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Nein, bestimmt nicht. Nein, bestimmt nicht.

Lee hätte mir genauso gut in die Weichteile boxen können. Das hätte bestimmt nicht so sehr wehgetan, wie diese Drei Worte.
Mein gesamter Körper zittert und meine Sicht ist verschwommen. Ohne die betrunkenen Personen um mich herum zu beachten stürme ich aus dieser verdammten Villa. Eigentlich wollte ich mich bei Lee entschuldigen und ihr endlich meine Gefühle gestehen. Aus dem Plan ist nichts geworden. Die stickige Luft durchflutet meine Lungen und lässt mich nur stockend einatmen. Mein Herz wurde gerade vor sämtlichen Leuten aus der Brust gerissen, denen es einen scheiß juckt, wie ich mich unter ihren belustigten Blicken fühle.

„Henry, bitte bleibe stehen", schreit Lee aus einigen Metern Entfernung. Nein, bestimmt nicht. Wenn ich bis eben noch daran gezweifelt hätte, dass ich in Lee verliebt bin, wäre es spätestens jetzt glasklar. Wenn dem nicht so wäre, würde es mir nicht so beschissen gehen. Im Vorgarten schließt sich eine weiche Hand um mein Handgelenk. Ich ahne wem sie gehört. Ich hasse es, dass mein Körper sich trotz allem nach ihrer Nähe sehnt. Mein Körper lehnt sich von alleine in ihre Richtung und es kribbelt in meinen Fingern, meinen Arm auszustrecken und Lee zu berühren. Nur für einen kurzen Augenblick.

„Bitte Henry", fleht Lee mich an.

„Schon gut, du hast dich klar ausgedrückt."
Ich versuche mich aus ihrem Griff zu befreien aber dieser ist überraschend fest.

„Lass mich los, ich will hier einfach nur weg." Natürlich packt sie stattdessen noch stärker zu. Ich werde wütend.

„Was wolltest du hier?" Ihre Frage macht mich noch wütender. Ernsthaft? Was ich hier will? Als ob das nicht klar ist.

„Mich bei dir entschuldigen und mein Verhalten erklären aber das hat sich erledigt." Ich schnaube verächtlich. „Glaube mir."
Unter die aufgestaute Wut mischt sich Trauer und Verzweiflung. Beide Gefühle kenne ich bestens.

„Es war nicht so, wie du denkst", sagt Lee.
Sorry, aber das ist doch der beschissenste Spruch, den man in so einer Situation von sich geben kann.

„Das ist alles was du zu sagen hast? Es war nicht so wie es aussieht? Alles gut, ich habe es verstanden." Ich reiße mich aus ihrem Griff und setze meine wackeligen Beine in Bewegung.

„Ich habe es doch nicht so gemeint. Ella muss doch nicht alles wissen." Wir stehen
einige Zentimeter voneinander entfernt. Trotzdem spüre ich jeden ihrer Atemzüge. Jede ihrer Bewegungen. Ich spüre ihre Körperwärme als wäre es meine Eigene.

„Wenn ich dir peinlich bin, kann ich das akzeptieren. Aber dann spiele mir nichts vor." Ich habe ernsthaft geglaubt, dass auch sie mich gerne hat, aber als ich das Gespräch belauscht habe ist etwas in meiner Brust zersprungen. Natürlich hat jeder Mensch ein Herz- ohne kann man nicht leben- aber bis dahin habe ich mein eigenes Herz noch nie so deutlich gespürt. Der Schmerz war lähmend.

Du bist doch gestern einfach abgehauen und hast mich liegen gelassen. Nackt!", schreit mir Lee entgegen. Unser Streit ist nicht unentdeckt geblieben und einige der Feiernden blicken skeptisch in unsere Richtung. Sollen sie doch!
Mein Verhalten gestern Abend war rein instinktiv trotzdem überkommt mich schlechtes gewissen, welches von der Wut verschluckt wird.

„Rate mal, warum ich zu dieser beschissenen Party gefahren bin. Ich wollte mein Verhalten erklären und mich entschuldigen aber ich habe kein Bock mich jetzt noch zu rechtfertigen. Geh zurück zu deinen Freunden. Nachher denken sie noch, dass du freiwillig mit mir abhängst." Ein leiser Schluchzer entfährt Lee und ihre Augen sind genau wie meine von den stummen Tränen gerötet. Ich habe mir geschworen, nicht wegen Lee zu weinen. Tja, hat super funktioniert.

Sie schaut mich entsetzt an. „Du bist mir doch nicht peinlich, Henry."

Ich ziehe meine Augenbraue hoch. „Das sah da drinnen aber anders aus."

Ella steht an der Eingangstür und beobachtet unsere Szene. Ich schnaube verächtlich. „Ella wartet auf dich. Man sieht sich."

Irritiert schaut sie zu mir herauf. Lee ist nicht klein aber definitiv einige Köpfe kleiner als ich. „Dann soll sie uns eben sehen. Die Worte sind mir rausgerutscht, bevor ich nachgedacht habe. Was soll ich denn machen um es dir zu beweisen?" Sie könnte einfach mal über ihre verdammten Gefühle reden, denn gerade weiß ich nicht, wo genau ich bei ihr stehe.

„Vor deinen Freunden behandelt du mich wie einen deiner oberflächlichen Freunde, die dich garnicht kennen." Mittlerweile haben sich auch Pen und Reed zu Ella gestellt und beobachten unsere Szene wie eine Serie auf Netflix.

„Tue ich nicht."

„Doch. Und das weißt du selber. Du achtest immer darauf, dass wir uns nicht zu nahe kommen. Nur damit sie bloß nichts erahnen."

„Ach echt?", fragt Lee. „Dann pass mal auf Sunnyboy."

Bevor ich ihre Worte analysieren kann, drückt sie ihre Lippen auf meine. Ohne nachzudenken erwidere ich den Kuss. Wie lange habe ich mich nach dem hier gesehnt. Es steckt so viel Verzweiflung, Hoffnung und Liebe in dem Kuss, dass mir die Luft entgeht. Meine Beine zittern und meine Arme wandern automatisch zu Lee's Hüfte. Ich drohe in diesem Kuss zu versinken, ohne dass ein Rettungsseil in der Nähe ist. Ich kann nur noch an Lee denken und an das, was sie mit mir und meinem Herzen anstellt.

Schließlich bin ich der schlauere und löse mich von ihr. Wenn sie nicht ehrlich zu mir sein kann, kann ich das nicht. Ich weiß einfach nicht, wo ich bei ihr stehe. Mag sie mich? Bin ich ein Zeitvertreib? Oder Liebt sie mich auch? Ich habe Angst, zu viel hineinzuinterpretieren, und am Ende mit einem gebrochenen Herzen dazustehen. Ich schiebe sie leicht von mir und wende mich ab.

„Mach das nicht", fleht mich Lee mit rauer Stimme an. „Geh nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass du gestern geflüchtet bist, weil du die Nacht bereust und einfach ein bisschen Spaß haben wollte. Ich dachte deine Flucht sei ein Anzeichen, dass ich mich unbemerkt davonschleichen soll."

Das kann doch nicht ihr verdammter Ernst sein! Es steht mir ins Gesicht geschrieben, wie sehr ich sie liebe. Als ob sie nichts erkannt hat!

„Ich habe dir ein verdammtes Lied geschrieben, dass offensichtlich meine Gefühle für dich widergespiegelt. Du machst mich total verrückt und ich denke den ganzen Tag daran, wann ich dich endlich wiedersehen kann. Die Nacht war die Beste in meinem gesamten Leben." Meine Stimme wird mit jedem Wort lauter und verzweifelter. Jetzt kann ich auch die ganze Wahrheit sagen. „Verdammt, ich liebe dich. Als ob dir das nicht aufgefallen ist. Und es macht mich verrückt. Du machst mich verrückt und zu einem besseren Menschen, aber das beruht wohl nicht auf Gegenseitigkeit. Ich würde niemals so herablassend über dich reden. Du weißt genau, wie sehr ich mit meinem Selbstwertgefühl zu kämpfen habe. Danke für nichts."

„Henry, ich..."

„Nein, lass es. Es war ein Fehler hier her zu kommen." Ohne auf eine Antwort zu warten, renne ich mit schnellen Schritten zu meinem Auto und flüchte in die angenehme Stille. Die Tränen beginnen wieder zu laufen und ein Schluchzer dringt aus meinen Lippen.

„Fuck!", schreie ich und lasse meinen aufgestauten Emotionen freien Lauf, wobei ich meinen Kopf gegen das Lenkrad haue. Ich habe es laut ausgesprochen. Vor Lee. Dass ich sie Liebe. Sogar jetzt, wo ich so verletzt bin.

In meiner Wohnung angekommen schlage ich direkt den Weg zum Kühlschrank ein. Bier wird jetzt am Besten helfen. Leider ist Dan heute früher von der Arbeit gekommen und sitzt bereit mit Jogginghose und Pulli auf der Couch. Ein Actionfilme läuft im Fernsehen.

„Lief euer Gespräch gut?" Ich habe gerade echt keine Lust auch nur irgendetwas zu erklären.

„Wenn deine Definition von gut bedeutet, dass sie vor all ihren Freunden behauptet hat nur mit mir abzuhängen, weil sie es meiner Psychiaterin versprochen hat und mich niemals Daten würde, dann ja, es lief atemberaubend." Meine Stimme trieft vor Ironie und ich würde am liebsten auf der Stelle den Tisch einschlagen. Warum kann mich niemand lieben? Warum?

„Scheiße." Ja, verdammt große Scheiße. „Was hat sie zu ihrer Verteidigung gesagt?"

„Den Dauerrenner. Es ist nicht so wie es aussieht. Für wie dumm hält sie mich?" Dan stellt den Fernseher auf stumm und das flackernde Bild erhellt das Zimmer.

„Sie hält dich nicht für dumm. Glaube mir, sie empfindet genauso wie du. Lee ist eine von den Guten Frauen. Sie wurde in der Vergangenheit von ihrem Freund verletzt und verlassen. Es ist klar, dass es ihr seitdem schwerer fällt, Leuten zu vertrauen und Gefühle zu gestehen. Gib ihr etwas Zeit."

Es ist deprimierend. Am liebsten würde ich auf der Stelle zu ihr fahren, sie Küssen und an mich reißen, während ich sie gleichzeitig anschreien möchte. Aber ich denke, ich helfe uns am meisten, wenn ich ihr Zeit gebe. Sie soll dann zu mir kommen, wenn sie bereit dazu ist.
Dan stochert nicht länger in der offenen Wunde, was ich sehr schätze.

Dan räuspert sich. „Deine Mom hat angerufen. Sie sagt, dass du nicht an dein Handy gegangen bist, also hat sie mich kontaktiert."

Bevor ich zu Harrys Villa gefahren bin, habe ich mein Handy ausgeschaltet. Zwischen all dem Hin und her habe ich komplett vergessen, dass sie mich heute Anrufen wollte.

„Danke, ich rufe sie dann mal zurück."

„Grüße sie von mir."

„Klar." Ich ziehe mich in meinem Zimmer zurück und lasse mich auf die Matratze fallen. Sofort steigen mir Bilder von Lee in den Kopf, wie sie neben mir liegt und verblüffende Ähnlichkeiten mit einem brünetten Engel hat. Ich schiebe die Gedanken beiseite und wähle die Kurzwahltaste. Sie nimmt nach dem dritten Klingelton ab.

„Henry, wo hast du gesteckt? Dein Vater und ich haben uns Sorgen gemacht."

„Es tut mir leid, ich war bei Lee." Mom und Dad wissen, dass Lee in mein Leben gestürmt ist und vermuten wahrscheinlich, dass mehr zwischen uns Läuft. Wenn es so ist, sprechen sie es zu Glück nicht an.

„Wie geht es ihr und wann lernen wir sie endlich kennen? Du hast so viel gutes von ihr erzählt." Mein Magen verkleinert sich auf die Größe einer Erbse. Ich bringe es nicht über mich, Ihnen von unserem Streit zu erzählen. Am Ende machen sie sich nur noch Sorgen.

„Bestimmt bald. Wo ist Dad?", versuche ich möglichst schnell vom Thema abzulenken. Im Hintergrund höre ich Teller aneinander klirren.

„Er macht gerade den Abwasch. Warte, ich stelle auf Lautsprecher." Ich muss ungewollt lächeln. Meine Eltern sind die einzigen Personen die ich kenne, die Angestellte haben, aber trotzdem beim Abwaschen und anderen Haushaltstätigkeiten helfen.

„Henry mein Junge", dringt Luis Buckley's Stimme in mein Ohr. „Wie läuft dein Studium?"

„Hey, Dad. Ganz gut, ich muss mich aber ranhalten. In Zwei Wochen müssen wir einen Aufsatz in Literatur abgeben und ich schätze, meinen muss ich noch überarbeiten."

Eigentlich bin ich schon fertig. Er ist sogar gut. Meiner Meinung nach sehr gut. Problem: Der Aufsatz handelt von Lee als mein Schmetterligseffekt.

„Du schaffst das", versucht mich Mom aufzumuntern, bestimmt hat sie die Wehmut in meiner Stimme herausgehört.

„Gibt es etwas neues bei euch?", harke ich nach.

Mom schnappt theatralisch nach Luft, als hätte ich ihr erzählt, dass sie Enkelkinder erwart. „Franzis, hat gekündigt, und ist zu Pointment gewechselt. Dieser...Verräter."

„Cathrin, sei nicht so gemein." Dieses mal ist es Dad, der sie beruhigen muss.

Franzis ist - war - einer der engsten Vertrauten meiner Eltern in der Kanzlei. Er war deren Berater und hat sich seit Jahrzehnten um die Finanzen gekümmert. Pointment ist die nächstgrößte Kanzlei in Washington. Seit Jahren sind sie unsere größten Konkurrenten. Dass Franzis ausgerechnet zu denen gewechselt ist, muss meine Eltern hart getroffen haben.

„Tut mir echt leid, aber ihr werdet schon jemand Anderen finden, der mindestens genauso talentiert ist."

Nach Zwanzig Minuten verabschieden wir uns voneinander. Es tat gut, Kraft von meinen Eltern zu bekommen. Kann ich auch gut gebrauchen. Ich gehe zu Dan ins Wohnzimmer und lasse mich neben ihm aufs Sofa fallen.

„Meinst du, ich sollte meinen Aufsatz abändern?", frage ich verzweifelt.

„Nein."

„Nein? Wieso?"

„Eure Probleme haben nichts mit dem Aufsatz zu tun. Ich habe ihn mir durchgelesen und ich muss sagen, der war echt gut."

„Du hast was?" Auf diesen Seiten habe ich all meine Gefühle aufgeschrieben und er hat es sich einfach durchgelesen. Ohne mich um Erlaubnis zu fragen.

„Darum geht es gerade nicht, Henry. Es geht darum, dass es doch Stimmt. Sie hat dich verändert. Im positiven Sinne. Auch wenn ihr euch streitet, würde ich nichts verändern." Dan wirft mir ein schiefes Grinsen zu. „Außerdem werdet ihr euren Streit eh bald klären und endlich zusammen kommen."

„Bro, seit wann bist du so romantisch?", frage ich, denn bisher hat er alles dafür gegeben, sein Badboy Image aufrecht zu erhalten. Zwar nicht vor mir, aber vor der restlichen Welt. Ich weiß nicht weshalb seine Mauern so massiv sind, und erstrecht nicht, was er früher mal erlebt hat, aber er versucht so davon abzulenken. Schließlich kenne ich mich damit gut aus. 

„Ich habe... Inspiration." Sein lächeln ist beinahe kindlich und wirkt auf seinem kantigen Gesicht etwas fehl am Platz.

„Ach, so ist das? Wann werde ich die Glückliche kennenlernen?", frage ich meinen besten Freund, denn ich bin ehrlich gespannt wer es ist.

„So ernst ist es dann doch nicht." Sein lächeln verrutscht in eine traurige Grimasse. Also schließe ich mir daraus, dass er mehr möchte. Interessant. Es tut irrsinniger Weise gut mitzubekommen, dass ich nicht der einzige mit Problemen bin. Ist das gemein?

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