𝐄𝐩𝐢𝐥𝐨𝐠 | 3 Jahre später
Mit unsicheren Schritten betrat die junge Frau die Praxis. Neugierig sah sie sich in der Praxis um. Eine Sprechstundenhilfe empfing die Frau und wies ihr den Weg in ein Wartezimmer. Dort setzte sich die Frau hin und platzierte ihre Handtasche auf ihren Oberschenkeln.
Ihre Freundin hatte ihr empfohlen, einen Psychiater aufzusuchen. Nach allem, was Leyla zugestoßen war, konnte das nicht schaden. Das sah Leyla ein und ließ sich einen guten Psychiater empfehlen. Heute war ihre erste Sitzung und sie war ziemlich nervös.
„Leyla Watson?" Sie schrak zusammen, als sie ihren Namen hörte. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über ihre trockenen Lippen.
Die Tür vom Zimmer des Psychiaters stand offen. Leyla zitterte leicht, als sie darauf zuging. Ihr schlug ein vertrauter Geruch in die Nase. Sie stockte und blieb im Türrahmen stehen. Vor ihr war ein großer, aufgeräumter Schreibtisch.
Sie sah einen großen Sessel, der aber mit der Lehne zu ihr gedreht war, sodass sie die Person, die darin saß, nicht sehen konnte. Die Sprechstundenhilfe schob sie sanft ganz in den Raum und schloss die Tür hinter ihr.
Leyla zuckte zusammen, sie konnte es immer noch nicht leiden, sich in einem verschlossenen Raum aufzuhalten.
Der Stuhl drehte sich langsam.
Leylas Herz setzte einen Schlag aus, als leuchtend grüne Augen auf ihre eigenen trafen. Auf dem Gesicht des Psychiaters stand der Schock deutlich geschrieben. Nur langsam realisierten die beiden Personen, wen sie da vor sich hatten.
Leyla schrie entsetzt auf und trat einen Schritt zurück, stieß mit dem Rücken gegen die verschlossene Tür und blieb panisch stehen.
Der Psychiater, der einmal den Namen Julien getragen hatte, erhob sich langsam von seinem Stuhl. Diesmal war er es, der mit unsicheren Schritten in der Praxis herumlief. In seiner Praxis, die er unter einem falschen Namen aufgemacht hatte. Er ging auf Leyla zu. Auf die Frau, die er geliebt hatte.
Fast schon krankhaft. Die er dachte verloren zu haben. Aber er hatte sie wieder bekommen. Sie war wieder bei ihm.
Er stellte sich dicht vor sie. Er sah die Panik in den Augen von ihr. Ein kaltes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er sah Leyla direkt an.
Geduldig wartete er, bis sie den Blick hob und ihn ansah. Sie hatte Tränen in den Augen. Das zerriss ihm das Herz, aber er ließ sich nichts anmerken, sondern grinste sie weiter wissend an. Sah, wie sie immer kleiner unter seinem Blick wurde.
Er holte tief Luft. Endlich konnte er wieder mit Leyla sprechen, mit ihr spielen. Endlich war sie wieder bei ihm. Da, wo sie hingehörte.
„Ich habe doch gesagt, dass wir uns wiedersehen." Seine tiefe, raue Stimme durchschnitt die gespenstische Stille.
Er überwand das letzte bisschen Abstand zwischen seiner Frau und sich.
Er musterte Leylas zitternde Lippe. Kurz rang er mit sich, dann gab er seinem inneren Drang nach.
Hart presste er seine Lippen auf ihre.
Sie gehörte wieder ihm.
𝐄𝐍𝐃𝐄
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