Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Bruderherz

Wörter: 2o42
Trigger: Tod, Krieg
Vertonung: eemmyyloouu
Viel Spaß beim Lesen! (Votes und Kommentare sind immer gerne gesehen :b)

»Colin! Colin!«, rief Dennis Creevey, doch es war zu spät. Colins mausgrauer Haarschopf verschwand in einem Seitengang. Dennis hingegen wurde von der Masse panischer Schüler weitergezogen – fort von seinem Bruder.

Er versuchte sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, aber Dennis war wie sein Bruder immer schon kleiner und schwächer gewesen als die anderen und hatte somit keine Chance, gegen den Strom anzukommen.

Um ihn herum schrien andere Schüler ebenfalls nach Geschwistern, Freunden, Haustieren... Und Dennis wurde immer weiter gezerrt. Er schrie weiterhin nach Colin, obwohl ihm klar war, dass er nicht zurückkommen würde. Colin würde kämpfen.

Ein Schüler rempelte Dennis an und er fiel hin. Ein Fuß traf ihn hart in die Seite und er keuchte auf. Seine Hände, mit denen er sich abgefangen hatte, waren aufgeschürft und begannen zu bluten. Um wenigstens seinen Kopf vor weiteren Tritten zu schützen, bedeckte Dennis ihn mit seinen Armen. Er bereitete sich auf noch mehr Schmerzen vor...

Starke Hände griffen unter seine Achseln und zogen ihn hinter eine Statue. »Colin?«, fragte Dennis hoffnungsvoll nach seinem Retter. Er drehte sich um, aber es war nicht Colin. Ein junger Mann hockte ihm gegenüber. Er hatte braune Haare und war ziemlich muskulös.

Dennis kannte ihn von alten Bildern aus Colins ersten Jahren auf Hogwarts. Er war Quidditch-Kapitän für Gryffindor gewesen, aber der Name wollte Dennis nicht einfallen.

  »Geht es dir gut? Zeig mal deine Hände, ich kenne einen Zauberspruch...«

Dennis benickte die Frage und streckte ihm zögerlich seine Hände entgegen. Sein Blick huschte immer wieder durch die vorbeihastende Menge, auf der Suche nach Colins Gesicht.

Er zuckte zusammen, als der Zauberstab seines Gegenübers auf seine Handflächen tippte und mit einem unangenehmen Kribbeln – wie ein Stromschlag – , verheilten die Wunden. Zurück blieb nur frische rosa Haut.

  »Das sieht doch gleich schon viel besser aus«, der junge Mann lächelte schwach. »Aber du musst nach Hogsmeade. Hier ist gleich die Hölle los!« Er war aufgestanden und hielt Dennis die Hand hin.

  »Ich hoffe, wir sehen uns wieder!«, rief ihm der Mann noch zu, dann war er um die nächste Ecke verschwunden.

Dennis kam hinter der Statue hervor, auf dem Gang waren immer weniger Schüler unterwegs. Fast alle waren schon evakuiert worden.

Er überlegte, ob er Colin suchen sollte und alles in ihm schrie danach. »Pass auf dich auf, Dennis. Ich liebe dich.« Das waren Colins Worte gewesen. Dennis wusste, dass er kein guter Duellant war und er wusste, dass Colin ihm nie verzeihen würde, wenn er sich in Gefahr brachte.

Sein Herz wollte zu Colin, sein Selbsterhaltungstrieb und sein Gewissen nach Hogsmeade. Dennis hörte eigentlich immer auf sein Herz. Er wandte sich in die Richtung, in die der unbekannte Gryffindor gelaufen war.

  »Pass auf dich auf, Dennis.«

Er schluckte. Das war nicht das, was Colin ihm aufgetragen hatte. Mit brennenden Augen drehte er sich wieder Richtung Raum der Wünsche. Das war sein Weg, auch wenn er ihn nicht gehen wollte.

Er ging mit gesenktem Kopf hinter zwei Mädchen, die sich fest an den Händen hielten, um sich nicht zu verlieren. Genauso hatten Colin und er es auch gemacht - bis Colin losgelassen hatte. Tränen liefen stumm Dennis Gesicht herab.

Als er den siebten Stock erreichte, wurden die Stimmen wieder lauter, die Schülermenge dichter.

Im Raum der Wünsche hatte sich um das Porträt, das den Geheimgang nach Hogsmeade versteckte, eine Traube gebildet. Es dauerte lange bis Dennis, als einer der letzten, endlich am Eingang ankam. Ein letztes Mal sah er sich nach seinem Bruder um, dann folgte er dem Fünftklässler aus Hufflepuff vor ihm.

Im Eberkopf war es voll. Die Schüler saßen dicht beieinander auf dem Boden und es waren mehr Leute im Haus, als der heruntergekommene Pub vermutlich je gehabt hatte.Die Besitzer der anderen Geschäfte des Dorfes hatten zwar ebenfalls Schüler aufgenommen, trotzdem quoll der Pub über.

Die Atmosphäre war angespannt und trotz der vielen Menschen war es eigenartig still. Nur ab und zu war nervöses Gemurmel und ängstliches Schluchzen zu hören. Und alle paar Minuten wurde nach der Uhrzeit gefragt. Das Ultimatum, das von Du-weißt-schon-wem gesetzt worden war, war fast abgelaufen...

Dann erscholl eine Turmuhr zwölf Mal und ein Schrei, der ihr aller Blut gefrieren ließ, gellte über den Schlossgrund bis nach Hogsmeade herüber.

Die Schlacht hatte begonnen.

Dennis konnte von seinem Platz aus – neben dem Bild eines Mädchens, das die andere Seite des Geheimgangs verdeckte – einen Teil des Himmels durch ein Fenster ausmachen. Er wurde durchgehend von grünen und roten Lichtern erhellt, vereinzelt sah man auch etwas Blaues. Und Dennis wusste, dass jeder Lichtblitz, jeder Schrei, das Ende seines Bruders sein könnte.

Dennis hatte seine Entscheidung nach Hogsmeade zu gehen sofort bereut, als der letzte Schüler den Gang verließ. Das Bild war zugeklappt und ließ sich nicht mehr öffnen. Dennis würde Colin erst nach der Schlacht wiedersehen können. Der Gedanke, dass er jetzt nicht mal mehr die Option hatte, zurückzukehren, ließ alles doppelt so grausam erscheinen.

Selbstverständlich hatte er trotzdem geschaut, ob er irgendwo Colins Haarschopf in der Menge entdecken konnte. Da waren rote, blonde, braune und schwarze Haare mit etlichen Nuancen dazwischen, aber kein mausgrau. Colin war nicht hier - nicht, dass Dennis das nicht klar gewesen wäre, aber gerade war auch sein letzter Funken Hoffnung gestorben.

Colin war wirklich und wahrhaftig in Hogwarts und kämpfte. Für Harry.

Sein Bruder hatte nie wirklich mit Dennis darüber geredet und Dennis hatte ihn nie darauf angesprochen, trotzdem war ihm klar, dass Colin mehr als Bewunderung für den Auserwählten empfand. Und letztendlich war Colins Liebe zu Harry stärker als die Liebe zu Dennis gewesen.

Blut ist dicker als Wasser. Wer's glaubt..., wieder schossen Dennis Tränen in die Augen.

»Ich liebe dich.«

Würde Colin irgendwas passieren, wäre Harry schuld. Er hatte Colin nie akzeptiert. Immer hieß es: »Geh weg, Colin.« Und jedesmal hatte Dennis das kurze Wackeln in Colins sonst so fröhlicher Miene gesehen.

Kein einziges Mal hatte Harry Colin irgendeine Art der Zuneigung entgegen gebracht: nicht, als Colin nach mehreren Monaten als Statue wieder unter den lebenden verweilte; nicht, als sie in Dennis' erstem Jahr die Buttons der Slytherins verhexen wollten, die "Potter stinkt" verkündeten und auch nicht, als Colin es geschafft hatte, endlich diesen einen Zauber in der DA zu hexen, an dem er wochenlang geübt hatte.

Statt diese jahrelange Abweisung zu akzeptieren, hatte Colin sich immer mehr reingesteigert, die Anerkennung des Auserwählten zu bekommen.

***

Im frühen Morgen hatte Du-weißt-schon-wer den Kampf unterbrochen und ein erneutes Ultimatum gestellt, Harry auszuliefern: Dies waren die ersten Informationen seit Stunden und es waren keine guten. Die nächsten anderthalb Stunden passierte wieder nichts, doch dann begannen die Schreie von neuem und als die Sonne ihre Strahlen über die Ländereien schickte, brach Jubel aus. Die Schlacht war zuende. Nur wer gesiegt hatte, war noch nicht klar.

Dann kam der Patronus. Es war ein Luchs und er sprach mit tiefer, beruhigender Stimme: »Wir haben große Verluste erlitten, trotzdem haben wir gesiegt. Voldemort ist tot.«

Der Patronus verwehte zu silbernen Nebel und verschwand.

Jubelschreie erklangen in ganz Hogsmeade. Schlagartig fiel die Stimmung ins positive. Du-weißt-schon-wer war besiegt! Der Krieg war vorbei!

»Wir haben große Verluste erlitten...« Bitte, lass es nicht Colin sein. Lass es nicht Colin sein. LassesnichtColinsein!

Dennis' Herz raste. Er konnte nicht jubeln. Nicht bevor er er sich versichert hatte, dass Colin mit zu den Siegern gehörte.

***

Dennis stand im Eingangsportal von Hogwarts. Überall rannten Überlebende herum und Dennis fühlte sich winzig. Er hatte gehofft, dass Colin ihm entgegen kommen oder sich anders bemerkbar machen würde - nichts.

Dennis traute sich nicht Hogwarts zu betreten. Er hatte Angst davor, eine schlechte Nachricht zu bekommen. Er hatte die Illusion, dass er erst ein Teil der Realität werden würde, wenn er in das Schloss eintrat.

  »Ziemlich ramponiert, was? Wird eine Menge Arbeit, das wieder hinzubekommen.«

Dennis fuhr herum. Neben ihm stand wieder der unbekannte Ex-Quidditch-Kapitän.

  »Wir haben es geschafft... Oder besser gesagt: Harry hat es geschafft. Du-weißt-schon-wer ist tot. Willst du nicht reinkommen? In der großen Halle gibt es Essen. Du siehst aus als könntest du was vertragen.«

  »Ich habe Angst.«

  »Wovor? Die Gefahr ist gebannt. Das Quidditch-Spiel ist gewonnen.«

  »Ich habe Angst meinen Bruder zu sehen«, gab Dennis zu.

  »Deinen Bruder? Hat er bei den Todessern mitgekämpft?«

  »Nein! Er ist minderjährig und hat sich zurückgeschlichen. Ich habe Angst, dass ihm was passiert ist.« Heiße Tränen rollten Dennis Wangen hinab.

  »Wer ist denn dein Bruder?«

  »C-Colin. Colin Creevey.«

  »Der mit der Kamera? Der immer alles fotografiert hat?« Sein Gesicht nahm einen undefinierbaren Ausdruck an.

Dennis nickte.

  »Okay, wie - wie heißt du?«

  »Dennis.«

  »Okay, Dennis... Ich bin Oliver Wood –«

  »Ich weiß!«, fiel es Dennis wieder ein. »Colin hat mir von dir erzählt! Du warst Quidditch-Kapitän!«

  »Ja«, sagte Wood gequält. »Hörzu, Dennis. Ich weiß nicht wie... Ich habe Colins Leichnam vorhin gefunden. Er hat es nicht geschafft.«

Geschockt blickte Dennis in Woods braune Augen. Das Blut wich aus seinem Gesicht und er taumelte nach hinten - hätte der Quidditch-Spieler nicht schnell genug reagiert, wäre Dennis die Treppe zum Portal herunter gefallen.

  »Colin ist... Colin ist t-tot?«, krächzte er.

  »Ich... Es tut mir leid! Ich - «

  »Ich will ihn sehen.« Dennis Stimme klang fester, als er erwartet hatte.

  »Hör mal, Dennis... Ich glaub nicht, dass du das sehen...«

  »Ich will meinen Bruder sehen.«

Wood schien noch einen Augenblick mit sich selber zu ringen, dann ging er vor. Er führte Dennis in eine etwas größere Nebenhalle, in der mehrere Dutzend Liegen standen, auf denen die Leichname aufgebarrt waren. Um sie herum die trauernden Familien und Freunde.

Fast direkt neben der Tür lag Colin. Sein mausgraues Haar stand mehr von seinem Kopf ab als sonst, seine Haut war blasser, aber kein einziger Kratzer war zu sehen - er sah aus als würde er schlafen.

  »Colin!«

Dennis stürzte auf seinen Bruder zu und ging vor ihm auf die Knie, umklammerte seine kalte, schlaffe Hand. Tränen rannen sein Gesicht hinab und tropften auf Colins Brust.

Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht wahr sein. Nein, nein neinneineinnein. Und doch lag die unausweichliche Wahrheit in Form eines Leichnams vor ihm.

Dennis' größter Albtraum war wahr geworden sein Bruder - sein bester Freund, sein Idol - war gestorben.

Und das einzige, woran er denken konnte, war, wie er das seinem Vater erklären sollte, ein alleinerziehender Milchmann, der vor sechs Jahren noch so fasziniert von dieser Welt gewesen war. Der Welt, die ihm nun seinen ältesten sohn geraubt hatte.
 
Der kleine Körper krampfte sich unter den Schluchzern zusammen, wippte vor und zurück. Dennis Nägel krallten sich in Colins Hand und hinterließen tiefe Spuren, aber das war Dennis egal. Es war ein Beweis dafür, dass sein Bruder wirklich gelebt hatte und keine Einbildung war.

Dennis versuchte sich an Colin zu erinnern, aber es fühlte sich an, als würde er versuchen einen Traum festzuhalten. Er zweifelte an sich selbst. War Colins Stimme wirklich so hoch? Hatte sein Lachen wirklich so geklungen? Bereits jetzt hatte Dennis das Gefühl, dass er vergessen würde, wie Colin aussah, sobald er die Augen schloss. Wie würde es dann erst in einem Jahr sein? In fünf jahren, zehn, zwanzig...? Wie sollte er überhaupt ohne Colin weiterleben können?

Erneut wurde Dennis von Trauer geschüttelt.

Eine Hand legte sich tröstend auf seine Schulter.

  »Ich - ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber er musste nicht leiden. Er wurde von einem Todesfluch getroffen, schnell und schmerzlos.«

  »D-danke.« Dennis zog die Nase hoch und Wood tätschelte ihm unbeholfen die Schulter.

Dennis wusste nicht wieso, aber es beruhigte ihn etwas, zu wissen, dass Colin keine Schmerzen gehabt hatte.

»Es tut mir echt leid. Ich habe ihn noch aus meiner Schulzeit gekannt. Ich dachte, er wäre ein Spion der Slytherin.« Wood lachte schwach.

  »Ja... Davon hat er mir erzählt«, auch auf Dennis' Lippen stahl sich ein schwaches Lächeln, obwohl die Tränen immer noch nicht versiegt waren.

Dennis schaute Colin an, schloss die Augen und versuchte sich den schmächtigen Jungen vorzustellen, der immer fröhlich war, der mit seiner Begeisterung für manche Sachen unglaublich nerven konnte und der immer seine Kamera dabei hatte und alles und jeden fotografierte. Es funktionierte. Trotz seiner Angst, sah er Colin genau so vor sich wie er zu Lebzeiten war.

So wollte Dennis seinen Bruder im Gedächtnis behalten.

Zitternd holte Dennis Luft, schlug die Augen auf und zog das Leichentuch über Colins Gesicht.






Spin-off gefällig? "Paparazzi" erzählt Colins Geschichte und ist ebenfalls auf meinem Profil zu finden.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro