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Es war wohl eine Woche her, seit Jace von meiner Zelle weggerissen und aus der Stadt der Gebeine verfrachtet worden ist. Ich wusste es nicht genau, ich sah ständig nur das fade Licht der Fackel, die jetzt seit ich hier war, brannte. Es war vermutlich Magie im Spiel. Die ständige Dunkelheit setzte mir zu und ebenso, dass ich mit niemand kommunizieren konnte. Bald unterschied ich nicht mehr zwischen Traum, Halluzinationen und Realität, redete mit mir selbst, fing an, verrückt zu werden. Grade Mal eine Woche hier und schon gebrochen. Danke Valentine.
Wieder hörte ich jemanden auf meine Zelle zukommen, es waren schwere Schritte, von Schuhen bekleidet. Die Brüder trugen keine Schuhe, zumindest war es mir nicht bekannt. Und sie hielten direkt vor meiner Zelle an.
"Tessa?" rief mich eine sanfte Stimme flüsternd, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Die Person trug eine Kapuze über dem Kopf, die in sein Gesicht Schatten fallen ließ. Ich konnte ihn einfach nicht erkennen, saß in meiner Ecke, in der ich wohl seit 3 Tagen ständig verweilte. Ich war dreckig, ekelhaft, Abschaum.
"Wer bist du?" flüsterte ich, jedoch konnte ich nicht anders. Ich fühlte mich nicht mehr meiner Stimme mächtig, konnte mich nicht mehr kontrollieren. Mein Kopf zuckte immer wieder, als wäre es ein unaufhaltbarer Tick und meine verschränkten Arme ließen darauf schließen, wie schlecht es mir gehen musste.
"Sie haben dich gebrochen, komm zu mir zurück." flüsterte diese Stimme erneut. Die Worte waren wie Honig, so süß, so schön, so klebrig. Sie hallten in meinen Ohren, klangen so wunderschön.
"Ich muss hier raus." flüsterte ich, Tränen sammelten sich in meinen Augen. Wenn ich noch mehr weinte, würde ich an Dehydrierung sterben, das war klar. Ich konnte mich nicht zurückhalten.
"Tessa, wir schaffen das zusammen." Er streckte die Hand durch die Gitter. Ich erkannte ihn endlich, denn eine blonde Strähne fiel ihm ins Gesicht. Der einzige, der je an mich geglaubt hatte. Der einzige, der immer wieder riskierte, um zu mir zu kommen. Müde robbte ich mich zu seiner Hand, es war schwer, viel zu schwer, dort hin zu gelangen. Als ich die warme Hand an meiner kalten spürte, durchfuhr mich ein warmer Schauer. Doch die Wärme hörte nicht auf, sie wurde immer heißer, unerträglicher, ausgehend von meiner Heilungsrune. Komisch, ich dachte, hier unten funktionierten die Steelen nicht. "Bitte bleib bei mir, ich brauche dich." waren seine letzten Worte, bevor er in die Dunkelheit verschwand.
Ich blieb einfach am Gitter liegen, als dieses kurz nach Jace Besuch geöffnet wurde. Ich wurde gepackt und mitgezogen, unsanft, nicht darauf achtend, dass ich nicht laufen konnte und mir meine Füße am Boden Aufriss. Ich wurde zum Schwert der Engel geführt, wo noch andere drei der Brüder auf meine Ankunft warteten.
"Thessa Morgenstern, du bist heute hier, um ein weiteres Mal eine Anhörung abzuleisten auf Wunsch der Lightwood-Familie. Sie glauben an deine Unschuld. Deswegen geben wir dir eine letzte Chance."
Sie legten mich vor das Schwert, da meine Füße nicht funktionieren wollten. Die Kraft hatte mich verlassen und so hatte mich der Wille zu leben. Ich konnte es nicht besser beschreiben.
Schwer und müde legte ich die Hand auf das Schwert und wartete auf die Fragen der Brüder.
"Thessa Morgenstern, sind deine Intentionen immer noch gegen die Unterweltler?"
"Nein." antwortete ich ohne ein kleines Zögern. Ich wollte hier weg, hier raus, ich wollte weg. Ich wollte sterben, aber nicht langsam, wie sie es hier mit mir taten, ich wollte es schnell tun und das konnte ich hier unten nicht.
"Wirst du den Shadowhuntern im Recht dienen und die Entscheidungen des Rates ausführen, um das Richtige zu tun?"
"Ja."
"Damit sprechen wir dich, Thessa Morgenstern, frei, unter der Aufsicht von Alec, Isabelle und Jace Lightwood. Sollte es irgendeinen Vorfall geben, werden sie es uns melden und du wirst zurück in deine Zelle gebracht."
Mit diesen Worten hob er mich erneut hoch und trug mich zum Ausgang, wo er mich hin schmiss und liegen ließ. Vor lauter Erschöpfung brach ich zusammen und wurde ohnmächtig.
Als ich das nächste Mal aufwachte, lag ich im selben Krankenzimmer des Institutes, in dem ich vor einigen Wochen schon einmal aufgewacht war, als ich noch für Valentine gearbeitet hatte. Ich hing an unzähligen Infusionen und bekam sogar Sauerstoffzufuhr, die ich mir jedoch schnell aus der Nase riss, da ich sie als störend empfand.
'Sterben, sterben, sterben.'
Panisch schaute ich mich in dem Zimmer rum, ob hier irgendetwas lag, mit dem ich mein leiden beenden konnte, doch ich fand einfach nichts. Keine Tabletten, keine Waffen, kein gar nichts. Und sobald ich mir dessen bewusst wurde, wurde ich apathisch.
Wie konnte ich mein Leiden beenden?
"Thessa, du bist wach." hörte ich eine bekannte Stimme, die durch die offene Tür kam und mich zum zusammen zucken brachte. Ich schaute verwirrt zu dieser und sah den blonden Shadowhunter, den ich so übel zugerichtet hatte, weil ich nicht klar denken konnte. Und das einzige, was ich fühlen konnte, war Reue. Reue, dass ich überhaupt geboren wurde. "Ich bin froh, dass unser Kampf nicht umsonst war. Du hast genau dasselbe Recht wie ich, frei rumzulaufen."
Ich antwortete nicht, hätte es vermutlich nicht einmal können, selbst, wenn ich gewollt hätte. Meine Stimmbänder nicht mehr stark genug, genauso wie mein ganzer Körper. Nicht einmal mehr mein Geist war zu irgendetwas fähig, was irgendwie ironisch war. Mein ganzes Leben war ich dafür trainiert worden, nicht gebrochen zu werden und jetzt war genau das passiert.
Und ich wollte nichts mehr, als diese Misere zu beenden.
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Hallöchen! Ich wollte hier nur mal eine kleine Info zu dieser Story anbringen:
Ich kenne mich leider nicht mehr mit Shadowhunters aus, da ich die Serie seit über 2 Jahren nicht mehr geschaut habe und die Idee zu dieser Fanfiction leider am Ende des ganzen kam. Ich habe die 3B Staffel nie gesehen, weil ich die erste Folge davon echt schlecht fand und generell fand, dass die Serie mit jeder Staffel schlechter geworden ist. Somit weiß ich auch nicht mehr, ob Hexenmeister, Vampire etc wirklich Unterweltler sind oder wie sie genannt werden und auch sonst weiß ich nicht mehr all zu viele Bezeichnungen. Hinzu kommt, dass ich eigentlich auch nicht so wirklich das größte Interesse daran hege, diese Fanfiction weiterzuschreiben und zu was zwingen müssen will ich mich auch nicht. Ich finde euer Feedback wirklich super und dieses Kapitel hing jetzt schon länger zur Hälfte fertig in meinen Drafts, aber ab jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, wohin damit. Ich weiß noch nicht, was ich damit machen will, kann auch sein, dass ich diese Geschichte irgendwann von Wattpad nehmen werde, einfach, um kein halbfertiges Ding hier rumhängen zu haben.
Wir werden sehen, was die Zeit so bringt :)
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