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Teil 10

Es wurde mucksmäuschen still im Klassenraum, als Bob mich durch die Tür rollte. Mein Blick schweifte durch die Reihen. Alles war so wie immer. Es hatte sich nichts geändert. Nur mein Leben.

"Noa, wie schön dich zu sehen.", brach die Lehrerin das unangenehme Schweigen. Ich konnte in ihren Augen sehen, dass es ihr nicht leicht fiel, nicht auf meinen Rollstuhl zu starren. Genau wie den anderen fünfundzwanzig Schülern der Klasse, denen es weniger gelang. Ich schluckte nervös und rang mir ein Lächeln ab. Kein echtes Lächeln.

"Setz dich doch. Ich meine geh doch zu deinem Platz. Ich meine... tut mir leid." Mrs Hopkins lief dunkelrot an und fuchtelte mit der Hand in die Richtung, wo ich vor meinem Unfall gesessen hatte. Der Platz war besetzt. Anscheinend hatte sich nun George neben Jacob gesetzt. Jacob warf mir einen entschuldigenden Blick zu.
Ich zuckte nur mit den Achseln und rollte auf den letzten freien Platz. Der Neue saß an dem Tisch. Elijah.
Ich lächelte ihm zur Begrüßung zu und versuchte meine Enttäuschung zu verbergen. Jacob hatte mich aufgegeben. Er hatte mich einfach durch jemand anderen ersetzt. Tja, wer hatte gedacht das der Krüppel wieder zur Schule kommt, dachte ich sarkastisch.
"Hey", flüsterte Elijah. "Wie gehts so?", fragte er, als würden wir uns ewig kennen oder als wäre ich nie weg gewesen. Wie sollte es mir schon gehen? Ich war gelähmt. Konnte nicht mal mehr selbständig pinkeln. Mein Herzschlag beschleunigte sich bei dem Gedanken. Aber wenn er dieses Spiel spielen wollte, konnte er es haben.
"Ging mir nie besser."
"Sieht man.", konterte er. Erstaunt sah ich ihn an. Er war der erste Mensch seit Wochen, der mich nicht mit Samthandschuhen anpackte. Komischerweise ärgerte ich mich nicht darüber.
Bob winkte zum Abschied und verließ das Zimmer. Ich hatte meine Mutter beim Abschied beschworen, den Pfleger wieder nach Hause gehen zu lassen. Es war sowieso schon peinlich genug in dem Zustand zur Schule zu gehen, da wollte ich nicht auch noch einen Schatten an meinem Rockzipfel kleben haben. Und hier in der Schule würde ich schon irgendwen finden, der mir half. Das hatte ich jedenfalls gehofft, bevor mich Jacob hintergangen hatte. Ich betete inständig, nicht aufs Klo zu müssen, den Rest würde ich auch alleine schaffen.

Nach der Doppelstunde Mathe hatten wir erst einmal Pause. Vorsichtig schlichtete ich meine Bücher auf meinen Schoß. Dabei ließ ich mir gerade genug Zeit, bis die restlichen Schüler verschwunden waren. Jacob und Louisa zögerten eine Weile. Vermutlich fragten sie sich gerade, ob sie auf mich warten sollten. Ich schenkte den beiden keine Beachtung. Mit so jemandem wie mir wollten sie doch sowieso nichts zu tun haben. Sie sind beliebt, so wie ich es auch gewesen war, bevor der Geisterfahrer mein Leben zerstört hatte. Seitdem war ich nicht mehr gut genug, um zu diesem Kreis zu gehören. Ich war nicht mehr gut genug, um überhaupt irgendwo dazu zu gehören.
Louisa ließ die Schultern hängen, gab Jacob ein Zeichen und verließ mit ihm den Raum.
„Kann ich dir vielleicht helfen?", hörte ich Elijahs Stimme plötzlich neben mir. Ich hatte ganz vergessen, dass es noch da war.
„Danke aber das schaff ich schon selbst.", gab ich schnippisch zurück. Ich wusste nicht, wieso ich auf alle so zickig reagierte. Ich dachte es würde mich befriedigen, die anderen leiden zu sehen, aber das tat es nicht. Ich bewegte den Rollstuhl zur Tür. Leider wurde ich dabei ein bisschen zu schnell. Ich stieß rechts gegen den Holzrahmen und quetschte mir meine Finger ein. „Verdammte Scheiße", fluchte ich mit Tränen in den Augen. Nicht mal das konnte ich. Bei dem Aufprall waren zudem alle meine Bücher auf den Boden gefallen. So ein Mist. Elija kam sofort angelaufen ging neben mir in die Hocke. „Hast du dir weh getan?", fragte er besorgt und beobachtete mich, wie ich meine schmerzende Hand rieb. „Geht schon."
„Okay Moment ich helfe dir schnell." Elijah bückte sich um die Bücher aufzuheben. Noch bevor er das erste berührt hatte, stieß ich ihn um, sodass er rücklings auf seinem Hinterteil landete. „Was soll das?", rief er völlig perplex. „Ich mach das selbst okay.", erwiderte ich schnaubend. „Meine Güte Noa, lass mich das noch machen, da ist doch nichts dabei." Verständnislos griff er nach meinem Biologiebuch. „Verdammt du sollst das lassen!", schrie ich. Vor Wut stiegen mir erneut die Tränen in den Augen. „Ich kann das alleine. Ich brauch deine Hilfe nicht. Los, verschwinde endlich!" Er ging ein paar Schritte zurück und sah mich verletzt an.
Langsam stieß ich mich aus meinem Rollstuhl. „Noa, die Bremsen...", wollte Elijah einwerfen, doch es war bereits zu spät. Meine Beine knickten wie zwei Streichhölzer einfach unter mir weg. Der Stuhl rollte bei der Gewichtsverlagerung nach hinten und knallte gegen die Wand. Ich fiel wie ein Sack Mehl auf den Boden. Das war der Moment, den meine zum zerreißen gespannten Nerven nicht mehr mitmachten. Ich stieß einen frustrierten Schrei aus. Laut schluchzend blieb ich zusammengekauert liegen. Zum Glück waren alle Schüler in der Mensa oder im Pausenhof. Auch die Lehrer waren zu der Zeit alle im Lehrerzimmer. Nur Elijah war da und sah mich, wie ich einen Nervenzusammenbruch erlitt. Er zögerte keine Sekunde, als er sich neben mir auf die Fließen setzte und mich in seine Arme zog. Ich überlegte erst, ob ich mich wehren sollte, doch ich war es leid zu kämpfen. Also ließ ich mich von Elijah hin und her wiegen, während er mir beruhigend durch mein Haar strich. Mein Kopf lag an seiner Brust. Ich ließ all meiner Wut, Verzweiflung und Trauer freien Lauf.

„Noa, die Pause ist gleich vorbei.", flüsterte Elijah mir nach ein paar Minuten ins Ohr. Ich hatte mich wieder beruhigt, doch war einfach auf seinem Schoß liegen geblieben. Es hatte so gut getan. Schniefend nickte ich. „Lässt du mich dir helfen?", fragte der Junge mit den dunkelgrünen Augen. Die Ehrlichkeit in seiner Stimme überzeugte mich. Er wollte mir nichts Böses. Das einzige, dass ich tun musste, war ja zu sagen. „Okay"
Mehr musste er nicht hören. Er stand vorsichtig auf und hob mich hoch. Ich lag in seinen Armen wie ein Baby, bevor er mit behutsam auf den Rollstuhl setzte. Schnell hob er noch die Bücher auf und legte sie zurück auf meinen Schoß. Peinlich berührt senkte ich den Kopf. Ich kannte diesen Jungen überhaupt nicht. Warum war er so nett zu mir?
„Danke Elijah", murmelte ich beschämt. Elijah klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter und schaffte es so, die Stimmung ein wenig aufzulockern.

Den Rest des Tages half er mir immer wieder. Wir redeten nicht viel, doch das war ich nicht nötig. Er war immer sofort zur Stelle, wenn ich etwas brauchte und ich ließ mir von ihm helfen. Allerdings nur von ihm. Als Dave, der in die Parallelklasse ging mich in der Pause mit Elijah sah, konnte ich die Eifersucht in seinen Augen sehen. Er hatte auch unbedingt etwas für mich tun wollen, doch seltsamerweise ließ ich niemanden näher an mich ran als Elijah.

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