✨I fell for you, too 1/5 [JiHope]
Jungkook //24.12
Taehyung hatte Jimin mit Keksteig beworfen.
Andere verbrachten ihren heiligen Abend damit, dass sie Lieder sangen, Filme schauten und vielleicht eine Gans verspeisten ... ich hatte meinen seltsamen Freund, der unseren Besuch mit Keksteig bewarf. Und ich liebte es.
Lachend ging Jimin unter dem Tisch in Deckung. Ich hielt mich bei sowas ja raus, aber ich ließ die Kinder eben spielen. Mein Wasser kochte und ich kippte mir meinen Tee auf, bevor ich mich umdrehte. "Jungkook, lenk ihn ab, ich will einen Gegenangriff starten!", rief Jimin irgendwo unter dem Tisch hervor und ich lachte. "Dann solltest du das nicht so laut ankündigen, Jimin", erwiderte ich, winkte aber brav meinen Freund zu mir ran. "Ohhh, Jungkook winkt mich zu sich, was mag er nur wollen?", fragte Taehyung übertrieben und gesellte sich zu mir. Ich schlang die Arme um seinen Nacken und lächelte ihm zu. "Jimin möchte dich mit Schokolade anschmieren und du wirst ihn lassen, denn du hast den armen Jungen mit Teig beworfen", sagte ich sachte.
"Okay", äußerte er brav und bekam den Löffel mit warmer Schokolade auch schon von Jimin an die Wange gedrückt. Ich lachte nur. Naja, zumindest mit Taehyung seine Wange an meiner abschmierte. Danach begannen die Jungs dann doch endlich mal ernsthaft Plätzchen zu backen, was bedeutete: Taehyung aß den rohen Teig und Jimin stellte kleine Kunstwerke her.
Ich für meinen Teil machte mich sauber und setzte mich dann mit einem Buch auf das Fensterbrett. Wenn ich daran zurück dachte, dass ich Weihnachten bis vor einem Jahr hatte nichts abgewinnen können, so war es fast ein bisschen surreal, wenn ich bedachte, wie sehr ich mich dieses Jahr auf die Festtage gefreut hatte. Doch bis letztes Jahr hatte ich meine Weihnachten auch alleine verbracht. Letzes Jahr änderte sich dies, denn da war Taehyung einfach in mein Leben gefallen. Buchstäblich. Als Stern. Vom Himmel. In die Mülltonnen neben unserem Block.
Nach dem es fast so aufgesehen hatte, als würde ich ihn verlieren, hatten wir die Kurve irgendwie gekriegt und von seinem Sternen-Dasein war nichts mehr übrig. Dafür hatte er bei mir bleiben und mein Leben weiter auf den Kopf stellen können.
Doch wie erklärte man, wenn jemand einfach aus dem nichts erschien?
Ihja. Gar nicht. Wir sind einfach zur Polizei gegangen.
Klar hatte das Stress bedeutet, doch hinten raus war es der sauberste Weg gewesen Taehyung eine Identität zu verschaffen. Also hatten wir uns nach den Festtagen einfach bei der Polizei gemeldet, mit der Angabe, dass Taehyung in der Gasse gelandet war und nun nicht mehr wisse warum und wie. Amnesie. Darauf hin folgten ein paar Wochen mit Krankenhausaufenthalten und Polizeiforschungen, bis irgendwann alle die Segel strichen und ihm eine neue Identität gewährten.
Zu seiner Rehabilitierung gehörte auch, dass er dazu angehalten wurde eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, um 'seine Amnesie und den damit verbundenen Identitätsverlust ordentlich zu verarbeiten und damit leben zu können'. Weil Taehyung so untröstlich ist, jaja.
Wir hatten gelacht, als wir das schreiben erhalten hatten, doch zu den Sitzungen war Taehyung tatsächlich gegangen - einfach aus Neugier. In der Gruppe waren die verschiedensten Menschen, die im Grunde nur eines verband: Sie brauchten jemanden zum Reden. Einer dieser Menschen war Jimin gewesen und ehe ich mich versah hatte sich Taehyung Jimin angenommen und als er ihn mir vorstellte verstand ich auch warum. Wir hatten ihn halb adoptiert [insofern man jemanden adoptieren konnte, der zumindest offiziell von uns drein der Älterste war], also wäre es auch undenkbar gewesen dieses Weihnachten ohne ihn zu verbringen.
Und jetzt buken die beiden Plätzchen und ich saß mit einem Schälchen Kartoffelsalat im Fenster, las in meinem Buch und warf ab und zu einen Blick auf die verschneiten Straßen. Alles war perfekt und ruhig.
Ja, bis ich das goldige Licht auf meinen Buchseiten sah. Ich sah wieder aus dem Fenster und konnte grade noch den golden Schweif sehen. Ich erwartete einen Knall bei den Mülltonnen, doch dieser blieb aus. "Taehyung?" Mein Freund hatte sich neben mich gestellt. "Ja", sagte er nur. Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. "Das war ein Stern", sprach ich es endlich aus. "Das war ein Stern", bestätigte er. Jimin, der gerade den Teig durch knetete, runzelte die Stirn. "Macht euch nicht lächerlich, dass war eine fehlgezündete Rakete", meinte er irritiert.
Wir beide sahen ihn nur an. "Das war ein Stern", wiederholten wir unisono. Jimin blinzelte. "Wollen wir nach ihm sehen?", fragte ich und Taehyung nickte. "Natürlich, wenn er ähnlich verloren ist, wie ich letztes Jahr, dann braucht er unsere Hilfe." Ich nickte und warf noch mal ein Blick aus dem Fenster. Wieder ein Stern.
Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es dieses Jahr nicht meine Geschichte werden würde.
J 81 5165 // 24.12
Meine Landung war sauber und so unauffällig wie eben möglich gewesen. Ich war in einer Gasse gelandet und sah mich aufmerksam um. Das war also die Gasse von der aus man das letzte Singal von V 95 3012 empfangen hatte, bevor er sich irgendwie von seiner stellaren Kraft getrennt hatte und verschwunden war. Schnell warf ich einen Blick auf meinen Puls. Sofort sammelte sich ein Teil meiner Kraft und formte Zahlen, die hell durch meine Haut leuchtete.
Uhrzeit und Countdown.
Wir hatten den 24.12. und es war genau 18.00 Uhr. Ich hatte Zeit bis zum 26.12. um 23:59 Uhr, also so ziemlich genau 54 Stunden. Das sollte reichen um den anderen Stern zu finden? Worauf hatte ich mich hier eingelassen? Es war nicht so, als wäre ich ein Hund könnte nach einem Jahr die Witterung aufnehmen und ich konnte auch nicht seiner energetischen Spur folgen und so herausfinden wo er steckte, schließlich hatte er sich von seiner stellaren Energie getrennt. Dieser verdammt Egoist. Er ließ seinen Stern zurück, um untertauchen zu können, das passte zu ihm. Es würde es umso schwerer machen ihn zu finden.
Zum Glück war es jetzt auch nicht so, als wäre ich mit Erfolgsdruck hier her gekommen. Wenn ich auch nur eine Spur von dem Kerl fand, dann war das schon mehr, als alle - einschließlich mir - erwarteten. Es war schließlich wohl kaum so, dass er mir in die Arme laufen würde.
"Hey!"
Verwundert drehte ich mich um und ließ meinen Blick die verschneite Gasse hoch fliegen. Drei Gestalten kamen auf mich zu. Was mich ein bisschen misstrauisch stimmte war, dass sie eine Decke dabei hatte, genau so wie mich die Tatsache, dass sie scheinbar zielstrebig zu mir wollten, irritierte. "Bist du okay?", fragte eine Stimme und ein schwarzhaariger, junger Mann trat in den Lichtkegel einer Laterne. "Wer will das wissen?", fragte ich misstrauisch. "Ich hab doch gesagt hier ist nichts", ließ Nummer zwei hören, seine Stimme war heller als die des Ersten und seine Haare waren von einem sanften Braun, "naja, außer der Kerl da."
Zuletzt trat die dritte Person ins Licht und ich dachte für einen Moment mich tritt ein Pferd. "Doch, Jimin, du wirst überrascht sein", sagte er mit einem warmen Lachen und musterte mich. "Der Kerl ist genau das, weswegen wir hier sind." Was? Wusste er das wir ihm auf den Fersen waren? Kaum zu glauben, dass er dann auch noch so dumm war zu mir zu kommen. Auf jeden Fall war ich durch den Satz alarmiert. Meine Hand schnellte zu meinem Gürtel und ich legte sie auf meine Waffe und ging in Abwehrhaltung. Der andere Stern hob abwehrend die Hände. "Hey, hey, hey. Immer mit der Ruhe, wir tun dir nichts, wir wollen dir nur helfen."
Helfen? Wem wollten sie das erzählen?? Und seit wann hatte V 95 3012 eigentlich menschliche Komplizen? Er trat einen Schritt auf mich zu und musterte mich. "Aber du bist nicht abgestürzt", stellte er fest. Ich stieß abfällig die Luft aus meinen Lungen aus. "Natürlich nicht", zischte ich. Mich irritierte sein Auftreten. So weich, so zurückhaltend, fast ein bisschen unsicher? Hatte die Isolation das aus ihm gemacht, ja? Und wollte er wirklich so tun, als würde er mich nach grade mal 600 Jahren nicht mehr wieder erkennen?
Die anderen beiden bezogen neben ihm Stellung, doch auch sie wirkten jetzt nicht wirklich wie Handlanger. Eher wie Partner? Ich sollte vorsichtig sein. "Ich war abgestürzt", meinte er und ich runzelte die Stirn. Er war ausgebrochen. Ich schenkte ihm einen kühlen Blick. "Ich weiß nicht was du für Spielchen hier spielst, V 95 3012, aber mach es nicht noch schlimmer, als es ist." Fassungslosigkeit machte sich auf seinem Gesicht breit. "Ähm, wo von reden wir?", fragte er irritiert.
"Davon das deine Flucht hiermit beendet ist. Du bist festgenommen und kommst vor das Tribunal und dann zurück in deine Haft." Stille legte sich über uns. Der Schwarzhaarige sah V 95 3012 verwirrt an und dieser zuckte mit den Schultern und drehte den Finger vor seiner Schläfe. Sie verschwendeten meine Zeit. Ich konnte mir jeder Sekunde spüren, wie meine stellare Kraft mich verließ. "Ich kann das ganze auch mit Gewalt abkürzen", knurrte ich. Augenblicklich rutschte der Schwarzhaarige in den Weg. "Das kannst du sowas von vergessen", zischte er, "du gehst nirgendwo mit Tae hin!"
Tae? "Das würdest du nicht sagen, wenn du wüsstest, was für einen Verbrecher, du da beschützt", erwiderte ich dunkel, "geh zur Seite, Mensch." V 95 3012 legte seinem Freund die Hände auf die Schultern und sah erst mich, dann wieder ihn an. "Schon gut, Jungkook, geh erstmal zur Seite", beschwor er ihn und schob ihn sachte hinter sich. Dann wandte er sich mir zu. "Hör zu: Ich hab keinen Plan was du von mir willst. Ich weiß nicht wer du bist, ich weiß nicht wovon du da sprichst und ich bin ohnehin nicht mal mehr ein Stern, aber ich schlage vor, wir gehen einfach erst mal hoch, machen uns einen Tee und reden darüber."
Er wollte darüber reden? Reden? Was war das für eine Show? Oder war das sein Ernst? Ich wog den Kopf. "Ich kann dich aber auch einfach niederstecken und einpacken", meinte ich schroff. "Aber es ist Weihnachten." Mein Blick schnellte zu dem Braunhaarigen, der nun gesprochen hatte. "Weihnachten?" Was sollte mir das jetzt sagen? "Ja, das Fest der Liebe. Also lass die Drohungen stecken und nimm Taehyungs Angebot an. Wenn du ohnehin bewaffnet bist.... wir sind es nicht, also kann dir auch nichts passieren. Gib ihm eine Chance."
Ich musterte den jungen Mann. Er sah mich bittend an und irgendwas an ihm machte mich weich. Vielleicht war es sein banger Blick, vielleicht die Sanftheit seiner Stimme, auf jeden Fall hatte ich das Gefühl ich wäre ein Monster, wenn ich jetzt einfach durchziehen würde und den Stern jetzt einfach mitnahm. "Na schön", gab ich nach. Irgendwo hatte der Braunhaarige auch Recht. Sie hatten keine Waffen dabei, zumindest keine, die mir im Moment was anhaben konnten, ich dagegen könnte sie alle drei pulverisieren. Ich ging auf die Gruppe zu und sie beobachteten mich misstrauisch. "Eins noch", meinte ich. Dann holte ich aus der einer Tasche an meinem Gürtel die stellare Macht von V 95 3012. Ohne weitere Umschweife drückte ich ihm die leuchtende Kugel auf die Brust. Gierig Verband sie sich mit dem Stern. Ein Aufleuchten und schon sah er auch wieder aus wie einer.
Sein Haar wurde hellgolden und seine Augen leuchteten blau auf. Er seufzte und wandte sich an den Schwarzhaarigen. "Hat er das getan, was ich denke, dass er getan hat?", fragte er nüchtern. "Ich denke schon, Tae", meinte der Angesprochene und wirkte besorgt. Der Dritte im Bunde sagte gar nichts mehr, sondern starrte V 95 3012 einfach nur an. Dieser wieder rum wandte sich mir mit einem genervten Blick zu.
"Wirklich?"
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