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„Hey, mein süßer kleiner Schatz..."
Mühsam kämpfte sich Josh aus dem Sexkoma wieder in die Welt der Lebenden zurück. Fix und fertig wühlte er sich aus dem Nest und linste mit halbgeschlossenen Augen auf die Sahneschnitte von Alpha, der mit einem liebevollen Lächeln auf den kleinen Omega hinabsah. In seinem postkoitalen Zustand brauchte es ein paar Augenblicke bis sein Gehirn wieder mit der Arbeit begann, dann grinste er dümmlich und streckte seine Arme nach dem Riesen aus.
„Duncaaaaan..." lallte Josh überglücklich und ließ sich von dem Clansführer aus den unzähligen Lagen an Kuschelflausch ziehen, in welchen er die letzten Tage wild in allen möglichen Stellungen vögelnd verbracht hatte.
Duncan kicherte leise und trug den sich ankuschelnden kleinen Schmusebär ins Wohnzimmer.
Nach und nach kam auch der Rest seines Zirkels hinzu und musterte neugierig die Eindringlinge, die dort auf dem Sofa saßen.
„Was geht denn hier vor?" fragte David und streifte sich ein frisches Shirt über, was Josh sofort mit einem unwilligen Knurren quittierte.
Ähm... hallo?
Wer hatte seinem Alpha gesagt, er dürfe sich wieder anziehen?
Der Omega machte Anstalten, aus dem Griff des Clanobersten zu klettern, um das unliebsame Ding seinen Fingern vorzustellen... doch Duncan verstärkte seine Umarmung.
„Jetzt warte einmal einen Augenblick, Josh. Wir müssen ein paar wichtige Sachen besprechen... dann kannst du uns jedes beleidigende Kleidungsstück vom Leib reißen, das deiner Meinung nach weg soll."
„Also alle!" grummelte der Junge und versuchte ein letztes Mal das Shirt seines Headhunters mit Blicken zu pulverisieren... mit ausgesprochen mäßigen Erfolg!
Frustriert wandte er schließlich seine Aufmerksamkeit auf die sechs clanfremden Alphas.
Prinz Henry wiegte eine zierliche Gestalt in den massigen Armen und kraulte zärtlich durch die feuerfarbenen Locken.
„Gwenny!" quietschte Josh überglücklich und setzte zu einem Hechtsprung auf seine Besti an, welcher jedoch von Duncan direkt unterbunden wurde.
„Nix da! Deine Freundin ist immer noch in Hitze. Auch wenn der königliche Clan sich Brunsthemmer hat spritzen lassen, werden sie mit Sicherheit kein anderes männliches Wesen in Gwendolyns Nähe dulden. Nicht mal dich! Und ich habe jetzt im Moment auch nicht wirklich Bock, ein paar der Jungs die Zähne neu zu ordnen, weil sie dich aufgrund deiner Kuschelwut ins Visier nehmen."
Brunsthemmer?
Ehrlich?
Wow!
Beeindruckt hob Josh die Augenbrauen. Wenn da sich nicht mal jemand seine Worte zu Herzen genommen hatte!
„Wir müssen über die Bedrohung durch unseren alten Herrn reden. Darüber, dass dieses machthungrige alte Stück Scheiße nun hinter Gwen her ist..." sagte der Kronprinz leise und warf einen kurzen Blick in die Runde.
Okay... bitte was?
Josh dachte, er hätte sich glatt verhört, doch es war schließlich Xander, die der die fassungslosen Gedanken des Omegas in Worte kleidete: „Was war das? Wie ist das denn bitte passiert? War nicht klar, dass sobald euer Clan sein Herz findet und beansprucht, Prinz Henry übernimmt? Was hat der alte Hurenbock denn jetzt schon wieder vor?"
Jay schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ja, man sollte meinen, dass zweihundert-achtzig Jahre auf dem Thron ausreichen würden... aber nicht für unseren ach so heiß geliebten Vater! Er will Gwen haben, um mit ihr eine neue Dynastie zu gründen. Anscheinend sind Henry und ich die absoluten Enttäuschungen für ihn und Papilein will nochmal von vorne anfangen!"
„Der hat doch wohl den Schuss nicht gehört!" fauchte Josh gereizt und starrte ungläubig auf den hübschen jungen Alpha.
„Hätte ich nicht besser ausdrücken können," murmelte der schwarzhaarige Bodyguard
namens Maximilian und streckte die Hand aus, um eine seidige rote Haarsträhne hinter Gwens Ohr zurückzustreichen. Das zärtliche Lächeln, dass dabei sein strenges Gesicht aufhellte, ließ Josh's Herz vor Freude auf und ab hüpfen.
„Schön und gut... dass wir das nicht zulassen werden, ist ja klar! Was uns aber zur wichtigsten Frage überhaupt bringt: wie hindern wir unseren kleinen Kobold daran, sich bei der nächstbesten Gelegenheit erneut in die Büsche zu schlagen? Solange sie bei uns ist, können wir jeden Versuch des Königs ihrer habhaft zu werden unterbinden... aber türmt unser Mäuschen nochmal..."
Ratlos zuckte der Tracker Kai mit den Achseln und sah voller Sorge auf die kleine Epsilon runter.
Josh verdrehte die Augen und sagte: „Also das ist ja nun wirklich denkbar leicht zu lösen!"
Er warf Tjorben einen scharfen Blick zu und knurrte warnend in dessen Richtung: „Und nein, ich spreche hier weder von einsperren, noch von festketten!"
Der blonde Vollstrecker hob abschätzig eine Augenbraue und richtete sich unwillkürlich auf. Erst auf einen scharfen Laut des Prinzen hin entspannte er sich wieder und machte eine leicht spöttische, auffordernde Bewegung in Richtung des Omegas, der sich just in die Armes seines Clansführers hineinschmuste.
„Nun denn, Kleiner... erleuchte uns," murmelte der Alpha und Josh begann, kleine Kreise auf Duncans Arm zu zeichnen.
Kopfschüttelnd sah er auf und sagte: „Echt jetzt... die Lösung liegt doch auf der Hand! Ihr müsst untertauchen, bis Gwenny sich nach ihrer Hitze wieder gefestigt hat und ihr alle am besten eine Bißmarkierung am Körper tragt. Und damit meine verehrte Besti nicht wieder bei der nächsten Gelegenheit wieder nen Schuh macht, kommen wir einfach mit."
Entgeistert betrachteten die elf Männer den Omega, der sie alle mit einem so unschuldigen und zuckersüßen Lächeln anstrahlte, dass Xander mit einem erregten Knurren vorwärts stapfte.
Verdammt, was wollte er seinen Kleinen jetzt gerne flachlegen!
Doch Duncan stoppte den aufgegeilten Alpha mit einer kurzen Handbewegung.
„Später, Xan... Das ist eigentlich eine echt gute Idee von Josh! Gwendolyn vertraut unserem Schatz hier am meisten auf der Welt. Mit ihm an ihrer Seite werden sich die Fluchtversuche sehr wahrscheinlich auf null reduzieren..." meinte der Clansführer nachdenklich und sah dann zu Henry hinüber. Der nickte langsam und antwortete: „Du hast recht. Das wollt ihr wirklich auf euch nehmen? In der Versenkung zu verschwinden bedeutet nicht, in diversen Hotels unterzutauchen. Wir müssen uns irgendwo in die Pampa verkrümeln, wo unser alter Herr uns nicht so schnell auftreiben kann."
Das Grinsen des kleinen Omegas wurde so breit, dass er fast seine Ohren verschluckte.
„Ich wüsste da den perfekten Ort! Die Eltern meines Opas Dominik waren die reinsten Outdoorfreaks. Alles was mit Zivilisation zu tun hatte, war böse... daher haben sie vor etwa vierhundert Jahren ein Stück Land in den Bergen gekauft und dort eine hübsche Hütte gebaut... seeeehr weit entfernt von den Städten und aufgrund des schroffen Geländes nur äußerst schwer mit einem Solarsegler zu erreichen. Genauer gesagt gibt es nur eine gut versteckte Zufahrt... ich frag Grammy, ob wir da auf Tauchstation gehen können."
Beeindruckt nickten die Alphas vor sich hin, doch dann sagte Tjorben: „Warte... das könnte deine Großmutter und ihren Clan auf die Abschußliste des Königs bringen..."
Josh lachte nur verächtlich auf...
Das sollte dieses größenwahnsinnige Warzenschwein doch mal versuchen!
Grammy würde diesem Möchtegern schon verklickern, wo der Frosch die Locken hatte. Danach würde der König vermutlich sogar freiwillig abdanken!
Gramms war eine Ein-Frau-Armee und wenn sie einmal in Fahrt war, konnte man sich nur noch verkriechen und beten, dass der Sturm jemand anderen treffen möge!
Tatsächlich war Josh mehr als nur bereit, ein gigantisches Vermögen zu zahlen, um genau das zu sehen...
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