Kapitel 14
Ich war tatsächlich leicht eingeschlafen. Nach dem Sex war ich einfach nur fertig gewesen. Aber dass ich in Kookies Arm einfach so eingeschlafen war, hätte ich nicht gedacht. Aber es war so, denn als ich meine Augen öffnete, spürte ich richtig, dass etwas Zeit vergangen sein musste. Es war kein kurzes Augen zu gewesen.
Ich sah leicht zu Kookie hoch, denn ich war wirklich in seinem Arm eingeschlafen. Mein Kopf lag auf seiner Schulter, meine Hand auf seiner Brust und mein Bein lag halb auf seiner Hüfte. Und ich musste zugeben, dass es mehr wie gemütlich war. Vor allem auch die Tatsache, dass Kookies Hand auf meiner Hüfte lag.
Zu meinem Glück hatte auch Kookie die Augen geschlossen und es schien so, dass er auch leicht am Dösen war. So sah ich ihn das erste Mal. Er war viel entspannter, als sonst. Seine Gesichtszüge waren viel lockerer und er wirkte auch nicht verbissen. Er schien sogar wirklich glücklich. Ich konnte nicht anders und hob meine Hand. Ganz sanft strich ich durch seine Haare und dann über seine Schläfe, dann über seinen Kiefer. Und verdammte Scheiße, er hatte ein so kantiges Gesicht, dass ich richtig den Knochen unter meinen Fingern spüren konnte. Und dann gab es noch diese beiden unglaublich verlockenden Muttermale. Ich konnte nicht anders also rutschte ich ein bisschen höher und küsste ihn auf sein Kinn. Aber da konnte ich noch nicht aufhören. Also küsste ich noch seinen Mundwinkel und seine Nasenspitze.
Kookie lächelte und machte dann seine Augen auf. Ich biss mir leicht auf die Lippe.
"Du bist eingeschlafen", warf ich ihm vor.
"Du bist vorher ein genickt." Ich lächelte ertappt. Leicht hob er seine Hand und strich mir eine Strähne hinters Ohr. "Es ist angenehm hier mit dir zu liegen", flüsterte er.
"Finde ich auch." Sofort beugte er sich vor und küsste mich. Oh mann, er war ein so guter Küsser. Ich wollte immer mehr von seinen Lippen, wenn er mich küsste. Ich konnte nicht aufhören. Kookie zog mich auf sich und beugte sich hoch. Ich fuhr mit einer Hand von seiner Brust hoch zu seinem Hals. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und eigentlich machte ich mich schon für die nächste Runde bereit, aber das sollte nicht sein.
"Kookie!", hallte es durchs ganze Haus. Dieser löste sich dann von mir. Wie beide sahen zur Türe.
"Was ist denn jetzt?", fragte Kookie und seufzte.
"Solltest du nicht gucken gehen?"
"Lieber nicht", meinte er und küsste mich wieder. Ich erwiderte den Kuss erst, löste mich aber dann doch von ihm.
"Was, wenn es was wichtiges ist?"
"Das war Tae. Er braucht immer Hilfe bei irgendwelchen Dingen. Es funktioniert sicher wieder einer seiner Spiele nicht." Seine Finger fuhren in meine Haare und er küsste mich wieder. Sofort konnte ich nur noch an ihn denken und versank richtig in dem Kuss.
"Jeon Jungkook!", hallte es dann wieder durchs Haus und diesmal mit einem richtigen Nachdruck in der Stimme.
"Ich bringe ihn um", murmelte Kookie. Er schob mich von sich und stand auf. Schnell sammelte er seine Sachen auf und hatte sich gerade angezogen, als einfach die Türe aufgerissen wurde. Ich schrie auf und schnappte mir die Decke, um mich zuzudecken. Ich war, im Gegensatz zu Kookie, noch nackt. Es war Jimin, der einfach reingeplatzt war. "Sag mal spinnst du?", regte Kookie sich auf und drückte ihn aus dem Zimmer.
Jungkook's Sicht
Ich scheuchte Jimin aus dem Zimmer und machte die Türe sofort hinter mir zu.
"Sie war nackt", bemerkte Jimin und sah mich dann an. Ich biss die Zähne zusammen und sah ihn mehr wie wütend an. An seiner Stelle würde ich sofort aufhören zu reden, denn wenn er nur einen Zentimeter von LJ gesehen hatte, dann würde ich ihn windelweich schlagen. "Scheiße, Kookie, sag mir nicht, dass du mit ihr geschlafen hast."
"Schnauze."
"Scheiße, bist du noch bei Trost? Ich dachte, ihr hättet das geklärt?"
"Warum schreit ihr meinen Namen durchs Haus?" Ich sah Jimin an, dass er wütend war, aber ich ging nicht weiter darauf ein. Jimin hielt mir mein Handy vor die Nase.
"Während deines Schäferstündchens mit LJ, hat Sora dich versucht zu erreichen."
"Fuck", fluchte ich und nahm ihm mein Handy ab. 10 Anrufe und 15 Nachrichten.
"Diese Frau teilt nicht, Kookie. Das weißt du. Und die letzte Woche hast du ihr klar gemacht, dass du mit ihr zusammen bist. Du solltest dir eine ziemlich gute Ausrede einfallen lassen. Und nicht nur eine. Was willst du LJ diesbezüglich sagen?" Innerlich fluchte ich noch ein paar Mal.
Eben hatte ich nur an LJ denken können. Und mein dummer Verstand und auch mein Schwanz hatten mir eingeredet, dass alles gut werden würde. Ich hatte mir gedacht, dass ich schon irgendwie einen Weg finden würde, um das mit Sora zu beenden. Denn das eben mit LJ war mehr gewesen, so viel mehr. Das ich neben ihr eingeschlafen war sagte schon alles. Seit das mit Paige war, hatte ich neben keiner Frau mehr liegen können.
"Kookie, was tust du jetzt?"
"Ich weiß es nicht, okay. Lass mich denken." Ich ging an ihm vorbei und runter ins Wohnzimmer. Jin sah mich sofort an.
"Wo warst du?", fragte er.
"Schlafen", meinte ich nur.
"Dein Handy hat ununterbrochen geklingelt. Hattest du nicht heute vor Sora zu sehen?"
"Hab ich vergessen, okay?" Ich ging weiter in den Garten und machte mir eine Zigarette an. In nur wenigen Zügen hatte ich sie aufgeraucht und machte mir noch eine an. Dann nahm ich mein Handy und rief Sora zurück.
Ich war der größte Idiot auf Erden. Wie hatte ich nur mit LJ schlafen können? Das hier war aussichtslos. Wir beide konnten einfach nicht ... und doch. Sie nur in dem Handtuch zu sehen, hatte mich umgebracht. Und dann war ihre Stimme die ganze Zeit in meinem Kopf gewesen.
Ich bin in dich verliebt, Kookie.
Es war einfach um mich geschehen. Ich wollte ihr nahe sein, jede einzelne Minute.
"Zum Teufel mit dir!", schrie Sora mich an, als sie ran ging.
"Es tut mir leid, ich bin ein Arsch", sagte ich.
"Und ob du das bist. Wir waren verabredet!"
"Ich weiß, aber weil ich gestern bei dir war, konnte ich meinen Job nicht machen. Joon hat mich mehr wie runter gemacht, sodass ich gestern Nacht noch einiges machen musste. Ich war einfach fertig und bin eingeschlafen." Ich hörte ihr seufzten, aber damit hatte ich sie beruhigt.
"Ich hatte mich darauf gefreut, Honey." Ich presste die Lippen zusammen. Ich hasste es, wenn sie mich so nannte.
"Ich weiß, es tut mir wirklich leid, Sora."
"Das musst du wieder gut machen." Ich zog an meiner Zigarette und drehte mich um. In dem Moment kam LJ die Treppe herunter ins Wohnzimmer. Sie sah auf und mir direkt in die Augen. "Dafür will ich eine Massage von dir, aber keine normale, wenn du verstehst was ich meine. Kannst du jetzt noch kommen?" Ich hörte ihr gar nicht richtig zu. Denn allein in LJ's Augen zu sehen, machte mir klar, dass ich den größten Fehler meines Lebens begehen musste ... oder ihn schon getan hatte. Ich hätte nicht mit ihr schlafen sollen, wir hätten das eben nicht tun dürfen. Alles was ich mir eingeredet hatte, konnte nicht passieren. Ich hatte ein Aufgabe und das war nun einmal Sora dazu zubringen, dass sie mich überall mithin nahm. Und damit sie das tat, musste ich ihren Freund spielen, mit allem was dazu gehörte. "Honey?"
Ich unterbrach den Blickkontakt mit LJ und drehte mich um.
"Was?", fragte ich.
"Ob du vorbei kommen kannst." Und dann brach ich uns beiden das Herz.
"Ja."
LJ's Sicht
Als Kookie den Blickkontakt abbrach, wusste ich schon, dass das nichts gutes bedeutete. All das was wir die letzten Stunden erlebt hatten, war einfach wie weggewischt. Es wäre einfach nie passiert und dabei waren es die besten Stunden der letzten Wochen. Ich hatte mich so gut in seinen Armen gefühlt und ein bisschen hatte ich mir eingeredet, dass er sich vielleicht doch ... aber nein. Unterbewusst hatte ich es gewusst. Ich hatte gewusst, dass er mich nicht vorziehen konnte. Es war nicht so, dass er es so wollte. Aber das hier war größer als wir beide, das mussten wir einsehen.
Und doch tat es unglaublich weh. Es zerriss richtig mein Herz. Und er machte es auch nicht besser, als er wieder rein kam. Denn er sah mich keine Sekunde an.
"Und?", wollte Jin wissen.
"Ich muss gehen", meinte er.
"Also konntest du sie besänftigen? Meine Güte, wo hast du denn gesteckt. Du weißt doch, dass du sie bei Laune halten musst, damit das klappt."
"Jaja, ich weiß." Kookie ging einfach an mir vorbei und lief dann die Treppen hoch. Ich wusste, dass auch ihm das ganze gegen den Strich ging. Wir beide hatten eben einen großen Fehler gemacht. Er, dass er mich geküsst hatte, ich, dass ich es erwidert hatte, wir, weil wir es nicht aufgehört haben. Ich konnte ihm alleine die Schuld nicht geben, das wäre unfair. Denn ich hatte die Augen genauso verschlossen gehalten wie er. Aber zu wissen, dass er jetzt zu ihr gehen würde, zerbrach alles.
Jin drehte sich zu mir um.
"Ist alles okay?", fragte er. Ich sah auf und lächelte ihn an.
"Ja, alles okay. Ich gehe schlafen."
"Natürlich, mach das." Er sah mir nach, das spürte ich. Aber ich musste jetzt alleine sein. Ich musste meine Gedanken ordnen ... nicht nur meine Gedanken, auch mein Herz.
Was aber nicht so klappte, wie ich gehofft hatte. Im Zimmer legte mich ins Bett, was wohl ein Fehler war, denn das Kissen roch noch nach Kookie. Aber ich blieb trotzdem liegen. Das war wahrscheinlich das einzige, was mir noch blieb.
Obwohl ich darüber nachdenken wollte, wie ich das am Besten mit Kookie regeln sollte, schlief ich ein. Mit seinem Geruch in der Nase, war es einfach zu verlockend. Ich fühlte mich immer noch geborgen bei ihm und das würde sich nicht ändern, nur weil ich mir sicher war, dass das was wir eben geteilt hatten, nie mehr passieren wird. Nur daran wollte ich jetzt nicht denken, konnte ich auch nicht. Nicht wenn mein Kissen noch nach ihm roch und ich mir einfach vorstellen konnte, dass er neben mir lag.
Ich schlief ein und träumte von ihm und mir. Wie es einfach hätte laufen sollen und wie glücklich wir wären, wenn das alles nicht zwischen uns stehen würde. Allerdings war ich einfach nur fertig, als ich dann mitten in der Nacht wach wurde. Die Realität schlug mir so richtig ins Gesicht. Ich fuhr mir durch dieses und stand auf. Ich war wie gerädert.
Also entschied ich mich, mir etwas zutrinken zu holen. Und vielleicht war ein bisschen frische Luft auch noch drin. Ich ging runter und dann erst einmal in die Küche. Es war Wahnsinn, wie wohl ich mich hier schon fühlte. Dabei war ich erst zwei Tage hier. Ich wusste es selber nicht warum ... doch irgendwie schon. Die Jungs waren nicht böse zu mir oder sonst was. Sie waren wirklich liebenswert und sicher ziemlich gute Freunde. Wenn es denn so einfach wäre.
Ich nahm mir ein Glas und füllte mir etwas Wasser hinein. Nach einem Schluck ging ich durchs Wohnzimmer nach draußen in den Garten.
"Noch wach?" Ich schreckte leicht zusammen und sah neben mich. Es war Kookie. Er lehnte an der Wand und rauchte.
"Ich ... ich hatte einen seltsamen Traum. Was ... was machst du so spät hier draußen? Wolltest du nicht zu ..." Ich wusste nicht warum, aber ich wollte ihren Namen nicht aussprechen. Kookie zog fest an seiner Zigarette und stieß den Rauch aus.
"Ich war bei ihr." Ich krampfte mich sofort zusammen. "LJ ..." Ich schüttelte schnell den Kopf.
"Nein, ist schon okay. Ich will es gar nicht hören und reden müssen wir auch nicht drüber", sprach ich ihm dazwischen.
"Hör mir zu.", sagte er nun nachdrücklich und ich sah ihn wieder an. Ich wünschte mir, dass er mir jetzt sagte, dass er es nicht bei ihr ausgehalten hatte, weil er nur an mich gedacht hatte. Dass er mich liebte. Ich wollte, dass mein Traum wahr wurde und das wir es irgendwie schafften zusammen zu sein. Denn ich wollte das. Neben ihm wach zu werden ... nur dieser kleine Moment eben war alles, was ich mir wünschte. Wonach mein Herz sich sehnte.
Jetzt wo ich ihn ansah, sah ich wie sein Hemd nicht richtig zusammen geknöpft war und dann sah ich auch den roten Lippenstift fleck an seinem Hemdkragen. Sofort schossen mir Tränen in die Augen. Sowas hatte ich schon lange nicht mehr gespürt, diesen Schmerz in der Brust. Auch wenn mein Kopf wusste, dass er es hatte tun müssen, mein Herz verstand es nicht.
"LJ...", sagte er sofort, als er die Tränen in meinen Augen sah. Er machte einen Schritt auf mich zu, aber ich hob die Hand.
"Lass es", hauchte ich. Ich wollte seine Ausreden nicht hören, ich wollte gar nichts von ihm hören. Es tat gerade einfach nur weh und ich konnte es nicht ertragen ihn weiter zu sehen. Schnell stellte ich das Glas auf den Tisch und lief rein. Ich wollte weg. Sofort und so schnell es mir möglich war.
"LJ!", rief Kookie mir nach, aber ich hörte nicht. Ich riss die Türe auf und lief über den Innenhof. Ich wollte weg, einfach nur weg. "Warte!" Kookie hatte mich eingeholt und packte meine Hand. Ich entriss sie ihm aber sofort und verpackte ihm eine Backpfeife, die im ganzen Hof wiederhalte.
"Mach das Tor auf", sagte ich wütend und mit zittriger Stimme.
"LJ, lass mich erklären ..."
"Mach dieses scheiß Tor auf, Jungkook!" Er biss die Zähne zusammen und sah mich an. Ich schrie ihn richtig an. Ich wusste nicht wohin mit meiner Wut und mit meiner Trauer. Ich wollte auch kein Wort mehr aus seinem Mund hören. Ich wollte nur noch hier weg.
Und bevor ich noch einmal schreien konnte, holte er sein Handy raus und im nächsten Moment ging das Tor auf. Ich sah nicht mehr zu ihm zurück, lief einfach raus.
Jungkook's Sicht
Mein Kopf war leer. Ich konnte sie verstehen und dass sie mir eine gescheuert hatte, war auch ihr Recht gewesen. Und doch wollte ich es ihr erklären ... denn es war wirklich anders, wie es aussah.
"Was ist hier los?", ertönte hinter mir auch schon Jins Stimme. Ich konnte LJ nur nachsehen. "Kookie?" Mein Kopf war wie leer gefegt. Hätte sie mich nur erklären lassen ... wäre es besser gewesen? Wahrscheinlich nicht. Denn es würde nichts an der Situation ändern.
Aber Tatsache war, wenn wirklich das passiert war, was sie dachte ... dann wäre ich sicher nicht hier. Dann wäre ich noch immer bei Sora. Aber ich war gegangen, als sie sich an mich heran gemacht hatte, weil ich an nichts anderes denken konnte, als an LJ. Sora hatte sich mir aufgedrängt und hatte mich geküsst. Das hatte ich erwidern müssen. Ich meine, das hatte ich die ganze Woche schon getan, aber es war noch schwieriger gewesen, als letzte Woche. Mit dem Hintergedanken, dass LJ hier war. Als sie dann angefangen hatte mein Hemd aufzuknöpfen, um weiter zu gehen, hatte ich sie von meinem Schoß geschoben und war gegangen.
Natürlich wollte LJ das nicht hören. Sie sah nur das und war verletzt. Stunden vorher war ich noch mit ihr im Bett gewesen und jetzt anscheinend mit Sora. Sie hasste mich sicher.
"Jeon Jungkook!", rief Jin und stand dann vor mir. "Was zum Teufel hast du getan?" Ich schluckte und sah auf den Boden. Jin fluchte und lief zu einem der Autos. Er stieg ein und fuhr dann los.
Das war alles meine Schuld.
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