Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

10

Die Woche vergeht wie im Flug und mit einem Mal ist es Freitag. Als Niall und ich in unserer Mittagspause auf dem Campus im Schatten unter einem Baum sitzen, haben wir die perfekte Sicht auf diejenigen, die mit diesem Semesterende auch ihren Abschluss gemacht haben. In einem großen Pulk kommen sie aus dem Unigebäude, lassen Sektkorken knallen und einer trägt einen riesigen Gettoblaster auf der Schulter, aus welchem laute Musik dröhnt. „Nächsten Winter sind wir das", stelle ich verträumt fest und beiße in mein Sandwich. Niall gibt ein nachdenkliches Murmeln von sich. „Kaum vorstellbar, oder? Ich meine, bis dahin müssen wir wissen, was wir werden wollen." „Stellt sich nur generell die Frage, was man mit Musikwissenschaften groß anfangen kann." Er legt die Stirn in Falten, zieht einen Schmollmund und sieht zu mir hinüber.

„Ich wäre voll dafür, dass wir eine Band gründen." Dadurch muss ich so doll losprusten, dass ich mich an meinem Essen verschlucke. Sobald ich mich von meinem Hustenanfall halbwegs erholt habe, krächze ich: „Schon klar. Und dann werden wir so mir nichts dir nichts berühmt, oder was?" Er grinst breit. „Klar warum denn nicht? Du musst schon zugeben, dass wir beide Talent haben." Stimmt, das kann ich nun wirklich nicht leugnen. Trotzdem habe ich eigentlich geplant, Dozent zu werden, vielleicht sogar in einem anderen Land. Durch Mr. Berg, der ab und zu Deutsch spricht, habe ich großes Interesse an der Sprache und den Ländern Deutschland und Österreich bekommen.

„Spaß beiseite." Niall zerknüllt die Verpackung seines Muffins und rutscht näher an mich heran, um in mein Ohr zu flüstern: „Wie sieht es eigentlich mit deinem Coming Out aus? Nochmal drüber nachgedacht?" Wie auf Knopfdruck wird mir schlecht, denn in den letzten Tagen habe ich mir kaum Gedanken darüber gemacht. Als ich deshalb den Kopf schüttele, ernte ich einen tadelnden Blick seinerseits. „Ich kann dich dabei doch unterstützen! Du könntest es in meiner Anwesenheit tun. Und Louis hilft dir sicherlich auch gerne." Seufzend raufe ich meine Haare. „Ich hätte es lieber schon hinter mir", quengle ich leise, damit mich auf gar keinen Fall jemand hört. Mitfühlend streicht er mir den Rücken. „Du bist nicht allein", säuselt er, wofür ich ihm dankbar die Hand drücke. Was würde ich nur ohne meinen besten Freund machen?

Abends stehe ich, eine halbe Stunde vor dem Beginn der Party, im Bad vor dem Spiegel und prüfe zum gefühlt hundertsten Mal mein Aussehen. Meine Haare sind ordentlich verwuschelt wie immer, ich habe extra ein frisches Shirt angezogen und ich habe glücklicherweise keine nennenswerten Pickel, die ich verdecken müsste. Sagt man Homosexuellen nicht immer nach, sie seien total eitel? Auch wenn ich normalerweise kein großer Freund von Stereotypen bin, kann ich das sogar mehr oder weniger bestätigen. Louis will tatsächlich kommen, obwohl es mir immer noch Bauchschmerzen bereitet. Wenn dieses Jahr so wird wie letztes, werde ich mich hochgradig blamieren. Vor Louis. Letztes Jahr hat sich Zayn nämlich den Spaß erlaubt, trotz fehlender Einladung aufzutauchen und sich so volllaufen zu lassen, dass er nur noch blöd rumgepöbelt und mir gedroht hat, mein Geheimnis auszuplaudern. Gott sei Dank musste er in letzter Sekunde noch auf der Toilette verschwinden. Als er kurz darauf, von seinem Kumpel Nathan gestützt, angehumpelt kam, konnte er mir nur noch zuzischen, sich an mir zu rächen. Als hätte ich etwas für seinen übermäßigen Alkoholkonsum gekonnt. Natürlich weiß Louis mittlerweile die Wahrheit, doch irgendwie habe ich die Befürchtung, Zayn könnte 'erfinden', dass ich auf jenen stehe. Nur wäre das leider ganz und gar nicht erfunden.

„Harry? Niall ist da! Beeil dich!" Mums Stimme schallt von unten zu mir hoch und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Noch ein letzter prüfender Blick, dann flitze ich die Treppe nach unten. Niall steht in der Haustür und mustert mich grinsend. „Na, bereit Sportsfreund?" Ich nicke und greife nur noch nach meiner Lederjacke. „Viel Spaß euch beiden!", ruft sie uns fröhlich nach, ehe wir in meinen Wagen steigen. Niall hat kein Auto, weswegen ich in 'wilden Partynächten' immer derjenige bin, der fährt, damit wir auch noch halbwegs heil zuhause ankommen.

Der Club ist bereits brechend voll, als wir ihn betreten. Die Luft, in der eindeutiger Geruch von Alkohol liegt, ist zum Schneiden dick und überall wird ausgelassen getanzt. Nur mit Mühe schaffen wir es, uns einen Weg zur Bar zu bahnen, wo wir prompt auf Louis und Eleanor stoßen. Der Fakt, dass sie ihre Arme um seinen Nacken geschlungen hat und ihn zärtlich küsst, lässt meine Laune schlagartig schlechter werden. Irgendwie hatte ich angenommen, er würde allein kommen. Kaum dass sie uns bemerken, lässt sie von ihm ab und schenkt uns ihr zuckersüßestes Lächeln. „Hallo ihr Zwei!", brüllt sie gegen den wummernden Bass der Musik an. „Wollt ihr was trinken?" Wir nicken, sodass sie dem Barkeeper ein Zeichen gibt. Louis starrt regungslos auf die Theke, als sei er nur körperlich anwesend. Schämt er sich für Eleanor? Oder für uns? Um ihn zurück in die Gegenwart zu holen, streiche ich ihm behutsam über den Handrücken. Erschrocken fährt er hoch und blickt mich verwirrt an, bis er mich wahrnimmt. „Ach, Harry. Sorry, ich war grade ganz wo anders. Wie geht's?" Ich recke übermütig einen Daumen in die Höhe, woraufhin er zu grinsen beginnt.

„Das Lied kennen wir doch!" Zwinkernd rutscht er vom Barhocker, ergreift meine Hand und zieht mich auf die Tanzfläche. Das besagte Lied ist 'The Bongo Song' von 'Safri Duo', zu dem wir schon früher total häufig getanzt haben. Wir schlängeln uns durch die Menschenmasse, die wie ein einziges Kneul aneinanderklebt. Man kann den Schweiß förmlich riechen und ich bin froh, dass Louis nah an mich heranrückt, damit wir uns quasi wie in einer Luftblase von den anderen abgrenzen. Ausgelassen fangen wir an, uns zu den Rhythmen der Musik zu bewegen und alles andere auszublenden. Mit einem Mal sehe ich nur Louis vor mir, wie er die Hüften kreist, die Augen geschlossen und die Arme nach oben gestreckt hat. Stundenlang könnte ich ihn so betrachten. Das schummerige Deckenlicht fällt ab und zu auf ihn und hüllt ihn in die schimmernden Farben. Die Kurven seines kleinen Körpers verlieren sich vollkommen in Raum und Zeit.

Viel zu schnell sind die vier Minuten vorüber und ein neuer Song fängt an, aber Louis tanzt weiter. Es ist ein Remix von 'Are you with me', der mich immer in einen Traumzustand versetzt. Für mich handelt der Song von Fernweh, vom Reisen, vom Sich Fallen Lassen und von Freiheit. Louis' Bewegungen werden weicher und er öffnet für einen kurzen Moment die Augen. Lachend zieht er mich noch näher zu sich, sodass sich unsere Oberkörper berühren. Mein Magen zieht sich nervös zusammen. Wenn ich mich nicht komplett zum Affen machen will, sollte ich wieder auf Abstand gehen, da das Blut in meinen Adern schon gefährlich zu pulsieren beginnt. Als könne er meine Gedanken lesen, pikst er mir in die Grübchen und ruft mir entgegen: „Mach dich locker Styles! Und tanz!" Mir unsicher auf die Unterlippe beißend versuche ich, seinem Wunsch zu folgen. Daraufhin muss er noch mehr lachen und kleine süße Lachfältchen kräuseln sich um seine Augen. Mist. Es macht es mir eher schwerer, mich auf das wesentliche zu konzentrieren, und mich nicht vollends in seiner Schönheit zu verlieren.

Nach zwei weiteren Songs ist er endlich müde und zieht mich wieder gen Bar, wo die anderen beiden bereits warten. Anhand seines lauten Kicherns kann ich erkennen, dass Niall in unserer Abwesenheit schon was getrunken hat. Hoffentlich gibt das nicht wieder so ein Desaster wie bei Zayn. Seine Hand landet auf meiner Schulter und er guckt mich eindringlich an. „Wir müssen auch tanzen!", verlangt er, allerdings nehme ich seine Hand beschwichtigend von mir. „Finde lieber Suzanne und frag sie!" Er zieht einen Schmollmund, macht sich dann aber doch auf den Weg, um sie zu suchen. Seufzend übernehme ich den Rest seines Bieres und trinke es auf ex, was Eleanor mit hochgezogener Braue registriert. „Na holla, du hast ja einen guten Durst!" Ich schenke ihr nur ein halbherziges Lächeln. Der wahre Grund, warum ich das Bier so schnell geleert habe, werde ich ihr garantiert nicht unter die Nase reiben.

Ich will mir nämlich eigentlich nur Mut antrinken, da ich Zayn entdecke, der Arm in Arm mit Perrie den Club betritt. Louis, der neben mir sitzt, folgt meinem Blick und erstarrt. „Soll ich ihm wirklich nicht den Hals umdrehen?", zischt er mir zu, was mich kichern lässt. „Auf solche Ideen kannst auch nur du kommen", necke ich ihn, wofür ich einen Seitenhieb kassiere. Unruhig beobachte ich Zayn, wie er auf das andere Ende der Bar zusteuert und den Barkeeper ungeduldig zu sich winkt. „Hey." Ich spüre Louis' Hand auf meiner Hüfte. „Mach dir keine Gedanken um ihn. Ich wette, ihr begegnet euch nicht ein einziges Mal heute Abend. Genieß ihn einfach. Zur Not halten Niall und ich ihn dir vom Leib." Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu, dann entscheide ich mich dazu, noch eine Runde tanzen zu gehen. Prompt stoße ich dort auch auf Niall und Suzanne, die ebenfalls ihren Spaß haben. Er hat seine Arme um ihre schmale Taille geschlungen und sie ihre um seinen Nacken. Ich frage mich ernsthaft, wozu Suzanne mich noch braucht. Für mich sieht das glasklar aus: Die beiden geben ein traumhaftes Paar ab. Das sieht doch jeder auf fünf Kilometer Entfernung. Aber gut. Frauen neigen anscheinend oft dazu, an sich zu zweifeln, selbst bei den offensichtlichsten Sachen.



Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro