Teil 4
Benommen versuchte ich, meine Lider einen kleinen Spalt zu öffnen. Dunkelheit umgab mich. Es war mucksmäuschenstill. Naja fast zumindest. Schwere, rasselnde Atemgeräusche drangen in mein Ohr. Aber im nächsten Moment fiel mir auf, dass sie von mir stammten.
Was war passiert? Wo war ich überhaupt? Ich konnte mich nur noch erinnern, dass ich im Auto Musik gehört hatte und dann...
Schlagartig kamen die schrecklichen Erinnerungen zurück. Wie vor mir das Auto aufgetaucht war. Wie ich im letzten Moment das Lenkrad zur Seite gerissen hatte. Wie ich mich mehrmals überschlagen hatte...
Komischerweise spürte ich keine Schmerzen. Nach so einem schweren Unfall müsste mir mein Körper doch von Kopf bis Fuß höllisch weh tun. Aber ich spürte rein gar nichts, und war in diesem Moment echt froh darüber.
Nur mein Kopf fühlte sich so unnatürlich schwer an. Ich versuchte angestrengt ihn zur Seite zu drehen, aber er wurde durch den Sichterheitsgurt aufhalten, der mir beinahe die Luft abschnürte. Da dämmerte es mir langsam.
Ich hing über Kopf! Der Gurt war das einzige, was mich noch an meinem Sitz hielt. Panik machte sich in mir breit, mein Herz schlug im rasenden Tempo.
Wieso kam denn niemand? Irgendwer musste doch etwas gesehen haben. Wo war überhaupt der andere Fahrer. Vielleicht lag er nur wenige Meter entfernt in einem Wagen, der genauso demoliert war wie meiner. Lebte er noch?
Ich hatte meine Augen wieder geschlossen. Sie offen zu halten kostete mich eine Unmenge an Kraft und ich konnte es nicht riskieren wieder einzuschlafen.
Wie viel Zeit war bereits vergangen? Ich hatte das Gefühl, schon eine halbe Ewigkeit zu warten. Abermals versuchte ich mich zu bewegen, um mich zu befreien, aber mir gelang es nicht einmal, meine Hand zu heben.
Immerhin verspürte ich noch immer keine Schmerzen. Nur mein Kopf wurde immer schwerer...
Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke. War ich etwa tot? War das hier das Ende? Aber es konnte doch nicht sein, dass ich dann immer noch in dem Auto war.
Ich erschrak heftig und mein Körper versteifte sich, als ein Lichtblitz vor meinen geschlossenen Augen auftauchte. Ich staunte nicht schlecht, als mein Körper auf einmal zu schweben begann und sich wie automatisch auf das helle Licht zubewegte.
Ich wollte nichts anderes mehr als dort anzukommen. Irgendwie wusste ich, dass ich mich dort sicher und geborgen fühlen würde. Frei von Schmerz, Leid und Angst.
Doch der Weg schien ewig zu dauern. Auf einmal ertönte ein lautes Geräusch und ließ mich zusammen zucken.
Es waren Sirenen. Sie waren zwar noch weit in der Ferne, kamen aber ziemlich schnell näher. Oh nein!, dachte ich verzweifelt. Ich wollte nicht, das jemand kam und mich rettete. Ich musste unbedingt wissen, was sich hinter dem Licht verbarg. Mein Kampfwille trieb mich weiter voran.
Ich hatte es fast geschafft, als mich ein Stromschlag auf meiner Brust aus meinen Träumen riss. Sofort verschwand das Licht und löste sich ins nichts auf.
Mit dem Licht verschwand auch meine Hoffnung.
Dunkelheit kehrte ein.
Und dann kamen die Schmerzen.
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