Epilog
,,Das Jahr ist fast rum." Tauchte plötzlich Chan neben mir auf, während seine braune Ledertasche, welche mich ein wenig an einen jungen Lehrer erinnerte, um seine Schulter hing und fest in seinem Griff gehalten wurde.
,,Ich weiß." Antwortete ich ihm, nicht wissend, worauf er mit seiner Aussage hinaus wollte. Seufzend schüttelte Chan den Kopf. ,,Ich werde nicht jünger, Minho. Du auch nicht." Mit einem amüsierten Grinsen besah ich mir meinen besten Freund von der Seite, während wir durch die Gänge unserer Schule gingen, welche er bald nicht mehr begehen sollte, da er dann wohl oder übel in die Arbeitswelt starten sollte. Oder in seinem Falle in seine Traineewelt.
,,Dessen bin ich mir bewusst." Lächelte ich. ,,Was erwartest du? Das du jünger wirst? Der Zug fährt langsam ab, Mister Bang Chan."
Chan lächelte leicht, während er mit seinen Fingerspitzen leicht über die Wand des Flures strich. ,,Ich werde mit Changbin und Jisung in einer Band sein, Woojin wird seinen Doktor machen, wenn es das ist, wofür er sich letztenendes entscheidet, du wirst als Tänzer herauskommen und die Zukunft der anderen steht noch immer in den Sternen..." Murmelte er leise.
Ich stupste ihn leicht mit meiner Schulter an. ,,Das hier ist die Schule, mate. Kein Platz um poetisch zu werden und in eine Midlifecrisis zu verfallen. Und fass die Wand lieber nicht an, wer weiß, was da alles dran klebt." Runzelte ich die Stirn. Allerdings wählte ich meine Worte beabsichtig so rau.
Chan war schon immer eine nachdenkliche Person mit vielen versteckten Ecken in seinem Kopf, die jede eine poetische Seite hatte. Manchesmal verlor er sich einfach darin und ich wollte nicht, dass er die letzten Tage an unserer Schule traurig in Erinnerung behält.
Lächelnd sah er mich wieder an, ehe sich eine Art leicht bosartiges Funkeln in seinen Augen auftat. ,,Aber darauf wollte ich auch gar nicht hinaus." Ich zog fragend eine Augenbraue hoch und nahm etwas Abstand, wodurch ich gegen Changbin stieß, welcher sich zu uns gesellt hatte und auch sogleich einen Arm um mich legte, mit genau dem gleichen gruseligen Grinsen im Gesicht.
,,Unser Gespräch hat damit angefangen, dass du dich alt fühlst, worauf genau willst du hinaus?" Fragte ich Chan und versuchte Changbins Arm von mir runter zu bekommen.
,,Ich will darauf hinaus, dass keiner von uns wirklich jünger wird." Sagte Chan. ,,Und dennoch liegt noch ein ganzes Leben vor uns." Fügte Changbin hinzu, als ob sie sich einen Gedanken teilten, was mir eine leichte Gänsehaut beschaffte.
,,Vielleicht solltest du so langsam anfangen zu realisieren, was du wirklich willst, bevor es zu spät ist." Lächelte Chan plötzlich. Sein Lächeln beinhaltete wieder seine normale Wärme und Zuneigung, wie ich es von ihm kannte.
,,Was ich wirklich will?" Wiederholte ich seine Worte verwirrt. Changbin nahm seinen Arm von mir uns griff stattdessen an die Träger seines Rucksackes. ,,Du hast noch viel Zeit vor dir. Du solltest anfangen, dir Gedanken darüber zu machen, wer die Personen in deinem Leben sein sollen, mit denen du diese Zeit verbringen willst."
Irritiert sah ich von einem zum anderen, während sie ungestört weiter gingen. ,,Das ist doch schon klar." Antwortete ich ihnen. ,,Mit euch." Legte ich den Kopf schief.
Chan und Changbin stoppten, was mich ebenfalls zum anhalten brachte und sahen zu mir. Chan tauschte einen kurzen Blick mit Changbin aus, ehe er sich wieder zu mir drehte und sanft sagte: ,,Du weißt genau, dass wir das nicht gemeint haben." Daraufhin streckte Changbin leicht seine Hand aus und nickte in die Richtung der Schließfächer.
Ich folgte seinem Blick und landete bei Jisung, welcher seine Bücher in seinem Schließfach umzusortieren schien, ungestört und mit seiner üblichen beruhigenden Ausstrahlung.
Ich seufzte leicht, als ich das Lächeln in meinem Gesicht bemerkte und sah zu Boden, während dieses wieder verschwand.
,,Ihr wisst ganz genau, dass ich das nicht kann." Antwortete ich ihnen. ,,Das hat er nicht verdient." Changbin legte fragend den Kopf schief. ,,Warum lässt du ihn das nicht selbst entscheiden?"
Ich kräuselte leicht meine Nase, als ich zu meinem schwarzhaarigen Freund sah und erwiderte: ,,Du hängst eindeutig zu viel mit Chan ab. Du redest schon wie er!" Chan kicherte leicht, bevor er mich an meinen Schultern zu sich drehte und sagte: ,,Minho, ich meine es ernst. Bitte lass ihn nicht einfach gehen. Das wäre nicht das Happy ending, dass ihr beide verdient hättet."
Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, ehe ich den Kompass, welcher um meinen Hals hing, zwischen Daumen und Zeigefinger nahm. ,,Und was ist, wenn er es nicht ist?"
Chan lächelte mich leicht an. ,,Na und? Dann zeigt dein Kompass eben nicht auf ihn. Aber deine Gefühle, dein Herz, deine Gedanken, sie alle zeigen auf ihn. Worauf willst du hören, Minho? Der Kompass ist nur ein Wegweiser, aber du bist derjenige, der den Weg gehen muss."
Ich atmete tief durch und ließ mir seine Worte durch den Kopf wandern. ,,Er hätte so viel mehr verdient, Chan." Chan hob kurz einen Finger, woraufhin Changbin mir wie auf Befehl leicht gegen den Hinterkopf schlug. ,,Aua..." Murmelte ich, während ich mir diesen rieb.
Doch Chan schüttelte nur amüsiert den Kopf. ,,Du unterschätzt dich, Minho. Du siehst für ihn die ganze Welt, während er nur dich sieht." ,,Aber er verdient nunmal die Welt!" ,,Was will er mit dem Rest der Welt, wenn du bereits seine Welt bist?" Entgegnete mir Chan etwas lauter.
Mit einem Kopschütteln senkte er wieder seine Stimme. ,,Wie ich bereits sagte, hör auf dich selbst nicht für voll zu nehmen." Mit einem kleinen, aufmunternden Lächeln fügte er hinzu: ,,Don't feel so small in this big world, mate."
Mein Blick wanderte zu Jisung, welcher schon dabei war, seine Bücher in seine Tasche zu packen, bevor er gleich weg gehen würde.
,,Na los, hol ihn dir, bevor es zu spät ist." Grinste nun auch Changbin und schob mich, zusammen mit Chans Hilfe, etwas in Jisungs Richtung, bevor sie Abstand nahmen, um uns die nötige Privatsphäre zu geben.
Als mein Blick auf Jisung hängen blieb, konnte ich nicht anders, als wieder zu lächeln. Ich konnte spüren, wie mein Herz in meiner Brust schneller zu pumpen begann und sich eine angenehme Wärme in meinem Bauch ausbreitete.
Ich schüttelte leicht meinen Kopf, amüsiert darüber, wie Jisung mich fühlen lassen kann, nur mit seiner bloßen Präsenz.
Ich stellte mich hinter den kleineren und legte meine Hände über seine Augen. Er zuckte kurz zusammen, bevor er lächelnd seine Hand auf meine legte. ,,Haha, sehr witzig, Minho. Wie alt genau bist du nochmal?" Fragte er mich kopfschüttelnd und wollte schon meine Hände von seinen Augen nehmen, als ich ihn stoppte.
,,Was-" ,,Sshhh." Unterbrach ich ihn grinsend. ,,Schließ deine Augen." Bat ich ihn. ,,Wieso?" Lächelte er wieder leicht. ,,Nicht fragen, einfach machen, kleiner." Kicherte ich.
Jisung schüttelte seufzend den Kopf, hatte jedoch noch immer das Lächeln auf seinen Lippen. ,,Alles klar, hab meine Augen geschlossen." Informierte er mich. ,,Versprochen?" ,,Ja, versprochen."Betonte Jisung amüsiert und nahm meinen kleinen Finger in seinen, welchen ich ihn für das Versprechen vor die Nase gehalten hatte.
Ich nahm meine Hände langsam von seinen Augen und stellte mich stattdessen vor ihn. Ich hob meine Hand und wedelte damit leicht vor seinem Gesicht, erhielt jedoch keine besondere Reaktion, wodurch ich mir einigermaßen sicher sein konnte, dass er nicht schummelte.
Ich atmete stumm aus und ließ meine Hand wieder zu meinem Kompass wandern. Mein Finger betätigte nun schon zum gefühlt tausendsten mal den kleinen Seitenknopf, ehe die Kappe aufsprang und das innere zum Vorschein brachte.
Ich trat einen Schritt näher auf Jisung zu wodurch er fragend eine Augenbraue hob, als er meine Nähe spürte, aber sein Versprechen hielt und die Augen geschlossen hielt.
Meine Augen blieben auf den Kompass fixiert. ,,Was genau tust du da, wenn ich fragen darf?" Fragte Jisung mich leise, was in dem leisen Schulflur laut genug für meine Ohren war.
Ich lächelte leicht auf seine Frage hin und antwortete ihm: ,,Bleib einfach noch kurz so stehen, kannst du das für mich tun, Schönheit?" Ich sah kurz auf in sein Gesicht, auf welchem sich nun eine bezaubernde Röte befand, ehe er gegen meinen Oberarm haute, welchen er auf Grund der Nähe nicht verfehlen konnte.
Amüsiert nahm ich wieder etwas Abstand von ihm und fing langsam an um ihn herum zu gehen, meine Augen stets auf den Kompass gerichtet.
Ich betrachtete die Kompassnadel haargenau und ließ meine Aufmerksamkeit nicht davon ab, ehe ich wieder vor Jisung stand.
Ich ließ meinen Finger über den Rand des Kompass streichen, ehe ich die Kappe langsam wieder schloss und ihn somit wieder gegen meine Brust fallen ließ.
Ich näherte mich Jisung wieder etwas und nahm seine Hand vorsichtig in meine, damit er sich nicht erschrack.
Ich nutzte die Zeit, in welcher er mich nicht ansah, um stattdessen ihn anzusehen. Seine süße Nase, seine langen Wimpern, seine hübschen Lippen, welche sich zu einem leichten Lächeln verformt hatten, obwohl man die dezente Verwirrung erahnen konnte.
Chan hatte in diesem Punkt, wie auch in vielen, recht. Es war eigentlich egal, worauf der Kompass zeigte. Am Ende würde es für ihn eh immer Jisung sein.
Meine andere Hand wanderte zu seinem Kinn, welches ich sanft zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, wodurch er seinen Kopf leicht nach oben strecken musste.
,,Danke." Sagte ich ihm leise. Seine Augen waren noch immer geschlossen und trotzdem antwortete er mir in der gleichen Lautstärke: ,,Wofür?" Sein Atem streifte meine Wange und ließ meinen Bauch wieder angenehm kribbeln, was mich in meinem Tun nurnoch mehr bestätigte.
,,Dafür, dass du mein Broken Compass bist."
Mit diesen Worten beugte ich mich leicht nach vorne und legte meine Lippen hauchzart auf seine. Den leichten Schreck seinerseits konnte ich durch den Kuss spüren, ehe seine freie Hand in meinen Nacken fuhr und er den Kuss behutsam erwiderte.
Mein Bauch fing wieder an freudig zu kribbeln und meine Haut wurde um einiges wärmer, so wie auch seine Wangen.
Den Kuss mussten wir lösen, als sich auf unserer beider Gesichter ein Lächeln breit machte.
Jisung öffnete vorsichtig wieder seine hübschen braunen Augen und sah zu unserem Kompass, welchen er in seine Hand nahm.
,,Dann sollte ich mich bei dir auf bedanken." Sagte er und öffnete die Kappe erneut. Mit großen Augen sah ich auf die spitze der Nadel, welche nun, wo er den Kompass hielt, auf mich zeigte.
Ich sah wieder zu Jisung, welcher sich auf die Unterlippe biss und auf meine Reaktion wartete. ,,Du kleines Eichhörnchen hast es die ganze Zeit gewusst!" Rief ich aus und fasste an seine Taille um ihn durchzukitzeln.
Damit schien er nicht gerechnet zu haben, da er lachend meine Hand losließ und sich gegen meinen Oberkörper fallen ließ. ,,Bitte nicht, es tut mir Leid..." Gluckste er, und ich war mir ziemlich sicher, dass dies mein neues Lieblingsgeräusch werden sollte. Insofern es so etwas überhaupt gab.
Grinsend ließ ich von ihm ab und umarmte ihn stattdessen, was ihm einen niedlichen Quengellaut entlockte. ,,Minho, du erdrückst mich!" ,,Dann stirbst du wenigstens in meinen Armen!" Kurz war Stille, bevor Jisung leise antwortete: ,,Ich weiß nicht, ob ich das romantisch oder gruselig finden soll."
Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf, bevor ich seine Hand wieder in meine nahm und ihm seinen Rucksack abnahm. ,,Na komm, die Anderen warten sicher auf uns."
,,Ich kann das auch tragen." Beschwerte Jisung sich bei mir. ,,Noup, vergiss es. Es muss schon schwer genug sein meine ganze Liebe für dich zu tragen." Jammerte ich dramatisch und legte mir für den Effekt meine Handaußenseite gegen die Stirn.
,,Du bist ein Idiot." Schmunzelte Jisung leicht. Ich schnaubte amüsiert. ,,Deine Schuld. Du wusstest, worauf du dich mit mir einlassen wirst." ,,Einlassen? Noch bin ich nicht dein Freund." Versuchte er seine Trumpfkarte auszuspielen, während wir den Rasen des riesigen Pausenhofes betraten.
Ich blieb stehen und zog Jisung an seiner Hand an mich ran, worauf ihm wieder ein putziges Quiecken entfloh. ,,Tut mir Leid, dir das sagen zu müssen, aber du hast überhaupt keine andere Wahl, als mein Freund zu sein, Wifey."
Jisung versuchte sich sichtlich das Lächeln zu unterdrücken und schnaubte gespielt genervt. ,,Na wenn du es so sagst, scheine ich wohl wirklich keine Wahl zu haben."
Grinsend gab ich ihm einen Kuss auf die Nasenspitze, ehe wir auch schon von dem Geschreie unserer Freunde unterbrochen wurden, die riefen, dass wir uns mal ein bisschen beeilen sollten.
Mit einem kopfschütteln zog ich Jisung sanft zu unseren Freunden, welche mal wieder auf dem Boden hockten und scheinbar erneut eine Diskussion am laufen hatten. Diesmal zwischen Seungmin und Hyunjin.
,,Was ist passiert?" Fragte Jisung leise an Chan, um die ,,streitenden" nicht zu unterbrechen. ,,Hyunjin hat versucht zu rappen." Antwortete dieser.
,,Hey, das ist Rap!" Verteidigte Hyunjin sich. Seungmin sah Hyunjin unbeeindruckt an und erwiderte monoton: ,,Das ist kein Rap. Das ist das Geräusch, welches ich mache, wenn ich mich übergebe."
Hyunjin verschränkte gespielt beleidigt seine Arme vor seiner Brust, ehe unsere Freunde endlich unsere Anwesenheit bemerkten und grinsend zu uns aufschauten. ,,Was?" Fragte ich sie mit hochgezogener Augenbraue.
,,Haben wir endlich ein Pärchen unter uns?" Fragte Woojin lächelnd nach.
Ich sah fragend zu Jisung, welcher mit geröteten Wangen seinen Blick von mir nahm und nickend zu unserem Freundeskreis sah.
,,Finally!" Klatschte Felix in die Hände, während auch der Rest am überdramatischen Jubeln war.
,,Was hat es dich so lang gekostet endlich diesen verdammten Kompass zu folgen?" Seufzte Hyunjin und sah mich gespielt enttäuscht an.
Ich tauschte einen Blick mit Jisung aus, welcher meinen Arm umfasst hielt, ehe ich den Kompass von meinem Hals nahm und ihn Hyunjin zuwarf.
Etwas perplex schaute er auf diesen, ehe er mit großen Augen zu mir sah. Jisung grinste mich an und sah erwartungsvoll zu Hyunjin. ,,Na los, öffne ihn und sie nach, worauf er für dich zeigt." Forderte er den schwarzhaarigen auf.
Changbin zog neckend eine Augenbraue hoch. ,,Oder weißt du etwas schon, worauf er zeigen wird?"
Nun wurde auch Hyunjin etwas rot im Gesicht, ehe er den Kompass, ohne nachzusehen, wieder zu mir warf. ,,Kein Bedarf..." Murmelte er und ließ sich von einem lachenden Jeongin trösten, was aber nicht ganz so zu helfen schien, sondern eher alles nurnoch schlimmer machte.
Ich ließ mich mit Jisung zusammen neben Woojin sinken, welcher uns freundlich anlächelte. ,,Und, denkst du, du bist bereit für das Erwachsenenleben?" Fragte ich ihn.
Woojin seufzte leise. ,,Es geht. Aber es ist nicht das Erwachsenenleben, das ich fürchte." ,,Was dann?" Fragte Jisung ihn neugierig. Lächelnd wuschelte Woojin durch seine Haare.
,,Ich habe angst, dass wenn wir unseren Träumen folgen, einander verlieren." Gab er zu und besah sich unseren Freundeskreis, welcher seine Aufmerksamkeit nun auf Woojin richtete.
,,Ich denke nicht, dass wir uns so leicht verlieren werden." Nickte Jeongin leicht. ,,Aber Chan, Changbin und Jisung werden vielleicht berühmt! Sie werden keine Zeit mehr haben..." Stellte Woojin klar.
Seungmin sah zu den drei Trainees auf. ,,Wenn es dazu kommen sollte, dass ihr irgendwann einmal berühmt werden solltet, dürft ihr eines nicht vergessen," sagte er. ,,Kein Geld der Welt, vermag eine Sekunde Zeit zu kaufen."
Chan verschränkte leicht seine Finger mit Seungmins und lächelte ihn an. ,,Mach dir da mal keine Sorgen. Wir werden immer Zeit für euch finden. Egal, wie es gerade stehen mag."
Seungmin nickte. ,,Und passt gut auf Jisung auf. Er braucht es." Jisung lachte leise. ,,Nicht mehr. Es geht mir besser. Ich kann wieder nach vorne gehen, ohne angst haben zu müssen, dass mich etwas zurückzieht. Ich hab mich lang genug selbst aufgehalten." Schüttelte er leicht den Kopf, weshalb ich meinen Griff um seine Hüfte etwas verfestigte.
,,Jisung, jeder muss in seinem Leben schwere Zeiten durchmachen. Da gibt es keine Ausnahmen. Der einzige Unterschied ist, wie schwer die Zeiten für dich sind." Erklärte Changbin ihm lächelnd.
,,Das stimmt sogar," bestätigte Jisung. ,,Und größtenteils bin ich doch irgendwo auch selbst Schuld dran, dass ich zugelassen habe, mich so traurig zu fühlen. Was zählt, ist was du in diesen Momenten fühlst, und Gefühle hat man selbst unter Kontrolle." Nickte Jisung, überzeugt von seinen Worten.
,,Ich muss Verantwortung dafür übernehmen, damals nicht geändert zu haben, wie ich mich fühlen sollte." Fügte er hinzu.
Auf Chans Lippen breitete sich ein leichtes Schmunzeln aus. ,,Nein, nicht wirklich. Weißt du, am Ende eines jeden Lebens, wird jede Seele tausend Risse haben. Es geht auch gar nicht anders. Denn das ist es, was uns menschlich macht und zu dem, was wir letztenendes sind."
,,Und so wie du jetzt bist, mögen wir dich am besten." Fügte Woojin hinzu und legte einen Arm um meinen Freund, welcher ihnen nun sein hübsches strahlendes Lächeln zeigte.
Chan seufzte leise, wenn auch ein wenig nostalgisch, als er die Glocke hörte, die das Ende der Pause andeutete.
,,Wer weiß, was die Zukunft noch so mit sich bringt."
Ende
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