Kapitel 12
Das Badezimmer war ein kleiner Traum gewesen ... und dabei war es nur das Bad vom Gästezimmer. Ich wollte nicht wirklich das richtige Bad sehen. Dieses hier hatte eine freistehende Dusche aus schwarzem Stein. Es war wirklich unglaublich schön und vor allem hatte ich wirklich entspannen können. Es war, als wäre ich irgendwo anders gewesen.
Nach der Dusche hatte ich mich in ein großes Handtuch gebunden und machte mit einem kleineren meine Haare trocken. So ging ich ins Zimmer zurück, weil ich nicht wusste, was ich jetzt machen sollte. Aber da ging dann auch schon die Türe auf und Jin sah mich an.
"Sorry, ich dachte, du wärst noch am duschen", meinte er.
"Schon okay. Ich bin ja nicht nackt." Er lächelte und hob einen Packen hoch, es sah aus wie Klamotten.
"Ich hab hier ein paar frische Klamotten. Such dir was aus."
"Danke", sagte ich noch einmal und nickte dann.
"Lass dir Zeit. Ich warte draußen und nehm dich dann mit, um was zu essen." Wieder nickte ich und er ging aus dem Zimmer. Ich sah mir die Sachen an und war beeindruckt. Ich nahm mir ein Top und eine Jeans. Er hatte sogar auch Unterwäsche dabei gelegt. Ich fragte mich zwar, wie es sein konnte, dass er genau Klamotten da hatte, dir mir passten. Es war schon komisch, aber ich wollte mir nicht weiter darüber Gedanken machen. Ich wollte das jetzt einfach annehmen. Alles zu hinterfragen würde auch nicht helfen. Und an meiner Situation würde es auch nichts ändern.
Als ich angezogen war, ging ich aus dem Zimmer, wo Jin - wie versprochen - wartete. Er lächelte mich an und wir gingen den Gang entlang.
"Es ist wirklich ein unglaubliches Haus, Jin", meinte ich und er lachte.
"Ja, wir fühlen uns hier auch sehr wohl. Weißt du, wir sind alle nie wirklich reich gewesen und das hier jetzt zu besitzen ist wirklich unglaublich. Wir machen eine scheiß Arbeit, aber ein bisschen luxus tut jedem gut oder?" Ich lächelte auch.
Wir kamen an einem offenen Bereich an und als ich über das Geländer sah, konnte ich die Eingangshalle sehen. Allerdings führte einmal die Treppe zur Türe, aber zu meiner rechten führte noch eine Treppe herunter ins Wohnzimmer zurück. Diese gingen wir auch hinunter und gingen durchs Wohnzimmer in eine riesige Küche. Sie war komplett aus Holz, was ich so auch noch nie gesehen hatte.
Jimin, Tae und Hobi saßen schon auf drei der Hocker und unterhielten sich.
"Morgen", meinte ich und die drei sahen auf.
"Morgen LJ", lächelte Jimin. Es war irgendwie komisch und andererseits auch nicht. Ich konnte das nicht beschreiben. Die Jungs waren unglaublich und nachdem Renee die ganze Zeit nur von Hobi reden konnte ... oh mein Gott.
"Scheiße", murmelte ich und Jin sah mich an.
"Was ist los?", fragte er.
"Meine Freundin ... Renee. Wir wollten uns heute treffen. Ich muss ihr Bescheid geben. Und ich muss mich bei meiner Chefin krank melden."
"Kein Problem, setzt dich erst einmal", meinte er und zeigte auf einen der Hocker. Ich nickte und Jimin reichte mir sein Handy.
"Kannst meins benutzen", grinste er und ich nickte. Ich wusste noch nicht richtig, wo ich hier gelandet war, aber ich fühlte mich wohl. Und vor allem glaubte ich Jin. Sie wirkten hart und waren es auch, wenn es drauf ankam, aber sie waren alle keine schlechten Menschen. Und ich glaubte ihm auch, dass ich gehen konnte, wann immer ich wollte. Aber ich verstand auch, dass ich hier in etwas rein geraten war, dass einfach zu hoch für mich war. Ich würde das ohne ihre Hilfe nicht schaffen, weil ich keine Ahnung von all diesen Dingen hatte. Ich musste auf sie vertrauen.
"Magst du Kaffee?", fragte Jin und ich nickte. Dann tippte ich aber Renees Nummer in Jimins Handy und rief sie an. Es dauerte nicht lange, da ging sie auch schon ran. Ich sagte ihr ab und meinte, dass es mir nicht so gut ging. Die Jungs sahen mich alle an, als ich ihr sagte, dass das Date mit Jackson gestern ein bisschen heftig gewesen war, aber anders hatte ich sie nicht dazu bringen können, mich nicht zu besuchen. Aber ich musste Renee aus der Sache hier raus halten, deswegen musste ich sie anlügen, auch wenn ich mich nicht gut dabei fühlte. Es war einfach notwendig. Auch Sarah sagte ich, dass es mir nicht gut ging. Da ich selten fehlte, sagte sie nichts dazu und ließ es einfach so stehen.
"Das heißt, Jackson hat sich wirklich an dich ran gemacht?", fragte Tae und bekam sofort einen Klaps auf den Hinterkopf und das von Hobi.
"Hör auf so einen Scheiß zu fragen", brummte er.
"Schon okay", meinte ich und Jin gab mir eine Tasse mit Kaffee.
"Ich bin nur neugierig", sagte Tae.
"Ich hab Jackson in einem Club kennen gelernt, zusammen mit Renee." Kaum hatte ich es ausgesprochen, riss ich die Augen auf. "Er wird ihr doch nichts tun oder?" Hobi ballte die Hände zur Faust und stand auf.
"Ich werde nach ihr sehen, mach dir keine Gedanken. Wir werden dafür sorgen, dass euch nichts passiert", meinte er und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich legte sofort meine auf seine.
"Danke Hobi."
"Gar kein Ding." Er nickte Jin nur zu und ging dann. In dem Moment kamen dann noch zwei weitere der Jungs in die Küche. Einmal Yoongi, den ich von gestern kannte und noch ein anderer ... er war riesig und Angst einflößend. Das konnte nur Namjoon sein.
"Morgen", sagte er dann mit tiefer Stimme und sah mich sofort an. Ich musste schlucken, weil er einfach so überwältigend war. Vor ihm hatte man Angst und nicht nur ich, sondern auch alle anderen. Er strahlte schon so eine Integrität aus.
"Joon, das ist LJ", stellte Jin mich dann vor. Ich sprang sofort auf und verbeugte mich vor ihm.
"LJ?", fragte Namjoon und sah mich an.
"Eigentlich Lyn Jade, aber ich mag es nicht so gerne, so genannt zu werden." Er nickte und ich sprach sofort weiter. "Danke für die Rettung und danke, dass ich hier sein darf", sagte ich.
"Sein darfst?", fragte er und ich sah zu ihm auf. Tae fing sofort an laut zu lachen.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen, LJ? Das du so den Schwanz einziehst habe ich nicht gedacht. Wo ist deine Vorlaute Klappe?", rief er lachend.
"Na ja, ich weiß, wann man sich zu benehmen hat", meinte ich nur und Tae grinste. Dieser Spruch war dann doch eher ich gewesen, als das gerade eben. Aber ich wollte meinen guten Willen zeigen. "Es ist eben nicht selbstverständlich, dass ihr so nett zu mir seid, nachdem was passiert ist."
"Du kannst da nichts für, dass ist allein Kookies Fehler", sagte Joon dann und ich zuckte zusammen.
"So hart musst du es jetzt auch nicht sagen", meinte Jimin.
"Es ist die Wahrheit." Ich schluckte und sah auf den Boden. Ich wollte Kookie verteidigen, aber ich wusste nicht genau, was ich sagen konnte. "Aber das stehen wir zusammen durch", meinte Namjoon dann und ich sah ihn sofort an. "Wir werden nur mehr zutun haben. Bedankt euch später bei Kookie." Jimin lächelte mich aufmunternd an.
"Du kannst auf uns zählen, Boss.", sagte er dann.
"Dann geht an die Arbeit, wir müssen Jackson finden." Yoongi, Tae und Jimin nickten sofort und gingen dann.
"Bis später, LJ", lächelte Tae mich an und ich nickte nur. Sie gingen dann und zurück blieben Namjoon, Jin und ich. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und umklammerte meine Tasse.
"Ist Jackson entkommen?", fragte ich leise.
"Er und Kookie haben sich wohl ziemlich gekloppt und dann haben Jacksons Leute ihn raus geholt", erklärte Namjoon mir.
"Wo ist Kookie jetzt? Ich dachte, ihr beiden wolltet reden", fragte Jin.
"Er muss noch etwas erledigen." Joon und Jin sahen sich in die Augen und letzterer biss die Zähne zusammen. Es war wohl nichts, was ihm gefiel.
"Du hättest ihn mit LJ reden lassen sollen. Sie hatten noch keine Zeit dazu."
"Das muss warten und das weißt du ganz genau." Jin machte den Mund auf und wollte etwas entgegnen.
"Ist wirklich okay, Jin", ging ich dazwischen. Die beiden sahen mich an und wurden sich dann erst wieder bewusst, dass ich jedes Wort hatte hören können. Jin seufzte und machte mir dann etwas zuessen. "Ich möchte wirklich keine Umstände machen", sagte ich dann und sah Namjoon an.
"Wie eben gesagt, dich trägt keine Schuld."
"Ich weiß, aber ..."
"Kein aber. Ich bin beeindruckt, dass du noch nicht schreiend weggelaufen bist. Aber wahrscheinlich verstehst du noch nicht wirklich, was für ein Leben wir leben. Das Haus beeindruckt einen, aber unser Job ist schmutzig und manchmal muss man Entscheidungen treffen, die vielleicht nicht der Norm entsprechen. Jeder von uns hat Leben auf dem Gewissen und mit sowas klar zu kommen, ist nicht leicht."
"Musst du immer so kaltherzig sein?", fragte Jin.
"Es macht keinen Sinn sie mit Samthandschuhen anzufassen, Jin. Jackson will Kookie leiden lassen und sie ist sein Anker dafür. Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie das alles passieren konnte und wie genau Kookie sich das vorstellt, aber bis dahin ist sie in Gefahr und nicht nur in Gefahr, sich vielleicht einen Nagel abzubrechen." Namjoon sah mich wieder an. Ich biss die Zähne zusammen und ballte meine Hand zur Faust.
"Meine Fingernägel sind mir egal", entgegnete ich. Auch Jins Blick lag wieder auf mir und ich sah ihm an, dass er jetzt nicht glaubte, was ich da gesagt hatte.
"Jackson wird so weit gehen, dich zu töten, um Kookie zu verletzen."
"Warum sollte er so weit gehen? Kookie und ich sind noch nicht einmal richtig ausgegangen. Warum denkt er überhaupt, dass ich irgendwie wichtig für Jungkook bin?" Namjoon machte den Mund auf, aber Jin war schneller.
"Das sollte Kookie wirklich mit dir persönlich besprechen", sagte er schnell und sah Namjoon böse an.
"Tatsache ist, dass er sofort gekommen ist, um dich zu retten oder?", fragte Namjoon. Ich blinzelte und hätte mich am liebsten selber in den Arsch gebissen. Ich war so unglaublich dumm. Einfach nur dumm.
"Wann kommt Kookie zurück?", lenkte Jin dann ab, aber Namjoon zuckte nur die Schultern. Dann stand er auf und nahm sich seinen Kaffee.
"Jade, ich würde es begrüßen, wenn du einfach hier bleibst. Du kannst dich gerne überall aufhalten, vielleicht sollte Jin dich einmal rum führen. Die Jungs haben ein ganzes Spielzimmer, ich weiß nicht ob du drauf stehst, aber lass dich nicht aufhalten. Aber bleib hier." Ich überhörte einfach, dass er mich nicht bei meinem Spitznamen nannte, obwohl ich es eben angesprochen hatte. Es war wohl seine Art mir zu sagen, dass er mit der Situation nicht zufrieden war. Warum aber alle meinen Zweitnamen benutzten, verstand ich nicht wirklich. Ich nickte nur und er ging. Als er aus der Küche war, sah ich Jin an, der die Schultern sinken ließ und seufzte.
"Er ist ein bisschen schwierig", murmelte er.
"Ein bisschen?", fragte ich und Jin lächelte.
Allerdings blieb Jungkook für den ganzen Tag verschollen. Keiner wollte mir genau sagen, wo er war oder wann er nach Hause kam ... ich meine, mir war das irgendwie auch Recht, weil ich nicht wusste, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Das alles war noch sehr verwirrend für mich und meine Gefühle spielten auch verrückt.
Jin zeigte mir, nachdem ich was gegessen hatte, das Haus. Es war unglaublich. So wie Namjoon gesagt hatte, hatten die Jungs oben einen ganzen Raum mit Spielen. Einem riesigen Fernseher mit fast allen Konsolen und tausenden an Spielen. Dann stand noch ein Kicker im Zimmer und ein Billardtisch. Es war wirklich unglaublich.
Der Garten war auch einfach nur der Hammer. Sie hatten eine Feuerstelle und zwei Sitzecken, dazu noch einen Pool.
Dann gab es unten im Keller, neben Jins kleinem OP, noch ein Heimkino und einen Fitnessraum. Er zeigte mir auch ihren Schießstand, was mir ein bisschen Angst machte, aber das gehörte zu ihnen und deswegen war ich froh, dass er es mir gezeigt hatte. Denn so konnte ich mir mehr ein Bild machen. Er zeigte mir auch ihren Besprechungsraum und Yoongis Zentrale. Er hatte einen gesamten Raum voller Computer und all so einem Zeug. Er selber war auch da gewesen, sodass wir nicht lange geblieben waren.
Ich konnte es nur wiederholen, dieses Haus war der Wahnsinn.
Jin versuchte mich den ganzen Tag zu unterhalten und er war wirklich süß, aber es hielt mich nicht davon ab, über das ganze hier nachzudenken. Und das musste ich auch. Ich versuchte hier nicht auszurasten, ich versuchte einen klaren Kopf zu behalten, aber ich wollte auch mit Kookie sprechen ... nur der war einfach wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte nie damit gerechnet, dass er so einem Gespräch aus dem Weg ging. Was mich darüber nachdenken ließ, ob das hier wirklich eine gute Idee war.
Jin hatte mich überredet, dass wir uns nach draußen in den Garten setzten. Wir saßen auf den gepolsterten Bänken und genossen die Sonne.
Das tat ich zwar, aber meine Gedanken kreisten um gestern. Niemals hatte ich gedacht, dass Jackson soetwas machen würde. Ich hatte wirklich gar keinen Schimmer gehabt und auch Kookie hatte mich richtig um den Finger gewickelt. Ihnen hatte man nichts angemerkt und wäre diese Schusswunde bei Kookie nicht gewesen ... hätte er mir jemals gesagt, was er wirklich machte? Mir kam in den Sinn, wie er mir immer ausgewichen war, als ich ihn nach ihm gefragt hatte, was er tat. Ich kannte ihn einfach nicht. Und mit ihm geschlafen hatte ich auch nur, weil ich gedacht hatte, dass er sich wirklich bemühte. Dass ich in sowas rein gezogen wurde, hatte ich ja niemals gedacht.
Ich ging noch einmal alles durch. Ich hatte mit keinem Wort auch nur Kookie erwähnt, als ich mit Jackson zusammen ... er hatte mich gesehen. Er hatte ... Jetzt verstand ich das erst. Es hatte nichts mit mir zutun, es hatte wirklich alles mit Kookie zutun. Jackson hatte mich sicher nicht von sich aus in dem Club angesprochen. Er musste gewusst haben, wer ich war, dass ich etwas mit Kookie zutun hatte. Anders konnte ich mir das ganze einfach nicht vorstellen. Und auch gestern ... er hatte mir aufgelauert oder Kookie, das konnte ich nicht sagen. Und nachdem ich so dumm auf Kookie reagiert hatte, hatte er erst Recht den Beweis. Ich war die ganze Zeit nur Mittel zum Zweck gewesen. Allerdings ...
"Jin?", fragte ich und zog meine Beine auf den Sitz und umschlang sie mit meinen Armen.
"Ja?" Er sah mich an, aber ich sah nur auf den Boden.
"Warum ich, warum wusste Jackson, dass ich es bin, die Kookie aus der Reserve locken würde? Er war gestern mit einer ganz anderen Frau zusammen." Diesen Gedanken hatte ich total verdrängt, denn darüber hatte ich noch keinen Gedanken zugelassen. Er war mit dieser wunderschönen Frau unterwegs gewesen ... und sie war ihm wirklich nahe gewesen. Diese perfekte, wunderschöne Frau ... ich konnte nicht mit ihr mithalten, nie in meinem Leben. Und ich meine, er war mit ihr zusammen und das ziemlich schnell, nachdem er mich so abgeschossen hatte. Vielleicht hatte er mich ja auch wegen ihr abgeschossen.
"LJ, das ganze ist wirklich ziemlich kompliziert." Ich sah auf und in Jins Augen.
"Sind sie zusammen? Ich meine, das würde alles Sinn ergeben, warum er mich zwei mal abserviert hat." Jin schluckte und beugte sich vor. "Ist er gerade bei ihr?", fragte ich weiter, bevor er was sagen konnte. Und ich bekam meine Bestätigung, als seine Augen sich weiteten. Ich nickte.
"LJ, du musst mit ihm reden und dir nicht selber deinen Reim aus allem machen. Ich sagte dir schon, dass unser Job kompliziert ist und das wir Dinge tun müssen. Auch wenn wir im Resultat etwas anderes wollen. Die anderen Clans spielen so und würden sich niemals mit uns an einen Tisch setzten, um die Sache auszudiskutieren. Sie sind so aufgewachsen, dass man alles mit Pistolen und Blut regeln muss. Wenn wir etwas erreichen wollen, dann nur mit ihren Spielregeln. Betrug, Blut, Gewalt und Intrigen."
"Und was bedeutet?", fragte ich.
"Willst du von mir hören, dass alles gut wird? Das kann ich dir nicht sagen, weil jeder Tag etwas anderes mit sich bringt. Das einzige was ich dir sagen kann ist, dass du auf ihn warten musst. Ihr müsst wirklich miteinander reden, damit du endlich Gewissheit hast."
"Gewissheit?"
"LJ, das alles hier haut dich um und du weißt nicht, wie du dich fühlen sollst. Geschweige denn, was du von Kookie halten sollst. Er redet nicht viel über solche Sachen, deswegen weiß ich auch nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber ihr müsst das klären."
"Wir müssen nichts klären. Wir hatten Sex und er hat mich einfach danach nicht mehr kontaktiert. Eine Woche später, treffe ich ihn in der Stadt und bin ein solcher Trottel, weil ich mir wirklich eingeredet habe, dass ... egal ... dann vereinbart er ein Date mit mir und was dann? Als ich seine Wunde sehe und wissen will was das ist, rastet er aus und bringt mich nach Hause. Nichts kam danach, gar nichts. Und eine Woche später sehe ich ihn mit einer anderen. Aber am selben Tag werde ich von einem Psychopathen entführt und als Geisel für Kookie ausgespielt. Und jetzt ist er noch nicht mal hier, um mit mir zu reden."
"Du bist in ihn verliebt oder?"
"Ja, verdammt", hauchte ich und legte meine Stirn auf meine Knie. Jin stand auf und kam zu mir. Er legte mir, wie selbstverständlich und als wenn wir uns schon Jahre lang kannten, einen Arm um die Schulter und zog mich an sich.
"Ich weiß leider gar nicht, wie du dich fühlst", meinte er. "Deswegen weiß ich auch nicht, was ich sagen soll."
"Ist schon okay, das ist mein Problem und nicht deins."
"Du solltest es aber nicht als Problem sehen."
"Ist es aber. Ich sollte mir keine Hoffnungen machen, nur weil er mich gerettet hat. Ich denke ... auch wenn Jackson jemanden entführt hätte, den Kookie nur so halb kennen würde, hätte er ihn gerettet oder? Es hat nicht wirklich etwas mit mir zutun. Ihr seid gute Menschen, ihr hättet jeden Unschuldigen gerettet oder nicht?"
"Wahrscheinlich, aber bei dir ist es noch einmal was anderes, LJ."
"Bitte sag das nicht, dann mache ich mir Hoffnungen. Und die sollte ich mir wirklich nicht machen, denn er ist gerade bei ihr oder?" Ich sah ihn an. Irgendwas verschwieg er mir, das wusste ich, weil er nicht gleich antwortete. Er versuchte seine Worte weise zu wählen, was mir nur noch mehr das Gefühl gab, dass ich nichts in ihren Leben zu suchen hatte. "Ist schon gut, du musst nichts sagen." Ich stand auf und ging in dem Garten ein bisschen umher.
Abends half ich Jin beim Kochen. Es war wirklich unvorstellbar, dass er für alle kochte. Bei dem Haus hatte ich wirklich gedacht, dass sie einen Koch hatten. Die Putzfrau hatte ich heute schon gesehen, aber bei der Größe des Hauses war es nur gerechtfertigt.
Das Abendessen verlief ziemlich gut, nur das Namjoon nicht mit uns zusammen aß. Jin sagte, dass er noch etwas erledigen musste. Und natürlich war Kookie noch nicht zurück. Was mich langsam aber sicher wirklich um den Verstand brachte. Aber bevor ich wirklich ausrasten konnte, packten Jimin und Tae mich am Arm und zogen mich in ihr Spielzimmer.
Hobi hatte mir beim Essen versprochen ein Auge auf Renee zu haben und hatte mir auch versichert, dass es ihr gut ging. Ich meine, ich hatte sie ja auch am Telefon gehört und es gewusst, aber es bedeutete mir wirklich viel, dass sie dafür sorgten, dass Jackson ihr nichts antun konnte.
Ich verbrachte den Abend dann mit den Jungs. Natürlich wusste ich, dass sie mich ablenken wollten, was auch ziemlich gut funktionierte. Bis ich ins Gästezimmer zurück ging, um zu schlafen. Da brachten mich meine Gedanken einfach nur um.
Jungkook's Sicht
Es war dunkel, als ich nach hause kam. Mir war bewusst, dass ich den ganzen Tag nicht da gewesen war ... was auch irgendwie meine Absicht war. Ich hatte einfach nicht ... ja, ich hatte nicht den Mut gehabt, nachhause zu kommen. Allein wegen LJ. Ihr das alles zu erklären ... Scheiße, ich hatte ja schon heute morgen versagt, als ich ihr vorschreiben wollte, nicht zu gehen. Ich würde ihr das alles nicht gut erklären können, niemals. Bei Jin war sie besser aufgehoben, das wusste ich.
Ich rauchte auf der Terrasse noch eine, bevor ich wirklich rein ging. Ich wusste, dass Jin mich anschnauzen würde, wenn ich ihm über den Weg laufen würde. Er hatte mich schließlich auch schon 10 Mal angerufen. Ich hatte ihn einfach ignoriert, vor allem weil irgendwann Sora auch genervt davon war. Wobei ich jetzt nicht genau wusste, warum ich lieber bei Sora geblieben war, als mit LJ zu reden. Ich hatte Jins Standpauke verdient.
Nach der Zigarette ging ich rein, aber es war ziemlich still. Das war ich nicht gewohnt. Aber auch besser für mich. Ich ging in die Küche und holte mir was zutrinken. Aber als ich das Wasser ansah, schüttete ich es einfach weg und ging ins Wohnzimmer, zu der kleinen Bar.
"Scheiß Tag gehabt?" Ich drehte mich um und sah Jin an.
"Gib mir deine Standpauke, ich will es wirklich hinter mich bringen."
"Hinter dich bringen? Wolltest du das mit LJ auch einfach nur hinter dir bringen?" Ich biss die Zähne zusammen. "Sie hat den ganzen Tag auf dich gewartet und hat sich Gedanken gemacht, was das hier alles zu bedeuten hat, Kookie. Sie ist hier rein gestolpert und kann nichts damit anfangen."
"Was soll ich deiner Meinung nach tun?"
"Du bist Schuld an der ganzen Sache."
"Meinst du, das weiß ich nicht?"
"Ja, aber Verantwortung dafür übernimmst du nicht."
"Sora hat raus gefunden, dass was mit Jackson ist. Sie ..."
"Du redest dich raus.", unterbrach er mich sofort. Und er hatte auch Recht. Ich wusste nicht mehr was ich genau machen sollte. Ich war wahrscheinlich genauso verwirrt wie LJ. "Weißt du eigentlich selber, was du für eine Scheiße hier gebaut hast?"
"Ja."
"Dessen bin ich mir nicht so sicher. Nicht wenn du nicht mit ihr redest."
"Und was soll ich ihr sagen?"
"Ist das dein Ernst?"
"Du kannst das besser, du hast sie nicht enttäuscht, so wie ich es schon getan habe."
"Kookie, du hast mit ihr geschlafen, du hast Gefühle für sie. Ich habe damit gar nichts zutun. Und nur weil du dich auf sie eingelassen hast, sind wir jetzt in dieser Situation. Du schuldest es ihr ehrlich zu dir und vor allem zu ihr zu sein."
"Sehr lustig. Soll ich ihr sagen, dass ich Gefühle für sie habe? Und dann? Dann fällt sie mir um den Hals und küsst mich? Aber dann muss ich ihr sagen, dass ich gerade versuche eine andere rum zu bekommen, weil es mein Job ist?"
"Auf jeden Fall musst du es ihr erklären, mir egal wie du denkst, was das richtige ist." Er stand auf und seufzte. "Versuch es nur nicht so zu machen, wie du es schon einmal gemacht hast. Sie vor den Kopf zu stoßen bringt uns hier nicht weiter, hast du mich verstanden? Du willst, dass sie sicher ist, also solltest du dafür sorgen, dass sie hier bleibt." Ich kniff mir in den Nasenrücken und Jin ging. Ich wusste doch gar nicht, wie ich das anstellen sollte.
Ich drehte mich wieder um und schüttelte mir einen Whiskey ein, den ich erst einmal auf Ex trank. Das brauchte ich jetzt. Allerdings nahm ich mir dann Glas und Whiskey und setzte mich auf das Sofa. Die Lichter im Wohnzimmer waren aus, sodass ich im dunklen saß und einfach nur vor mich her starrte.
Jin hatte leicht reden, er war in der Situation ja nicht. Klar war ich Schuld, ich meine, ich hätte mich erst gar nicht an sie ran machen sollen. Ich hatte wissen müssen, dass es nicht gut ausgehen würde. Aber ich hatte einfach nicht an Paige denken wollen.
Sofort machte ich mir noch ein Glas voll und trank es mit einem Schluck aus. Allein ihren Namen zu denken machte mich fertig. Aber daran hätte ich denken sollen ... ich hätte an Jade denken sollen und das sie das ganze hier nicht verdient hatte. Umsomehr war ich von mir überrascht. Warum tat ich immer so dumme Sachen? Warum musste ich immer andere noch mit in mein Unglück ziehen. Mir war bewusst, dass ich das Jade erklären musste, aber auch musste ich ihr sagen, dass ich nicht der Richtige war ... und nie sein werde.
Doch nicht jetzt. Das konnte ich noch nicht, eher ertrank ich meine Sorgen in dem Whiskey.
Die Stunden vergingen und um ehrlich zu sein, wusste ich gar nicht, wie viel Uhr wir überhaupt hatten. Ich trank einfach meinen Whiskey und wollte alleine sein, bis ich Schritte hörte, die die Treppe herunter kamen. Ich stand auf und sah direkt in LJ's Gesicht.
"Jungkook", hauchte sie und war verwundert mich zu sehen.
"Sag bitte Kookie, es ist mir unangenehm so genannt zu werden", meinte ich dann nur und drehte mich um. Ich konnte ihr nicht in die hellen Augen sehen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich sie lassen würde, dann könnte sie mir bis tief in die Seele sehen.
"Okay", murmelte sie und blieb noch stehen. Allerdings ging sie dann auch weiter in die Küche. Ich hörte, wie sie sich ein Glas nahm und dann den Kühlschrank aufmachte. Natürlich hatten die Jungs ihr gesagt, dass sie sich hier frei bewegen konnte, dass sie es tat, hätte ich allerdings nichts gedacht. Ich nahm noch einen Schluck von meinem Whiskey. "Du solltest aufhören zu trinken und ins Bett gehen." Ich nahm noch einen Schluck, drehte mich aber nicht zu ihr um.
"Wie geht es deinen Wunden?", fragte ich stattdessen.
"Jin hat sich gut darum gekümmert, also brauchst du dich nicht mehr anstrengen mich danach zu fragen." Jetzt hatte sie es geschafft, dass ich mich zu ihr umdrehte. "Du musst mir nichts vor machen. Ich hoffe, es war schön bei deiner Freundin. Sie hat dir sicher gut den Schwanz gelutscht, damit du das ganze hier leichter ertragen kannst, oder?" Sie war wütend und so sah sie mich auch an.
"Das hab ich verdient", meinte ich und sah ihr offen in die Augen.
"Gut, dass du es einsiehst."
"Ich bin nicht gut mit Worten, LJ. Das weißt du."
"Und doch hättest du hier sein müssen und es mir erklären müssen, meinst du nicht auch? Ich mag Jin, er ist nett und liebevoll, aber ich bin in diese Scheiße geraten, weil ich mich mit dir eingelassen habe und nicht mit Jin. Es ist schwer für mich, weil ich keine Ahnung von all dem ganzen hier habe. Und ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich denke immer noch, dass ich einfach nur träume und hoffe, dass ich gleich aufwache, aber das tue ich nicht. Das hier alles ist real und ich weiß einfach nicht ... ich fühle so viel und ich kann dir nicht sagen, was das richtige ist. Und dann bist du noch nicht mal hier ... scheiße, Kookie. Du warst im Bellys und wenn das was Jackson gesagt hat stimmt, dann noch nicht einmal zufällig. Du wolltest mich sehen und dann hast du mir imponiert, du hast dafür gesorgt, dass ich an nichts anderes denken konnte, als an dich. Du hast mit mir ...", fing sie an, aber ich konnte mir das nicht mehr anhören, also ging ich zu ihr, legte eine Hand auf ihre Wange und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss sofort und ich trat noch einen Schritt auf sie zu. Ich wusste, dass das eine dumme Idee war, aber sie hätte noch weiter so auf mich einreden können. Sie hatte Recht und die Tatsache war einfach, dass ich verrückt nach ihr war. Das ich gar nicht hatte anders reagieren können.
Wir lösten den Kuss und dann verpasste sie mir eine heftige Backpfeife. DAS hatte ich auch verdient.
"Was soll das?", fragte sie.
"Das soll heißen, dass ich ein Idiot bin."
"Das wusste ich auch so." Ich hielt mir die Wange und sah die an.
"Ich wusste selber nicht, wie ich mit der ganzen Sache umgehen sollte."
"Wie du mit der Sache umgehen solltest? Du hast doch alles angefangen." Ich biss die Zähne zusammen.
"Hat Jin dir von all dem hier erzählt? Hat er dir von ..." Ich konnte ihren Namen nicht aussprechen, nicht vor Jade. Es war so schon schwer für mich ... aber
"Paige?", fragte sie und ich nickte nur. "Ja, hat er. Ich habe keine Ahnung wie das für dich sein muss, aber ..."
"Du hast nichts damit zutun, ich weiß das. Und ich hätte erst an dich denken sollen, bevor ich ... ich konnte nur nicht." Ich schluckte. Jin hatte Recht, ich musste ehrlich zu ihr sein ... zu ihr und mir. "Du bist ... du bist unglaublich, LJ. Und ich war sofort hin und weg von dir, auch wenn sich das jetzt komisch anhört. Ich steh nicht auf Frauen, denen ihre Nägel wichtiger sind als alles andere. Natürlich steh ich drauf, wenn sich Frauen hübsch machen, wissen wie sie gut aussehen, aber ich hab auch nichts gegen eine ungeschminkte Frau, wenn du mich verstehst. Aber seit das mit ... passiert ist, habe ich mich nicht wirklich nach einer anderen umgesehen. Ich wollte nichts mehr ... ich wollte nichts festes mehr und habe nur gedacht, dass ich Unglück bringe. Und ja, an dem Abend in dem Club habe ich erst nur auf dein Äußeres geachtet. Du sahst unglaublich gut in dem engen weißen Rock und dem roten Top aus, wo man genau deine Rundungen sehen konnte. Alle Männer im Club hatten es auf dich abgesehen, falls du es nicht mitbekommen hast." Sie blinzelte.
"Du weißt noch, was ich angehabt habe?"
"Ja, als wäre es gestern gewesen. Ich wollte dich erst nur für eine Nacht, das war der Gedanke, als ich zu dir gekommen bin. Ich fand es interessant, dass du alle Männer hattest abblitzen lassen. Als du mich aber dann auch abblitzen hast lassen ... du bist schlagfertig, weißt was du willst und wie du von anderen behandelt werden willst. Dein Sarkasmus, deine Ironie sind der Wahnsinn und deswegen konnte ich dich nicht aus meinem Kopf bekommen. Es war ein Kurzschluss in meinem Kopf. Ehe ich mich versah, saß ich unten an Yoongis Rechner und hatte nach dir gesucht. Da hätte es eigentlich aufhören sollen, aber ich konnte nicht. Ich bin zu Bellys gekommen, war aber nicht rein gegangen, weil es einfach nur absurd war und doch habe ich einen Tag später die Jungs hingelotzt. Ich konnte nicht aufhören, ich wollte dich wieder sehen." Ich zuckte die Schultern. "Alles was ich dann getan habe, war eigentlich dazu da, dich zu schützen. Aber ich hätte es durchziehen sollen. Ich hätte dich einfach nicht mehr ... du bist besser mit mir dran und ich wollte nicht, dass dir das selbe wie ihr passiert."
"Und doch bin ich jetzt in das ganze verwickelt. Es ist alles so ..."
"Kompliziert, ich weiß", murmelte ich. "Und es tut mir leid. Ich hätte heute morgen hier bleiben sollen, um mit dir darüber zu reden. Ich mache es mit meinem Verhalten nur schlimmer." Ich atmete tief durch. "Und es wird auch nicht besser werden. Ich bin nicht einer ... ich sitze nicht im Büro oder sowas. Mein Job hier ist anders, mehr wie anders und ich muss gefährliche Sachen erledigen."
"Das habe ich verstanden. Jin hat mir alles erklärt und ich denke nicht, dass ihr schlechte Menschen seid, Kookie. Ihr tut das, um am Ende sowas wie Frieden zu haben, dass ihr gezwungen seid erst einmal wie die anderen zu spielen, verstehe ich." Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, du verstehst nicht alles. Sora ... die Frau die gestern bei mir war." Ich sah wie sie hart schluckte, verdammt. Ich hatte eben ja schon an ihrem Spruch gemerkt, dass sie sauer deswegen auf mich war. Aber das sie eifersüchtig war ... scheiße, das gefiel mir. "Jin hat dir von den Clans erzählt?"
"Ja", murmelte sie.
"Außer den Clans gibt es auch viele Geschäftsleute, die nichts mit ihnen zutun haben. Die sich einfach ein Imperium aufgebaut haben und jetzt auch mit mischen. Ein paar haben sich mit in die Angelegenheiten der Clans gemischt, unterstützen sie mit Geld oder Infos. Aber es gibt einen, der das nicht tut. Mizaki. Er will von dem ganzen nichts wissen, aber er hat Kontakte. Allerdings hat Joon ihn nicht ins Boot holen können. Ihm gefällt es Macht zu haben und andere zu unterdrücken, deswegen will er, dass es so bleibt, wie es gerade ist. Und unterstützt uns nicht bei unserem Vorhaben. Aber wir brauchen ihn. Er hat Kontakte zur Politik und wenn wir da einen Fuß rein schaffen, dann können wir vielleicht noch mehr verändern."
"Und was hat jetzt Sora damit zutun?"
"Sie ist seine Tochter."
"Oh." Ich ballte eine Hand zur Faust und konnte es nicht lassen. Ich musste meine Hand nach ihr ausstrecken und fuhr leicht über ihren Arm. Zu meinem Glück, zog sie ihren Arm nicht weg. "Ihr wollt über sie an ihn heran." Ich nickte.
"Wir brauchen sie. Sora ist für Mizaki alles und wenn sie es hin bekommt ihn umzustimmen, dann haben wir vielleicht eine Chance und wenn nicht ..."
"Dann hättest du ein Stein bei ihr im Brett, was bedeutet, sie würde dich zu Essen und Treffen mitnehmen." Sie war nicht nur unglaublich hübsch, sondern auch schlau. Diese Frau brachte mich um. Je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte ... ich verfluchte mich ja schon selber, dass ich so mit ihr umsprang. "Okay", murmelte sie dann. Aber nichts war okay. Als keiner von uns mehr etwas sagte, wollte sie sich umdrehen und gehen.
"LJ", meinte ich und sie drehte sich nur leicht um.
"Ich verstehe das ganze und ich will nicht diejenige sein, die euch von eurem Vorhaben abhält."
"Das tust du nicht. Du hast nichts gemacht ich bin derjenige, der alles durcheinander gebracht hat. Aber ich ..."
"Ich bin in dich verliebt, Kookie." Mir blieben meine Worte im Hals stecken. Das ... was? "Du hast dafür gesorgt, dass ich nur noch an dich denken kann. Und auch wenn ich dich nicht kenne, schlägt mein Herz unglaublich schnell, wenn ich nur deinen Namen höre. Aber du ..."
"Ich kann nicht. Ich wäre schlecht für dich und wir brauchen Sora. Ich kann ... ich hatte vor Jahren was mit ihr. Es war nur Sex, aber keiner der Jungs könnte sie dazu bringen, sie einzuladen oder sonst was." Sie schluckte und zwang sich dann zu einem Lächeln.
"Sie hat sich auch in dich verliebt. Ich verstehe sie, gut sogar und wahrscheinlich kennt sie dich noch einmal ein bisschen mehr."
"LJ." Ich machte einen Schritt auf sie zu. "Wäre es nicht wichtig, wäre es nicht ... dann wäre ich den ganzen Tag hier bei dir gewesen. Dann hätte ich mich nicht davor gedrückt mit dir zu reden, dann wäre ich wahrscheinlich ziemlich egoistisch geworden und hätte dich gefragt, ob es dir was ausmacht, was ich bin, was Jackson von mir will."
"Was ... was meinst du?", hauchte sie.
"Dass ich Gefühle für dich habe, LJ. Sonst hätte ich das alles nicht gemacht." Ihr Atem ging schneller und an ihrem Blick glaubte sie, dass ich sie verarschte.
"Das sagst du nur, damit ich mich besser fühle oder?"
"Nein, so mit deinen Gefühlen zu spielen ... das hab ich schon genug gemacht oder?"
"Warum sagst du mir das? Warum musst du es noch schlimmer machen? Du hast mir klar gemacht, dass nur du Sora dazu bringen kann euch zu helfen. Wie soll ich ... ich kann das nicht, wenn du zu ihr gehen musst. Wie sollen wir da auch nur irgendwie eine Beziehung aufbauen ... wenn du sowas überhaben willst."
"Ich weiß, das ist dumm, aber ..." Es gab kein Aber. Ich wusste in ihrer Nähe keinen klaren Gedanken mehr zu fassen. Es ging einfach nicht. "Du solltest schlafen gehen." Wir sahen uns in die Augen und sie nickte.
"Du auch."
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