine beste Freundin aber das hier hört sich wirklich an als wäre ich verrückt geworden.
Ich beschließe ihr nur das von der Gestalt am Park zu erzählen.

„Ich konnte nicht schlafen und bin zu Francis gegangen, um mir was zu trinken zu kaufen. Kennst du das Gefühl verfolgt zu werden? Ich jetzt schon, eben als ich wieder hier war habe ich Geräusche im Flur gehört. Und als ich auf dem Balkon war um eine Zigarette zu rauchen, habe ich am Rand der Bäume eine Gestalt gesehen, Kim sie hat zu mir hoch geschaut!
Sieh mich nicht so an, ich bin nicht verrückt und du weißt ich bin normalerweise auch nicht Ängstlich. Aber jetzt grade habe ich wahnsinnige Angst, kannst du heute Nacht hier bei mir bleiben, bitte?!"

Kim legt mir beruhigend ihre Hand auf die Schulter und drückt sanft zu.

„Du rauchst wieder? Sam was ist hier los, das war doch nicht alles. Ich kenne dich gut genug um zu sehen, das hier was ganz aus dem Ruder läuft! Du weist du kannst mir alles erzählen, ich bin immer für dich da und natürlich bleibe ich bei dir. Du solltest morgen früh zur Polizei gehen, wer weiß schon was für ein Irrer hier draußen rumläuft. Und jetzt gib mir den Wodka, ich brauche dringend auch was davon."

Erleichtert drücke ich sie an mich und nicke ihr dankend zu. Während es meinem Herzen einen Stich versetzt sie anlügen zu müssen.

„Sonst ist nichts, wirklich. Du weißt ich erzähle dir immer alles, du bist mein Fels in der Brandung. Ich habe eben eine Schachtel Zigaretten gefunden und nach diesem Erlebnis habe ich einfach eine gebraucht. Du weißt ich habe immer geraucht wenn ich nervös war oder getrunken habe."

Ich reiche ihr die Flasche und sie nimmt einen großen Schluck. Nachdenklich sieht sie mich an.

„Na schön, du weißt du bist keine sehr begabte Lügnerin. Aber du wirst deine Gründe dafür haben und jetzt komm. Du brauchst unbedingt ein wenig Schlaf und ich auch."

Gemeinsam gehen wir in mein Schlafzimmer und kuscheln uns in mein Bett. Ich bin Kim sehr dankbar, sie hinterfragt nichts. Sie nimmt es so hin, das ist wahre Freundschaft.
Kurze Zeit später kann ich Kim's gleichmäßigen Atem hören, sie schläft bereits. Ich liege noch eine ganze Weile wach, draußen beginnen bereits die Vögel zu zwitschern als ich endlich einschlafe. Ich sehe die Gestalt mit ihren rotleuchtenden Augen, ihr Gesicht verzieht sich zu einer grinsenden Fratze. Die scharfe Spitze blutverschmierte Zähne zum Vorschein bringt. Wieder ruft jemand meinen Namen, laut und deutlich in nicht allzu weiter Entfernung. Der Traum ändert seine Kulisse. Ich sehe Ash, er steht mit seinem Rücken zu mir im Archiv, dort wo die Sachbücher stehen. Ich höre das er spricht aber diese Sprache kenne ich nicht, es hört sich an als würde er rückwärts reden. Mein Ring glüht heißer als je zuvor. Es fühlt sich an als würde er sich in mein Fleisch rein brennen, bis auf den Knochen. Ich sehe auf meine Hand, die Farben des Steines wabern aufgeregt und so schnell umher das sie ineinander verlaufen. Alles fühlt sich so echt an, nicht wie ein Traum. Im Traum verspürt man doch keine Schmerzen, oder etwa doch?
Erneut wechselt die Kulisse, doch was ich jetzt sehe lässt mir mein Blut in den Adern gefrieren. Kim, sie liegt blutüberströmt mit unnatürlich verdrehten Gliedmaßen im Park. Genau an der Stelle wo ich diese Gestalt unter den Bäumen gesehen habe. Ich versuche weg zusehen, doch ich kann nicht. Jemand hält irre lachend meinen Kopf fest und zwingt mich den Leichnam meine besten Freundin anzusehen.
Schweißgebadet und schreiend werde ich wach, Kim liegt nicht neben mir. Ich springe auf und laufe Richtung Tür, wo wir zusammen stoßen und auf den Boden fallen.

„Sam, aua! Man was ist denn los? Ich wollte dich grade wecken, ich habe Frühstück gemacht."

Sie ist hier und sie lebt, Gott sei dank. Ich reibe mir meinen hintern, der etwas schmerzt vom Sturz. Sie hilft mir auf die Beine und sieht mich besorgt an.

„Tut mir leid ich hatte einen Alptraum, keine Ahnung was im Moment mit mir los ist. Ich glaube ich werde verrückt Kim."

„Also eigentlich wollte ich zu meinen Eltern fahren, mein Vater hat heute morgen angerufen. Meine Mutter ist krank, ihr geht es nicht so gut. Ich habe auch bereits mit Ash gesprochen, aber wenn ich deinen Zustand im Moment sehe halte ich es für keine gute Idee dich hier alleine zu lassen."

Mir kommt ein Gedanke, wenn sie nicht in meiner Nähe ist kann ihr auch nichts zustoßen. Schnell unterbreche ich sie.

„Nein, schon ok. Fahr zu deinen Eltern, ich weiß ja das dein Vater im Rollstuhl sitzt, sie brauchen deine Hilfe. Es war nur ein Traum, ich werde später zur Polizei gehen, versprochen. Tue mir nur ein gefallen, schreib mir wenn du angekommen bist. Es ist ein weiter Weg."

Mit immer noch besorgter Miene sieht sie mich lange an. Ich versuche sie anzulächeln und nicke ihr bestätigend zu.

„Bist du dir sich ganz sicher? Na schön, aber wenn noch was vorfällt rufst du mich sofort an. Dann werde ich kommen, Vater bekommt ja eine Pflegekraft gestellt. Ich schreibe gleich Noah, das er ein Auge auf dich haben soll. Und jetzt komm, der Kaffee wird sonst kalt."

Erleichtert gehe ich in die Küche, wo mich ein gedeckter Tisch empfängt. Gemeinsam nehmen wir unser Frühstück und Kim verabschiedet sich von mir. Mein Handy vibriert, eine Nachricht von Noah. Ich muss ihn überzeugen nicht in meine Nähe zu kommen, das wird nicht leicht werden.

Hey kleine, was ist denn los? Kim hat mir geschrieben, soll ich zu dir kommen? Ich muss zwar heute Abend auf Geschäftsreise aber ich kann vorher bei dir vorbei schauen."

Stimmt ja, Gott sei dank. Davon hat Noah mir erzählt, er macht eine Weiterbildung und wird eine Woche nicht hier sein. Erleichtert tippe ich die Nachricht ein.

Nein alles gut Noah, du brauchst nicht zu kommen. Ich weiß ja das du noch deinen Koffer packen musst. Kim hat übertrieben, du kennst die doch. Schreib mir wenn du gelandet bist, hab dich lieb!"

Soweit so gut, die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben sind in Sicherheit. Solange sie nicht in meiner Nähe sind. Am hadern mit mir selbst, überlege ich ob ich wirklich zur Polizei gehen soll. Ich komme zu dem Entschluss das ich vorerst einfach mal abwarte.
Voller Tatendrang nehme ich meine restlichen Kartons in Angriff und räume meine Wohnung ein. Da mein Kühlschrank immer noch leer ist, beschieße ich noch ein paar Sachen einkaufen zu gehen. Ich habe ja etwas Geld bekommen, so kann ich mir auch mal ein wenig Dekoration leisten. Ohne auch nur ein Gedanken an letzte Nacht zu verschwenden, verlasse ich pfeifend meine Wohnung. Im Flur begegne ich Ash.

„Na da ist aber jemand gut gelaunt, hast du dich schon eingelebt? Wo geht es denn hin?"

Mein Ring wird wärmer, das kann doch nicht sein. Er muss kaputt sein, Ash ist so ein netter Kerl und außerdem ist er wirklich heiß.

„Guten Morgen Ash, ja soweit schon. Nochmals vielen Dank für die Wohnung, sie ist wirklich wunderschön. Ich wollte grade einkaufen gehen, mein Kühlschrank ist leer und ich brauche noch etwas Dekomaterial."

Er lächelt mich an, sein Blick wandert kurz zu meinem Ring.

„Gern geschehen, du dankst mir jetzt aber nicht immer wenn du mich siehst, oder?
Das trifft sich gut, mein Kühlschrank muss ebenfalls gefüttert werden. Darf ich dich begleiten?"

Der Ring wird nochmals um einiges wärmer an meinem Finger, ich ignoriere ihn.

„Gerne, warum nicht, wir haben ja wohl das selbe Ziel."

Gemeinsam schlendern wir los, das Wetter heute meint es gut mit uns. Der Sommer ist in seinen letzten Zügen, dennoch haben wir circa zwanzig Grad und die Sonne scheint. Ash beginnt verlegen mit smalltalk, ich finde es irgendwie süss.

„Die Parkanlage ist ja wirklich eine Augenweide, ein schöner Ort um zu entspannen. Gehst du oft dort hin?"

„Ja es ist ein schöner Park, im Sommer sind wir oft dort. Dort gibt es auch einen Badesee, und die einzige Möglichkeit innerhalb von sechzig Kilometer sich etwas abzukühlen."

„Sam hat dir schon mal jemand gesagt wie hübsch du bist? Bestimmt dein Freund, hat er dir diesen wunderschönen antiken Ring geschenkt?"

Okay jetzt wird die Sache doch etwas seltsam. Der Ring glüht vor sich hin, kann es wirklich möglich sein das Ash mir Schaden will? Ich muss vorsichtig sein, also Lüge ich.

„Danke sehr, aber du brauchst wohl eine Brille. Ja den habe ich von meinem Freund, wir sind schon zwei Jahre zusammen. Morgen kommt er von seiner Geschäftsreise zurück, dann wollen wir ins Kino gehen."

Mein Herz schlägt einen schnellen Takt, ich stecke meine Hände in die Hosentaschen. Damit er nicht sehen kann wie ich zittere.

„Eine Fernbeziehung also, das wäre nichts für mich. Entweder bleibe ich alleine oder ich will meine angebetete immer um mir rum haben. Das ist wohl der Grund warum meine früheren Beziehungen immer scheiteten. Sag wie alt seid ihr eigentlich, du und Kim?"

Der Versuch ein Lächeln auf zusetzen fällt mir im Moment sehr schwer. Schon wieder muss ich lügen.

„Bei uns funktioniert das sehr gut, Chris und ich kommen damit klar. Kim und ich, wir sind beide achtzehn, in vier Monaten werde ich neunzehn. Wie alt bist du eigentlich, wenn ich fragen darf."

„Das ist schön, das freut mich für euch. Doch noch so jung, ich habe euch etwas älter geschätzt. Ich bin grade dreiundzwanzig geworden, vor zwei Wochen."

Den Rest des Weges laufen wir schweigend nebeneinander her, nach dem einkaufen klingelt sein Handy. Er stellt seine Taschen ab und sein Blick verheißt nichts Gutes.

„Tut mir leid Sam, ich muss da jetzt ran gehen. Geh ruhig nachhause ich werde bestimmt gleich abgeholt, ich habe noch etwas zu erledigen."

„Okay bis Montag dann."

Schnell gehe ich den Weg zurück zu meiner Wohnung.

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