Kapitel 16
Lia und ich machten dann zu und räumten noch auf.
"LJ, ich bin weg. Kannst du alleine abschließen?", rief Lia und hob die Hand. "Ich habe noch ein Date." Ich lächelte sie an und scheuchte sie raus.
"Geh schon, alles okay und viel Spaß."
"Den werde ich haben." Sie winkte mir noch einmal und war dann auch aus der Tür. Oh man. Irgendwie war ich auf alle in meinem Umfeld neidisch. Warum konnte ich nicht einfach auch so viel Glück haben?
Ich fluchte, weil ich dank eben wieder nur an Kookie denken konnte. Er verschwand einfach nicht aus meinem Kopf. Und nachdem er mich eben gerettet hatte, konnte ich einfach nicht anders. Zwar hatte ich ihn die ganze Woche nie gesehen, dass er auf mich aufpasste. Aber da er heute hier gewesen war, ließ mein Herz ein bisschen höher schlagen. Das bedeutete, dass er sich immer noch Sorgen machte. ... Wie auch nicht? Ich war einfach so aus dem Haus gestürmt, obwohl er es mir anscheinend erklären wollte. Was ich mir nicht eingestehen wollte. Ich wollte einfach nicht einsehen, dass er vielleicht doch der Gute war. Ich wollte ihm die Schuld geben, weil ich einfach zu verletzt war. Einerseits hatte er ja auch Schuld.
Aber so dachte ich nur, weil er mir zur Hilfe gekommen war. Wäre er das nicht, würde ich ihn immer noch verfluchen.
Ich machte dann alle Lichter aus und machte die Alarmanlage an. Ich hatte dann eine Minute Zeit um raus zu gehen und die Türe abzuschließen, was aber total machbar war.
Als ich draußen war und abgeschlossen hatte, drehte ich mich um und hoffte in meinem Inneren, dass Kookie vor mir stand ... aber das tat er nicht. Ich sah allerdings auch keinen Wagen der Jungs, was ziemlich komisch war. Aber was sollte es schon? Ich hatte sie ja weggeschickt, ich wollte nicht, dass sie mir die ganze Zeit hinterher liefen.
Also lief ich nach Hause ... wobei, weit kam ich nicht.
Ich musste durch ein paar Straßen laufen und eine davon war nicht wirklich hell beleuchtet. Sonst machte mir das nichts aus. Ich war keine von den Frauen, die kreischen würde oder Angst hatte hier lang zu gehen ... allerdings nach den letzten Ereignissen, hatte ich doch ein bisschen Respekt vor dunklen Straßen. Zumal ich ja mitbekommen hatte, dass ich hier in Jacksons Gebiet war.
Als ich dann in die Straße einbog, sah ich schon, dass jemand weiter hinten stand. Und dann bog auch noch jemand in die Straße ein. Im ersten Moment hatte ich gehofft, es wäre Kookie, der auf mich wartete, aber als dann der zweite auch dazu kam, wusste ich, dass er es nicht sein konnte. Ich wollte umdrehen, aber da stand jemand schon vor mir ... nicht irgendjemand, sondern der Typ aus dem Bellys.
"Hallo kleine Schlampe", sagte er und sah auf mich herunter. "Ich wusste ja nicht, dass du dich mit Jeon Jungkook abgibst."
"Chris, lass es uns hinter uns bringen. Ich hab wirklich keinen Bock, dass Jungkook hier auftaucht. Scheint, dass er auf sie aufpasst", meinte der andere, der jetzt auch bei uns ankam.
"Lasst mich in Ruhe", sagte ich wütend. "Ich habe mit Jungkook nichts zutun und will auch nichts mehr mit ihm zutun haben." Dieser Chris grinste mich an.
"Ich denke nicht, dass es hier darum geht, ob du nichts mehr mit ihm zutun haben willst, sondern eher, dass er noch mit dir zutun haben will."
"Dann solltest du auch mit mir reden und nicht mit ihr", ertönte eine weitere Stimme. Natürlich war es Kookie. Auch wenn ich ihn nicht gesehen hatte, war er da gewesen. Wie hatte ich denken können, dass er nicht da war?
Chris drehte sich zu ihm um und grinste noch mehr.
"Ja, vielleicht sollte ich das, aber mit ihr zu reden ist doch viel interessanter, wenn du verstehst was ich meine."
"Lass sie da raus."
"Natürlich, damit du mir die Fresse polieren kannst und ich dann humpelnd zurück zu Jackson muss?" Ich schluckte und sah Chris an. Er gehörte zu Jackson? Das war nicht gut, ganz und gar nicht. Ich ging ein paar Schritte zurück, aber da war der zweite schon hinter mir und packte meine Arme. Ich erschreckte mich voll und schrie auf, sodass Kookie und Chris zu mir sahen.
"Wir werden hier doch nicht weg laufen wollen", meinte der Typ hinter mir. Sein Griff wurde ein bisschen fester, als ich versuchte mich los zu reißen. "Das würde ich lassen, auch wenn ich mit Jungkook keinen Stress haben möchte, du bist meinem Boss aufgefallen also bring ich dich ihm."
"Lass sie los", sagte Kookie jetzt ein bisschen gereizter.
"Und was wenn nicht?", fragte Chris. "Wirst du dann ausrasten?" Chris schien das zu gefallen. Der hinter mir, verdrehte mir dann den Arm auf den Rücken, sodass ich ein bisschen in die Knie ging. Es tat auch höllisch weh, weil er nicht gerade sanft mit mir umging.
Kookie machte sofort einen Schritt nach vorne, aber Chris stand ihm im weg.
"Hey hey, wer wird denn da ungeduldig?", fragte er.
"Lass deine drecks Finger von ihr und verschwindet, dann werde ich euch nicht zu Hackfleisch verarbeiten.", knurrte Kookie richtig.
"Sehe ich nicht so. Weißt du, dass Jackson sie nur will, um dir ans Bein zu pissen? Sie ist nur ein Spielzeug und wahrscheinlich hat er nichts dagegen wenn ich sie mir einfach nehme. Ich meine, du bist es ja gewohnt, dass Frauen vor dir gevögelt werden oder?" Das war kein guter Schachzug von Chris gewesen, denn Kookie stand plötzlich vor ihm und packte ihn am Kragen. Kookie war so unglaublich schnell gewesen, niemand hatte gesehen, dass er sich bewegt hatte.
"Ich reiße dir deine scheiß Gedärme aus dem Körper, wenn du sie auch nur einmal anfasst", grollte Kookie. Mir sollte das nicht gefallen, ganz und gar nicht ... aber das tat es. Er wurde wegen mir so wütend. Nicht weil ich etwas getan hatte, sondern, weil ich in Gefahr war. Meine Gefühle waren einfach nur noch ein Chaos. Sein Verhalten passte nicht zu dem was er getan hatte, was er gesagt hatte, als ich das Haus der Jungs verlassen hatte. Na ja, ich war ja auch nicht wirklich unschuldig gewesen. Wahrscheinlich hatte ich auch nur das in die Sache hinein interpretiert, was ich gerade gesehen hatte. Ich hatte ihm ja noch nicht mal die Chance gegeben, sich zu erklären ... wobei er es sicher auch nicht getan hatte, weil er mich so hatte schützen wollte. Das verstand ich jetzt.
Kookie wollte ihn dann gerade am Hals packen, in seinen Augen stand der Hass.
"Das würde ich lassen", sagte Chris dann. "Und an deiner Stelle, würde ich mich auch runter lassen."
"Warum, nur weil du mir jetzt ausgeliefert bist?" Ich schrie erschrocken auf, als der Typ hinter mir ein Messer zückte und mir einen Schnitt an der Wange verpasste. Das warme Blut aus der Wunde floss dann nur so über meine Haut, bis zu meinem Hals.
Kookie sah sofort zu mir. Ich sah ihm in die Augen und es tat mir so leid, dass ich einfach nichts tun konnte. Ich hatte ja schon versucht mich los zu reißen, aber es half einfach nichts.
Chris schlug Kookie ins Gesicht, der ihn dann los ließ und ein paar Schritte zurück ging. Kookie hielt sich die Nase.
"Nicht!", rief ich, als Chris noch einmal ausholte. Aber Kookie fing den Schlag ab. Und jetzt merkte man dann doch den Unterschied zwischen Kookie und Chris. Kookie war so viel größer als er und seine Schultern waren auch viel breiter. Zudem konnte Kookie Chris Faust mit nur einer Hand umfassen. Chris sah Kookie mit großen Augen an, weil er damit nicht gerechnet hatte. Aber er hatte jetzt Kookies wunden Punkt getroffen.
"Ich reiße dir deinen Arsch auf, wenn du nicht bald dafür sorgst, dass dein affiger Freund die Finger von Jade lässt", knurrte Kookie.
"Ich weiß nicht, ob das möglich ist", provozierte Chris ihn noch weiter. War der Typ lebensmüde? Kookie kochte schon richtig vor Wut, wieso war er die Ruhe in Person? "Oder verstehst du die Worte nicht, die du selber sagst? Er hat seine Finger bei ihr, was bedeutet, er kann ihr ganz leicht wehtun." Meine Augen weiteten sich, als ich verstand, was Chris da von sich gab.
"Idiot", sagte ich und versuchte mich los zu reißen. "Wenn du denkst, dass Kookie sich etwas aus mir macht, dann hast du dich geschnitten. Ich hab dir eben schon gesagt, dass ich nichts mehr mit ihm zutun haben will." Kookie sah mich an, natürlich hatte er auch gecheckt womit Chris ihm drohen wollte ... deswegen war mein Einwand totaler Schwachsinn gewesen. Ich musste Kookie nicht unter die Arme greifen, er würde die beiden mit nur einer Hand fertig machen.
Chris lachte nur. "Nein, ist das süß. Ihr zwei wollt also nichts mehr miteinander zutun haben und doch schützt ihr hier den jeweils anderen. Das ist wirklich rührend und doch nutzlos. Wobei ..." Er sah Kookie in die Augen. "Es könnte Spaß machen." Kookies Augen verkleinerten sich sofort und dann schrie ich auf. Der Typ hinter mir verdrehte mir weiter den Arm hinter dem Rücken und zwang mich so noch weiter in die Knie. Er drehte ihn auch noch weiter, als es für ihn selber schwer wurde und mir einfach nur noch wehtat. Kookie sah sofort zu mir. Er ließ Chris los, wollte an ihm vorbei, aber er streckte nur den Arm aus, um ihn zu stoppen. "Na na, wer wird denn da?"
"Hör auf!", sagte Kookie wütend.
"Was wenn nicht?" Ich keuchte auf. Ich wollte nicht schreien, aber es tat so unendlich weh.
"Hör auf!" Chris hob eine Hand und sein Kumpel ließ mich los. Ich viel nach vorne und konnte mich gerade noch so auf den Händen abstützen.
"Was würdest du tun, damit ihr nichts passiert?" Ich sah sofort hoch. Was? Was hatte er gesagt? Ich sah, wie Kookie seine Hände zu Fäusten ballte und die Zähne zusammen biss. "Und?" Kookie wollte gerade etwas sagen, als ich aufkeuchte. Chris Komplize hielt mir sein Messer unters Kinn. Kookie biss die Zähne zusammen.
"Ich mache alles, wenn es das ist, was du willst. Lass sie gehen und ich mache alles." Meine Augen weiteten sich. Das war nicht sein Ernst. Chris gefiel das und sein Grinsen wurde nur noch größer.
"Dann zeig mir mal deine Bereitschaft."
"Nein", hauchte ich und sah Kookie in die Augen, denn auch er sah mich an. Das wollte ich nicht. Chris würde ihn demütigen und das mehr als genießen. Ich schüttelte den Kopf, um ihm das noch einmal zu verdeutlichen. Wenn er Chris Macht über sich gab, dann war es vorbei.
"Schnauze", sagte der hinter mir und drückte die Klinge noch ein bisschen fester in meine Haut. Es pieckste, aber dann packte er meine Haare und zog mich an ihnen hoch. Ich schrie auf und Kookie machte einen Schritt nach vorne.
"Das würde ich lassen", zischte Chris. "Zeig mir, dass du alles für sie machen würdest. Los!" Kookie machte den Schritt wieder zurück und hob seine Hände. Nein, nein, das durfte er nicht machen. Kookie unterbrach den Augenkontakt mit mir und sah stattdessen Chris an. Sein Blick war so glühend, aber dann kniete er sich hin. Ich schluckte hart und konnte einfach nicht fassen, dass er das tat. Chris verfolgte jeden Schritt von Kookie mit einem Grinsen auf den Lippen. "Kopf auf den Boden! Verbeug dich reumütig vor mir, Jeon Jungkook!" Mein Atem ging schneller und tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich wollte nicht, dass er das für mich tat ... aber er tat es. Zwar sah Kookie Chris noch einmal an, senkte aber dann seinen Kopf. Seine Hände legte er flach auf den Boden und seinen Kopf dazwischen. Mein Herz brach, Chris lachte laut auf. "Scheiße, Sehun, siehst du das? Der große und starke Jungkook hockt vor mir und verbeugt sich. Das ist ein unglaubliches Gefühl."
"Hör auf mit den Spielchen, wir sollten verschwinden", sagte Sehun. "Wenn wir sie wegen deinen Spielchen mit ihm verlieren, dass wird Jackson uns töten."
"Du bist ein Spielverderber, ehrlich. Hast du keine Lust dich ein bisschen mit ihr zu vergnügen?" Chris sah über seine Schulter und sah mich an. Ich hockte noch auf den Knien, aber Sehun zog an meinen Haaren, sodass mein Oberkörper an ihn gelehnt war. Ich versuchte auf jeden Fall die Spannung etwas zu lockern, indem ich mich so weit an ihn lehnte wie ich nur konnte, was aber eigentlich nichts brachte. Dazu kam ja auch noch, dass er mir das Messer an den Hals hielt und die Messerspitze bohrte sich langsam in meine Haut. "Schneid doch mal ein bisschen in ihr Shirt, dann haben wir wenigstens was zu sehen."
"Hör auf", sagte Kookie und Chris musste ihn wieder ansehen.
"Aber ich hatte dir doch gesagt, dass ich Lust habe sie zu vögeln oder nicht?" Kookie wollte aufstehen, aber da drückte Sehun das Messer ein bisschen weiter in meine Haut und ein kurzer Stich ging durch meinen Körper. Er hatte mich jetzt geschnitten und Blut lief über meinen Hals in meinen Ausschnitt. Kookie hielt sofort in der Bewegung inne. Mein Hirn arbeitete jetzt auf Hochtouren. Ich musste irgendwas tun, damit ich Kookie aus dieser Situation raus holen konnte. Wenn sie mich weiter benutzen, dann würden sie ihm wehtun und würden sicher nicht nett bleiben. Chris hasste Kookie und man sah ihm an, dass er ihn am liebsten zerstören wollte. Sehun dagegen hatte Respekt vor Kookie. Ich war noch nicht lange dabei, aber eins verstand ich. Kookie war niemand mit dem man sich anlegen wollte. Er hatte einen gewissen Ruf unter den Mitgliedern der Mafia ... sie konnten ihm nur Schaden, wenn sie eine Schwachstelle fanden ... und die bin gerade ich. Er ließ zu, dass sie mit ihm machen konnten, was sie wollten, solange mir nichts passierte. Aber das brach mir das Herz. Ich wollte nicht, dass sie wegen mir solch eine Macht über ihn hatten.
Chris nickte Sehun zu und dieser zog mich dann an den Haaren auf die Füße. Ich erschreckte mich und stolperte. Kookie wollte reagieren, aber auch Chris reagierte und trat Kookie ins Gesicht.
"Nein!", schrie ich und wollte los laufen, da Sehun mich aber noch an den Haaren gepackt hatte, brachte das nichts. Zumal er mich einfach wieder zu sich ziehen konnte, was wirklich ziemlich weh tat. Er riss mir auch ein paar Haare aus. Aber das ließ ich nicht auf mir sitzen. Ich riss einfach an meinen Haaren, sodass sie Sehun aus den Händen glitten. Er hatte damit nicht gerechnet. Aber ich wollte nicht einfach so aufgeben, nicht nachdem Kookie das mit sich hatte machen lassen. Allerdings reagierte Sehun sofort und packte mich an den Armen. Er zog mich an sich.
Chris nutzte das natürlich aus. Kookie taumelte zurück und Chris trat noch einmal nach. Er traf Kookie noch einmal am Kopf, sodass dieser das Gleichgewicht verlor und sich erst wieder fassen musste. Chris hörte aber nicht auf. Er trat wieder zu, diesmal in die Magengegend.
Ich wollte wieder los laufen, mich los reißen, aber Sehun ließ mich nicht. Er packte fester zu, weil er es sich nicht leisten konnte, mich gehen zu lassen.
Kookie keuchte auf und wollte sich aufrappeln, aber Chris trat weiter auf ihn ein. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich war so unglaublich nutzlos in dieser Situation. Ich konnte mich auch noch nicht einmal wehren, immer musste ich gerettet werden. Das war mehr zum Kotzen, wobei ich mich verteidigen konnte ... zumindest hatte ich mal so einen Kurs gemacht. Und durch das Tanzen hatte ich doch auch eine gute Körperbeherrschung. Ich musste es doch hinbekommen, diesem Idioten hinter mir eine zu verpassen. Also versuchte ich es noch einmal. Ich atmete tief ein und aus und trat dann zurück, um Sehun zu verwirren. Was auch ziemlich gut klappte. Ich trat ihm auf den Fuß, was ihn fluchen ließ. Dann riss ich meinen Arm nach oben, sodass ich ihm meinen Ellbogen gegen das Kinn rammte. Ich hatte gehofft, dass ich mich somit los reißen konnte, aber das konnte ich nicht. Zwar war er überrascht, aber ich hatte es hier mit der Mafia zutun ... es wäre wirklich zu schön gewesen, wenn ich es geschafft hätte.
Denn gleichzeitig fingen auch Chris und Kookie an zu kämpfen. Als Chris Kookie noch einmal treten wollte, hatte der sich aber aufgerappelt und seinen Fuß fest umklammert. Er zog einfach nur an Chris Bein und dieser flog sofort auf den Boden. Das gab Kookie die Zeit aufzustehen. Chris fluchte und schwang sich dann auch zurück auf die Füße. Ihm durfte das ganze hier jetzt auch nicht aus den Fingern gleiten. Er wollte Eindruck bei Jackson hinterlassen und ihm Kookie bringen. Zumal er sich dafür revanchieren wollte, was Kookie ihm eben im Laden angetan hatte. Kookie musste das hier aber jetzt auch schnell beenden.
Jungkook's Sicht
Chris kam schnell wieder auf die Füße und schlug dann auch sofort zu. Ich konnte ihm ausweichen, allerdings musste ich das hier schnell beenden. Ich hatte keine Ahnung, was die beiden planten und es kotzte mich so an, dass sie LJ verletzt hatten. Ich könnte die beiden ganz einfach ausschalten, aber mit Jade ... sie war meine Schwäche und würde es immer bleiben, dessen war ich mir bewusst.
Nur aus dem Augenwinkel sah ich, wie LJ es immer und immer wieder versuchte, zu entkommen. Dumm stellte sie sich nicht dabei an, das musste ich schon sagen, aber es reichte nicht. Chris und Sehun waren Profis so wie ich einer war. Ich musste es schaffen, sie aus dieser Situation zu befreien und das so schnell wie möglich, die beiden konnten ihr wirklich weh tun ... die beiden Pistolen hatte ich schon lange gesehen. Ich musste einfach dafür sorgen, dass sie diese nicht benutzten, aber der Kampf mit Chris zog sich so in die Länge und vor allem musste ich aufpassen. Es war vielleicht dumm gewesen, dass ich ihm diese Schwäche eingestanden hatte, aber ich hatte gehofft, dass LJ sich los reißen konnte. Jetzt hatten sie mich aber am Kragen. Wenn sie ihr wehtaten, dann würde ich alles ertragen ... wirklich alles.
Chris schlug wieder nach mir, aber ich lenkte seinen Arm um, damit ich näher an ihn heran kam. Ich musste das Blatt jetzt wenden. Ich stand jetzt nah an ihm und zog das Knie hoch, welches ich ihm in den Magen rammte. Dann folgte ein Schlag auf den Kopf, damit auch noch sein Kinn gegen mein Knie sauste. Gerade wollte ich mir seine Pistole schnappen, da drehte er sich allerdings und entwand sich meiner Umklammerung. Stattdessen griff er wieder an. Ich packte seinen Arm und wollte ihn gerade verdrehen, als ein Schuss ertönte.
Die Kugel zischte an meinem Ohr vorbei und Chris und ich blieben versteinert stehen. Ich musste aufsehen, als LJ aufschrie.
"Lass ihn los!", keifte Sehun und hielt LJ die Pistole an die Schläfe. Er drückte richtig gegen ihren Kopf, dabei hielt er sie umklammert und drückte ihren Hals zu. Jade hatte Panik in ihren hellblauen Augen stehen. Sie krallte sich in Sehuns Arm, der sie umschlungen hatte und versuchte seinen Griff zu lösen, der ihr langsam die Luft abschnürte.
Ich ließ Chris sofort los und hob meine Hände. Ich sah Sehun direkt in die Augen und biss die Zähne zusammen. Meine Hände ballte ich auch zu Fäuste und ging noch einen Schritt zurück. LJ ging die Luft aus, das sah ich, da sie schon hektisch nach Luft schnappte, obwohl nichts von dieser Luft jemals in ihren Lungen ankommen würde. Also ging ich auf die Knie. Chris wischte sich das Blut von den Lippen und sah mich auch an.
"Warum mischst du dich ein? Ich wollte ihn noch ein bisschen quälen", meinte Chris.
"Quälen? Er hätte dir deine Waffe abgenommen und dir ins Hirn geschossen, du Volltrottel. Ich will nicht von Jackson bestraft werden, weil du so dumm warst und dich mit Jungkook angelegt hast. Lass uns endlich von hier verschwinden." Chris biss die Zähne zusammen und sah mich wieder an.
"Er wird uns nicht gehen lassen."
"Du weißt selber, dass Jackson ihn haben will." Jetzt grinste Chris wieder.
"Stimmt. Dann los." Keiner hätte reagieren können, selbst ich nicht. Denn sie laberten, um mich hin zu halten und dann schoss Sehun einfach wieder. Er schoss mir in den Oberschenkel und ein unendlicher Schmerz fuhr mir durchs Bein. Kurz danach schlug Chris mir ins Gesicht, sodass mir schwindlig wurde und mein Bewusstsein verlor. Aber vorher hörte ich noch, wie Jade nach mir schrie. Ich ging zu Boden und sah als letztes ihr Gesicht. Sie wehrte sich wieder und wollte zu mir kommen, aber ich hatte versagt. Ich hatte sie nicht retten können. Sehun legte ihr ein Tuch über den Mund und dann war alles schwarz.
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