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3 - Sommerprickeln

In den folgenden Tagen liefen oder schwammen Jin und ich uns immer mal wieder über den Weg. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er unser Haus immer ein wenig im Blick behielt, um mir dann ‚rein zufällig' begegnen zu können. Doch ich genoss unsere spontanen Treffen. Jin war eine sehr angenehme Gesellschaft, bei der ich mich nicht nur sehr wohl in meiner Haut, sondern auch vertraut fühlte. Nach anderthalb Wochen, verabredeten wir uns eigentlich täglich. Bereits nach dieser kurzen Zeit wusste er bereits genau, wie er mich zum Lachen bringen konnte. Ich liebte es, in seiner Nähe zu sein und den Sommer, den ich hier am See verlebte, zu genießen. Es würde nicht nur irgendein Sommer sein – nein – es würde DER Sommer sein und er würde mir gehören!


Der heutige Morgen begann herrlich. Die Sonne flutete unser Wohnzimmer mit ihren goldenen Sonnenstrahlen und der Himmel erstrahlte in klarem blau. Hanna und ich beschlossen, auf der Veranda zu frühstücken und spannten dort den Sonnenschirm in der Nähe des Gartentisches auf. Während Hanna sich dazu bereit erklärte, mit dem Rad in der nahe gelegenen Stadt Brötchen zu organisieren, kümmerte ich mich um Kaffee, aufgeschnittenes Obst und darum, den Tisch zu decken.

Gerade hatte ich Geschirr, Besteck, Aufschnitt und Obstschälchen rausgestellt, als ein lauter Knall mich plötzlich zusammenzucken ließ. Dann noch einer...und noch einer?! Was war das? Wer war das? Warum?! Sylvester war noch lange hin!

Ich drehte mich zum See und versuchte auszumachen, woher der Lärm kam – tatsächlich rührte er von dem Haus her, in dem Jin mit seinen Freunden wohnte. Und es handelte sich um Römische Lichter, die am Seeufer von einem von ihnen gezündet wurden! Aber warum sollte man so etwas tun? Gedankenverloren verharrte ich am Steg unseres Hauses, den Blick auf das gegenüberliegende Haus fixiert – bzw. mehr auf die Person, die dort am Steg mit den Römischen Lichtern rumballerte. Der letzte Schuss hallte über den See, dann ließ die Person den Feuerwerkskörper sinken und blickte in meine Richtung. Als sie begann zu winken, wurde mir klar, dass es Jin sein musste und lächelte gedankenverloren, während ich das Winken erwiderte.

„Was machst du da?", fragte Hanna, die unbemerkt hinter mir die Veranda betreten hatte und mit dem befüllten Brotkorb in der Hand dastand. Ich fuhr herum. „Da ist Jin.", entgegnete ich – natürlich hatte ich ihr schon längst von der Begegnung erzählt... nur den Angel-Teil hatte ich ihr verschwiegen. „Ah, verstehe. Der, mit dem du immer unterwegs bist..." „Ich treffe ihn ungeplant...meistens", fiel ich ihr ins Wort und winkte noch ein letztes Mal Jins Richtung. Hanna dachte einen Moment über meine Worte nach und zuckte dann mit den Schultern. „Okay... wenn du das sagst, dann wird es wohl stimmen. Komm, lass uns jetzt erstmal was essen."


Als ich später zum Mittag hin – völlig in mein Buch versunken – am Steg auf meinem Handtuch lag und in der Sonne brutzelte, hörte ich es plötzlich plätschern. Ich hob den Blick und erspähte Jin, der in seinem Ruderboot auf unseren Anleger zusteuerte. Er winkte und ich winkte grinsend zurück. „Hi!", rief ich dann, als ich ihn in Hörweite glaubte. „Was geht, Fishy?", entgegnete er und sein Boot kam direkt vor mir zum Stehen. Ich erhob mich und blickte mit verschränkten Armen auf ihn herab. „Derzeit nicht so viel und bei Dir?" Er zuckte die Schultern und sah sich um. „Läuft nicht, schwimmt aber." Ich schaubte belustigt. Jin reichte mir einladend die Hand. „Ich wollte ans Ostufer. Es gibt da eine schöne Badestelle. Möchtest Du mit?" Ich warf zögernd einen Blick über meine Schulter und entdeckte meine Schwester, die uns unauffällig musterte. Sie nickte kaum merklich, bevor ihr Gesicht, mit der Riesen-Sonnenbrille, wieder hinter den Seiten ihres Magazins verschwand. Ich drehte mich wieder zu Jin um und ergriff zaghaft seine Hand. Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen, als er mir an Bord half.

Die Badestelle wirkte wie ein kleiner geheimer Ort für sich: An einem dicken, stabilen Ast einer alten Weide war irgendwann von irgendjemandem eine Schaukel angebracht worden. Die Äste der Weide und ihr volles Blattwerk schenkten mit ihrem dichten Schatten, den sie warfen, ein stilles und kühles Fleckchen am See während der Mittagshitze. Am Ufer plätscherten leise kleine Wellen und das Schilf wogte sanft im Sommerwind. Die hängenden Äste der Weide verhinderten die Sicht auf den See, dennoch schienen zwischen einige Lücken im Blattwerk ein paar Sonnenstrahlen zu uns hindurch.

Jin hatte eine Picknickdecke mit Erdbeermuster dabei und einen klassischen Picknickkorb den er – nachdem er die Decke im Sand ausgebreitet hatte – daneben stellte. Ich half ihm, dass Ruderboot mit einer Leine am Stamm der Weide festzubinden, dann watete ich durch das knietiefe Wasser, um mich auf die Schaukel hochzuziehen. Jin streckte sich auf der Decke aus. „So lässt es sich leben.", seufzte er und strecke sich einmal bevor er sich wieder aufsetzte und in meine Richtung sah. Ich grinste ihn an. „Sowas von! Wie hast du diesen Ort hier gefunden?" Jin angelte sich einen kleinen Zweig, der neben der Decke im Sand lag und begann ziellos mit ihm Linien hinein zu zeichnen. „Das muss vor zwei oder drei Tagen gewesen sein. Ich war mit JK unterwegs und wir sind entspannt über den See gepaddelt. Dann habe ich die Weide gewesen und musste direkt an Arielle denken..." Er stockte, als er meinen skeptischen Blick bemerkte. Dann löste er sich blitzschnell aus seiner Starre und begann mit den Schultern zu wackeln. „Sha la la la la la nein, oh nein, so klappt es nie, oh nein! Glaubt ihr er küsst sie noch?" Lachend warf ich den Kopf zurück und klatschte dabei in die Hände. Während Jin weitersang, unterstrich er den Text mit übertriebenem Hochziehen seiner Augenbrauen und schnitt Grimassen. „Sha la la la la la echt zu dumm, so kriegt sie ihn nie rum. Er muss, das wisst ihr doch!"

Nachdem ich mich wieder gefangen hatte holte ich tief Luft und legte meine Hände wieder in den Schoß. „... dass du Disney's Arielle kennst..." Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Ich kenne eine Menge Disneyfilme.", entgegnete er und ich sah ihn verwundert an. „Durch deine Schwester?" „Nein. Zum einen ich mag Disney einfach so für mich und zweitens auch nein, ich habe einen Bruder und keine Schwester." Diese Aussage verblüffte mich. Ich erinnerte mich noch gut an meine Schulzeit, wo es für die Jungen in der Klasse keinen Film geben konnte, der blutig genug war und jetzt traf ich einen jungen Mann aus Südkorea, der sich als Disney-Fan outete?! „Wow." – war alles, was ich daraufhin entgegnen konnte. Und dann schmetterte ich: „Das ist die Chance!" Jin setzte ein „Ja ja ja!" „Gondelnd auf dem blauen See..." „Ja ja ja" Wir sangen das Lied bis zum Ende durch. Doch dann, bei dem Versuch elegant von der Schaukel zu hüpfen, verkalkulierte ich mich und landete mit einem Bauchklatscher nach vorne im flachen Wasser. Jin kugelte sich vor Lachen.


Die Stunden vergingen wie im Flug. Ehe ich mich versah, begann sich die Sonne allmählich zu senken. Golden reflektierte die Wasseroberfläche und warf ein Lichtspiel der kleinen Wellen an die Rinde der Borke. Gedankenverloren gab ich Jin auf der Schaukel Anschwung, während ich auf den Gesang der Vögel lauschte. „Lass uns morgen noch etwas machen.", durchbrach Jin das angenehme Schweigen und drehte sich – so gut es ging – auf der Schaukel mit dem Kopf zu mir herum. Ich lächelte. „Gerne. Wieder gegen Mittag?" „Abgemacht, Fishy."


Am darauffolgenden Tag veranstalteten wir eine Radtour durch das große Waldgebiet, das den See umgab. Es gab unzählige Pfade, die wir passierten und ich bewunderte Jin für seinen guten Orientierungssinn. In einem angenehmen Tempo – ohne dass einer von uns bei der Hitze ins Schwitzen geriet – erkundeten wir die Gegend und machten an der einen oder anderen Lichtung einen kurzen Halt. Wir entdeckten sogar noch einen kleinen Wasserfall, der in einen Fluss mündete. Hier spritzte Jin mich neckend mit Wasser nass und ich revanchierte mich, indem ich ihn ins Flussufer stieß. Mit nassem Hintern und gespielten Schmollen hatte Jin sich erhoben. Ich bekam mein Kichern danach nicht mehr unter Kontrolle...


An einem anderen Abend, lud Jin meine Schwester und mich zu sich und seinen Jungs zum Grillen ein. Meine Schwester war Feuer und Flamme, als sie sich mit Namjoon über kleine Geschwister unterhielt – ich versuchte nach allen Kräften diese Unterhaltung auszublenden und fokussierte mich stattdessen mehr auf meine Gespräche mit Jimin und Teahyung, während Jin am Grill stand und für alle das Essen zubereitete. Der Abend endete mit Marshmallow-grillen am Lagerfeuer vor ihrem Ferienhaus und ich fühlte neben der Entspannung und dem Genuss der Atmosphäre, den Frieden in meiner Seele ruhen.

Als ich den Blick wieder einmal gedankenverloren von der Feuerstelle loszog, begegnete ich Jins freundlichen Augen, die mich schmunzelnd musterten und erblickte die vollen Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln verzogen, als er meinem Blick auch weiter standhielt. Dann griff er plötzlich in die Luft, führte die Hand an seinen Mund und hauchte mir dann übers Feuer hinweg einen Kuss zu. Spielerisch fing ich den Kuss mit meiner Hand auf, pustete ein paar Mal und führte ihn dann an mein Herz. Das entlockte Jin ein breites Grinsen und ich folgte diesem Grinsen wie ein Spiegelbild.


Nach diesem Abend veränderte sich auch etwas. Wir fingen beide an, mehr die Nähe des anderen zu suchen. Wir suchten Hautkontakt durch unscheinbare kleine Berührungen, die beiläufig hätten wirken können, wenn man nicht gewusst hätte, dass sie bewusst herbeigerufen wurden. Als ich mich beispielsweise an einem anderen Abend nach den Weingläsern im obersten Regal reckte und Jin mir zur Hilfe kam, strich seine Hand erst sacht über meinen Arm bis zur Hand hoch, ehe er nach dem Glas griff. Oder aber legte ich ihm öfter meine Hand beiläufig auf seine Schulter, wenn ich am Esstisch hinter ihm stand und fragte, ob ich ihm noch einen Teller mit Steak und Rippchen bringen könne. Jede kleine Berührung hinterließ ein Kribbeln oder Prickeln auf der Haut. Und jeder Blickkontakt zwischen uns schien uns mehr und mehr an einen Ort in unseren Köpfen zu bringen, an dem nur wir beide existierten.

Mit Sorge nahm ich das Fortschreiten meines Urlaubes und das damit verbundene Ende wahr. Ich versuchte mich immer wieder daran zu erinnern, dass ja noch Zeit war, doch dann ging ein weiterer Tag vorüber und somit ein weiterer Tag, den ich so nicht noch einmal wieder erleben würde...

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