Kapitel 18
Eomer's Sicht
Das Bett fühlte sich gut an und vermittelte mir Sicherheit. Der Schlacht um Gondor war vorbei, der Feind bezwungen und ich am Leben - der neue König von Rohan.
„Mein König ...." sprach mich eine junge, hübsche Frau an, die mir Essen brachte. Ich sah sie fragend an. Sie stellte das Essen ab und begann sich auszuziehen. Zu meiner Schande erregte sie mich ... seit Monaten teilte keine Frau das Bett mit mir. Ich wollte schlichtweg keine außer Lorana, vor allem seit ich wusste, dass meine Schwester nicht meine Schwester war. Ich führte einen innerlichen Kampf mit mir und meiner Begierde. Das war nicht leicht, da sich die schöne Unbekannte nackt auf meine Lenden setzte uns sich gerade an meiner Hose zu schaffen machte. Meine Hände lagen auf ihrer Kehrseite und wanderten zu ihren Brüsten hoch. Ihre Lippen nährten sich meinen, doch ich lehnte es ab. Jetzt da ich König war, musste ich achtsam sein ... einige Frauen werden nur mit mir schlafen wollen, um schwanger zu werden und eine Heirat zu erzwingen. Ich bugsierte sie nach unten und sie verstand, was ich wollte. Mein Gemächt landete in ihrem Mund und wurde ordentlich bearbeitet. Trotz das es sich gut anfühlte, hatte ich ein enorm schlechtes Gewissen.
„Hör sofort auf!" befahl ich dem Weib harsch.
Irritiert sah sie mich an. „Aber mein Herr ..." versuchte die Hübsche mich umzustimmen.
„Verlasse sofort mein Zimmer!" schrie ich sie nun an und deutete zur Tür.
Aufgelöst wurde mein Befehl ausgeführt.
Mir verging die Lust nach Befriedigung.
Voller Gram wälzte ich mich in meinem Bett und schlief vor Erschöpfung ein.
Ein neuer Tag brach an und die Dienerschaft war bereits fleißig ... und verdammt laut.
Eine Versammlung wurde angekündigt. Aragorn ließ alle Hauptmänner, Könige und Prinzen zu sich kommen, um einen Plan gegen Sauron auszuhecken. Früher war ich der Hauptmann Edoras, nun war ich der König von Rohan, ohne Königin. Sollte das alles ein gutes Ende nehmen, werde ich in Begleitung von Legolas meine Liebste aufsuchen! Ich war kein gläubiger Mann, doch ich betete, dass ich Lorana wiedersehen werde! Sie trug mein Kind unter ihrem Herzen und sie besaß mein Herz – nur sie machte mich zu einem glücklichen Mann.
Der Elbenprinz kreuzte meinen Weg, auch seine Gedanken waren weit weg – vermutlich an dem Ort, wo seine Angebetete auf ihn wartete. Er tat mir leid, denn ich konnte seinen Schmerz nachempfinden.
„Du wirst sie wiedersehen! Du wirst sie heiraten, schwängern und ein unendlich glückliches Leben mit ihr haben." Baute ich ihn mit süffisanten Unterton auf. Obwohl meine Worte ernst gemeint waren, lachten wir herzlich darüber.
„Ob du noch Lorana mit großem Bauch wiedererkennen wirst?" fragte er neckisch.
„Sie erkenne ich unter Tausenden! Ihr schönes Antlitz begleitet mich jeden Tag und werde ich als letztes sehen, wenn ich sterbe!" die Stimmung wurde wieder ernster und bedrückender.
Legolas legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mir fest in die Augen. „Ihr werdet wieder vereint sein! Dir ist Großes bestimmt Eomer – König Rohans. Du wirst ein liebender Ehemann, stolzer Vater und gerechter König sein!"
Ich nahm seine aufbauenden Worte an und klopfte ihm ebenfalls auf die Schulter.
Gemeinsam durchschritten wir das Tor zur Königshalle – wir waren die Letzten auf die man noch wartete. Die Halle war riesig und prächtig mit hohen Decken und alles in weiß. Es sah ohne Frage edel und beeindruckend aus, doch bevorzugte ich die goldene Halle Meduset mit ihren rustikalen Holzbalken und geschnitzten Verzierungen, den ausgelegten Fällen und Kaminen mit prasselnden Feuern. Es herrschte immer reges treiben und dort wurden die besten Feste gefeiert. Hier in der Halle von Gondor konnte man sich das nicht vorstellen und wenn dann waren es sicherlich pickfeine Veranstaltungen, wo viel Wert auf die Etikette gelegt wurde ... nichts für mich und Lorana.
Eine lange Diskussion entbrannte als man überlegte, wie man Sauron herausfordern konnte. Am Ende entschied sich Aragorn für einen offenen Feldzug. Dieser diente einzig und allein den dunklen Herrscher abzulenken und dem Hobbit mehr Zeit zu verschaffen. Es war das reinste Selbstmordkommando mit geringen Aussichten auf Erfolg. Doch es war zugleich die weiseste und verantwortungsvollste Entscheidung die man als Herrscher treffen konnte. Einsichtig und schweren Herzens stimmte ich ihm zu – damit war mein Schicksal und das meiner Männer besiegelt. All meine Hoffnung, Lorana noch einmal wiederzusehen, schwanden. Meine Regentschaft wäre dann die kürzeste überhaupt gewesen.
Nach der Versammlung suchte ich meine Schwester Eowyn auf. Es gab einiges zu besprechen und zu regeln.
Sie saß an einer langen Tafel am Tischende in Gesellschaft mit einem Hauptmann Gondor's. Sie wirkte so verliebt und glücklich, dass es mir leid tat, diesen friedlichen Moment zu stören.
An den Hauptmann Faramir gewandt: „Ihr erlaubt?" fragte ich höflich nach einem Vieraugengespräch mit der Schildmaid. Sofort erhob er sich und verneigte sich, bevor er den Platz verließ und sich an einem anderen Tisch etwas abseits setzte.
„Du bist verliebt." Stellte ich amüsiert fest.
Eowyns Wangen färbten sich rot. „Ich bitte dich Bruder ihn gewähren zu lassen, um mich zu werben! Er ist der Sohn des Truchsess Denethor, also ein Mann vom Adel. Sieht er nicht gut aus ....?" Schwärmte sie.
„Ich werde eurem Glück nicht im Wege stehen. Doch ich habe dringliche Angelegenheiten mit dir zu klären!"
Ihr freudiges Lächeln gefror, denn sie ahnte, was ich ihr für eine Bürde auftragen würde. Ernst nickte sie, zum Zeichen, dass sie bereit war sich meiner Worte anzunehmen.
„Wir werden mit allen noch verfügbaren Männern morgen in die letzte Schlacht ziehen – vor den Toren Mordors. Es wird ein unausgeglichener Kampf und die Chancen auf Erfolg verschwindend gering! Sollte ich fallen .... Wirst du über Rohan regieren mit Lorana! Ich weiß, dass sie nicht unsere Schwester ist, doch der endgültige Beweis dafür fehlt bisweilen. Selbst wenn das bestätigt ist ... sie trägt mein Kind unter ihrem Herzen und ist die Mutter des Thronfolgers. Sie wird mit dir regieren, bis das Kind alt genug ist, sie abzulösen. Hast du bis dahin alles verstanden?"
Mein Mund wurde immer trockener beim Reden.
Eowyn nickte nur, ohne ein Wort zu verlieren. Ihr war bewusst, dass ich nicht übertrieb und dass alles wirklich eintreffen könnte.
„Wie du weißt, ist Lorana in Thal auf der Suche nach dem Beweis ihrer Wurzeln. Ich bitte dich, sie von dort persönlich zu holen. Bring sie nach Hause, denn das ist Edoras für sie – ihre Heimat, ganz gleich wo sie geboren wurde und welchen Stand sie hat."
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