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♕9 - Mondlichtsee♛

♕ Taehyung ♛

Eine lange Reise stand uns bevor und es war das erste Mal, dass ich mich soweit von Zuhause entfernte - ich war aufgeregt und trotzdem nervös, das Ganze war mein Verdienst und was auch immer passieren würde, würde man dann auf mich schieben. Sollte diese Mission uns alle in den Tod reiten, waren alle Mühen umsonst, all dieses Sehnen nach Frieden würde erlischen, denn niemand in Alvarez würde den Mord an dem König und dessen Sohn verzeihen.

»Bist du aufgeregt?«, fragte Bogum mich und inspizierte mich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen; er war ein friedlich gesinnter, junger Mann, der sich um die Verletzungen und Krankheiten der Königsfamilie kümmerte. Er war ein sehr erfahrener Heiler und hatte ein gutes Herz, ich kam zwar nicht oft dazu, mich mit ihm zu unterhalten, doch aus all unseren Gesprächen konnte ich nie auch nur eine böse Intention heraushören. Nicht alle Menschen waren gleich, nicht jeder wollte diesen Krieg und trotzdem waren sie Opfer der vergangenen Sünden.

»Wie könnte ich es nicht sein? Es steht so vieles auf dem Spiel und es wird meine Schuld sein, wenn etwas schief läuft«, beantwortete ich seine Frage und ein Seufzen verließ meine Lippen. Ich mochte klare Absichten haben und das Ziel bei dieser Mission war klar, dennoch hatte ich Angst, denn auch ich war nicht mehr als ein Mensch mit Gefühlen. Man sollte sie ihm Gefecht beiseite legen, doch man konnte sie nicht mal eben Zuhause lassen wie einen Regenschirm an sonnigen Tagen. Sie waren ein Teil von uns und so sehr wir sie gerne verleugnen wollten, wir konnten sie niemals vernichten.

»Es ist ein Schritt, dessen Ausgang man nicht vorhersehen kann, weil er noch nie unternommen wurden. Weil sie alle bloß ans Kämpfen denken, statt ihre Augen zu öffnen und das zu sehen, was sie damit alles anrichten«, murmelte Bogum leise und ich wusste, wie sehr er es verabscheuen musste, neue Kriegsgefallenen zu behandeln und dann ihren Tod festzustellen. Es musste grauenhaft sein, einen Kampf zu kämpfen, der schon verloren war, bevor er überhaupt angefangen hatte. Und das alles, weil ein paar höher stehende Menschen sich das Recht nahmen, über das Leben eines einzelnen zu bestimmen, als seien sie einfache Schachfiguren.

»Denkst du, das wird eine Zukunft haben?«, fragte ich und bevor er mir eine Antwort darauf geben konnte, war ein Seufzen von Hoseok zu hören, der bis eben noch die Augen geschlossen hatte. Ich begann mich zu wundern, wie lange er diesem Gespräch schon lauschte und welche Gedanken ihm dabei durch den Kopf gingen. Aber diese würden sich mir niemals offenbaren - nicht, wenn er mich nicht daran teilhaben ließ. »Die Frage ist doch eher, ob diese Zukunft erstrebenswert ist oder nicht«, schnaubte er und warf einen Seitenblick auf die Kutsche, die etwas vor uns denselben Weg bestritt wie wir.

»Wir kämpfen, wir schaffen Leben und beenden dieses wieder. Das ist das Schicksal, das man uns auserlegt hat, als wir diesen Planeten betreten haben. Menschen beschweren sich nicht, weil sie es nicht anders kennen. Ich tue es nicht, weil ich schon genug Blut an meiner Waffe kleben habe«, erklärte er und warf einen Blick auf seine zusammengefalteten Hände, die ihren Platz auf seinem Schoß fanden. »Ich kann mir Gedanken machen, wie ich will, aber was bringt es einem unbedeutenden Krieger, der nichts ausrichten kann? Ein Mensch kann alleine nichts bezwecken, noch nicht einmal du, Taehyung.« Seine Stimme klang düster, aber viel mehr zeichnete sich die hier herrschende Spannung durch die Art wie er mich nannte ab.

»Wer sagt, dass Taehyung alleine ist?«, mischte sich Bogum wieder ein und ich warf ihm einen dankbaren Blick zu, ehe ich mich der Frage Hoseoks widmete. »Wenn sich auf einem Feld nur Krieger befinden, die Rüstungen, Schwerter und Schilde als Waffen benutzen und du dort einen einzigen Kämpfer entdeckst, der sich mit einem einfachen Dolch verteidigen will, wie reagierst du?«, begann ich zu erzählen und er schien zu überlegen.
»Du wirst ihn für einen Idioten halten, was will man auch tun, wenn man in der Unterzahl ist und nicht das besitzt, was all die anderen haben? Aber wir wissen nie, was ein Mensch denkt und welche Hoffnungen er in seiner Tat sieht. Ein Mensch, der alleine ist mit dem was er tut, mag schwach wirken«, fügte ich noch hinzu und atmete einmal tief durch.

»Aber wenn man nur auf das eine fixiert ist und nur die Schattenseiten einer Veränderung sieht, kann es ganz schnell passieren, dass dieser Krieger mit dem Dolch genau das erreicht, was er sich erhofft hatte. Das muss nicht unbedingt der heroische Sieg dieser Schlacht sein, denn man weiß nie, welche Ziele ein Mensch verfolgt, wenn er dich nicht daran teilhaben lässt.«
»Ich würde ja sagen, dass derjenige mit dem Dolch keine Chance hat«, widersprach Hoseok leise und seufzte.
»Das ist, was man denkt, weil es offensichtlich wäre und sich so in das Menschenbild von uns eingraviert hat. Natürlich wird das nicht einfach sein, aber es ist nicht unmöglich«, reagierte ich und versuchte ihn von der Nachricht hinter diesem Vergleich zu überzeugen. Aber ich wusste nicht, ob er diese verstand und deshalb seufzte ich laut aus.

»Ich meine, sie würden ihn wie dich für einen naiven Narren halten, aber er versucht etwas zu unternehmen, statt nur seine Machtlosigkeit zu beklagen«, schien er langsam zu verstehen, worauf ich hinaus wollte. Es ging nicht darum, dass der Dolch das Schwert besiegt. Aber wenn eine Waffe nur so gut war wie ihr Besitzer, dann war der Wille eines Menschen nur so ausgeprägt, wie sie es wirklich zuließen.

»Aber der Dolch unterscheidet sich von dem Rest. Anstatt Feuer mit Feuer zu bekämpfen, sucht er eine andere Art und Weise zu überleben. Er sucht den Frieden und nicht den Krieg. Den Dolch statt Rüstung, Schwert und Schild«, meldete sich nun auch Bogum zu Wort und es wirkte, als hätte er verstanden, worauf ich hinaus wollte. Denn ich wollte diesen Krieg nicht durch weiteres Blutvergießen beenden, ich wollte ihn auf friedliche Weise zu einem Ende führen, mit dem sich jeder abfinden konnte. Das war meine mir selbst auferlegte Aufgabe.

»Dieser Kämpfer riskiert sein Leben, weil er an seinen närrischen Ambitionen festhält und genau das tun wir hier auch«, waren Hoseoks letzten Worte, doch in ihnen wehte keinerlei Feindseligkeit bei, nicht ein Stück Verachtung, sondern viel mehr Verwirrung über das, was ich eben versuchte ihm zu erklären. Er war auch nur eine Marionette in diesem Spiel, genauso wie ich. Nur war der Unterschied zwischen uns der, dass ich es erkannt habe und er noch nicht.

Plötzlich kamen wir zum Stehen und ich warf vorsichtig einen Blick nach draußen, wir waren umgeben von riesigen Bäumen, deren Blätter in einem geheimnisvollen Grünton getränkt waren. Diese Farbenkonstellation hatte eine unheimlich beruhigende Wirkung auf mich, all die Nervosität von eben verblasste in einem Augenblick und ich spürte für einen Moment dieses befreiende Gefühl von Harmonie und Einklang. Der Himmel stand noch immer in seinem kühlwirkenden Blau über uns, vermittelte Frieden und innere Ruhe. Und genau das war es, was ich an der Natur so liebte; man konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen und all die Sorgen wurden einem für den Moment genommen. Es war ein Vorgang, den ich in meinem Gemach niemals hätte erleben können, die Natur von drinnen zu sehen war etwas komplett anderes als das Gefühl zu haben, ein Teil von ihr zu werden.

»Wo sind wir hier?«, fragte ich vorsichtig und blickte abwechselnd zwischen Hoseok und Bogum her, beide schienen die Antwort zu wissen und darauf zu warten, dass der jeweils andere sie beantwortet. Letzten Endes war es der Heiler, der Klarheit schaffte und mich über diesen Platz hier aufklärte. »Es ist das Zentrum des Welten-Hains; ein See, über den vieles gesagt oder geschrieben steht«, erklärte er mir und warf einen Blick auf unsere Begleiter. »Der König und seine beiden Leibwächter stehen draußen, vermutlich wollen sie hier eine Pause einlegen«, sagte Hoseok dann und deshalb beschlossen wir, uns zu ihnen zu gesellen. Ich hingegen wollte gerne die Gegend erkunden, wenn ich schon an einem malerisch schönen Ort wie diesem war.

»Wir legen hier eine Pause ein, es ist noch ein ganzes Stück Weg und die Pferde brauchen eine Pause«, rief einer der beiden Leibwächter so laut, dass jeder von uns es klar und deutlich verstehen konnte. Die Blicke von meinem Vater und mir trafen sich für einen Moment, bis ich mich aber zu Bogum drehte und ihn darum bat, mich auf meinem Weg zu begleiten.

»Ich mache mir wirklich Sorgen um das, was uns in Atirian erwarten wird, weißt du?«, suchte ich erneut das Gespräch zu ihm, ohne dass Hoseok uns dabei belauschen konnte. Ich wusste, er war ein treuer Krieger, aber er war vermutlich nicht die beste Anlaufstelle für solche Gedanken und deshalb teilte ich diese lieber einem Heiler mit, der dieselben Standpunkte wie ich vertrat. »Sie werden uns nichts antun, da bin ich mir eigentlich sicher, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass einige Einwohner nicht gerade erfreut über unseren Besuch sein werden«, sprach er leise und schien ebenso zu überlegen, während wir einfach ziellos umhergingen.

»Weißt du, was diesen Ort hier so besonders macht?«, wollte er dann von mir wissen, doch ich schüttelte bloß meinen Kopf. Ich kannte viele Orte aus der Umgebung, weil sie in den Schriften und Büchern erwähnt wurden, aber von diesem hier habe ich noch nie etwas gehört. »Es wird gesagt, dass etwas Mystisches diesen See umgibt, wann auch immer es Vollmond ist«, sprach er weiter und deutete auf den See, der hier in der Nähe war. Da von ihm die Rede war, steuerten wir auch auf diesen zu, denn ich wollte gerne wissen, was es damit auf sich hatte.

»Wir nennen ihn deshalb den Mondlichtsee, aber die wahre Bedeutung hinter dieser Aura hat noch nie jemand herausfinden können«, beendete er seine Erklärung und ich warf einen Blick auf das klare Gewässer vor uns. Es wunderte mich, dass das Wasser so sauber wirkte, dass sogar der Himmel sich darin perfekt widerspiegelte, denn normalerweise sollte man in einer solchen Umgebung mit einer Menge Dreck rechnen. Es faszinierte mich immer wieder, dass wir in diesem Wasser ertrinken konnten und es trotzdem ein notwendiger Teil für unser Überleben war.

Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, je länger ich auf die Oberfläche des Gewässers starrte, denn in mir gedeihte ein Gefühl, als würde ich gerade unbeschwert im Himmel schweben. Es war seltsam, doch ich konnte es einfach nicht benennen, lediglich zulassen.
»Komm, lass uns umkehren. Die anderen warten sicherlich schon«, schlug er vor und ich nickte zögerlich, ehe wir uns von besagtem See entfernten und wieder zurück gingen. Ich würde definitiv noch einem Abstecher hierhin machen.

Aber je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr erfüllte ein seltsames Klirren meine Ohren und als ich mehr davon vernehmen konnte, verstand ich auch, woher es kam. Es war das Geräusch von aufeinander schlagendem Metall, das diesen Laut auslöste und direkt schauten Bogum und ich uns alarmiert in die Augen, ehe wir einen Zahn zulegten.
»Hoffentlich ist alles in Ordnung!«, rief ich besorgt aus und versuchte meinen Atem gleichmäßig zu halten, um meine Ausdauer möglichst gut einteilen zu können.

Wir kamen immer näher und ich erkannte durch das Dickicht schon die Umrisse erster Gestalten, die aufeinander losgingen. Sofort waren wir an Ort und Stelle angekommen, erkannten den Sachverhalt.

Es waren Banditen, die meinen Vater und die anderen angegriffen hatten, doch als wir ankamen, war der Kampf schon so gut wie zuende. Alles was wir noch sahen war, wie Hoseok den einzigen Überlebenden fesselte und verächtlich musterte. »Seid ihr alle in Ordnung?«, fragte ich besorgt und erntete dafür wütende Blicke von einem der Leibwächter meines Vaters. Dieser Ausdruck in den Augen sollte mir zeigen, dass ich alleine Schule an dieser Situation war und ja, dessen war ich mir bewusst. Es wäre meine Schuld gewesen, wenn jemandem hier etwas zugestoßen wäre.

Aber wie ich erkennen konnte, war keiner von ihnen wirklich verletzt und ich konnte erleichtert aufatmen, Bogum legte seine Hand auf meine Schulter und wollte mir vermutlich gut zusprechen, da lief Hoseok wieder auf uns zu und kam kurz vor mir zum Stehen.
»Siehst du? Ein Mann mit Dolch kann einem Krieger mit Schwert nichts anhaben.«

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