Bright Blue Eyes
Evey war nicht zum ersten Mal in einem Krankenhaus. Ihre letzte Erfahrung mit diesen Gebäuden war die Schrecklichste bisher in ihrem kurzen Leben gewesen.
Sie war 10, als ihr Großvater ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Vor drei Tagen hatte er einen Schlaganfall gehabt. Evey wusste nicht, was das nun genau bedeutete, aber an den Augen ihrer Eltern konnte sie ablesen, dass es nichts Gutes verhieß und als sie gemeinsam ins Krankenhaus fuhren, bekam Evey zum ersten Mal Angst und die Erinnerung an ihren kleinen Bruder in einer dieser weiß tapezierten und trostlosen Räume, kam ihr wieder in den Sinn. Sie erinnerte sich noch genau an den Geruch in dem Krankenhaus. Hauptsächlich roch es nach Chemie und Blut, aber vor allem nach Leid. Evey wusste zwar nicht, wie man einen solchen Geruch beschrieb, aber sie wusste, dass sie ihn nicht ausstehen konnte.
Und ständig sah man traurige Menschen.
Am schlimmsten fand sie es ihre Eltern traurig zu sehen. Genauso wie in diesem Augenblick auch. Großvater hatte zwar das meiste überstanden, aber sein Bein war nun gelähmt und nun konnte er erst einmal nicht laufen. Das war für sie vor allem schlimm, weil Opa gern mit ihr zusammen im Garten Ball gespielt hatte. Mama sagte immer, für sein Alter war er noch fit wie ein Turnschuh.
So schnell konnte sich alles ändern.
Evey drückte ihren Plüschhasen, den sie Fifi getauft hatte, fest an ihre Brust. Sie saß hinten auf dem Rücksitz im Auto und starrte mit einem leicht verängstigtem Blick aus dem regennassen Fenster. Schon seit heute Morgen herrschte ein furchtbares Gewitter und es goss wie aus Kannen.
Ihr Vater saß vor ihr und daneben saß ihre Mutter auf dem Beifahrersitz. Ihr Blick war leer und voller Sorge. Schließlich drehte sie sich zu Evey um und drückte sanft ihre Hand. Dabei verzog sich ihr Mund zu einem winzigen Lächeln.
“Alles in Ordnung, meine Kleine?”, fragte sie und Evey nickte stumm.
Ein paar Minuten später waren sie beim Klinikum angekommen. Sie stiegen aus dem Pkw und ihre Mutter hielt Evey einen Regenschirm über den Kopf und nahm sie an die Hand.
Als sie gemeinsam das Gebäude betraten, stieg Evey wieder der altvertraute Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase. Einige Menschen in Rollstühlen kamen ihr entgegen. Andere hatten den Arm verbunden oder eines ihrer Augen abgeklebt. Evey fragte sich, was ihnen wohl zugestoßen war. Eine Menge Ärzte rannten panisch durch die Gänge oder sprachen mit Kollegen.
Mama erzählte ihr, dass Opa in einen anderen Raum verlegt worden war und Papa fragte eine Krankenschwester nach der neuen Zimmernummer. Nachdem sie noch eine Etage höher gefahren waren, gelangten sie zu Opas Zimmer. Mum klopfte an und trat dann mit der Familie ein.
In dem Raum standen zwei Betten und er besaß ein kleines Fenster, wodurch Evey nur dichten Regen und ein paar Bäume erkennen konnte. Ein Tisch mit Stühlen stand ebenfalls da. Ansonsten war der Raum kahl und leer.
Ihr Großvater lag in dem vordersten Bett. Von ihm kam ein schwächliches Lächeln, als er die drei erblickte.
“Hallo”, erwiderte er mit heiserer Stimme und begann dann zu husten, als hätte er sich an etwas verschluckt. Mum kam ihm sofort zu Hilfe und richtete seinen Körper etwas auf. Sein Husten verstummte augenblicklich. Dann fragte sie nach seinem Wohlbefinden.
“Es würde mir wesentlich besser gehen, wenn ich raus wäre aus dieser Irrenanstalt. Wer kann es schon ertragen stundenlang auf weiße Wände zu starren?”, meckerte er.
Kaum konnte Opa wieder reden, begann er wieder zu schimpfen, doch er meinte es nie böse, das wusste Evey.
Eveys Blick galt jetzt dem hinteren Bett, das im Zimmer stand.
Zuerst hatte sie gar nicht bemerkt, dass auch jemand darin lag, doch jetzt erblickte sie darin einen Mann. Er war fast vollständig bandagiert und im ersten Moment war Evey leicht schockiert. War es möglich, dass man sich so schlimme Verletzungen am ganzen Körper zufügen konnte?
Der Mann bewegte sich nicht, aber wahrscheinlich hätte er das auch nicht gekonnt, selbst wenn er gewollt hätte. Seine Augen und sein Mund waren das einzige, das nicht mit weißen Bandagen bedeckt war. Innerlich erschrak sie ein weiteres Mal, als sie einen Blick in sein Gesicht erhaschte. Die Haut um seine Augen herum schien vollkommen rot und mit Blasen übersäht zu sein. An manchen Stellen sah es sogar aus, als würde sich ein Teil seiner Haut vom Gesicht ablösen.
Evey hielt die Luft an.
Seine Augen konnte sie nicht erkennen. Sie waren geschlossen. Schlief er etwa?
“Dein Tee ist fast alle, Paps. Soll ich dir einen neuen holen?”, fragte Mum und ohne seine Antwort abzuwarten, verließ sie das Zimmer.
Evey konnte ihren Blick von dem fremden Mann noch immer nicht abwenden. Zwischenzeitlich hatte sie das Gefühl, dass seine Augenlider zuckten und sie seine Augen kurz aufblitzen sah, aber sicher war sie sich nicht. Evey spürte, dass an diesem Mann irgendetwas sonderbar war, doch sie konnte nicht genau sagen, was genau es war, das sie so faszinierte.
Sie blickte nach einer Weile zu ihrem Großvater hinüber und bemerkte, dass er eingeschlafen war. Ihr Vater saß neben ihm und starrte betreten durch den Raum. Dann nach einiger Zeit erhob er sich langsam.
“Evey, ich geh kurz mal raus telefonieren. Kannst du hierbleiben und auf Opa aufpassen?”
“Sicher”, entgegnete sie.
Dann ließ er Evey ebenfalls in dem Zimmer zurück. Jetzt war sie mit ihrem Opa und dem ihr unbekannten Mann alleine.
Evey kletterte auf den Stuhl, auf dem ihr Dad gerade gesessen hatte und wippte dann mit ihren Füßen hin und her, während sie diese dabei gelangweilt betrachtete. Dann hörte sie wie die Tür sich erneut öffnete und dachte schon es wäre ihre Mutter, doch stattdessen sah sie, wie eine Krankschwester das Zimmer betrat.
Sie war relativ jung und hatte ihre hellen blonden Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Die Frau bemerkte Eveys Anwesenheit nicht und ging auf das Bett des fremden Mannes zu. Evey beobachtete sie stillschweigend dabei, wie sie einige Schläuche umtauschte und die Geräte überprüfte, an die er angeschlossen war. Evey hatte keine Ahnung, wozu diese dienten.
“Wie geht es Ihnen denn heute?”, fragte sie den Patienten, während sie das tat.
Evey hörte wie der Mann ein leises Ächzen von sich gab; wahrscheinlich eine Art Zustimmung.
“Sie scheinen noch immer nicht sehr gesprächig zu sein, was ja auch kein Wunder ist, nachdem was Sie durchgemacht haben. Dennoch finde ich, dass sie heute schon viel besser aussehen. Auch ihre Werte haben sich enorm verbessert. Sie scheinen ein starkes Immunsystem zu haben… jemand anderes hätte so einen Vorfall gewiss nicht überlebt.”
Die Schwester schien eine sehr gesprächige Person zu sein, wie Evey bemerkte.
Evey beobachtete, wie der Mann seine Augen einen Spalt breit öffnete und sie war überrascht wie hell diese waren. Das stahlblau seiner Augen bildete einen starken Kontrast zu seiner lachsfarbenen Haut. Evey hatte für einen kurzen Moment den Eindruck, dass er zu ihr hinüberschielte, weshalb sie ihren Blick schnell abwandte. Erwachsene taten das auch immer, wenn jemand sie anstarrte. Sie schauten weg und ignorierten gekonnt die Blicke der anderen. Ihre Mum predigte ihr oft sie solle Leute, die anders aussehen nicht so anstieren. Das wäre unangemessen, behauptete sie dann immer.
Als die Schwester zufällig hinüberschaute, erschrak sie ein wenig als sie Evey dort sitzen sah.
“Hallo. Wer bist du denn?”, fragte sie lächelnd.
“Seine Enkelin.”, antwortete Evey und deutete auf ihren schlafenden Großvater.
“Verstehe. Sind deine Eltern nicht hier?”
“Doch. Sie sind rausgegangen.”, erklärte sie leise.
“Ach so. Na dann, gib schön auf deinen Opa acht.”
Sie zwinkerte ihr zu und dann war sie auch schon verschwunden. Evey fragte sich im selben Moment, wann ihre Eltern zurückkommen würden. Mum wollte doch nur kurz einen Tee holen gehen, dachte sie.
Ihr Blick schweifte durch den Raum und diesmal war sie sicher, dass der Fremde sie anstarrte. Sie starrte zurück und hielt sich schützend den Plüschhasen vors Gesicht. Dann summte sie leise die Melodie von Beethovens “Für Elise” vor sich hin, das ihre Mutter ihr immer auf dem Klavier vorspielte.
Die Augen des mysteriösen Patienten waren noch immer auf sie gerichtet. Evey verstummte nach einiger Zeit und alles, was sie noch vernehmen konnte, war das leise Schnarchen ihres Großvaters.
Dann beugte Evey sich zu Fifi hinunter und wisperte: “Bist du schon lange hier?”
Natürlich sollte sie Frage nicht an Fifi gerichtet sein. Evey war alt genug um zu wissen, dass dieser ihr nicht antworteten würde.
Sie sah wie der Fremde seinen Kopf bewegte.
“Länger als dein Großvater.”, hörte Evey ihn antworten. Seine Stimme klang erschöpft als hätte er sie schon sehr lange nicht mehr benutzt.
“Es ist ganz schön trostlos hier.”, meinte Evey daraufhin. “Ich verstehe nicht, warum sie die Wände nicht bunt machen.”
“Es gibt schlimmere Orte…” Seine Stimme war noch immer schwach. “Aber du hast Recht.”
“Was ist schlimmer als ein Krankenhaus?”, fragte Evey ungläubig.
Der Mann antwortete nicht. Stattdessen sagte er:
“Du hast eine sehr schöne Stimme. Beethoven war wirklich ein Künstler. Wahre Kunst bleibt unvergänglich.”
“Hmm…”, machte sie nachdenklich.
“Hast du einen Namen?”
Seine leuchtend blauen Augen durchbohrten sie wieder.
“Natürlich hab ich einen. Das hat doch jeder", meinte Evey altklug.
“Ich nicht”, sagte er ausdruckslos.
“Ach was”, erwiderte Evey kopfschüttelnd. “Du musst einen haben.”
“Bestimmt, aber ich erinnere mich nicht.”
Evey runzelte sie Stirn.
“Du hast deinen Namen vergessen?”, meinte sie verdutzt.
“Und noch einige andere Sachen.”
Er klang traurig.
“Aber deshalb bist du doch nicht hier.”
Es war eine Feststellung.
“Nein”, sagte er schlicht, doch seine Stimme klang dabei sehr beruhigend. Umso mehr er sprach, desto weicher wurde der Klang seiner Stimme. Die Stimme ließ außerdem vermuten, dass er noch ziemlich jung sein musste.
“Was ist denn passiert?”, flüsterte Evey durch den Raum.
“Es gab eine Explosion”, war seine knappe Antwort. Sein Blick triftete ab, so als würde er in die Vergangenheit zurückblicken.
“Das klingt furchtbar…”
“Der Schmerz war erträglich beim Gedanken an die Freiheit”, sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr. Evey wusste nicht, was er meinte und schwieg.
Dann sagte sie:
“Ich heiße Evey.” Er starrte sie wieder an. “Das wolltest du doch wissen, oder?”
Zum ersten Mal sah sie ihn lächeln.
“Das ist wirklich ein hübscher Name.”
“Findest du?”, fragte sie murmelnd.
“Ja, er passt wunderbar zu dir.”
Evey lächelte stolz. Dann herrschte einen Moment lang wieder Stille und Evey begann wieder auf ihre Füße zu blicken.
Nach einer Weile begann sie wieder zögerlich zu sprechen.
“Diese Explosion…. das war bestimmt die blöde Regierung. Meine Eltern sagen, die machen alles kaputt.”, sagte sie und wiederholte damit die Worte, die sie schon sooft von ihrem Vater gehört hatte. Evey drückte Fifi wieder fester an sich und schob schmollend die Lippen vor.
Der Mann mit den stahlblauen Augen schaute etwas erstaunt zu ihr hinüber.
“Deine Eltern haben Recht.”, stimmte er ihr nach einer Weile zu. “Die Explosion haben sie zwar nicht verursacht, aber dafür herbeigeführt, was in dem Falle nicht weniger schlimm ist.”
Evey fragte sich, worin da der Unterschied lag.
“Dad sagt immer das einzige, was sie können ist das Blaue von Himmel herunterzulügen ohne mit der Wimper zu zucken. Letztens hat er gesagt, wo der Bürger keine Stimme hat, haben die Wände Ohren und dass das gerade in England passiert”
Evey verstand nicht alles, was ihr Vater ihr immerzu erzählte, aber dafür konnte sie sich beinahe alles wortwörtlich merken.
“Dein Vater wird mir immer sympathischer, aber denke über den Spruch nach, Evey.”, flüsterte er nun. “Die Wände halten ihre Ohren offen, gerade in Anstalten wie diesen hier.”
Ängstlich schaute Evey sich um, als würde sie nach versteckten Kameras Ausschau halten.
“Du willst mir nur Angst machen. Hier ist keiner.”, meinte sie bestimmt und verschränkte trotzig die Arme.
“Aber es bestünde immer die Möglichkeit.”, lächelte er immer noch im Flüsterton.
Evey sprang nun von ihrem Stuhl und ging hinüber zum Bett des Mannes.
“Vielleicht hören sie mich von hier aus ja nicht.”, wisperte Evey und lugte hinter Fifis Hasenohren hervor.
Zum ersten Mal hörte sie den Fremden kichern.
“Was ist so lustig?”, fragte sie verständnislos.
“Du bist die erste, die mich langer Zeit wieder zum Lachen bringt, Evey. Dafür danke ich dir.” Es klang als meinte er das tatsächlich ernst.
“Öhm, kein Problem.”
“Singst du mir noch eine von deinen Melodien?”, fragte er plötzlich.
“Oh also …okay. Beethoven?”
“Was dir beliebt, kleine Evey. Ich habe so lange keiner Musik mehr gelauscht.”, entgegnete er sehnsüchtig und schloss die Augen, als wäre er mit den Gedanken schon weit weg.
Und dann begann sie eine Melodie von einem Schlaflied zu summen, dass sie ebenfalls von ihrer Mutter kannte. Ihre Mum hatte ihr erzählt, dass es eine Melodie war, die sie einmal aus einem Film aufgeschnappt hatte und seitdem nicht aufhören konnte sie vor sich hinzusingen und irgendwann hatte sie damit begonnen sie Evey vorzusummen und Evey war sie ebenfalls im Kopf geblieben.
“Wirklich wunderschön.”, meinte er als Evey geendet hatte. Sie lächelte etwas schüchtern.
“Danke. Darf ich dich etwas fragen?”
Der Mann nickte.
“Warum gibst du dir nicht einfach einen Namen?”, fragte sie.
“Es ist nicht einfach den richtigen zu finden, Evey.”
“Ich könnte dir ja einen geben”, grinste sie hoffnungsvoll. Er erwiderte ihr Lächeln.
“Hast du einen Vorschlag?”
“Nun…” Sie überlegte kurz. “Ich finde jedenfalls, dass der Name eine schöne Bedeutung haben sollte. Mein vollständiger Name ist Evelyn und das bedeutet 'die Liebenswürdige’. Das hat mir Mum mal erzählt.”
Der junge Mann verzog seine Lippen zu einem weiteren Lächeln.
“Du machst deinem Namen alle Ehre.”, stimmte er ihr zu.
“Oh, was ist denn damit?” Evey deutete auf eine freie Stelle auf seinem Arm. Diese war merkwürdigerweise nicht in Bandagen verhüllt. Es sah aus wie eine blass gewordenen Tätowierung in der Form eines Vs. Es war jedoch durch die Narben und Brandblasen kaum noch erkennbar.
“Nichts weiter.” Er versuchte das Zeichen zu verdecken, indem er seinen Arm unter die Bettdecke schob.
“Das ist ein V. Warum ein V?”, fragte Evey neugierig.
“Das ist eine römische Zahl. Eine fünf.”, erklärte er ihr ruhig ohne an deren Bedeutung zu denken und weshalb er diese auf dem Arm trug. Er wollte nicht daran denken. Gerade eben war er zum ersten Mal bereit diese Erinnerung ein Stückchen hinter sich zu lassen…
“Dann war dein Name vielleicht Victor?”
Sie kicherte gedruckst.
“Keineswegs.”, lächelte er müde.
“Warum nennst du dich dann nicht einfach V, wenn es schon auf deinem Arm steht?”
Der Mann schien sie plötzlich mit einem langen nachdenklichen Blick zu mustern.
V?
Ein simples V.
V wie… fünf (V)
Der fünfte November, schoss es ihm durch den Kopf.
V wie… Victory.
V wie… Vendetta. Seine persönliche geplante Blutrache.
V war genau das, was er brauchte. Nein, V ist das was er war und was er ist. Und das wofür er kämpfte.
“Du hast Recht.”, sagte er als er wieder aus seinen Gedanken erwachte.
Evey schmunzelte.
“Hallo V!”, sagte sie und reichte ihm die Hand. Mit etwas Mühe schaffte er es seinen Arm anzuheben und ihre Hand zu schütteln, auch wenn das für ihn furchtbare Schmerzen bedeutete. Die Wunden waren noch längst nicht geheilt und er würde auch noch ein ganzes Stück brauchen bis er sich vollständig erholt hatte und seine weiteren Schritte gegen die Regierung planen konnte.
“Freut mich dich kennenzulernen, Evey.”, antwortete er.
“Sag mal…”, setzte Evey nun unsicher an. “Bekommst du auch manchmal Besuch?”
Sie sah wie seine- Vs- blauen Augen einen traurigen Glanz ausstrahlten auf diese Frage hin und sein Blick senkte sich.
“Ich habe keine Verwandten, Evey.”, gab V zu.
“Und was ist mit Freunden?”
Er schüttelte den Kopf. Evey machte ein enttäuschtes Gesicht und schielte betroffen zu ihm hinauf.
“Dann werde ich jetzt deine Freundin sein.”, meinte sie im Flüsterton und krabbelte auf sein Bett hinauf, um auf der Bettkante sitzen zu können. “Wenn du möchtest, dann besuch ich dich sooft du willst.”, feixte sie munter.
Er schaute gerührt zu Evey und war verwundert, welche Begeisterung sie aufbrachte bei dem Gedanken daran ihn besuchen zu können.
“Was werden deine Eltern davon halten?”
“Ach… die werden das schon verstehen. Oh.”, ergänzte sie, als sie bemerkte, dass ihre Eltern gerade eben zur Tür eingetreten waren.
“Evey. Was tust du da? Kennst du diesen Mann?”, fragte ihre Mutter leicht pikiert.
“Jetzt ja.”, lächelte sie und sprang von dem Bett.
“Oh es tut mir so leid, wenn sie Ihnen Probleme gemacht hat.”, entschuldigte sie sich bei sofort bei V.
“Das hat sie nicht. Wirklich nicht. Sie haben eine bezaubernde Tochter.”, sagte er.
“Mami. Das ist V. Er ist jetzt mein Freund. Ich möchte ihn ab jetzt besuchen.”
Ihre Mutter war etwas irritiert bevor sie wieder zum Sprechen ansetzte.
“Und was ist mit Opa?”, fragte sie etwas vorwurfsvoll.
“Den natürlich auch, aber der schläft ja zurzeit eh nur…”
“Nun…” Eveys Mutter blickte erneut zu V mit einem dieser Blicke, mit denen die meisten Leute ihn anstarrten. “Guten Tag, Mr.- ähm ..wie war das noch mal…”
“Einfach V.”, sagte er knapp.
“Evey. Wir müssen jetzt gehen. Opa ist erschöpft und braucht seine Ruhe. Morgen sind wir wieder hier" , versprach sie.
“Okay" , sagte Evey etwas deprimiert, als ihre Mum nach ihrer Hand griff. “Bis bald, V.”
Sie winkte ihm zum Abschied.
“Auf Wiedersehen. Und Danke für den Namen.”, rief er ihr leise hinterher. Zu mehr war seine Stimme noch nicht in der Lage. Er fühlte sich noch immer schwach, als würde er nie wieder aufstehen können, doch er wusste, dass er keine andere Wahl hatte als wieder auf die Beine zu kommen. Das war vorerst sein einziges Ziel.
Er sah, wie Eveys Eltern mit ihr hinausgingen. Sie war das Erste gewesen, dass ihn wieder in irgendeiner Weise aufgemuntert hatte.
V : Ein Buchstabe und so viele Bedeutungen.
Und er hatte noch eine:
V wie… Evey. (*V= engl. Vee)
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