Kapitel 4: Missglückter Job
Schon relativ früh quälte sich Seokjin noch in Halbschlaf aus dem Bett. Er machte sich schnell fertig und verließ dann seine neue Wohnung. Heute würde schließlich sein Job im Supermarkt anfangen. Da wollte er natürlich auch an seinem ersten Tag einen guten Eindruck hinterlassen. Da der Supermarkt aber fast am anderen Ende der Stadt lag, musste er mit dem Bus dorthin fahren. Er hatte zwar damals den Führerschein gemacht, doch er besaß kein Auto und sozusagen auch kein Geld dafür, was echt traurig war, in Seokjin's Augen, aber was will man auch machen? Sein Vater ist ein Arschloch. Er ließ ihn ohne Geld zurück, bis er mal einen vernünftigen bezahlten Job fand. Jeder Vater hätte seinen Kind am Anfang unter die Arme gegriffen, bis dieser einen gutbezahlten Job bekam. Doch er nicht. Er war einfach nur egoistisch und eine zu große Perfektion für die Menschheit. Das machte es Seokjin's Leben alles andere als leicht.
Es dauerte tatsächlich seine Zeit, bis er endlich am Supermarkt angekommen war. Für ihn hatte es sich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt, aber das war sie hier ganz und gar nicht. Jedenfalls hatte er es geschafft und wirkte jetzt mit einem Mal ganz nervös. Trotzdem nahm er seinen Mut zusammen und trat dann doch ein. Noch nicht viele Kunden waren zu sehen.
Er machte sich auf die Suche nach einer Mitarbeiterin und als er dann endlich eine fand, ging er auch schon schnurstracks auf sie zu. "Entschuldigen Sie..." fing er langsam und unsicher an. Sie sah auf und lächelte ihn freundlich an. "Oh, guten Morgen." begrüßte sie ihn mit einer kleinen Verbeugung. "Hallo, ich bin Kim Seokjin und soll ab heute hier anfangen." meinte er und verbeugte sich ebenfalls leicht. "Oh, du bist also der neue Mitarbeiter. Ich soll mich in übrigen auch um dich kümmern. Na dann, komm mal mit." meinte sie freundlich und ging vor. Noch immer sehr nervös folgte Seokjin ihr in den Mitarbeiterbereich.
Sie führte ihn schon ein kleines bisschen herum. Obwohl Seokjin sehr interessiert wirkt, war er das ganz und gar nicht. Er wollte nur endlich anfangen, damit er den heutigen Tag auch endlich hinter sich hatte. Allerdings wusste er das der morgige Tag um einiges schlimmer werden sollte, da in einem Restaurant soviel mehr Stress herrschte. Er hoffte einfach mal, dass das gut ausgehen wird, obwohl er genau das gegenteilige Gefühl hatte. Er konnte es nicht beschreiben, aber irgendwas in ihn schrie nach 'Erlösung'.
"So und hier kannst du dich gerne umziehen. Wir haben noch einige Arbeitskleidung für Mitarbeiter zurückgelegt." Sie gab ihn Arbeitskleidung und ging zur Tür. "Wenn irgendwas sein sollte, ich bin da, wo du mich angesprochen hast." meinte sie und verschwand dann auch schon aus dem Aufenthaltsraum. Nun nutzte Seokjin die Zeit um sich hier genauer umzusehen. Es gab sogar großes Wandregal, wo man die Arbeitsklamotten lagerte. Er sah sich dessen Mitarbeiter genauer an, aber konnte niemanden von ihnen so wirklich wiedererkennen. Er hatte zumindest gehofft hier ebenfalls einen seiner alten Freunde wiederzusehen, aber das war leider nicht der Fall. Stattdessen stach ihn jemand anderes komplett ins Auge. Er sah sehr bekannt aus. Seokjin hatte das Gefühl ihn irgendwoher zukennen. Kann auch sein, dass er mit seinem Vater in Verbindung stand und wenn das sein sollte, dann war er geliefert. Sein Vater würde ihn zurück nach Hause holen und das wollte er um keinen Preis. Er hatte es so ohne seinen Vater schwieriger, aber nichts kann ihn dazu bewegen zurückzugehen. Das konnte und wollte er beim besten Willen nicht. Jetzt musste er aber zusehen schnell fertig zu werden. Er hatte nicht ewig Zeit und die nette Mitarbeiterin würde nicht ewig warten wollen. Da wäre schon mal ein Teil vom ersten und guten Eindruck weg.
Er hatte sich fertig umgezogen und trat nun dann aus dem Aufenthaltsraum raus. Viele Türen befanden sich links und rechts von ihn. Jeder schien so ziemlich seinen eigenen Raum zu haben und nicht nur das. Hier befand sich dann auch noch ein Bad, sowohl für Frauen, als auch für Männer. Da er immer recht neugierig war, sah er sich dann auch noch im Bad um. Hier befanden sich sogar extra drei Duschkabinen und noch dazu fünf Toilettenkabinen und auch fast zehn Waschbecken. Das Bad war riesig. So ein riesiges Bad hatte Seokjin noch nie in seinem Leben gesehen. Selbst das Bad in seiner eigenen Wohnung war ja mini. Aber das konnte er hiermit so gar nicht vergleichen.
Er verließ jetzt wirklich endlich mal den Mitarbeiterbereich und sah schon von weiten die Mitarbeiterin die ihn herumgeführt hatte, aber mit jemand anderen reden. Sie sah sehr traurig aus und wie es schien, wurde sie auch noch hart runtergemacht. Trotzdem wirkte die andere wie seine Chefin und das machte ihn Sorgen, denn das hieß das er so niemanden beschützen könnte. Er würde hochkant rausfliegen und an seinem ersten Tag einen schlechten Eindruck hinterlassen. Das konnte er sich alles nicht leisten. Er braucht die Jobs und das Geld unbedingt, wenn er nicht auf der Straße landen wollte.
Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und platzte mitten im Gespräch rein. "Hallo, guten Tag. Mein Name ist Kim Seokjin. Freut mich, Sie kennenzulernen." stellte er sich freundlich vor und verbeugte sich tief vor ihr. Als er wieder hoch kam, konnte er ein dreckiges Grinsen erkennen. Hier läuft irgendwas nicht mit rechten Dingen zurecht. Wenn man schon seid zwei-drei Jahren an seltsame Dinge geriet, fällt einen das sofort auf. "Oh, ich erinnere mich. Wir haben gestern miteinander telefoniert, richtig?" Er schielte kurz zu der Mitarbeiterin. Sie hielt sich daraus und wirkte auch sonst schüchtern. Ihre Augen sahen hilflos in seine entschlossenen. Ja, er war nun mal fest entschlossen hier zu arbeiten, egal wie gemein die Chefin auch zu ihn war. Aber er fand es trotzdem nicht korrekt wie sie mit ihren Mitarbeitern hier umgeht. Sie war bestimmt kein Einzelfall. "Anscheinend hat sie dir auch schon Arbeitskleidung verabreicht, dann wollen wir dich doch mal in deinen neuen Job unterweisen, meinst du nicht auch?" Ihre ganze Ausstrahlung wurde immer düsterer und so langsam bekam er es auch mit der Angst zu tun. "Immerhin..." flüsterte sie ihn leise ins Ohr und fuhr auch damit fort. "...bist du einer von den ganz schlimmen Schlampen...hab ich nicht recht?" Seine Augen weiteten sich geschockt und er trat ängstlich einige Schritte zurück. Wird das hier etwa mit den Mitarbeitern gemacht, ohne das es jemand soweit mitbekam? Werden sie hier verkauft?
Sie lachte gehässig auf und griff nach seinem Handgelenk, bevor er überhaupt reagieren konnte. "Nein, lass mich los. Ich werde das nicht machen." schrie er und riss sich von ihr los. "Ach, aber wieso denn nicht? Du kannst mir bestimmt eine Menge Geld beschaffen." Es machte ihn so wütend, dass er sein Profil einfach nicht löschen wollte, obwohl er ja in den USA wohnt und Seokjin jetzt hier war. Er hasste sein Leben, aber er kann dagegen nun mal nichts machen. Er realisierte es kaum, aber er war einfach aus dem Supermarkt geflüchtet und abgehauen. Er wollte das nie wiedermachen, obwohl es heißt, dass er sich einen anderen Job suchen musste. Dann war es eben so.
Fortsetzung folgt...
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