29| Reikja - Der Untergang
Gelesen von: JuJu
Autor: Siinasf
1) Also zu dem Cover kann ich nur sagen: WOW! Es ist einfach so toll gemacht. Die schönen Rottöne, die eindrucksvolle Schrift, die ganze Atmosphäre, die dadurch gezaubert wird, ist einfach nur hinreißend. Besonders der kleine Drache als 'J' gefällt mir übermäßig gut. Dein Klappentext gibt meiner Meinung nach genau die richtige Prise Informationen preis. Sie regt den Leser dazu an, neugierig in dein Buch zu schnuppern. Der Titel erinnert mich etwas an 'Eragon', was positiv gemeint ist. Im Gegensatz zu MizjaMi finde ich es nicht so schlimm, wenn der Name des Protagonisten auf dem Cover steht. In dem Fall ist es der Name des Drachens. Das wirft für mich die Frage auf: Wieso? Normalerweise steht der Name des Hauptprotagonisten auf dem Cover, doch Reikja ist (in Anführungszeichen) 'nur' der Drache. Vielleicht hast du Lust, das kurz zu erläutern?
2) Den Einstieg in deine Geschichte finde ich sehr kreativ gewählt. Es beginnt in einer Art Parlamentssitzung. Dort lernt der Leser direkt die beheimateten Wesen in Patrim kennen. Du hast mein Wohlwollen gewonnen, als du mehr Figuren als Elfen, Zwerge und Menschen gewählt hast. Das sind meiner Meinung nach immer die Klischee Figuren in einem Fantasyroman. Jedoch sind auch deine anderen Figuren nicht neu oder besonders kreativ. Ich persönlich hätte mir vielleicht eine ganz andere Spezies gewünscht. Nur so ein Beispiel: Christopher Paolini hatte noch die Urgals erfunden. Das hat ihn von all den anderen mittelalterlichen Fantasygeschichten abgehoben.
Kyra hast du schön beschrieben, auch die Verbindung zu ihrem Drachen Reijka. Ich konnte sie mir gut vorstellen, auch den Anführer der Seefahrer. Die Szenen zwischen den beiden hast du wunderbar beschrieben.
3) Der rote Faden ist klar erkennbar. Patrim steht kurz vor einem Krieg, weil aus den Drachenlanden Eier gestohlen wurden. Ab und an habe ich kleine Logikfehler entdeckt. Auf den letzten habe ich dich aufmerksam gemacht. Da sah die Situation so aus, dass Kyra auf Reijka über ein Schlachtfeld geflogen ist und im nächsten Moment rannte sie plötzlich über den Boden. Das fand ich doch etwas merkwürdig.
4) Ich finde deinen Schreibstil durchwachsen. An manchen Stellen beschreibst du die Sachen wunderbar und die Gefühle und Gedanken kommen toll rüber. An anderen Stellen klatschst du alles nur so hin und verwendest ungewöhnlich Adjektive oder Verben, die sich meiner Meinung nach nicht so schön lesen. Ein Beispiel: "Lasst mich alleine", zische ich durch aufeinander gedrückte Zähne.
Ich finde, das ließt sich komisch. Ich hätte etwas anderes geschrieben: "Lasst mich alleine", zische ich durch zusammengepresste Zähnen hervor.
Ich weiß nicht, irgendwie ließt sich das besser. Das ist jetzt nur ein Beispiel aus den hinteren Kapiteln, die ich gelesen habe, weil das noch so präsent ist. Aber da gab es noch einige andere, über die ich gestolpert bin.
Dein Schreibstil wirkt daher noch nicht besonders ausgereift. Gefühle und Gedanken bekommst du besser rüber gebracht, das ist sicher zu einem Teil auch der Ich-Perspektive geschuldet. Daher bin ich davon überzeugt, dass du es besser kannst und noch Luft nach oben ist.
5) Mir sind einige Fehler aufgefallen, auf die ich dich auch aufmerksam gemacht habe. Außerdem habe ich auch gesehen, dass DELL_A_STORY dir schon einige in den Kommentaren markiert hat, die leider immer noch vorhanden sind. Ich weiß, es ist anstregend. Aber ich würde dir wirklich empfehlen, die Fehler, die dir von uns schon korrigiert wurden, einmal komplett zu überarbeiten. Ich finde es immer sehr mühselig, aber im Endeffekt wertschätzt du damit auch unsere Arbeit, dich darauf aufmerksam zu machen und dein Buch zu lesen.
Bevor wir zum Ende meiner Kritik kommen, würde ich gerne kurz auf die Perspektive eingehen. Du hast die Gegenwart und die Ich-Perspektive gewählt. Ich bin ein Freund von der Erzählperspektive und der Vergangenheitsform. Meiner Meinung nach ließt sich das einfach besser. Aber das hängt sicher allein vom Geschmack ab und darüber lässt sich bekannter Maßen gerne streiten.
Zum Schluss will ich wie immer abschließende Worte verlieren. Mir sind einige Punkte aufgefallen, die mich gestört haben. Manche Szenen schreibst du ganz ausführlich und gehst auf einzelne Details ein, aber bei anderen fährst du einmal drüber und belässt es dabei. Besonders auffällig fand ich das bei den Szenen, in denen Kyra zurück in die Drachenlande geflogen ist und nur Zerstörung vorgefunden hat. Ich wäre viel detailreicher auf die einzelnen Sequenzen eingegangen. Den Tod ihres Hofstaates hast du einfach in einem Atemzug weg erzählt. (überspitzt gesagt) Das hat mich einfach so mega gestört. Ich konnte mit Kyra gar nicht mitleiden. Es war einfach so, ja dann sind die halt tot. *zuckt mit den Schultern* Die Gefühle kamen nicht sonderlich gut rüber. Das hat mir einfach gefehlt.
Dann wollte ich gerne auf einen (meiner Meinung nach) großen Logikfehler eingehen. Die Zauberer arbeiten in einem großen Turm, richtig? Da habe ich mir etwas ähnliches vorgestellt wie in 'Herr der Ringe' der Turm von Saruman. Hoch wie ein Hochhaus, rund wie ein Zylinder und verdammt viele Treppen und Zimmer. Jedoch wohnen deine Zauberer nicht dort, sondern in Hütten auf dem Boden? Laufen die dann jeden Tag tausende von Stufen nach oben, um ihrer Arbeit nachzugehen? Haben die da so etwas ähnliches wie einen Fahrstuhl? Denn selbst junge Menschen werden nach zwanzig Stockwerken völlig außer Atem sein. Und jeden Tag die Treppen rauf und runter zu laufen, erachte ich als etwas unrealistisch. Vielleicht kannst du da eine gute Erklärung einbringen, warum das so ist.
Dann möchte ich darauf eingehen, dass du Zombies mit in dein Buch aufgenommen hast. Das war der Moment, in dem ich das Gefühl hatte, eine Fanfiction von 'Game of thrones' zu lesen. Vielleicht liegt es an meiner persönlichen Meinung, aber ich hasse Zombies und finde, dass die zu einem Klischee einer Apokalypse geworden sind. Schon bei George R.R. Martin hat mich das gestört. Er hatte es wenigstens etwas abgestuft. Sie waren quasi Eismenschen, erschaffen von den Kindern des Waldes und wie bei Vampiren musste man sie mit einer besonderen Waffe ermorden (zumindest die Weißen Wanderer, nicht die Wiedergänger).
Bei deinem Buch habe ich das Gefühl, dass du einfach viele gute Bücher zusammen gewürfelt, das Beste daraus extrahiert und dann zu einer eigenen Geschichte verarbeitet hast. Dadurch wirkt es nicht sonderlich individuell. Ich finde, dass du dich durch eigene Wesen und Figuren mehr von den anderen Autoren abheben solltest.
Wenn du an den Kritikpunkten pfeilst, die ich dir hier aufgezeigt habe, sollte etwas eigenständiges aus der Geschichte werden. Eine, die man nicht gleich mit den schon genannten Büchern vergleicht.
Ich hoffe meine Worte, waren nicht zu hart. Deine Idee gefällt mir im Grunde sehr gut. Drachen sind meine Lieblingsfiguren in Fantasybüchern. Auch die Idee, eine Frau als Königin einzusetzen finde ich klasse. Versuche die Geschichte mehr auszubauen, dann kann sie sich unter all den großartigen anderen Bücher sehen lassen. Daher gebe ich dir die Schulnote 2-3 Tendenz zur 3+. Bleibt gesund und ich wünsche dir eine schöne Woche.
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