Kapitel 14
Felix wartete bereits auf ihn, als er das Café betrat. Sein Mitschüler winkte ihm zu und lächelte. Vor ihm waren die Bücher aus der Schule und ein silberner Laptop. Hyunjin setzte sich hin. „Wollen wir uns zuerst etwas bestellen? Ich lade dich auch ein." Hyunjin zückte seinen Geldbeutel. „Nicht nötig. Ich bezahle für mich selber." Hyunjins harsche Antwort vertrieb nicht Felix Lächeln auf seinen Lippen. „Okay. Also ich habe heute meinen Laptop mitgenommen. So geht die Recherche viel schnell. Du kannst ihn gerne benutzen, wenn du möchtest." Das konnte Felix vergessen. Er wollte so wenig mit Felix zu tun haben, wie möglich. So konnte er sich am besten gegen die Heuchlerei schützen. Ein Kellner kam. „Für mich einen Erdbeerfrappuchino. Und du, Hyunjin?"
„Einen Kaffee", erwiderte Hyunjin kurz. Der Kellner notierte sich alles auf und lief in die Küche. Hyunjin nahm sich eines der Bücher, mit dem er letztes Mal gearbeitet hatte und fing an sich Sachen rauszuschreiben. Später kamen ihre Getränke und sie machten kurz eine Pause. „Läuft doch alles gut, oder?", meinte Felix lächelnd. Hyunjin rollte mit den Augen. Felix war ihn eindeutig zu gut drauf. Das Leben war viel zu scheiße für sowas. Felix trank etwas von seinem Erdbeerfrappuchino und stellte ihn dann wieder ein bisschen weg von ihm, sodass er sich ein anderes Buch schnappen konnte. Dabei sah er nicht, dass er damit ein anderes bewegte, was sein Glas mit seinem Erdbeerfrappuchino umschmiss. Die pinke kühle Flüssigkeit verteilte sich sofort auf Hyunjins Pullover. „Shit!", stieß Felix entsetzt aus und griff nach ein paar Servietten aus dem Serviettenspender auf ihren Tisch. Zum Glück waren keine Bücher vollgekleckert und sein Laptop war auch frei davon. Dafür hatte Hyunjin einiges abbekommen. Felix beugte sich zu ihm rüber und griff nach seinem Handelenk um seinen Pullover zu säubern. „Lass das!", fauchte Hyunjin, aber es war zu spät.
Sein Pullover war nach oben gerutscht und entblößte Hyunjins frisch zerschnittenen Unterarm. Sofort zog er den Arm von Felix weg und schaute zur Seite. „Du.....ritzt dich?", fragte Felix leise. Hyunjin antworte nicht. Er wollte am liebsten von hier verschwinden. Nein, noch lieber wollte er sterben. „Hyunjin.....wieso?" Felix Stimme klang besorgt. „Denk' mal scharf nach, wieso sich Leute ritzen!", fauchte Hyunjin. Er wollte Felix nicht zeigen, dass er gerade sehr verletzlich war und entblößt. Bisher hatte er seine Schnitte vor jedem erfolgreich versteckt. „Sag du es mir, bitte", bat Felix ihn. Hyunjin hatte genug. Er hatte genug von dieser dummen Präsentation. Er hatte genug vom heuchlerischen Felix, der so tat, als würde er sich für ihn interessieren. „Als würde es dich interessieren! Du gibst dich doch nur mit mir ab, weil du dazu gezwungen wirst! In Wahrheit interessierst du dich nicht für mich also erspar es dir einfach.... und lass mich meinen Teil einfach alleine machen! Ich schicke dir auch meine Ausarbeitungen." Hyunjin kramte das Geld für seinen Kaffee aus dem Geldbeutel und schmiss es auf den Tisch, bevor er losstürmte. Er wollte einfach nur Nachhause.
Wenn da nicht Felix wäre.
„Hyunjin! Ich interessiere mich wirklich für dich! Ich...ich will dein Freund sein.....aber ich hab immer gedacht, dass du keine Lust auf alle hast. Du ignorierst alle...", erwiderte Felix. Hyunjin drehte den Kopf zu ihm, sah in Felix besorgten Augen.
Felix...wollte mit ihm befreundet sein.....?
Wärme breitete sich in seinem Herzen aus. Dort wo alles Dunkel war, wurde es dank Felix Wörter langsam hell.
Er fühlte sich gemocht.
„Und deswegen war ich so froh, dass Frau Byun uns in eine Gruppe gesteckt hat. So kann ich endlich mit dir reden....und herausfinden....dass du....dich verletzt...", sagte Felix traurig. „Du bist immer alleine...Fühlst du dich dann nicht...einsam?" Und Felix hatte Recht. Er hatte so verdammt Recht mit seiner Aussage, dass er den Kopf senkte und nickte. Das Nächste was er spürte, waren Felix Arme um ihn. Felix umarmte ihn. „Ich hoffe...dass stört dich nicht...", sagte er sanft. Hyunjin klammerte sich an ihn, als würde Felix genau gewusst, dass Hyunjin jetzt eine Umarmung braucht. „Nein....im Gegenteil....danke...Felix", sagte Hyunjin leise. Felix lächelte still für sich her, während er über Hyunjins Rücken strich. „Wollen wir irgendwas zusammen machen? Das Projekt kann warten."
Und ab dem Zeitpunkt traf sich Hyunjin sehr oft mit Felix. Der blonde Schüler erwies sich als wundervoller Freund, der Hyunjin immer spüren lies, dass er gemocht wurde. Dank Felix Freundschaft konnte er die Rasierklinge weglegen. Wann immer er bei Felix war, war er glücklich, denn er wusste, dass Felix ihn mochte.
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