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10. Die Ruhe nach dem Sturm ⏳

Mit einem Dietrich, den der Elf am Tisch des Folterers gefunden hatte, hatte er die Käfigtüre geöffnet und sie hatten Muren durchsucht. Bis auf ein Tagebuch hatte er nichts mehr, von Wert, bei sich gehabt. Die Zaubererrobe, die der Nord noch am Körper hatte, war nicht dazu da ihn im Kerker warmzuhalten, sondern verdeckte Lediglich tiefe Wunden, gebrochene Knochen und fehlende Extremitäten. Lenny schaute zu Sly und dann blickte er zur Leiche des Kerkermeisters um. „Das Schwert im Kopf hat der echt verdient. In Cyrodiil hab ich nie Gefangene gesehen, die so übel zugerichtet waren. Himmelsrand ist wohl echt eine Nummer krasser, als Cyrodiil." Sagte Lenny und ließ den Käfig offen. Sich das Tagebuch anzuschauen, war gerade keine Option. Hier unten war es ruhig, doch ob der Drache weitergezogen war, konnte niemand wissen. Ein leises Dröhnen und ein Luftzug kam aus Richtung des Ganges, den Ulfric Sturmmantel und seine Kameraden genommen hatten. Sly und die Elfe machten sich auf den Weg durch einen schmalen Korridor mit etlichen Gefängniszellen, links und rechts. Beim Vorbeigehen, waren Knochen und Totenschädel die einzigen, noch vorhandenen Insassen. Der Gang endete in einer ebenso schmalen Abbiegung. Zwar wusste Sly nicht was diese Menschen getan hatten, aber er freute sich, sie hier so zahlreich liegen zu sehen. Einige weniger, die er persönlich töten musste. Er grinste. Lang war der Gang nicht und führte nun eine Treppe hinab, die in einen Raum führte, bei denen kleine Käfige an der Decke hingen. Leichen und Skelette waren das Einzige, was sie füllte. Doch tote Körper waren nichts neues mehr und lenkten die beiden auch nicht ab, sodass sie einfach durch den Raum liefen. An einer Mauer befand sich ein großes Loch, durch das sogar Sly aufrecht hindurchgehen konnte. Ralof stand schon bereit, denn das Loch führte in eine Höhle hinein. „Hier unten sollten wir besser zusammenhalten." Dann ging er voraus. In Schlangenlinien zog sich der natürliche Korridor durch den Stein und zur Verwunderung von Lenny und Sly standen in einigen Metern Abständen Feuerschalen, die den Weg erleuchteten. Sly hielt wieder seine Axt bereit, denn es schien so, als würden hier gleich Gegner auftauchen, dass spürte er in seinen Knochen. Als sie wieder um eine halbe Ecke bogen, sahen sie eine große Höhle, umgebaut mit kleinen Brücken und Treppen. Mit Geländern und weiteren Feuerschalen, es war wie ein unterirdisches Versteck. Eigentlich täuschte das Gefühl in Sly's Knochen ihn nicht, hier waren Gegner, ein halbes Dutzend Kaiserliche Soldaten und ein paar weitere Bogenschützen. Die Sache war nur, dass Ulfric und seine Krieger, die Anhänger der Legion bereits getötet hatten. Mit nur einer Frau und einem Mann Verlust, hatten die Sturmmäntel das Versteck ausgeräumt. Ein Wasserlauf zog sich quer durch die Höhle und eine Brücke führte hinüber. Ohne viele Worte schlossen Ralof, der Tiefling und Lenny zu Ulfric auf. Sturmmantel blickte die zwei fremden Verbündeten an und erklärte seinen Plan: „Hier drüben führt eine Zugbrücke weiter in die Höhle. Tiefling, deine Stärke könnte uns helfen den Weg für die Kaiserlichen komplett abzuschneiden... Wenn wir über die Brücke sind, dann bringen wir den Gang und die Brücke zum Einsturz, dann kann uns niemand mehr verfolgen." Sly nickte und alle liefen über die Brücke, den einzigen Fluchtweg, aus dieser Höhle. Das Holz knarrte unter dem Gewicht der Personen. Doch sie hielt, sodass alle unbeschadet auf der anderen Seite ankamen. Dann sah der Tiefling auf die Brücke zurück und suchte die stellen, die er zerstören musste. Mit beiden Armen stemmte er gegen den ersten Pfosten, der hinunterfiel. Dasselbe tat er auch bei dem anderen, sodass die Holzlatten runter stürzten. Da alle hinter Sly in Sicherheit standen, konnte er sich nun um die großen Felsen kümmern. Doch diese saßen ziemlich fest aufeinander, wodurch er es nicht mit seiner normalen Kraft schaffte. Ohne lange zu überlegen versetzte sich der Tiefling in seinen Wutanfall und nutzte die zusätzlichen Arme, um den Fels wegzuziehen. Daraufhin stürzten alle daraufliegenen Steine hinunter und prasselten in die Schlucht, sodass der Durchgang versperrt war. Zufrieden mit sich selbst ließ seine Kraft nach und die Arme zogen sich zurück. „Gut, das wäre geschafft. Los weiter." Sagte Sly und nahm seine Axt, die Lenny auf dem Boden gestützt festhielt. Selbst die, fremden gegenüber abgeneigten, Sturmmäntel begrüßten die Anwesenheit eines Tieflings. Solange man auf seiner Seite war, interessierte sich Ulfric Sturmmantel auch für einen, jeder der sich nicht einmal positionierte, war automatisch der Feind. Lenny und Sly waren gerade noch in der Beobachtungsphase des selbst ernannten Großkönigs von Himmelsrand. Das Kaiserreich von Tamriel. Ein gemeinsamer Feind machte einen nicht zwangsläufig zu Verbündeten. Die Höhle erstreckte sich noch weiter. Massives Gestein bildete ein stabiles Gewölbe, durch den ein weiterer Wasserlauf, wahrscheinlich über hunderte, tausende Jahre, seine Bahnen gefressen hatte. Die Höhle zog sich durch schmale Gänge weiter. Lenny und der Tiefling blieben hinter den Sturmmänteln und die gemeinsame Flucht führte viele Meter durch enges Gestein. Eine mit Spinnenweben verseuchte Kammer tat sich vor der großen Gruppe auf. Das Zischen von Spinnen hallte durch die große Höhle und die Spinnenweben bewegten sich leicht. Das deutete auf lebendige Krabbelwesen hin, die sicher nicht ruhig bleiben würden, wenn die Gruppe durch ihr Territorium stapfte. Die Sturmmäntel blieben kampfbereit stehen und bildeten eine kleine Mauernformation, als die ersten, hundegroßen Spinnen hinter Felsen hervor gekrochen kamen. Frostbissspinnen konnten beinahe so groß werden wie ein Drache. Mit vielen langen Beinen kamen sie auf die trainierten Rebellen zu und diese wehrten sich sofort. Grünes Spinnenblut floss, ekelhafte Zisch- und Schleifgeräusche ertönten bei jedem Schlag ihrer Fangzähne und bei jedem Schwerthieb, der sie traf. Lenny hasste Spinnen und holte beim Anblick einer noch viel Größeren den beschworenen Bogen hervor. Eine Spinne, so groß wie zwei Pferde, purzelte aus einem Loch in der Decke. Sie krabbelte, auf der Vielzahl ihrer Beine, genau auf Lenny und Sly zu. Die Spinne wollte zubeißen, visierte dafür den Tiefling an, der seine Axt schützend vor Lenny hielt. Die Frostbissspinne biss genau in den Griff, sodass sie etwas abgelenkt war. In diesem Moment schoss Lenny den Pfeil in eines der Augen, sodass sie fauchend zurückging. Nun konnte Sly seine Axt frei schwingen und schnitt durch den haarigen Körper. Blutend sackte sie zusammen und der Rothaarige wischte sich die grüne Flüssigkeit aus dem Gesicht. Alle Spinnen waren besiegt und der Ausweg kam immer näher. Ein einzelner, schräger Gang führte aus der Spinnenkammer in eine noch viel größere. Tageslicht schien aus einem Spalt in die Höhle hinein. Sie gingen in den nächsten Teil der Höhle und fanden sich in einer weiteren Kammer wieder. Groß und finster, mutete der letzte Abschnitt der Höhle an. Außer einem Bären war dieser Teil nur von Ratten und Ungeziefer bewohnt. Eine umgefallene Holzschubkarre verriet, dass die Kaiserlichen diese Höhlentunnel eigentlich zur Versorgung des Kerkers und der Festung verwendet hatten. „Es ist nur eine einzelne Bärin. Wir können auch einfach an ihr vorbei schleichen." Schlug Ralof vor und hielt sich bei seinem Meister. Ausnahmsweise ließ Sly sich einen Kampf entgehen, denn er war vom vielen Laufen müde geworden. Also nickte er und sie schlichen an der gegenüberliegenden Wand entlang. Weiter führte sie ein Gang durch dieses riesige Labyrinth, es schien endlos. Der stetige Luftzug verhieß baldige Freiheit und hinter einer Felsformation wurde er immer stärker. Der letzte Sturmmantel Soldat in der Reihe konnte noch hören, wie der Bär sich bewegte, doch das Tier schlief und folgte ihnen nicht. Der Wind blies ihnen entgegen und um eine Ecke drang Licht in das Dunkel der Höhle. Der Ausgang war nur noch wenige Meter entfernt und der Wind klang, durch die große Felsspalte, wie ein leises Dröhnen. Das Sonnenlicht blendete und so gut wie alle versuchten nicht direkt rein zu sehen. Lenny blieb hinter Sly und hielt sich die Hand vor Augen. Vogelgezwitscher und das Rauschen der meterhohen Kiefernbäume tönten ihnen sanft entgegen. Der weiße Schnee verstärkte die Helligkeit zusätzlich, es war grell. Doch der dunkle Schatten, der über der Gruppe vorbeizog, richtete die Aufmerksamkeit auf Alduin, der brüllend über das Land flog. Scheinbar war der Drache fertig mit dem Dorf. Sly fühlte sich an der frischen Luft wieder wohler, denn obwohl die Gänge hoch waren, engten sie ihn doch ein. Schließlich war der Tiefling ziemlich breit gebaut. Lenny schaute dem Drachen hinterher, sah zu, wie er mühelos über die Berge hinweg flog und nach einiger Zeit am Horizont verschwand. Ganz leise war das Echo seines Brüllens noch zu hören. Der Horizont von Himmelsrand war etwas völlig anderes als der von Cyrodiil. Der riesige, dichte Nadelwald war gespickt mit verschneiten Bergen und alten nordischen Ruinen in der Ferne. Der Norden war wunderschön und wirkte irgendwie wilder als das Herzland im Süden, Lenny war schon einmal hier gewesen, doch hatte gerade Mühe alle Eindrücke auf einmal aufzunehmen. Ulfric Sturmmantel und seine Soldaten stapften mehrere Schritte durch den Schnee, der nur wenige hundert Meter weiter wieder endete. Ralof schaute den Elfen und den Tiefling an. Er schien eigentlich etwas sagen zu wollen, doch Ulfric Sturmmantel zog die Aufmerksamkeit auf sich, in dem er sich vor allen aufstellte. "Das war ein echter Drache. Eine Kreatur, die eigentlich schon lange ausgestorben sein sollte." Ulfric blickte zum Tiefling. "Dieser Drache hat uns allen die Flucht ermöglicht. Ihr habt gesehen wie das Kaiserreich uns behandelt, wie das Kaiserreich mit dem Elfen umgegangen ist... Ich weiß nicht was Ihr ursprünglich in Helgen wolltet, aber Muren schien euch wichtig gewesen zu sein. Folgt uns nach Ostmarsch, nach Windhelm und schließt euch uns an. Das Kaiserreich ist am Ende und wir werden ihm den letzten Gnadenstoß verpassen." "Nein danke, ich schließe mich niemanden an. Ich kämpfe am liebsten allein." Lehnte Sly ab, sah dann aber zu dem Elfen. "Er ist eine Ausnahme." "Eure Hilfe war willkommen, aber in diesem Fall haben wir uns nichts mehr zu sagen..." Stieß Jarl Ulfric Sturmmantel mit tiefer Stimme, aber hochnäsigem Ton vor und leitete seine Leute an mit sich zu kommen. Die überlebenden Sturmmäntel des Helgen Infernos waren nicht gerade viele. Ein paar Männer und Frauen, wie auch Ralof waren davongekommen. Auch das Kaiserreich hatte wahrscheinlich große Verluste erlitten und keine Menschenseele war mehr in der Stadt. Der Kaiserliche General, Tullius, war mit einer Handvoll Soldaten der Legion, wie Hadvar einer davon war, entkommen und die Hochelfen Delegation auch. Eine tragische Art von Stille zog sich durch den Schutt, die Asche, die Trümmer der Mauern und zwischen den verbrannten Leichen hindurch, die von der Bevölkerung noch übrig waren. Die einzigen Geräusche, die jetzt noch zu hören waren, waren das Knistern des Feuers und das Rauschen des kalten Windes. Der Ausgang der Höhle war nicht einmal ganze zwei Meilen von der Stadt entfernt. Es fühlte sich an, als waren sie ganz weit weg und doch trug der Wind den Gestank von Schwefel verbranntem Holz hierher. Die Schritte der Sturmmäntel entfernten sich immer weiter und Sly und Lenny waren allein. Allein in einem anderen Land, einem Land von nordischen Kriegern, Barbaren, reisenden Barden, die über Schlachten sangen, in denen sie selbst gekämpft hatten und Met, Met-Hallen voller Nordwein, Met und Bier. Lenny starrte in die Waldlandschaft und die Berge hinein und gähnte vor Erschöpfung. Das Chaos war vorbei, ein neues Chaos brach an und die Ruhe nach einem ersten Sturm hatte begonnen. Der Himmel war wieder hell und die Wolken verzogen sich allmählich. "Das ist also Himmelsrand... Himmelsrand, Himmelsrand, Himmelsrand..." Müde lief die Elfe einfach los, streckte die Arme aus und Sly ging hinterher. Verwundert überholte Sly den Elf, der schon fast Schlafwandelnd herumlief. Lenny drohte zu fallen, sodass der Tiefling schnell einen Schritt auf den Elfen zu machte und ihn auffing. Stützend hielt er ihn fest. "Hey, hey... Was ist denn auf einmal los?" "Ich weiß nicht..." Begann Lenny. "Ich bin etwas müde." Die Kraft hatte den Elfen ziemlich rapide verlassen, was nicht sonderlich verwunderlich war. Sein gesamter Plan seitdem sie die Grenze erreicht hatten, war nach hinten los gegangen und nun holte ihn seine körperliche Verfassung ein. Im Zaubererturm hatte er so gut wie keine Ruhe gefunden und die Nacht vorher war auch viel zu kurz gewesen. "Lass uns erstmal von hier weg... Hier riecht es nur nach Brand und Toten und eventuell wimmelt hier bald alles von Kaiserlichen." Lenny stützte sich an Sly und ging mit ihm einen unbefestigten Weg hinab. Zwischen hohen Tannen und Gestrüpp führte ein Weg in die Richtung einer Straße. Sie gingen eine sanfte Steigung hinab, nach wenigen Metern lag kein Schnee mehr auf dem Boden. Lenny lief so schleppend, dass es ewig dauern würde, die nächste Stadt oder das nächste Dorf zu finden. Der Elf war todmüde, dass konnte man ihm deutlich ansehen, deswegen überlegte Sly nicht lange. Mit seinen starken Armen hob der Tiefling Lenny hoch, so wie er es zuvor bei der Flucht getan hatte. So lief er dann diesen Weg entlang, der leicht bergab ging, was wesentlich einfach er war, als hinauf zu laufen. "Schlaf ruhig bis wir ankommen. Du siehst fix und fertig aus." Bemerkte Sly und versuchte Lenny so zu halten, dass er bequem lag. Einige flache Steine spickten den Weg, sodass es mal etwas höher und mal tiefer war. Aber Sly war es gewohnt Meilenweit zu laufen, seine Füße schrien nicht mehr vor Schmerzen, außer bei Kälte. Es störte Lenny, dass er auf einmal so schlapp war, doch er konnte nichts dagegen machen. Sly und er kamen an eine relativ ebene Straße aus Steinen. Genau diese Straße führte auch nach Helgen oder auch davon weg. Der Wind drehte und frische Luft zog von den Bergen heran. "Flusswald!" Stieß Lenny vor und zeigte auf ein altes Holzschild an einem Pfahl. Sly nickte nur und lief weiter, gut dass der Elfenjunge so leicht war, da konnte der Tiefling ihn ewig tragen. Noch einfacher war wohl Huckepack, doch da seine Axt auf dem Rücken war, musste es so klappen. Schlangenförmig zog sich der Weg durch den Wald, es wäre wohl einfacher, direkt hindurch zu gehen, doch der unebene Boden wäre ebenfalls anstrengend. Irgendwann konnte Sly drei Steine sehen, ziemlich hoch und sahen verziert aus, doch das interessierte den Tiefling nicht großartig und stapfte einfach weiter. Eine Weile lief der Rothaarige am Fluss entlang, der durch die starke Strömung ziemlich laut rauschte. Plötzlich vernahm er ein Knurren und sah sich um, im Gebüsch sah er einen Wolf, der sie anstarrte. Doch mit Lenny in den Armen war es schwer zu kämpfen, also nahm Sly den einfacheren Weg. Auch wenn er etwas müde war, verwandelte er sich in seine Kampfform und ähnelte Mehrunes sehr. Mit einem Knurren seinerseits und einem bösen Blick, schüchterte der Tiefling das Tier ein. Der Wolf winselte kurz und lief dann davon. Es waren nicht nur die Menschen, die vor Sly Angst hatten. "Du bist beeindruckend, weißt du das?..." Murmelte Lenny und lachte. Sly sah zu dem kichernden Elfen und runzelte belustigt die Stirn. "Wieso das?" "Deine Stärke, deine Kräfte, wie du dich einfach vor mich gestellt hast, als der Drache mich töten wollte... Und natürlich auch wie du mich schonmal so getragen hast, als meine eigene Klinge von Leoxaria im Bauch gesteckt hat. Das war alles sehr beeindruckend." Lenny hatte auf einmal sogar Probleme die Augen noch offen zu halten. Weiterhin hielt Sly ihn sicher im Arm, doch das Schaukeln beim Laufen machte Lenny wohl müde. "Aber du bist doch auch nicht schwach. Du hast immerhin diese schwere Bauchwunde überlebt und warst am nächsten Morgen wieder fit. Und dafür, dass du so zierlich gebaut bist, hast du echt Mut in den Knochen." "Ich bin schonmal gestorben..." Stieß Lenny trocken und ohne Erklärung vor. Mehrfach blinzelte der Tiefling und sah misstrauisch zu dem Elfen. "Du meinst fast, oder?" Lenny schaute den Tiefling an. "Fast gestorben bin ich schon mehr als nur einmal. Ich bin von einem Wanderzirkus aufgezogen worden. Von Gauklern und Clowns, von Barden und später dann auch von Cicero. Das war aber erst nachdem ich von Banditen oder irgendwelchen Halsabschneidern getötet wurde..." "Wie kann es dann sein, dass du noch lebst?" Sly war ziemlich verwundert, so etwas hatte er noch nie gehört. "Ich weiß nicht wo ich wirklich herkomme. Ich erinnere mich nur an wenige Dinge und vor allem nur an das Ende... Ich war die Tochter einer Bosmer Familie oder sowas und wurde, mit zwei Speeren in meiner Brust, von meiner neuen Familie gefunden..." Lenny's Lungen sträubten sich und er hatte das Gefühl nur schwer atmen zu können. Er schluckte. "Völlig ausgeblutet und erkaltet, kehrte mein Bewusstsein in mich zurück und mein Körper verformte sich unter Schmerzen. Krampfartig bogen sich Knochen und Muskeln. Der Zirkus hatte mich so gefunden. Sie brachten mich in das Innere ihres Planwagens und wollten mich retten, ungefähr zwei Minuten später hatte sich mein Körper von selbst geheilt und in die Person verändert, die du in deinen Armen trägst." Der Tiefling war nun erstaunt, dass klang nach einer Legende, eine Sage oder ähnlichen, nicht wie eine wahre Begebenheit. Doch er glaubte dem Elfen, schließlich wusste Sly, wie sich Lügen anhörten, davon hatte er schon so viele gehört. "Das ist ja unfassbar... Ist es dann nicht komisch, plötzlich ein Mann zu sein? Kleidest du dich deswegen weiblich?" Fragte der Rothaarige vorsichtig. "Ja." Antwortete die Elfe. "Und ich hasse mein Aussehen. In Kleidern fühl ich mich dann besser, aber selber kann ich meinen Körper nur zum Teil verändern. Seit ich beim Zirkus angefangen hatte, versuche ich es immer wieder meine Kräfte zu kontrollieren, aber wie du schon gesehen hast klappt es nur mit meinen Haaren wirklich gut." Sly redete einfach, ohne darüber nachzudenken, wie das rüberkam. "Also ich mag deinen Körper, so wie er ist. Auf der Kutsche habe ich ja einiges gesehen." Lenny war zwar ziemlich müde, redete deshalb auch über Dinge, die er eigentlich für sich behielt, er musste aber ziemlich grinsen. "Schön zu wissen worauf du bei mir achtest. Das erklärt auch wieso du mich als einzigen Begleiter akzeptierst, weil ich so sexy bin." Der Fluss war um einiges ruhiger geworden und zwischen Gezwitscher, Spechten und dem Wind, war ein weit entferntes Klopfen von Metall zu hören. Dieses Flusswald musste wohl schon bald in der Nähe sein und der hiesige Schmied war voller Elan an der Arbeit. "Wenn wir da sind, sollten wir uns ein Zimmer nehmen." Sagte Sly knapp und folgte dem Geräusch der Zivilisation. Sly hatte schonmal unbewusst so zweideutig gesprochen, wie gerade, doch dieses Mal glaubte Lenny an pure Absicht. "Zum Ausruhen?" Fragte er und versuchte sich nicht anmerken zu lassen weshalb er das fragte. "Ja natürlich, sieh dich doch mal an, du schläfst schon fast in meinem Arm ein." Antwortete Sly und verstand nicht, was diese Frage sollte. "Wozu sonst?" Lenny lachte nur leise und schaute verschlafen durch die Gegend. Der Wald schien so lang und endlos und der Berg links von ihnen so groß und genauso der noch größere Berg der rechts von ihnen lag. Dieses Land wirkte so groß und man selbst klein. Da Lenny ihm keine Antwort auf seine Frage gab, schwieg er auch und lauschte dem Vogelgezwitscher. Dieser Weg schien endlos, doch es war auch schön, nicht alleine diesen Pfad entlang zu laufen, obwohl er der Einzige hier war, der wirklich lief. Sly spürte die Wärme von Lenny, die auf den Tiefling übergesprungen war. Wenn er sich konzentrierte, konnte er sogar den Herzschlag des Elfen spüren. Doch schnell richtete er seine Aufmerksamkeit etwas anderem, denn das Dorf schien nicht mehr allzu weit zu sein. Das Poltern von Holzstämmen und das Sägen der Holzmühle war zu hören. Lenny konnte Flusswald bereits zwischen Bäumen, am Flussufer erkennen. Sie waren nun bereits einige Meilen gelaufen, doch waren schon bald angekommen. Die Sonne stand bereits hoch und der Himmel war klar. Zwischen den Bäumen war immer besser das Dorf zu erkennen, das Lenny als Flusswald identifiziert hatte. Also lief Sly die letzten Meter den steinigen Weg entlang, der direkt in das Dorf hineinführte. Es war nicht groß, aber sah irgendwie freundlich aus. Die Frage war nur, ob sie auch einen Tiefling willkommen hießen. Auf den Versuch kam es an, dachte Sly und betrat die Straße, die durch das ganze Dorf zu führen schien. Einige Bewohner sahen den Rothäutigen an, doch keiner schrie oder rannte davon. Zwei Kinder versteckten sich hinter dem Kleid ihrer Mutter und starrten das furchteinflößende Wesen an. Dabei hielt Sly Ausschau nach einer Taverne, einem Gasthaus, irgendwas, wo sie sich ausruhen konnten. "Ein Drachen! Sven! Ich habe einen Drachen gesehen!" Rief eine alte Frau zu ihrem Sohn, als dieser zu ihr kam. "Ein Drache, Mutter? Macht so weiter und das ganze Dorf hält Euch für verrückt..." Antwortete der junge Mann. Auf beiden Seiten der Straße waren Holzhäuser und eine Brücke führte auf eine Insel im Fluss, auf der die Sägemühle stand. Die Taverne war ein kleines Stück die Straße hinauf und war etwas größer als die anderen Häuser. Der Schmied war an seiner Arbeit, die Mühle lief auf Hochtouren und Arbeiter trugen fertig geschlagene Holzscheite und stapelten sie auf einen Haufen. Bis auf die Kinder interessierte sich kaum jemand für den Tiefling und bis auf die alte Frau schien niemand den Drachen gesehen zu haben. Doch Sly ignorierte die Frau und ihr Gerede, da er nun auch langsam müde wurde. Also lief er zu dem Haus, dass nicht mehr weit war. Lenny hielt er dabei die ganze Zeit im Arm, denn er wurde immer oder gar nicht angeschaut, also machte der Elf keinen Unterschied. Das Gold, welches Lenny ihm damals vom Dunkelelfen stibitzt hatte, reichte sicher für eine ganze Weile, also sollten sie ruhig in einem gemütlichen Bett schlafen. Seitdem Sly wieder in einem weichen, kuscheligen Bett geschlafen hatte, wollte er es eigentlich nicht mehr missen. Denn der Waldboden mit seinem kleinen Zelt war auch nicht so das wahre. "Sollten wir den Leuten nicht wenigstens davon erzählen, was mit Helgen passiert ist?" Fragte Lenny, als sie an der Taverne ankamen. "Wieso? Es ist nicht unsere Aufgabe, außerdem was sollten sie mit der Information anfangen?" Sly gähnte. "Ich bin viel zu müde, du kannst das ja nach dem Schlafen machen, wenn du das willst." Lenny antwortete nicht. Sly trat die Stufen der Taverne hinauf und ging über einen breiten Holzsteg an die Tür. Ein Trunkenbold saß neben dem Eingang auf einer Bank, schaute den Tiefling an und dann wie viel er noch in seiner Flasche hatte. Als Lenny und Sly die Taverne, die den Namen Schlafender Riese trug, betraten kam ihnen sofort die Wärme der großen Feuerstelle in der Mitte des Raums entgegen. Viele Leute waren gerade nicht im Haus und man konnte hören, wie sich die Tavernenbesitzerin mit ihrem Mitarbeiter stritt. Kurz sah Sly sich um, er wollte nach einem Zimmer fragen. Also trat er an die Tür ran, wo sich gerade die Menschen stritten und räusperte sich. Sofort hörten sie auf zu reden und einer streckte den Kopf in den Flur. "Wie kann ich Euch helfen?" Dann sah sie die beiden gestalten prüfend an. "Wir wollen ein Zimmer..." Antwortete Sly kurz und knapp. Die Tavernenbesitzerin war skeptisch, aber bot ihnen etwas an: "Ein Zimmer oder zwei Zimmer?" "Können wir zusammen in ein Zimmer?" Fragte Lenny und fiel Sly damit ins Wort. "Ich fühle mich allein gerade nicht so gut." Die Dame nickte, immer noch mit einem fragwürdigen Blick, und führte den Tiefling, mit der Elfe in seinen Armen, zu einem Zimmer. Sly war gerade alles recht, er wollte einfach schlafen und sich lang machen, außerdem hatte er ja nichts gegen Lenny, eher im Gegenteil. Die Tavernenbesitzerin öffnete die Tür und blieb auf dem Gang stehen, sodass der Rothaarige eintreten konnte. Das Zimmer war nicht sonderlich groß, aber genug Platz für ein Doppelbett, eine Kommode und einen kleinen Tisch. An der Wand hingen Öllampen, die noch nicht brannten, doch die Frau huschte an dem Tiefling vorbei und zündete sie an. Dann ging sie auch schon wieder. Sly lief direkt zum Bett und legte den Elfen auf einer Seite ab, sodass er sich gleich in die Decke kuscheln konnte. Die Decken bestanden aus Tierfell und die Matratze war mit Stroh gefüllt. *Sind wohl Himmelsrand Verhältnisse.* Dachte Lenny und war dennoch erstaunt, wie gemütlich es war. Sly stand etwas neben sich, wusste nicht, was er tun sollte. Also blieb er einfach auf der Stelle und sah sich im Raum um. Bevor der Tiefling noch einmal mit ihm reden konnte, döste Lenny bereits weg und war schon nicht mehr ansprechbar. Still atmete die Elfe und kuschelte sich mit beiden Händen an ihr eigenes Kissen. Sly entschied sich dazu, sich nun auch ins Bett zu legen. Also zog er sich wieder bis auf die Unterhose aus, denn seine Kleidung war schmutzig. Er legte sich ebenfalls ins Bett und war so müde, dass er ebenfalls einschlief. Die Zimmertüre war noch einen kleinen Spalt offen und beide schliefen seelenruhig, am helllichten Tag. Unglücklicherweise hielt die Ruhe, für Lenny, nicht sehr lange an. Einige Zeit nachdem auch sein, wie Mehrunes aussehender, Freund in tiefen Schlaf gefallen war, begann die Elfe zu träumen. Von schwarzen Wolken und dunklen Schwingen, die durch sie hindurch flogen, von kalter, dünner Luft und roten, glühenden Augen. Alduin, gigantisch groß und mächtig. Durch eine Finsternis trugen ihn die großen, schwarzen Flügel, meilenweit und blitzschnell. Der Drache flog auf einen Berg zu und landete, wie ein Erdbeben im Sturzflug, an dessen Fuß. Ganze Städte, ganze Landstriche erzitterten von seiner Erschütterung und eine düstere Gestalt sprang von seinem Rücken ab. Ein Mann so kalt wie die Geistersee im Norden, eine Kreatur so tot wie alle Opfer, die der Drache hinterlassen hatte. Wenn Alduin's Augen das Fegefeuer waren, dann waren die Augen des personifizierten Todes Eis und Kälte. Dem schlafenden Elfen gefror das ganze Blut in den Adern, als der Totenmann auf ihn zu kam. Er wollte ihn sicher holen, ging es Lenny durch den Kopf und er klammerte sich noch mehr ins Kissen. Die Eiseskälte streckte die Hände nach ihm aus und wollte ihm das Leben nehmen. Der Tod wollte sich zurückholen, was ihm zustand und das war er. Am ganzen Körper zitternd, kullerten Tränen in das, mit Stroh gefüllte, Kissen, tropfte Schweiß in Laken und Matratze. Der Tod betrachtete ihn und lief weiter. Die Gestalt stieg den Berg zusammen mit dem Drachen hinauf. Schritt für Schritt lief er durch Schnee und über Stein. Ohne einmal zurückzublicken lief er immer weiter voran, immer näher an die Spitze. Als er den Gebirgspass erreicht hatte, ging er langsam und ohne nach Links und Rechts zu schauen weiter, passierte die Festung und kam an die Grenze. Der Dunkelelf öffnete das Tor und trat nach Himmelsrand hinein. Die Grenzwache war abgezogen worden und auch im Wachturm war niemand. Die Spuren des Gefangenenzugs führten nur in eine Richtung, noch weiter in den Norden rein. Einen langen Marsch hinter sich gebracht, erreichte er die frisch entstandene Ruine namens Helgen. Seit dem Morgen war hier nichts und niemand noch am Leben. Der Assassine war erstaunt, hatte großen Respekt vor was auch immer hier passiert war. Erst das Massaker von Cheydinhal und dann das Inferno von Helgen, zurzeit passierte viel in der Welt. Er ging die Straße entlang und kletterte über Trümmer. Weiter hinten in der Stadt war der Platz für Hinrichtungen gewesen und alles was davon übrig war, waren Asche und verbrannte Körper. Drei Agenten des Penitus Oculatus lagen, zur Unkenntlichkeit verbrannt, vor ihm auf dem Boden. Gegen Monster waren wohl auch diese Leute nicht gefeit, dachte er und musste Lachen. Diese drei Agenten gaben ihm sein Geld wohl nicht wieder. Der Dunkelelf lief weiter und fand an einer, noch intakten, Wand ein paar abgelegte Sachen. Zwischen konfiszierten Schwertern und anderen Eroberungen, lagen ein kleiner Fellmantel und ein Brustharnisch. Er nahm den stählernen Brustpanzer in die Hand und betrachtete das Loch in Bauch und Rücken. Es war genau wie ihm beschrieben wurde. Der Dunmer ging weiter und versuchte sich herabzuleiten, wohin man von Helgen wohl am besten floh. Der Wald von Falkenring war gefährlich, fand er und dachte mehr an Richtung Weißlauf.

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