
Epilog
Das Rauschen der Wellen erklang gleichmäßig, wenn sie an den Strand schwappten und den Sand tränkten. Lächelnd sah ich zu, wie das Wasser meine Füße umspülte und dann wieder zurückfloss. Der sanfte Wind trug die Schreie der Möwen zu mir. Er spielte mit meinem offenen Haar und wirbelte es um meinen Kopf. Ich nahm einen tiefen Atemzug und seufzte leise. Das Meer, das sich endlos in die Ferne erstreckte, hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und ließ mich unwillkürlich Lächeln. Gerade ging die Sonne auf und färbte den Horizont in den schönsten Rot und Rosatönen. Es sah einfach nur traumhaft aus. Die ersten Strahlen spiegelten sich auf dem Meer und wärmten meine Haut. Ein salziger Geruch lag in der Luft. Zufrieden seufzte ich und schloss meine Augen, während ich die wärmende Sonne auf meiner Haut spürte. Ich fühlte mich einfach nur wohl.
In der Ferne konnte ich die Hütten sehen, die wir erbaut hatten. Nur wenige Menschen liefen herum. Sie waren ebenfalls schon früh wach. Thomas schlief bestimmt noch. Den Verlust von Teresa hatte er mittlerweile überwunden. Er wirkte glücklicher denn je. Nach allem, was wir durchmachen mussten, waren wir nun endlich in Sicherheit! Ich wünschte nur, dass es unsere Freunde auch erlebt hätten... Sie alle hatten es verdient. Eine kleine Träne stahl sich aus meinem Auge, als ich mich an alle erinnerte, doch ich wischte sie schnell weg, als ich hinter mir eine Stimme hörte. „Mamaaaa!" Ich drehte mich um und sah, wie ein kleines Kind auf mich zu rannte. Die blonden Locken wehten im Wind und ein breites Lächeln zierte das Gesicht. Grinsend ging ich in die Knie und breitete meine Arme aus. Nur wenige Sekunden später, spürte ich, wie sich der kleine Lockenkopf auf mich warf. Lachend umgriff ich ihn und drehte mich mit ihm im Kreis. Auch er ließ sein vergnügtes Kichern erschallen, das mich sofort noch breiter grinsen ließ. Nach einigen Runden blieb ich stehen und sah ihn lächelnd an.
„Zart, was machst du denn hier draußen?", fragte ich kopfschüttelnd und nahm ich ordentlich auf den Arm.
„Mama?", fragte der kleine Junge, ohne auf meine Frage einzugehen, „Wo ist Daddy?"
Mein Lächeln erstarb kurz. „Ist er denn nicht bei dir?" Der kleine Junge kniff grinsend die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich bin vor ihm weggelaufen!" Ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen. Als ich hinter mir Schritte hörte, drehte ich mich neugierig um, nur um zu sehen, wie erneut jemand mit blonden Haaren zu mir lief.
„Tut mir leid, Clary, aber Zart ist schon wieder wegelaufen!", schnaufte Newt, als er bei mir ankam. Doch sobald er sah, wer auf meinem Arm saß, hielt er inne. Der kleine Junge auf meinem Arm begann erneut zu kichern und hielt sich die Hände vor die Augen, als würde er sich dadurch unsichtbar machen können.
„Wen haben wir denn da?", fragte Newt grinsend und trat zu mir. „Einen kleinen Ausreißer!" Und schon begann er Zart zu kitzeln, der sofort lachen musste. Wie wild zappelte er auf meinem Arm und auch Newt lachte dabei. „Mama, mach, dass es aufhört!", brachte er zwischen dem Kichern hervor, wobei er immer wieder nach Luft schnappte. Mit einem Lächeln zog ich ihn schützend an mich und entriss ihn somit Newts Kitzel-Attacken. Ich ließ ihn wieder runter. „Lauf, ich lenke ihn ab!", sagte ich und schon rannte der kleine Junge kichernd davon.
„Ich seh schon, später werdet ihr mich kitzeln...", lachte Newt, als ich mich wieder aufrichtete. „So wie die letzten Male..."
„Was kann ich denn dafür, wenn ich mein Kind unterstütze?", fragte ich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Kopfschüttelnd sah Newt zu, wie Zart lachend durch das seichte Wasser lief und erfreut auflachte, wenn ihn die Wellen trafen. Hinter ihm erhob sich die Sonne und ließ seine Haare beinahe golden leuchten. Wie einen Engel! Meinen Engel!
„Ich dachte es mir fast, dass du wieder den Sonnenaufgang beobachtest...", murmelte Newt lächelnd.
„Das ist wohl etwas an dem werde ich nie die Lust verlieren werde." Mit einem Schmunzeln zog Newt mich näher zu sich und erneut verfing sich mein Blick in seinen schönen braunen Augen. Er lehnte sich zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf den Mund. „Genauso wenig, wie daran. Denn es ist fast so schön, wie dich zu küssen."
„Nur fast?" Grinsend zog ich ihn zu mir und gab ihm nun ebenfalls einen Kuss. „Ja, nur fast." Er war mir so nah, dass sein warmer Atem meine Wange streifte. „Ich liebe dich!", hauchte er.
„Nur fast so sehr, wie ich dich liebe!" Ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht.
„Nur fast?!" Ich verschränkte unsere Finger und drückte seine Hand sanft. „Ja, nur fast."
Während Zart noch immer laut kichernd durch das Wasser lief und über Wellen sprang, legte Newt mir seinen Arm um. „Sagen wir doch einfach, dass ich dich genauso liebe, wie du mich."
Ich begann breit zu Lächeln, lehnte meinen Kopf an seine Schulter und seufzte zufrieden. Und für diesen Moment war alles komplett. Auch, wenn die Welt um uns herum zerstört war, ich hatte ihn und das war alles, was zählte.
~ Ende von Band 3 ~
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