18. Die Ex ⏳
Es war nicht mehr weit zu der Stadt, die Stadtwachen, die noch das Stadttor bewachten, es waren nicht mehr als vier, verstanden nicht genau, was passiert war. Aber sie erkannten, dass sie siegreich waren und nickten den Kriegern aufrichtig zu. "Es ist war oder? Der Drache und diese anderen sind besiegt? Von einem Drachenblut?..." Begann die erste Wache sie mit Fragen zu löchern. "Den Ruf der Graubärte, habt ihr ihn gehört?" Unterbrach ein anderer Wachmann. "Die haben nach dem Drachenblut gerufen. Es kann nicht anders sein." Bevor sie Sly oder Lenny weiter belästigen konnten, würgte Lydia die Fragerei ab. "Vor euch stehen zwei Thane von Weißlauf und einer von ihnen ist... Ein Drachenblut oder wie das heißt, ja." Sie wies die beiden zurecht. "Also hört auf sie zu belästigen und öffnet uns das Tor!" Ohne große Umschweife hielten sie den Mund und öffneten das Tor. Dem Tiefling gefiel diese Macht und auch Mehrunes war still vor Begeisterung. Sly hatte das Gefühl, den Dämon nun besser kontrollieren zu können und genoss die Stille in seinem Kopf. Gemeinsam traten die drei in Weißlauf ein und steuerten direkt das besagte Gasthaus an. Die Sonne war mittlerweile hervor gekommen und der Tag hatte auch innerhalb der Stadtmauern begonnen. Neben den Menschen ohne Dach über den Kopf waren nun auch viele Bürger auf den Straßen. Die ersten Marktstände hatten sogar schon geöffnet, doch was das Gesamtbild der Stadt prägte, war die plötzliche Stille, die durch die Ankunft der Drei entstanden war. Jeder, ausnahmslos jede Person, hatte den donnernden Ruf aus Hoch Hrothgar gehört. Einige wussten, was er bedeutete, von denen ohne Obdach wusste es natürlich keiner. Große Unwissenheit zog sich durch die Menschen. Kurz bevor Lydia und ihre Begleiter den Marktplatz erreicht hatten, kehrten Jarl Balgruuf und seine Entourage in die Stadt zurück. Langsam begannen die Diskussionen unter den Bewohnern. Die Gespräche wurden immer wilder und alle starrten die beiden Neulinge an, die nun nicht mehr nur einfache Abenteurer waren. Sly ignorierte es so gut es ging und blickte niemand an, dieses Maß an Aufmerksamkeit gefiel ihm nicht. Auf keins der Gespräche ging der Rothaarige ein. Bis plötzlich eine Stimme auftauchte, die der Rothaarige immer wieder erkennen würde. "Slicer? Bist du es wirklich?" Der Tiefling versteifte sich und kniff die Augen zusammen, leise fluchte er. "Oh nein..." Diese Person war die letzte, die Sly wiedersehen wollte, vor allem gerade jetzt nicht. Also versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und wollte weitergehen, doch sie ließ es nicht so einfach zu und lief um ihren Stand herum, um Sly's Arm zu packen. Mildred beäugte die Person mit hochgezogenen Augenbrauen und blieb mit verwirrtem Blick stehen. "Slicer? Sagtest du nicht, dein Name wäre Sly?" Der Rothaarige seufzte. "Ist er auch, sie muss mich verwechseln." Doch die Tieflingsdame lachte nur. "Niemals würde ich den Mann verwechseln, mit dem ich Verlobt war. Außerdem bist du nicht gerade unauffällig, selbst unter den Tieflingen." "Okay, okay, ist ja gut... Was willst du? Und was in Mehrunes Namen machst du an diesem Ort?!" Fragte Sly schließlich. "Oh, noch jemand wie du!" Rief Milly aus und wollte sich dem weiblichen Tiefling vorstellen. Mehrunes Schweigen machte die Sache für Sly äußerst verdächtig und er blickte auf seine Altbekannte. Um keines Daedras Willen, konnte sie rein zufällig hier auftauchen. Doch Milly's Worte ignorierte die Tieflingsdame einfach und wandte sich dem Drachenblut zu. "Du weißt genau was ich will! Aber du bist abgehauen und jetzt hast du dir auch noch so ein Persönchen von Weib geangelt, was willst du denn von der?" Sprach die rothäutige Frau abfällig. "Die reicht dir ja nicht mal bis zur Brust, an der ist doch nichts dran... Mit mir hattest du es besser getroffen." Sly unterbrach sie laut. "Semeia! Das reicht!" Lydia und Lenny hatten auf einmal das Gefühl sich lieber nicht einmischen zu sollen und gingen ein Stück zur Seite. "Ich habe nichts mit Ihrem Freund am laufen, falls Sie mir das unterstellen wollten... Oder hab ich?" Fragte Mildred dann doch. Sly wusste nicht ganz, wie er darauf antworten sollte und sagte das erste, was ihm einfiel. "Äh.. irgendwie schon.." "Wieso fragt dich deine kleine Schlampe auch noch? Soll das lustig sein?" Wütete die Tieflingsdame. Sie machte einige Schritte auf Milly zu, doch sofort stellte sich Lydia vor die Elfin und auch Sly hielt seine Artgenossin auf. Wutentbrannt sah sie den Rothaarigen an. "ICH sollte an deiner Seite sein, nicht diese schwächliche Waldelfe! Wir sind Verlobt und sollen unseren Clan weiterführen!" "Wir waren Verlobt und das hatte ich mir nicht Mal ausgesucht.. du tust ja so, als wäre ich ohne ein Wort gegangen. Spiel hier nicht rum, ich habe dich nie geliebt und das weißt du auch." Sprach Sly Klartext. "Warte, was bedeutet wir hatten irgendwie schon etwas?!" Die Waldelfe kam hinter Lydia hervor. "Können wir das nicht in Ruhe klären?" Fragte der Tiefling, der sich erinnerte, einfach nur Ruhe haben zu wollen. "Die Hure verarscht mich doch!" Fauchte Semeia und wollte wieder auf Milly losgehen. Doch Sly war schneller und hielt sie auf, durch den Schwung landete sie auf seiner Schulter. "Äh Lydia war Euer Name oder? Könntet ihr Lenny zum Gasthaus bringen? Ich komme sofort nach." Bat der Tiefling und hielt seine Ex weiterhin auf seiner Schulter. "Wenn die mit mir Ärger will, dann kann sie gerne ein paar auf die Fresse bekommen." Stieß Milly vor und wollte noch nicht so Recht gehen. Ob das eine gute Idee war, wagte Lydia zu bezweifeln, doch sie konnte die Kleine nicht zwingen zu gehen. Sly war von der Art des Elfen mehr als überrascht. "Bitte Lenny..." Doch noch bevor ein weiteres Wort fiel, wand sich Semeia aus dem Griff des Tieflings und stand vor Milly, der sie ohne zu zögern eine klatschte. Direkt im Anschluss, packte Sly Semeia's Hand und zog sie so ruckartig weg, dass die Tieflingsdame hinfiel. "Das reicht!" Sagte Sly noch einmal laut. Noch immer den Abdruck ihrer Hand spürend, blieb Mildred äußerlich ruhig, kochte innerlich aber wie ein Vulkan. Während der Jarl und ein Haufen Soldaten und Stadtwachen über den Marktplatz liefen, hob die kleingewachsene Waldelfe ihre Hände und nutzte die telekinetische Veränderungsmagie. Schwerter und Äxte, umliegender Personen schnellten aus ihren Holstern und schwebten mit einem Mal über ihrem Kopf. "Jetzt bin ich dran oder?" Fragte Lenny's so verändertes Ebenbild und ließ einen Arm hervorschnellen. Die Axt- und Schwertklingen rasten auf die rote Frau zu, doch stoppten ihr direkt vorm Gesicht. Wieder einmal lag alle Aufmerksamkeit bei Sly und seiner Elfe. "Nenn mich nochmal Hure und ich sperre dich in einen hübschen kleinen Seelenstein, den ich wahrscheinlich irgendwo im Arschloch eines Sloads vergessen werde!" Mildred's Wut kam für ihren mittlerweile längeren Begleiter völlig unerwartet, wie ihre Fähigkeiten. "Genug!" Rief der Jarl. "Entfernt diese Person! Niemand attackiert einen Thane dieses Fürstentums, einfach so auf der Straße! Schon gar nicht solche Helden wie diese beiden!" Milly ließ vorsichtig die Waffen fallen. Stumm aber wütend nickte Semeia, etwas anderes konnte sie nicht tun, doch dann realisierte sie die Worte des Jarl. Verwundert blickte die Sly an. "Thane? Held? Slicer, was hast du gemacht? Seit wann bist du auf der Seite der Menschen?" Das letzte flüsterte sie ihm zum. "Ich habe den Drachen getötet. Und wurde mit Lenny zu Thanen ernannt." Antwortete der Tiefling. "Ganz Recht." Sprach der Jarl, sodass es jeder am Markt noch einmal genau hörte. "Dieser Tiefling hat den Drachen, der unser Fürstentum angegriffen hat, besiegt. Das ist die Wahrheit. Euer rothäutiger Artgenosse ist ein Drachenblut und hat nicht nur den Drachen, sondern auch die Kreatur getötet, die diesen Drachen mit einer Totenarmee begleitet hat... Also Vorsicht, wem Ihr Hand anlegt und wem Ihr droht." Die Menschen aus den Normaden-Völkern wurden hellhörig und bewunderten den roten, großen Mann. "Wir werden euch später in der Taverne sprechen." Erinnerte Balgruuf Sly und ging weiter. Der Tiefling blickte zu Lenny und dann zur Tieflingsdame. "Genau dahin werden wir nun auch gehen. Semeia, belästige mich nicht weiter. Denk nicht, dass ich dich weiter verschone, wenn du uns wieder nervst. Auch nicht, obwohl du aus meinem Clan kommst." Semeia blieb erschüttert am Boden sitzen und schwieg. Sly hatte sich in ihren Augen verändert, aber seine Kaltherzigkeit war dieselbe. *Okay, das war verrückt. Das kann ja was werden.* Dachte Lydia und nahm ihre beiden Thane mit sich, führte sie zu dem großen, mehrstöckigen Haus. Zu dritt betraten sie das Gasthaus und Lydia begann alles mit dem Besitzer zu besprechen, während Sly und Milly schon in ein Zimmer gingen. Sofort lief der Tiefling zu einem Bett und setzte sich, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Dabei ließ er den Kopf hängen, alles war ihm zu viel und er atmete durch. "Tut mir Lied, echt." Stieß die Waldelfe plötzlich vor und setzte sich neben ihn. Sly war erstaunt und verwundert zu gleich. "Was denn?" Mit seiner Hand wischte er sich einmal durch sein Gesicht und löste seinen Lederriemen, in der die Axt befestigt war, von sich. Ein schweres Geräusch ertönte, als er die Waffe ablegte und zusätzlich entfernte er noch alle Taschen. "Na ja... Dass ich nicht die Person bin, die du dir vorstellst. Die du wohl kennen gelernt hast. Ich... Ich erinnere mich nicht an dich. Es tut mir Leid, sehr Leid." Auch Milly ließ den Kopf hängen, knallte ihn seufzend auf ihre angewinkelten Knie. Mit einem Mal ließ sich Sly nach hinten aufs Bett fallen und seufzte. "Ich hab ja schon Mal miterlebt, wie du gestorben und wieder auferstanden bist.... Aber da hattest du nur einen Zeitraum vergessen und nicht alles. Außerdem... hat sich dein Körper da nicht verändert, oder dein Verhalten.." "Mein Verhalten?" Fragte Lenny. "Ich bin mit ziemlicher Sicherheit dieselbe Person, die du kennen gelernt hast. Allerdings nicht mit demselben Gedächtnis, leider... Du hast also schonmal miterlebt, wie ich gestorben bin?" "Ja.. Dieses graue Wesen... Es hatte einen Eisspeer nach uns geworfen und ich konnte nicht rechtzeitig reagieren... Du hattest unsere gemeinsamen Tage vergessen, warst aber wirklich eine andere Person... Ich kann es nicht anders beschreiben." Wieder seufzte der Tiefling. Sie schwieg eine ganze Weile und wollte gerade etwas sagen, als Lydia hineinkam. Die junge Nordfrau wurde von der Elfe angestarrt. "Oh. Stört ich? Ich kann vor dem Zimmer warten." Sagte sie und ging wieder hinaus. Mildred Leonard von Barkers atmete durch und stand auf, ging ein paar Schritte im Zimmer herum und schien nachzudenken. Gerade, als Sly etwas sagen wollte, begann sie zu sprechen. "Hör zu, dieses Wesen was da war, diese Kreaturen, wann hast du die das erste Mal gesehen?" Fragte die Elfe. "Na im Ödsturzhügelgrab, das ist noch gar nicht lange her.." Sprach Sly. "Wieso fragst du?" "Weil diese Wesen eigentlich gar nicht hier sein sollten. Sie sind fremd in dieser Welt. Als das Chaos, wie meine Meister und ich es genannt hatten, das erste Mal auftrat, kam das erste Mal etwas aus einer fremden Welt hierher. Zunächst waren es immer nur harmlose Dinge." Sie drehte sich um und starrte an die Wand. "Irgendwann haben Morellus und ich die Deathwalker entdeckt, so haben wir sie zumindest genannt." "Warte... Morellus? Dieser hinterhältige Professor?!" Sly schwang sich mit einem Mal hoch und sah Milly an. "Du kennst also Professor Morellus?" Die Elfin nahm ihn bei den Armen. Verwirrt blicke er auf ihre Berührungen und es fühlte sich fremd an. "Äh ja... er hat uns in eine Falle gelockt. Bei der wir fast gestorben sind." Mildred schluckte. "In den Bergen zwischen Himmelsrand und Morrowind, den Velothi Bergen, liegt ein verlassenes, altes Gebäude, ein kleines Schloss in das wir zwangsmäßig ein Labor gebaut haben... Dort haben mein Lehrmeister und ich diese Kreaturen das erste Mal gesehen. Ein Riss in eine fremde Realität brach auf und nahm den gesamten Bergpass ein. Von Skuldavn, einer alten Nordruine bis zu den Füßen der Berge in Ostmarsch. Morellus, das Team und ich haben eine Möglichkeit gefunden es aufzuhalten und zu stoppen... Es kam nur immer wieder. Wir hatten es im Griff, doch wie das immer ist, ging irgendwann etwas schief und ich wurde vom Team getrennt." "Und was hast du dann gemacht?" Fragte Sly nun neugierig. "Das weiß ich nicht, ich hatte gehofft, du könntest mir das sagen." Antworte sie seufzend. "Was haben wir denn zusammen erlebt?" "Also... im Grunde hast du dich an mich geheftet und mich verfolgt. Wir hatten ein gemeinsames Ziel, weshalb wir zusammenblieben und sich eine Freundschaft entwickelt hat... Du hast mich gerettet und ich dich... und dann waren wir auf einmal mehr als Freunde...kurz bevor dieser...wie sagtest du.. Deathwalker.. kam. Du bist in meinen Armen gestorben..." Sly schluckte und ballte die Fäuste. "Obwohl ich mir schwor, dass mir sowas nie wieder passieren würde..." "Nie wieder? Was bedeutet das?" Jetzt war es Milly, die neugierig war. Sofort bereute der Tiefling seine Worte. "Ach nichts... vergiss es.." Schmerzend zog sich sein Herz zusammen. *Über was die da drinn wohl reden?* Fragte sich Lydia und nickte der Rodwadonin zu, die gerade am Zimmer vorbei kam. Mit dem Rücken an die Tür lehnend versuchte sie wie ein erfahrener Leibwächter auszusehen. "So schlimm?... " Ging die Elfin zu ihm. "Du sagtest doch, wir sind mehr als Freunde, dann wirst du doch mit mir darüber reden können." Erst wollte Sly nicht sprechen, doch schon einige Atemzüge später begann er dann doch. "Ich hatte mal...einen besten Freund... sein Name war Chop, also eigentlich Chopper." Der Tiefling musste durchatmen. "Er war ein Ork, wir hatten uns etwa einen Sommer nach meinem Verlassen des Clans getroffen... Am Anfang konnten wir uns nicht ausstehen, wollten uns sogar gegenseitig töten, doch dann waren da diese Menschen..." Der Rothaarige machte eine kurze Pause, da ihn diese Erinnerungen ziemlich beeinflussten. Mildred war still geworden und hörte aufmerksam zu. "...Sie griffen uns an, weil wir anders waren. Es waren so viele und ich war noch jünger, nicht so stark wie heute. Also taten wir uns zusammen und schlachteten die Gruppe ab. Das war der Beginn unserer Freundschaft. Ähnlich wie bei uns beiden, hatten wir ein gleiches Ziel und taten uns zusammen, da wir bemerkt hatten, dass wir es gemeinsam schneller schaffen würden." Automatisch erinnerte Sly sich an das Ende der Geschichte und faltete sie Hände zusammen, die schon zu zittern begannen. "Und, habt ihr es geschafft?" Fragte sie, wissend, dass es offensichtlich kein Happy End geben würde. "Was ist passiert?" "Ja das hatten wir. Und wir streiften auch noch eine ganze Weile durchs Land, es waren sogar Jahre, die wir gemeinsam verbrachten. Aber dann..." Sly schluckte noch kräftiger als vorher. "...griffen uns wieder Menschen an, sie hatten sich darauf vorbereitet, uns zu attackieren. Es waren Freunde und Familienmitglieder der Leute, die wir zu Beginn getötet hatten. Doch sie waren nicht allein, denn dann wäre es kein Problem gewesen... Aber sie hatten zwei Trolle dabei, die sie lockten und dann auf uns losließen. Es war mitten in der Nacht, ich erinnere mich noch genau... Der Mond schien hell und das Feuer knisterte. Chop und ich lagen in unseren Zelten und ich döste, war kurz vor dem Einschlafen. Dann riss mich das Gebrüll der Kreatur aus meinem Traum und schon trat er in unser Lagerfeuer, wodurch es dunkel wurde und nur noch das Mondlicht schien... Sofort sprang ich auf und nahm mir meine Waffe... Durch den Lärm war auch Chopper aufgewacht und Griff nach seinem Zweihandhammer..." Sly war sich nicht sicher, wie sehr er ins Detail gehen sollte oder überhaupt konnte. "Du musst nicht weiter darüber reden, wenn du nicht willst..." Die Elfin fühlte sich schlecht und wechselte das Thema. "Über den Professor, Professor Morellus. Er wirkte immer wie ein guter Mann. Du sagtest sogar, er wollte uns töten? Der Professor wollte damals dafür sorgen, dass die Walker nicht weiter über die Berge gelangen. Bevor wir getrennt wurden war er fest davon überzeugt dieses ganze Chaos aufzuhalten... Das hat er wohl nicht... Also ist er wirklich böse?" "Anfangs war ich skeptisch und du auch, da du dich scheinbar nicht an ihn erinnern konntest... Doch dann schien er uns helfen zu wollen, aber das ist dann ganz schnell im Chaos versunken, denn er hatte uns in eine Falle gelockt, bei der eine ganze Stadt zu Asche zerfallen ist und wir fast mit. Ich konnte dich zum Glück vor dem Drachenfeuer schützen und wir kamen mit dem Leben davon... Seine Assistentin, also die, die nicht viel redet, hat uns dann aufgeklärt." Sprach der Rothaarige. "Seine Assistentin... Okay... Wow, wir haben ja viel zusammen erlebt. Das bedeutet aber auch, dass der Professor genau gewusst haben muss, wer ich bin und er uns deshalb zu den Drachen geschickt hat." Sie war gedanklich ein wenig überfordert, hatte aus allen vergessenen Erinnerungen, aber eine Sache im Unterbewusstsein verankert, die Drachen hatten es auf sie abgesehen. "Was ist denn bei euch passiert? Ich meine, dass er dich tot sehen wollte und mich einfach mitgeschickt hat." Vielleicht würde Sly nun Dinge über Lenny erfahren, die er selbst vergessen hatte. "Ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Vielleicht brauche ich ein paar Tage, bis ich dir das korrekt erzählen kann..." Milly hatte ein paar Befürchtungen, die sie nicht aussprechen wollte, bis sie sicher war. Unangenehme Stille entstand im Raum, bis draußen etwas zu hören war. Eine Stadtwache suchte Lydia auf und hatte eine wichtige Nachricht zu überbringen. Die Nordfrau schaute die, in den Farben von Weißlauf gekleidete, Wache an und wusste nicht, ob sie salutieren oder ähnliches sollte, also sprach sie ihn einfach an. "Hey... Äh, was ist los, was führt Euch her?" Fragte sie. Die Wache begann sofort zu erzählen: "Der Jarl wird erst Morgen hierherkommen. Die Aufräumarbeiten der Schlacht haben begonnen und es gibt viel zu tun. Er schlägt also vor, dass die neuen Thane sich erst einmal den Tag frei nehmen, sich erholen. Ich habe hier aber auch einen Brief." Als die Wache Lydia den Brief überreicht hatte, verschwand er auch schon wieder. Sly legte sich wieder nach hinten aufs Bett, seine Glieder taten ihm weh und er war müde, so einen anstrengenden Kampf hatte er noch nie erlebt. Doch da klopfte die Nordfrau und wollte dem ungleichen Paar den Brief überreichen. Sie trat ein und zeigte der Elfin den Brief. "Der Jarl hat heute wohl doch keine Zeit mehr. Er gibt uns... Euch meine ich, den Tag frei und wird erst morgen kommen. Er möchte, dass Ihr euch erholt und hat diesen Brief übergeben lassen." Der Tiefling reagierte aber schon gar nicht mehr, sein Geist war fortgetrieben und versetzte Sly in einen Schlafähnlichen Zustand. Die Arme hinter seinem Kopf verschränkt, döste er vor sich hin, seine Gedanken waren still. Genervt stöhnend, zeigte Lenny auf einen kleinen Tisch. "Leg ihn da hin, wir schauen ihn an, wenn er wieder wach ist..." Lydia wusste nicht, wie sie mit ihr umgehen sollte. "Seid Ihr nicht auch müde? Wenn mich nicht alles täuscht seid ihr bereits vor Stunden unterwegs gewesen oder?" Die Waldelfe verschränkte die Arme und seufzte. "Müde bin ich kein bisschen und zu dem Rest kann ich nichts sagen..." Sie stand auf. "Ich möchte mir ein wenig die Beine vertreten." Das Gespräch ignorierend, schlief der Tiefling und schnarchte leise vor sich hin. Den Rest bekam er schon gar nicht mehr mit, so fest war er eingeschlafen, ganz anders als wenn er unter freiem Himmel kampierte. "Soll ich mitkommen? Ich bin immerhin Euer Hauscarl, zumindest von einem von euch, ich bin mir nicht ganz sicher." Lydia war mit ihr in den Gang gekommen, doch Mildred schüttelte den Kopf. "Nein, bleib bei dem Großen, ich brauche etwas gedanklichen Freiraum. Mein Kopf ist so durcheinander, dass ich mich an meinen Namen erinnern kann ist eigentlich schon ein Wunder." Die Elfe versuchte zu lächeln und ging dann einfach. *Verbieten kann ich es ihr ja nicht.* Dachte die Nordfrau und blieb einfach wieder vor der Tür in Sly's Zimmer stehen. *Dumm finde ich es trotzdem. Da draußen sind so viele Leute, wie möchte man da Freiraum bekommen oder überhaupt nachdenken... Ich muss das wohl nicht verstehen.* Schnell war Lenny aus dem Gasthaus und auf den Marktplatz gekommen. Viele freie Stellen gab es nicht, doch das war kein Problem. Mit dem Amulett in den Händen, nutzte sie ihre magischen Kräfte, um wer auch immer auf der anderen Seite dieses Amuletts war zu kontaktieren. Unzählige Menschen waren auf den Straßen, schauten sie komisch an. All diese Menschen waren durch das Chaos hierhergekommen und durch die Walker und die Drachen, in die Stadt gezwungen worden. Milly ging hinter das Gasthaus, suchte eine stille Gasse und versuchte es weiter, jemanden zu erreichen. Auch wenn sie es noch so sehr probierte, nichts konnte sie mit der Portalkette erreichen. Penitus Oculatus Agenten waren einfach zu übersehen, wenn sie sich wie ein Assassine tarnten. Zum Zeitpunkt der Schlacht, hatte der Dunkelelf Verstärkung bekommen und sofort hatten zwei Agenten Lenny entdeckt. "Der Rote ist nicht dabei." Stieß der Kaiserliche vor und blieb zwischen einer Menge von Leuten. "Den brauchen wir nicht. Wenn wir seinen Partner haben, wird der Tiefling freiwillig zu uns kommen." Der Dunkelelfen-Assasine ging los und blieb unauffällig an dem Mädchen dran. "Pass aber auf, selbst die Kleine ist nicht ungefährlich. Also, wie wollen wir es angehen?" Fragte er seinen Kumpanen. "Wir umzingeln sie." Stieß der Assassine vor und wurde mit einem Mal unsichtbar. "Ich komme einfach von der anderen Seite und du von da." Sagte einer der Kaiserlichen zu seinem Landsmann und sie teilten sich auf. Zu Mildred's Nachteil, fehlten ihr die Fähigkeiten, die der Lenny, den Slicer kennen gelernt hatte, sich bei der Dunklen Bruderschaft angeeignet hatte. Weder den Morag Tong Assassinen, noch die zwei Penitus Oculatus, hatte sie bemerkt und setzte sich in eine verlassene, kleine Gasse, zwischen einem Haus und der Stadtmauer. Beim vierten Anlauf das Amulett zu nutzen klappte auch nichts und sie war frustriert. Früher hatten der Professor und sie über solch ein Medaillon gesprochen und sie wusste, wo diese Halskette herkommen musste. Der Assassine schlich sich direkt neben sie und wartete auf seine Kollegen. Wenn sie zu dritt einen Paralyse Zauberer einsetzten, würde niemand etwas hören, niemand etwas sehen und die Waldelfe würde auch nicht schreien können. Der Dunkelelf hatte das plötzliche Verlangen ihren Kopf gegen die Wand zu klatschen, so wie sie es mit ihm und dem Tisch in Kvatch gemacht hatte, doch er hielt sich zurück. Gerade, als sie beginnen wollten, erleuchtete die Kette und das, lang erhoffte, Portal zeigte sich in magischem Licht und Farben. Die Assassinen hielten inne und schauten dem Spektakel zu. Das Bild einer weiteren Waldelfe erschien im Portal und Morellus' Assistentin war froh, Lenny am Leben zu sehen. "Ihr habt es also geschafft! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Mildred war äußerst erstaunt ausgerechnet sie zu sehen und war völlig aus dem Konzept gebracht. "Ich bin geflohen." Fuhr Jinora fort. "Ich habe einiges von den Arbeiten des Professors mitnehmen können und ich könnte zu euch..." Sie stoppte und wurde von Milly unterbrochen. "Jinora, wieso kannst du überhaupt sprechen? Damals im Labor warst du noch stumm und..." Sie schaute sie genau an. "Und du hattest noch überhaupt nicht diesen Körperbau, vor allem nicht solche Brüste. Wie viel Jahre sind vergangen?" Komplett überfordert schluckte ihre alte Freundin und schaute Lenny, Tränen zurückhaltend an. "Du kannst dich wieder erinnern?..." Vasexus Leonarian wollte Sly und Lenny lebend und hatte dem Dunkelelfen deshalb viel Gold geboten. Während die Penitus Oculatus Agenten, geschult abwarteten, schnellte der, von Hass getriebene, Dunkelelf los und packte das Mädchen. Mildred zuckte aufschreiend zusammen und versuchte sich mit einem Zauber zu lösen. Die Agenten setzten ihre Paralyse Zauber ein, doch trafen sie nicht direkt. Jinora versuchte sofort ihrer Exfreundin zu helfen und wollte sie mit einem Zauber zu sich ziehen. "Du entkommst mir nicht, kleines dummes Arschloch!" Der Dunkelelf, schlang den Arm um ihren Hals und stach ihr ein Messer in den Bauch. "Ihr solltet den Elfen nicht verletzen!" Brüllte einer der Kaiserlichen. In einem Handgemenge nutzte Milly einen Feuerzauber und verbrannte ihre Angreifer. Jinora's Zauber löste aus und die verletzte Waldelfe wurde ins Portal gezogen. Der Assassine klammerte sich an sie und die Agenten an ihn. Drei Männer schafften es nicht gegen zwei Elfenfrauen anzukommen. Blut quoll aus Lenny's Bauch, doch er wehrte sich mit aller Kraft. Der Krach ging im Lärm der Stadt völlig unter und keiner bemerkte was passierte. "Machen wir's wie früher Jin!" Stieß Mildred vor und ihre Freundin wusste sofort Bescheid. Beide Bosmer ließen ihre Hände mit Elektrizität abfüllen und eine starke Magiespannung baute sich auf. Mit einem heftigen Lichtbogen, explodierte ein Blitzschwall in den Gesichtern der Kaiserlichen. Ein lauter Knall und Lenny wurde zusammen mit dem Dunkelelfen in das Portal hineingeschleudert. Die Penitus Oculatus Agenten krachten gegen die Hauswand und das Portal löste sich auf. Das Ziel und der Verbündete, der beiden, verschwand in Sekundenschnelle spurlos. Einige Bürger liefen zur Gasse und erblickten die Kaiserlichen. "..." Der eine atmete durch. "Wir müssen hier weg! Über die Mauer!" Die beiden Agenten waren perplex und zauberten sich reflexhaft unsichtbar. Sein Kollege konnte nichts hören, da seine Ohren klingelten, doch er hatte beinahe dieselbe Idee. Während er sich, bereit zur Räuberleiter aufstellte, sprang sein Freund mit einem Zauber über die Mauer. Nach einem kurzen Moment, machte er es nach und die beiden Agenten waren genauso aus der Stadt verschwunden, wie Lenny. Die gesamte östliche Seite der weiten Felder und Ebenen von Weißlauf war heute tot und verlassen. Nomaden hatten es an sich, nicht lange an einem Ort zu bleiben und so waren viele der Menschen bereits auf der Flucht gewesen, bevor die Deathwalker überhaupt aufbrachen. Viele der Nomaden wussten von den Walkern, kamen sogar aus der selben fremden Welt wie sie und ließen ihre Lagerfeuer und Lichter brennen, als sie in die nächtliche Dunkelheit flohen. Nun war es hellichter Tag im Fürstentum von Weißlauf und viele flohen in Richtung der Stadt. Das Schlachtfeld des westlichen Wachturms reichte bis zu den Bergen und Festung Graumoor. Tod und Verderben überzog das Land und innerhalb von kürzester Zeit lag das nicht mehr nur am Bürgerkrieg. Noch waren die Walker und die Drachen zurückhaltend, doch das würde sich ganz bestimmt noch ändern. Auch wenn die Prophezeiung des Drachenblut nicht mehr ganz stimmte, so hatte Alduin's Mauer, auch wenn diese nichts von Weißen Wanderern wusste, zumindest mit Sly's Ankunft Recht gehabt. Die Graubärte hatten das Drachenblut ausgerufen und schon bald würde es seinem Schicksal folgen, so oder so. Mit oder ohne Mehrunes. Mit oder ohne geliebten Freund oder Waldelfe.
Act 2 Ende.
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