Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

12. Ein Grab zum zueinander finden ⏳

Langsam lief der Tiefling auf den knienden Elfen zu und sah zu ihm hinab. Seine Hand hob sich, die Wunde an seiner Schulter war versiegt und kaum noch sichtbar. Mit ausgestreckten Fingern näherte er sich dem Gesicht von Lenny. Es schien so, als würde Sly ihm den Schädel zerbrechen wollen. Der Elf rührte sich vor Angst noch immer nicht. Gerade als seine Handfläche das Gesicht von Lenny berührte, hielt Sly inne. Der Tiefling starrte seinen Kameraden in die Augen und bewegte sich nicht. Seine Augen schienen wie Magma zu sein, sie leuchteten und veränderten sich von hell zu dunkel und zurück. Langsam begannen Sly's Finger zu zittern. Nicht sterben zu werden bedeutete den Schmerz zu fühlen und das machte ihm Angst. Er hatte sie Augen wieder geschlossen und bekam kaum noch Luft und fühlte sich, als sei sein Albtraum bittere Realität geworden. Die Dunkle Gestalt, die ihn im Schlaf verfolgte, stand vor ihm und war bereit es zu beenden. Kalte blaue Augen sah er vor sich, doch wenn er seine öffnete, waren es Sly's rote. Für ihn fühlte sich der Moment wie eine Ewigkeit an und sein Atem schwand immer mehr. Erneut fielen dem Elfen die Augen zu. „Hilf mir Sly..." Stammelte Lenny und versuchte das Wesen in seinen Gedanken zu unterdrücken. Der Tiefling senkte seine zitternde Hand und drehte sich um. Dann ging er, ohne ein Wort zu sagen, dem Pfad entlang, den sie noch nicht beschritten hatten. Die Mordlust galt nicht dem Kleinen, dass wusste Sly und riss sich zusammen, denn Mehrunes beherrschte ihn gerade und es war nicht das erste Mal. Hatte Sly Angst davor? Nein keinesfalls, denn er wollte diese Macht, er brauchte sie. Nie wieder wollte der Tiefling so schwach und erbärmlich sein wie damals. „..." Der Elf schaute dem Tiefling hinterher und bewegte sich erstmal nicht von der Stelle. Warum hatte er auf einmal solche Angst? Normalerweise hatte er das nicht und schon gar nicht vor dem Tod. Er hob sein Schwert auf und ging vorsichtig an den Körpern der Draugr vorbei. War es einfach nur Sly? Die Untoten? Ihm war nicht genau bewusst, was das alles ausgelöst hatte und beruhigte sich nach und nach. Vor einem Tag noch, blickte er ohne Furcht einer Hinrichtung entgegen. Und dem Drachenfeuer, dachte er, wahrscheinlich war der Drache der Auslöser für seine Träume gewesen und die Situation rufte das Gefühl dieses Alptraums auf den Plan. Etwas anderes konnte er sich gerade nicht zusammenreimen. Sly ging einfach weiter und tötete, schon einige Meter entfernt, einen weiteren Draugr. Lenny lief es, bei dem Gebrüll dieser Untoten, kalt den Rücken runter. Vorsichtig folgte er seinem Kameraden und vergaß beinahe den Revolver in seiner einen Hand. Schwarzes Blut klebte an Sly's Haut und lief langsam hinab. Er war noch immer nicht bei Sinnen, ging einfach durch die Gänge und schlachtete alles ab, was ihm im Weg war. Wortlos verfolgt von Lenny. Ein tiefes Dröhnen kam aus der Tiefe des Hügelgrabes und mit jedem Laufmeter gelangten sie tiefer in das antike Gewölbe. Die Fallen auf dem Weg hielten den Tiefling überhaupt nicht auf. In einem schmalen Gang hielt er die Klingen, die von Links nach rechts schwangen, um Eindringlinge fortzuhalten, einfach mit seinen vier Händen auf und verbog sie, sodass der Mechanismus kaputt war. Lenny ließ genügend Abstand zwischen ihm und Sly und sah sich die Handfeuerwaffe, die sich nun in seinem Besitz befand, genauer an. Er konnte sich nicht einmal die Klinge von Leoxaria merken und doch wollte er auch dem Revolver einen Namen geben. Wenn er sein Schwert, Bauch nennen würde, so dachte er, dann könnte er den Revolver einfach Schulter nennen. Lenny zauberte Bauch davon und zielte mit Schulter durch die Gegend. Er wusste noch nicht genau, was an einem Revolver anders war, aber er meinte sich seine Gedanken zusammen. Irgendwann trat Sly auf eine Druckplatte, sodass Pfeile auf ihn zu schossen. Nur die Spitzen stießen leicht in die Haut und fielen dann hinab. Seine Haut war so fest, dass ihm gefühlt nichts etwas anhaben konnte. „Sly!" Rief der Elf. „Bist du?... Bist du gerade Mehrunes?!" Der Tiefling drehte seinen Kopf zu Lenny und kippte ihn zur Seite. Doch kein Wort verließ seine Lippen, die glühenden Augen waren genug Antwort. Dann ging der Rothaarige einfach weiter, den Elfen ließ er stehen. Da Lenny wirklich nicht folgte, brummte der Tiefling. „Komm jetzt, Kleiner..." Die Stimme war viel tiefer als von Sly. Lenny würde sie jedes Mal wiedererkennen, es war die Stimme von Mehrunes Dagon. Er tat, was er ihm sagte und lief weiter. Um eine Ecke kamen die zwei an einen wesentlich engeren Teil der Grabstätte. Um die nächste Kammer zu erreichen, musste man durch einen Teil einer natürlichen Höhle hindurch. Der schmale Höhlengang schlängelte sich auf, ab und nach Links und Rechts. An dessen Ende war ein größerer Raum mit einem Wasserlauf, ähnlich wie in der Höhle bei Helgen. Ein schwarzer Sarg befand sich, aufrecht aufgestellt, in einer Ecke und ein weiteres Metallgitter versperrte den Weg, den der Wasserlauf entlangführte. Doch Mehrunes wäre nicht Mehrunes, wenn ihn so ein bisschen Metall aufhalten würde. Also trat Sly einfach nach dem Gitter und es flog aus der Verankerung. Stapfend lief der Tiefling in den großen Höhlenraum und blickte sich um. Keine weiteren Monster ließen sich sehen, entweder waren alle tot, oder sie hatten zu viel Angst vor diesem Dämon. Inzwischen war die Schusswunde komplett verheilt, nicht Mal eine Narbe oder Kruste waren zu sehen. Es war, als wäre Sly nie angeschossen worden. Der Dämonenschwanz von Mehrunes hing aus der Hose heraus und bewegte sich leicht. Sly würde das niemals zulassen, wenn er es verhindern könnte. Nun konnte Lenny sich noch mehr sicher sein, dass es nicht mehr nur Sly war. Gerade als Lenny über das ausgerissene Gitter laufen wollte, knallte der Deckel des Sarges, im Raum, auf und ein Draugr betrachtete die Elfe und keuchte. Aufgeschreckt drehte Lenny sich um und blickte in die Augen des Toten. Brüllend stürmte er auf ihn zu, als habe er gewartet, dass Sly weitergelaufen war. Der Elf war wie erstarrt, sodass der Tiefling dazwischen ging, sonst wäre Lenny tot. Mehrunes packte den Elfen mit einer Hand und den Untoten mit zwei anderen Händen. Lenny fiel durch den Schwung auf den Boden und Sly kümmerte sich um den Draugr. Mit einem krachen zerbersteten die alten Knochen und Mehrunes zerriss den Untoten mühelos. Abwertend blickte er den Elfen an. „Was für ein Schwächling... Wie Sly es nur mit dir aushält? Du schwächst ihn, das spüre ich, dabei hat er so ein gutes Potential.. Du bist einfach nur nutzlos.. Pah! Von wegen was Besonderes, dass ich nicht lache..." Er wendete den Blick nicht ab, doch Lenny wusste nichts zu sagen. Was Mehrunes wohl gesagt hätte, wenn er die Klinge bei Cheydinhal doch gestohlen hätte? Die Elfe atmete durch und färbte ihre Augen genauso rot wie seine. Auch die Haare färbten sich so rot wie die von Sly und Lenny's Haut begann sich fleckig zu verfärben. Mit Mundwinkeln, die vorher langsam nach unten wanderten, formte er ein aufgesetztes Lächeln. „So aussehen wie du kann ich auch. Du hast zwar den Besitz von seinem Körper, aber leibhaftig bist du es trotzdem nicht Mehrunes. Du kannst deine Ebene von Oblivion nicht mehr verlassen, ich habe keine Angst vor dir..." Lenny's Haut war übersäht mit rötlich ledrigen Flecken und ein mickriges Paar Hörner traten aus seiner Stirn. Der Elf nutzte seine Kräfte, um so nah wie möglich an Sly's Aussehen heranzukommen. Beinahe wie ein Miniatur Tiefling, grinste er nach oben und setzte einen Zauber ein, der ihn und Sly einhüllte. Eine lila Wolke breitete sich um die beiden aus und seine Illusionsmagie begann zu wirken. Mehrunes Dagon stand seinem eigenen Schatten gegenüber, Lenny wirkte auf einmal genauso groß und stark. Die Höhle sah aus, wie Mehrunes Reich. Lenny hatte alle Kraft in diesen Zauber gelegt und versuchte Sly wieder normal zu bekommen. Die Illusion war perfekt. „Sterblicher! Deine Existenz ist unbedeutend! Geh mir aus den Augen!" Sprach Lenny's Mehrunes Stimme zum anderen Mehrunes. Doch der Dämon ließ sich nicht beeindrucken, da hatte er weit mehr schon gesehen. Eine kleine Illusion würde Mehrunes keinesfalls würdigen, denn er setzte nur auf Stärke, auf wahre körperliche Kraft. Deswegen lief er mit Sly's Körper auf Lenny's Illusion von sich selbst zu und packte seinen Kragen. Mit einem Ruck zog er den Elfen an sich heran. „Denkst du, dass dein kleiner Zauber irgendwas bewirkt? Nur weil du wie ich aussiehst, bist du nicht so stark, nicht so mächtig, wie ich. Du wärst schon lange tot, wenn Sly dich nicht so mögen würde. Mir bedeutest du nichts, du bist wie eine lästige Kakerlake, die mir um die Füße wuselt. Würde ich Sly nicht so mögen, ihn nicht brauchen, dann hätte ich dich sofort getötet, als du versucht hast, meine Klinge zu stehlen. Ich kann diesen Körper frei steuern, wenn ich darauf Lust habe. Mit meinem Schwanz hätte ich sofort nach dir gepackt und dich augenblicklich erwürgt... Also.. Spiel dich nicht so auf, Kleiner." Sein Blick war einschüchternd, so als kenne er keine Angst und keine Skrupel, was sicher auch wirklich so war. Der zweite Mehrunes schaute genauso böse, genauso angstbefreit und auch so skrupellos. Es war als starrte der Daedra Fürst in sein eigenes Spiegelbild, doch mit einem hatte er Recht. Es war nur ein kleiner wirkungsloser Zauber und doch war Mehrunes auf eine Kopie hereingefallen. Nicht auf die eigene Kopie, sondern auf einen Klon von Lenny. Was der Dämon da gepackt hatte, die Person, die er zurechtgewiesen und heruntergemacht hatte, war nicht die echte Elfe gewesen. Der Zauber hörte auf zu wirken und die Kreatur in Mehrunes Fingern löste sich in schwarzen Dampf auf. Die Höhle sah wieder aus wie vorher und der Elf saß, einige Meter weit weg, auf dem nassen Boden und schaute weinend weg. „Glaubst du, dass er ohne mich besser dran ist? Ich werde gehen, Mal sehen was du davon hast... Mehrunes Dagon, besiegt von Akatosh, einem Drachen. Mal schauen, wie stark du bist, wenn wir uns wiedertreffen und ich als Drachenblut, wie Tiber Septim oder Martin Septim, vor dir stehe..." Lenny begann loszuheulen und stand mit einem Sprung, aus der Hocke, in den Stand und blickte Mehrunes noch einmal wütend an. „Ich habe angefangen dich sehr zu mögen, Sly! Du bist mir wichtig und deshalb werde ich Mehrunes irgendwann von dir austreiben, damit wir ohne ihn glücklich werden können!" Wütend und traurig zugleich stapfte Lenny los und ging wieder in Richtung Ausgang der Grabstätte. Mehrunes machte ihn wütend, sein vorheriger Angstzustand hatte sich in einen gewaltigen Gefühlsausbruch verwandelt und Sly war der Auslöser. Dass Mehrunes ihn einfach in seiner Gewalt hatte, machte ihn so wütend, als habe er ihm einen langjährigen Liebsten weggenommen und eingesperrt. Die Elfe kochte förmlich, während sie wegging und aufgrund seiner, immer noch tieflingähnlichen Gestalt, sah es auch so aus. Eigentlich wollte er nicht und zögerte die ganze Zeit, doch Mehrunes Blick würde ihn nur noch mehr zerstören. Nachdem der Elf weg war, stand Mehrunes einfach nur da und sah ihm hinterher. In einer Sache hatte der Dämon gelogen, Sly zu steuern und zu beherrschen, war überhaupt nicht leicht. Denn der Tiefling wehrte sich, immer weiter und ließ Mehrunes nicht in Ruhe. Deswegen war Lenny auch noch am Leben, Sly konnte Mehrunes aufhalten. Doch die Kontrolle zurückzugewinnen, war unglaublich schwer. Innerlich entstand ein Konflikt, so als wäre Sly schizophren. *Gib mir meinen Körper wieder! Der Kampf ist vorbei!* Rief Sly in seinem Kopf. Mehrunes lachte nur. „Du vergeudest deine Zeit mit diesem Elfenjungen. Und wieso? Weil du ihn magst? Was ist mit dem Pakt deiner Familie, mit DEINEM Pakt. Du wolltest doch stärker werden, weil du IHN damals nicht beschützen konntest. Und das hast du jetzt davon. Dir machte es nichts aus alleine zu sein, doch kaum triffst du diesen Lenny, ist dein ganzer Plan auf dem Kopf und du jagst einem kleinen Banditen nach." *Mehrunes du verdammter....* Fluchte der Tiefling. Doch der Dämon unterbrach ihn. „Hüte deine Zunge! Ich habe dir deine Kraft gegeben, ich kann sie dir auch wieder nehmen!" Lenny blieb stehen und schaute zu Sly zurück. Er war sich nicht sicher, doch hatte das Gefühl seine Stimme gehört zu haben, Sly's echte Stimme. Er kehrte um und ging langsam auf den Tiefling zu. Ohne etwas zu sagen, schaute er sich den Abzug und die Trommel des Revolvers an und zielte auf einmal auf seinen Partner. „Wollen wir testen, ob deine Macht in diesem Körper unendlich ist?" Fragte die Elfe und zielte auf Sly's Schädel. „Unsterblichkeit ist in der Welt der Lebenden so eine Sache, weißt du?" Lenny spannte das Metallstück zurück, was auch Arvel zuvor getan hatte und richtete den Revolver dann an seine eigene Schläfe. Der Finger am Abzug war still und zitterte kein bisschen mehr, er war bereit einfach abzudrücken. „Ich habe keine Angst davor zu sterben..." Der Tod machte ihm nur Angst, wenn er Lebendig war, wenn er ihn anstarrte und verfolgte, wenn er selbst der Tod war, konnte ihn nichts und niemand aufhalten. „Dich mickriger..." Fing Mehrunes an. *Lenny tu's nicht!* Sly konnte alles sehen, aber nicht wirklich handeln. Man sah in dem Gesicht des Tieflings, dass er nicht mehr ganz Herr der Lage war. Es schien, als würde Sly sich die Kontrolle zurück reißen wollen. Doch Mehrunes war kein Gegner, den man so einfach besiegen konnte. Aber der Rothaarige kämpfte, er zwang sich in seinen Körper zurück, Mehrunes hielt sich aber auch in dem Körper fest. Lenny konnte eine schizophrene Situation erkennen, die auch ziemlich anstrengend aussah. *Mehrunes! Jetzt gib mir meinen Körper zurück!* Sly wütete vor sich hin. „Diesen Schwächling brauchst du nicht! Sieh doch nur, wie oft du wegen ihm verletzt wurdest. Am Ende gehst du noch drauf und dann habe ich keinen Körper mehr!" Fluchte der Dämon zurück. Lenny konnte ihn deutlich mit sich selbst reden hören. Einmal hörte er Mehrunes und im nächsten Moment schien Sly seine Gedanken mitzuflüstern. Wie in Zeitlupe, konnte man das Herz des Tieflings schlagen sehen, sein innerer Konflikt spielte sich vor den Augen Paaren des Elfen ab. Er drückte ab. Ein lauter Knall dröhnte in alle Richtungen, als die Kugel durch seinen Kopf jagte und die Elfe explodierte in schwarzem Rauch. Ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte im Rücken des Tieflings und ein Draugr griff ihn mit seinem Schwert an. Doch da Mehrunes sich nicht von Lenny ablenken ließ, konnte er den Angreifer abwehren. Er stach mit seinem Messer in den angreifenden Arm und plötzlich floss Blut, rotes, dünnes Blut. Der Draugr verwandelte sich vor Mehrunes' und Sly's Augen wieder in Lenny. Die Wunde blieb auch bei dem Elfen und Mehrunes zog das Messer raus, wollte erneut angreifen. Aber in diesem Moment, war Sly wieder Herr seiner Sinne, kräftig drängte der Tiefling den Dämon aus seinem Körper. Mehrunes konnte durch die Überrumplung nicht darauf reagieren und kroch in Sly's Hinterkopf zurück. *Verdammt!* Wütete der Dämon im Kopf. Erschöpft brach Sly zusammen und keuchte. „... endlich..." Auch Lenny brach zusammen. Das Blut floss aus seiner Wunde und er stützte sich auf seinen Knien ab. Wieder war er am Leben, hatte Mehrunes Fluch nicht gewirkt oder war er einfach komplett imun dagegen? Der Elf keuchte, drückte die Hand auf den Blutfluss und versuchte ihn zu bremsen. Schon beim ersten Mal, als er sich mit Mehrunes Klinge verletzt hatte, war ihm nichts geschehen und nun war sie sogar von dem Dämon selbst geführt. „Sly... Du bist zurück, nicht wahr?" Fragte Lenny und lächelte. Er sah noch immer aus, wie ein kleiner Tiefling, doch Tränen liefen ihm über die Wangen. Mit einer Faust stützte Sly sich auf dem Boden ab und sah benommen zu Lenny rüber. „Ja, keine Sorge..." Schnaufend versuchte Sly seinen Herzschlag zu beruhigen. Dieses Gefühl, von einem Dämon besessen zu sein, kannte Sly jetzt zwar schon, aber davor hatte er noch nie Angst, dass Mehrunes etwas anstellen konnte, was Sly bereuen würde. Früher war Mehrunes ganze Tage in dem Tiefling, schlachtete Menschen, ganze Dörfer, ab. Nie hatte der Rothaarige Reue, wieso auch? Doch jetzt hatte er Lenny, den er nicht verlieren wollte. Der Elf war durcheinander und sein Gefühlschaos war noch immer allgegenwärtig. Schizophrener noch als Sly's innerer Kampf gegen den Daedra, war, dass Lenny allmählich das Gefühl hatte, Mehrunes war die Kreatur aus seinen Träumen, das große Übel, welches ihn verfolgte. Paradoxerweise war aber die Person, bei der er sich am sichersten fühlte genau vor ihm. Es musste so sein, dachte er und kam näher zu seinem Kameraden. Die Hand auf Sly's Schulter, spürte er den inneren Konflikt, der sich zwischen Adern und Muskeln, genau im Herzen und Verstand des Tieflings abspielte. Lenny's Wunde blutete nicht mehr und begann sich langsam wieder zu verschließen. „Immer musst du mich retten." Sagte er und schaute Sly in die Augen. „Jetzt hab ich auch Mal wieder was gemacht." Lenny grinste. Die beiden waren sich gerade ziemlich nahe und die Elfe bekam auf einmal Herzflattern. Es fühlte sich an, als habe er seinen alten Freund davor bewahrt niemals mehr zurück ins Leben zu finden und trotzdem war da noch ein anderes Gefühl. Wie als habe Mehrunes ihm einen langjährigen Liebsten wegnehmen wollen, dachte er und das beschrieb sein Gefühl auch jetzt ziemlich gut. „Schön, dass du wieder da bist. Ich... Ich... Ich habe außer dir niemanden mehr..." Lenny versagte die Stimme. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte und machte was er, vor einiger Zeit noch, allein in Kvatch auch getan hätte, wenn er jemanden wie Sly gefunden hätte. Lenny wanderte mit der Hand an Sly's Hals, überlegte nicht lange, schloss die Augen und küsste ihn einmal kurz und schmerzlos auf die Wange. Bei der zarten Berührung von Lenny's Hand schloss Sly die Augen. Niemals würde der Tiefling sonst seine Deckung vernachlässigen, aber bei dem Elfen war es etwas anderes. Irgendwie vertraute er Lenny doch, schließlich hatte er ihn bis jetzt nicht betrogen. Bei dem Kuss hingegen schreckte Sly innerlich zurück, das kannte er nicht. Dennoch wusste der Rothaarige, was das war und bedeutete. Nachdem Lenny sich wieder löste, sah Sly ihn an, sie waren sich immer noch sehr nahe. Mit den roten Augen blickte der Tiefling den sanften Elfen an. Wärme breitete sich in seiner breiten Brust aus, was sich kribbelnd verteilte. Zögerlich rückte Sly näher an Lenny ran, dabei wanderte sein Blick zu Lenny's Lippen. Kurz bevor der Tiefling den Elfen küsste, zog er sich ruckartig zurück und stand abrupt auf. *Ich kann das nicht...* Sly war traurig. *Fast hätte ich ihn umgebracht..* Lenny stützte sich auf und kam, leicht erschrocken, wieder auf die Beine. „Entschuldigung, ich habe... Ich habe mich... Ich hatte einfach den Impuls für diesen Kuss, tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht." „Ich kann das nicht..." Murmelte Sly und rieb sich über das Gesicht. Lenny's Augenbrauen hoben sich und seine Mundwinkel gingen nach unten. „Ich sagte doch schon, es tut mir leid..." Verwirrt holte er Luft. „Ich... Ich hätte mich für dich umgebracht... Ich habe auf diese eine Karte gesetzt, dass Mehrunes Fluch mich nicht holen würde und habe es einfach so riskiert... Und du kannst nicht Mal... Ich bin nicht giftig... Ich... Ach..." Die Laune der Elfe schlug wieder auf Sauer um und durch seine Tieflings Gestalt, sah es beinahe aus, als erreichte er denselben Wutanfall Modus wie Sly, wenn er wütend war. Wie der Assassine, der er auch war, schnellte er mit beiden Händen auf den Tiefling zu und küsste ihn richtig. Sanft berührte er Sly's Lippen und schloss die Augen dabei. Doch im ersten Moment riss Sly die Augen auf. Dieser kleine Elf hatte verdammt viel Mut, dass musste Sly zugeben. Um ihn weg zu schubsen, packte der Tiefling Lenny an den Oberarmen, doch er konnte sich nicht überwinden, ihn wirklich von sich zu drängen. Leicht erstarrt blieb Sly stehen, es dauerte einige Sekunden, dann legte der Rothaarige dem Elfen eine Hand in den Nacken und zog ihn näher. Das erste Mal küsste Sly jemanden. Auch wenn der Impuls aus Lenny's Wut herausgekommen war, entfaltete sich ein Gefühl in ihm, welches ihn weiter in den Kuss hineinsteigerte. Es fühlte sich so eigenartig für Sly an, die weichen Lippen einer Person zu spüren. Und dann war es auch noch ein Kerl, aber der Tiefling hatte sich noch nie etwas aus Geschlechtern gemacht. Das war in allen Hinsichten so, ob im Kampf oder der Liebe. Nur, dass er sich für letzteres nie interessiert hatte. Kurze Zeit später beendete Lenny den Kuss und nahm etwas Abstand von Sly. „Und? Bin ich jetzt giftig?" Der Tiefling wusste gar nicht, was er jetzt tun sollte. Er sah einfach auf die rosigen Lippen von Lenny. Das kribbelige Gefühl in Sly's Bauch ließ noch immer nicht nach. Bis jetzt hatte er es nur in Kämpfen, wenn sein Blut richtig in Wallung geriet. Irgendwann begann Sly leise zu sprechen. „...nein.. bist du nicht.. Du schmeckst ziemlich... süß." Grinsend schaute die Elfe auf den Boden und musste lachen. „Na ja, ich habe in der Vergangenheit schonmal jemanden auf diese Weise vergiftet. Solange man aber kein Gegengift parat hat, ist diese Technik ziemlich tödlich für beide." Wahrscheinlich ging es Lenny ähnlich wie Sly, nur war er zwischenpersönliche Interaktionen, wie diese hier, gewohnt. „Die Goldene Klaue? Hast du sie eigentlich? Ich habe nur das Schießeisen..." Fragte Lenny und fuhr sich mit der Hand, grinsend, durch die Haare. Sly sah auf den Boden, tastete seine Taschen ab und sah wieder zu Lenny. „Äh ne, ich war damit beschäftigt, meine Klinge zurückzubekommen." „Alles und jeden, in deinem Weg, zu vernichten, meinst du." Lenny deutete zurück in den vorherigen Raum. „Wir müssen nochmal zurück und die Leiche von dem Arvel Typen suchen." Sly erinnerte sich an das Schlachtfeld, fühlte sich wegen keinem von denen schlecht, doch wegen Lenny, auch wenn seine Wunde schon wieder zu war. Doch mit Mehrunes Klinge, hätte dieser eine Stich gereicht, wenn der Fluch eingetreten wäre. Langsam stand der Tiefling auf, es war wieder so, als hätte er hundert Jahre geschlafen und er musste sich erstmal an seinen Körper gewöhnen. Sly streckte sich und die Gelenke knackten. In der Höhle wurde es langsam frisch, da sein Blut nicht mehr kochte und er noch immer kein Hemd trug. „In der nächsten Stadt muss ich mir wieder ein Hemd kaufen..." Murmelte Sly und lief vor. Er konnte noch immer nicht mit der Situation umgehen, verstand nicht, was er fühlte oder was Lenny empfand. Es war alles so neu, dass er es einfach überspielen wollte, bis er seine Antwort hatte. „Oder bei dem Händler, wenn wir ihm sein Zeug zurückbringen. Der hat bestimmt auch was für dich..." Lenny musste lachen und ging ihm hinterher, im Prinzip war es ihm egal, dass er oben ohne herumlief. Als sie, über das ausgerissene Gitter, in den vorherigen Raum kamen, blieb Lenny plötzlich stehen und schnappte Sly's Arm. Hier hatte der Tiefling einen der Draugr getötet, doch er war nur noch teilweise hier. Die Beine und der Unterkörper des, von Mehrunes Kraft zerrissenen Untoten lagen noch immer reglos auf dem Grund, der Oberkörper allerdings war fort. „Ich könnte schwören, da war noch alles da, als ich fast gegangen wäre, vorhin..." Lenny ging einer Spur aus dem schwarzen, dickflüssigen Draugr Blut hinterher. „Wie kann der sich noch bewegen?" Fragte Sly und lief nun Lenny hinterher. Bis jetzt hatte noch nie etwas überlebt, was er oder Mehrunes töten wollten. Vor allem bei dem Dämon nicht, aber sie hatten auch noch nie gegen Untote gekämpft, die hatten wohl andere Regeln. Kurze Zeit später entdeckten sie den Oberkörper des Draugr. Der Untote kroch mithilfe seiner Arme davon. „Willst du?" Fragte Lenny und wollte seinem, zurück gewonnenen, Kameraden den Vortritt lassen. Der krabbelnde Torso blieb stehen und versuchte sich zu den beiden umzudrehen, als er sie bemerkte. Sly freute sich, wieder selbst Hand anlegen zu können und stapfte zu dem Draugr. Mit einem gezielten Tritt, zersplitterte der Kopf und die Wirbel dahinter. „Wenn der jetzt noch weiter kriecht, dann stimmt hier was nicht." Bemerkte Sly. Und damit hatte er auch mehr als Recht. Geräusche waren den Weg zurück, aufwärts an die Oberfläche, zu hören und es klang beinahe so, als würde das kürzlich angerichtete Schlachtfeld wieder am Leben sein. Lenny hielt sich jetzt neben Sly und wechselte von Revolver zurück auf sein Schwert. „Ist uns jemand gefolgt?" Fragte der Elf. „Oder hat Mehrunes diese Viecher etwa aus Wut wiederbelebt?... Kann der sowas?" Als sie um eine Ecke kamen, standen ihnen tatsächlich mehrere, zurück geholte, Draugr gegenüber. Die Untoten waren immer noch verletzt, hatten teilweise keine Gliedmaßen mehr, doch marschierten quicklebendig auf sie zu. Brüllend humpelte der schnellste auf den Tiefling zu. Lenny war immer noch etwas mulmig, in der Gegenwart dieser Dinger und das hier machte es nicht besser. Während Sly sich kampfbereit machte, nahm Lenny das Schwert in die eine und den Revolver doch wieder in die andere Hand und feuerte auf den Schädel von einer der Kreaturen. Der Knall verbreitete sich ohrenzerfetzend durch den engen Korridor und Lenny suchte hinter Sly seinen Schutz. „Mehrunes würde sie nicht zurück holen... Das ist jemand anderes. Aber du solltest dieses Ding in deiner Hand nicht verschwenden, das kriegen wir auch so hin." Wies Sly an und rannte den Gegnern entgegen. Noch mehr als zuvor, achtete der Tiefling darauf, die Gliedmaßen zu zertrümmern, damit sie, falls sie immer wieder aufstehen würden, zu nichts mehr in der Lage waren. Hier brachen Knochen, da zerschmetterte ein Schädel an der Wand. Wenn Lenny es nicht besser wüsste, dann könnte er glauben, dass es noch immer Mehrunes war, der diesen Körper führte. In Kampf und Technik stand Sly dem Dämon fast in nichts nach. Es war, als wäre Mehrunes der Lehrmeister von dem Rothaarigen gewesen, was nicht unwahrscheinlich war. In jedem Raum des Hügelgrabs, durch den sie gekommen waren, waren die Draugr zurück ins untote Leben gekommen. Sie hatten die erste Draugr Grabkammer erreicht und wurden prompt von den Toten wieder willkommen geheißen. Lenny hasste ihr Gekeuche und das Gebrüll der Toten, hatte jedoch Mut genug zu kämpfen. Er und der Tiefling nahmen es mit ihnen auf und achteten darauf, dass sie nicht nochmal aufstehen konnten. „Ich hasse es hier!" Brüllte Lenny und schlitzte einen Draugr mit dem Schwert auf, wich einem anderen aus und ließ Sly ihn kalt machen. Zwischen den Monstern entdeckte er den deformierten Körper eines Dunkelelfen, Arvel befand sich, trotz hängendem Kopf und kaputtem Genick, zwischen den Draugr und kämpfte mit ihnen, wie ein weiterer Untoter. Wie ein richtiges Dreamteam kämpften sie sich zu Arvel durch, den sie als einzigen stehen ließen. Nun wirkte der Dunkelelf viel Angriffsluster und nicht mehr so feige. Doch das brachte ihm auch nichts, denn Sly packte ihn am Kopf und mit einem Mal krachte sein Schädel zusammen. Matschiges Hirn quoll zwischen Sly's Fingern hindurch, was er dann fallen ließ. Bevor noch irgendwas anderes passieren konnte, durchsuchte der Tiefling die Taschen des Banditen. Da fand er auch schon die goldene Kralle, die er hochhielt und Lenny präsentierte. „Ich hab sie." Sagte Sly und stand auf. In genau diesem Moment bewegten sich Schritte von ihnen weg und sie konnten sehen wie jemand, nach oben, davonlief. Mehr als einen langen, dunklen Mantel, hatte Lenny nicht sehen können, doch sofort gingen beide hinterher, nur hatte die Person Vorsprung und war schnell. Doch Sly geriet langsam wieder in Fahrt, kam wieder mit seinem Körper klar und konnte das Tempo erhöhen. Damit Lenny aber nicht alleine bei den Draugern zurückblieb, packte Sly mit einem Arm seine Hüfte. Mit einem Schwung warf er den Elfen auf seine Schulter, sodass Lenny den Gang hinter ihnen sehen konnte. Dann rannte der Tiefling richtig los und nahm die Verfolgung auf. Lenny war überfordert, doch konnte sich auf Sly's Schulter halten. Kurz vor der Wendeltreppe, stürzte sich die erschossene Banditin, wie aus dem Nichts, auf den Tiefling. Trotz dem Loch in ihrem Kopf, stemmte sie sich gegen Sly und Lenny und versuchte sie mit einem Dolch anzugreifen. Die Person im schwarzen Mantel lief ruhig und langsam die Treppen hoch. Mit einem Ruck warf Sly Lenny von seiner Schulter, dabei versuchte er ihn so zu drehen, dass der Elf auf den Füßen landen konnte. Als Assasine sollte er das schon können. Durch diese Ablenkung war der Tiefling noch nicht bereit und bekam den Dolch ab, der sich aber nur in seinen Unterarm bohrte. Mit einem Ruck zog Sly seinen Arm weg und riss ihr das Messer aus der Hand. Schnell Griff er dann nach ihrem Hals und pinnte sie an eine der Wände. Keuchend prallte sie gegen den Stein und war kurz benommen, diese Situation nutzte Sly. Denn er ließ sie zu Boden fallen, sodass sie dort saß und an die Wang gelehnt war. Dann holte der Rothaarige aus und trat ihren Kopf zu Brei. Ein platzendes Geräusch ertönte und die Wand war geziert von ihrem Blut. „Los! Der ist schon die scheiß Wendeltreppe nach oben!" Rief Lenny und wollte bereits vor. Sofort raffte Sly sich auf und holte den Kleineren ein, damit sie gemeinsam hochkonnten. Damit oben nichts passierte, drängelte sich der breite Tiefling an Lenny vorbei und übernahm die Führung. Schließlich wussten die beiden Abenteurer nicht, was diese mysteriöse Person noch draufhatte. Auch der Bandit, der sich von Giftpfeilen hatte töten lassen, war wieder auf den Beinen und attackierte Sly, als er die Spitze erreichte. Das Tor, welches Sly vorher, mit vollem Körpereinsatz, emporgehoben hatte, war mithilfe der Hebel wieder runtergelassen. Sofort legte Sly den Hebel um, der das Gitter wieder hochzog. Diese paar Sekunden mussten sie warten, bevor Lenny schon durchschlüpfen konnte. Der große Tiefling dagegen musste etwas länger warten, doch da er schneller lief, konnte er Lenny einfach wieder einholen. Die Gestalt unter dem Mantel sprach nicht, ging einfach weiter und war schon in den nächsten Gang verschwunden. So schnell sie konnten, kamen sie um die Ecke und sahen sie. Vor der mysteriösen Person kamen die Banditen herangerannt, die Sly und Lenny bereits vor und im Eingang des Hügelgrabs getötet hatten. Die wiederbelebten Leichen rannten an ihm vorbei und direkt auf die zwei zu. Dem Elfen rutschte das Herz in die Hose und er hielt sich, seinen Bogen herbei zaubernd, knapp hinter Sly. „Wie lästig!" Rief Sly laut und schob Lenny weiter hinter sich. Dann spannte er sich an, geriet in seine Wutgestalt, aber behielt die Kontrolle dabei. Mit den vier Armen ausgebreitet, rannte der Tiefling frontal auf alle zu. Die Waffen, die sie auf ihn richteten, waren ihm egal, denn er rammte sie einfach um. Durch dieses Manöver hatte Lenny genug Zeit, mit dem Bogen alle zu erschießen. Aber auch Sly kümmerte sich um den einen oder anderen. Nachdem Lenny einen Pfeil versenkt hatte, wollte er auf die flüchtige Gestalt zielen, spannte die Bogensehne und schoss. Der magische Pfeil sauste auf den unbekannten zu, traf ihn, doch prallte einfach ab. Kurz blieb die Gestalt stehen und drehte sich um, ging dann aber die Treppen hinauf in die Eingangshalle, lief sie hinab und legte die Hände an die große Axt, die in der tragenden Säule steckte. Sly und Lenny hatten sich den Weg nach oben gebahnt, doch blieben oben an den Treppenstufen stehen. Wer auch immer es war, hatte viel Kraft und zog am Griff der Axt, zog stärker und brachte die Säule dazu zu bröckeln. „Wer zum Teufel bist du und was soll das?!" Brüllte Lenny und bekam keine Antwort. „Das stürzt gleich ein! Der Bastard will uns hier begraben!" Fügte Lenny hinzu und wollte bereits die Treppe herunterspringen. Doch der Tiefling packte Lenny schnell, denn er würde es niemals schaffen. Genau in dem Moment, als die Person die Axt entfernte und rannte, brach alles ein. Die Steine stürzten zusammen und Sly zog den Elfen in eine kleine Gasse, wo es etwas stabiler aussah. Zusätzlich beschützte der Tiefling den Kleinen mit seinem Körper in der Wutgestalt. Alles bebte und nur ein kleiner Pfad blieb frei, der Sly und Lenny wieder hinunter, an den Fuß der Treppe führte. Der gesamte Eingangsbereich war zusammengestützt, doch die Gänge nach unten, blieben zum Großteil intakt. Nachdem Sly sich mit seiner Breite durch einige Gänge zwängen musste, die Lenny ganz einfach passieren konnte, kamen wieder Passagen, wo er normal laufen konnte. Die Erde hatte aufgehört zu beben und es wirkte wieder sicher. Lenny kam nur langsam hinterher und war total verwirrt. „Warum hat der?... Was war das für ein Typ?..." Sprach er seine Gedanken aus. „Hat uns wahrscheinlich beobachtet und gewartet, dass wir zurückkommen, um uns hier zu zerquetschen... Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen... Ich weiß nicht Mal, ob das überhaupt ein Mensch oder Elf war... Wir sind eingesperrt... Erst die Draugr Viecher hier und jetzt das... Oh man... Wie sollen wir jetzt hier rauskommen?... So ein Mist!... Fuck!... Fuck!..." Lenny quasselte die ganze Zeit und stellte die wildesten Theorien auf, auch wenn Sly ihm nicht antwortete. Die Elfe war völlig aufgewühlt und fluchte die ganze Zeit darüber, dass diese Grabstätte der schlimmste Ort sei, den er je betreten hatte. Lenny glaubte immer wieder, dass gleich noch mehr Draugr kamen und dann der Rest dieses Ortes einstürzte, um sie komplett zu begraben. Er redete und redete und merkte gar nicht, dass er keine Antwort bekam. „Ich werde ihn mir schnappen und meine Axt zurückholen. Wenn es geht, nehme ich mir auch diese Kraft! Und wenn ich sein Blut dafür trinken muss!" Posaunte Sly. Nach einigen Momenten kamen sie an dem Ort an, wo Sly wieder zu sich gekommen war. Zähneknirschend lief der Tiefling hindurch, denn er spürte, wie Mehrunes an seinem Verstand kratzte. So nervig war der Dämon noch nie, aber er wollte auch noch niemanden loswerden, der Sly viel bedeutete. Etwas langsamer lief der Rothaarige nun hinter dem Elfen her, da er mit dem inneren Kampf beschäftigt war. Voraus ging es einen Abgrund runter, doch ein Weg führte nach rechts, ging eine Abzweigung entlang und endete am Grund der Tiefe. Ein einsamer Draugr lief dort seine Runden. Da der Abgrund nur einige Meter tief war, konnte Sly dort runterspringen. Mit dem Messer voran, machte der Tiefling einen Schritt über die Klippe und sauste hinab. Zuerst landete Sly mit den Füßen auf den Schultern des Draugr und riss ihn zu Boden. Bei einem normalen Lebenden hätte das eigentlich schon gereicht, doch Sly wollte sichergehen. Deswegen stach er mit Mehrunes Klinge in den Rücken von dem Ding. Mit einem Ruck durchzog er die Wirbelsäule und riss ihn schlussendlich auseinander. *Angeber... Aber irgendwie... Beeindruckend... Irgendwie heiß* Dachte Lenny, musste still lachen und ging den Umweg. „Jetzt wissen wir ja nicht, ob die Kraft, dieses Typen, immer noch wirkt. Wir wissen ja nicht, was der gemacht hat. Vielleicht hat dieser, was auch immer, uns verflucht... Vielleicht war das Mehrunes' Rache an uns... Für mich..." „Er kann sowas nicht... Sonst könnte ich es auch." Sagte Sly. „Aber ist doch jetzt egal, ich mache alle kalt, die dir gefährlich werden." Nach seinem Satz realisierte er erst, was er da genau gesagt hatte. Früher hätte er alles ohne Hintergedanken gesagt und nicht genauer darüber nachgedacht, aber nach diesem Kuss war alles anders. Sly's Wangen wurden noch rosiger. Auch Lenny's Wangen hatten dasselbe Problem, was bei seiner roten Hautfarbe aber ebenfalls kaum auffiel. Die Höhle führte zu einem nächsten, Draugr verseuchten, Raum. Wie Sly es versprochen hatte, tötete er alles, was Lenny näherkam. Der Tiefling spürte die Beklemmung, die der Elf spürte, wenn diese Untoten auftauchten. Nachdem Sly jegliche Bedrohung aus dem Weg geräumt hatte, dachte Lenny ein wenig nach und hatte etwas zu erzählen: „Ich hatte diesen Traum, als wir in der Taverne waren. Ich habe von dem Drachen geträumt, dem Drachen, der die Stadt zerstört hat, aber... Da war dieser Mann, der auf dem Drachen saß und auf mich zu kam. Eine seltsame Gestalt, fast so wie die von gerade. Er hat mich die ganze Zeit über verfolgt und ich hatte das Gefühl nicht aufwachen zu können. Der Traum hat sich ständig wiederholt, hat einfach nicht aufgehört und ich hatte immer mehr Angst... Nachdem ich aufgewacht bin, hatte ich nicht so daran gedacht, aber... Wenn ich nicht von Mehrunes geträumt habe, dann vielleicht von dem Typen der uns hier eingesperrt hat." Lenny wirkte mit der gesamten Situation überfordert, war lange nicht mehr so unbeschwert, wie noch vor ein paar Tagen. Von Cicero und der Dunklen Bruderschaft hatte er auch schon lange nicht mehr gesprochen und wirkte seitdem sie hier unten waren, neben der Spur. „Da, als du im Schlaf geweint hattest? Ich war echt überfordert, was ich machen sollte." Gestand der Tiefling. Auch etwas überfordert streichelte Sly über Lenny's Haare. Als er den Elfen wieder ansah, fiel ihm auf, dass der Elf noch immer, wie er oder Mehrunes aussah. „Ähm.. könntest du bitte so aussehen wie immer?" Sly mochte Lenny's Aussehen und wollte nicht seinem Antlitz entgegensehen. „Oh..." Lenny hatte nicht einmal wirklich bemerkt, dass er immer noch so aussah. Er blieb stehen und strengte sich an. Auch wenn er eigentlich nur andere Farben an seinem Körper hatte, schien das Sly wohl zu sehr zu irritieren. Augen und Haar waren sehr schnell wieder verändert, nur die Hautfarbe fiel dem Elfen schwer. Ohnehin schon fleckig, sah Lenny's Haut bei der Rückverwandlung immer noch seltsam aus, statt einem gleichmäßigen, blassen Teint, trug seine Haut nun überall Pigmentflecken. „Danke, so gefällst du mir schon besser." Murmelte Sly. Beruhigt liefen sie dann weiter, die Flecken störten keineswegs, aber sich selbst als kleinere Version zu sehen, irritierte ihn. „Jetzt müssen wir erstmal raus, siehst du einen Weg, Licht oder so?" Fragte Sly und sah sich um. „Nein. Uns bleibt nur übrig, weiter nach unten zu gehen und zu schauen, was dort ist. Immerhin wollte dieser Arvel Idiot da irgendetwas. Darum hat der auch die Klaue gestohlen." Lenny schaute sich um, in dem Raum, in dem sie sich befanden, brannte eine Feuerschale und erhellte ihn. Die Spitze der Flamme zog sich immer wieder in die Richtung weiter herunter, was bedeutete, dass es einen Luftzug durch das komplette Hügelgrab gab. Es musste also irgendwo noch immer raus gehen. Die beiden liefen weiter und passierten noch ein paar Räume, einen Gang mit Fallen, die Lenny entweder umging oder Sly zerstörte und eine weitere Grabkammer mit Draugr. Jeder Draugr, den sie erledigten, blieb liegen und stand nicht wieder auf. Nach einem weiteren Raum, entdeckten sie den finalen Gang. Die sogenannte Halle der Geschichten, ein Ort den es in vielen der nordischen Grabstätten gab. Links und rechts waren Bildnisse in die Wände geschlagen und Runen zeigten Ereignisse von vor sehr langer Zeit. Abgerundet wurde der seltsame Korridor mit einem versiegelten Tor aus Steinringen und einem besonderen Öffnungsmechanismus.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro