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꧁31꧂

„Mom, gibst du mir die Brötchen?" Ich deute auf die riesige Schüssel zu ihrer rechten Seite. Es ist bereits Elf Uhr morgens und wir sitzen alle versammelt am Küchentisch. Vor wenigen Stunden sind Henry und ich ineinander verschlungen aufgewacht, es war zum Glück nicht unangenehm zwischen uns. Henry hat in der letzten Nacht durchgeschlafen, ohne nochmal von Albträumen heimgesucht zu werden. Es dauerte, bis ich die Geschichte verdaut habe. Was Henry in seiner Kindheit alles miterleben musste, macht mir schreckliche Angst. Es ist ein Wunder, dass er keine tieferen psychischen Narben davongetragen hat. Mortimer sitz jetzt gerade im Gefängnis, der Ort, an dem er auch hingehört. Ich verstehe Henrys Verhalten besser. Im Kopf gehe ich jedes einzelne Gespräch durch und suche nach Hinweisen seiner Vergangenheit.
Wie tief muss ein Mensch gesunken sein, um einen unschuldigen Teenager so zu quälen und behandeln?

„Lee, alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus", murmelt Hank in meine Richtung. Er sitzt zu meiner Rechten und verschlingt gerade sein Rührei.

Ich versuche ein Lächeln auf meine Lippen zu zwingen aber es fühlt sich mehr nach einer Grimasse an. „Klar, alles Bestens. Wann fliegst du wieder zurück?"

„Der Flug geht morgen früh. Wie... Wie geht es Ella?"

Innerlich stöhne ich auf. „Was ist das bloß zwischen euch? Ich dacht, ihr hättet die Sache geklärt und beschlossen, dass es besser ist, die Finger voneinander zu lassen." Hanks Bein wackelt aufgeregt auf und ab, ohne seine Aufregung zu verstecken.

„Ich weiß es doch selber nicht." Er spricht extrem leise, damit die restlichen Personen am Tisch nichts mitbekommen. Zum Glück diskutieren Meine Eltern gerade mit Henry darüber, welche Blumen im Sommer am schönsten blühen. „Erzähle mir einfach irgendwas über sie, sonst werde ich noch wahnsinnig. Keine Ahnung, weshalb ich ihr so hinterherheule, ich will ja nichtmal eine Beziehung oder etwas festes." War ja klar, nur eine schnelle Nummer für zwischendurch.

„Ich sage dir mal was. Ella ist meine beste Freundin, sie hat es nicht verdient, verletzt zu werden. Du sagst es selber. Beziehungen sind nicht deine Sache. Ella behauptet dasselbe, doch bei ihr weiß ich wenigsten, dass es bloß Fassade ist. Sie heult dir auch hinterher und das finde ich total scheiße. Ich finde es scheiße, dass du ihr wehtust, obwohl ihr tausende von Kilometern entfernt lebt. Wenn du wirklich etwas für sie empfindest, dann lass sie gehen." Von den vielen Worten ist mein Hals trocken geworden und kratzt bei jedem weiteren Wort. „Glaube mir, es ist besser so."

„Wenn du meinst." Seine trotzige Art ist kindisch, so haben wir miteinander gezickt als wir Sechs waren.

„Lee," Moms Stimme dringt durch meine Gedankendecke. „wann müsst ihr am Flughafen sein?"

Ein Blick auf die Wandur verrät, dass uns weniger als Sechs Stunden bleiben. Ich würde alles dafür geben, länger bei meiner Familie bleiben zu können, aber Morgen muss ich pünktlich meine Kurse besuchen. Dass ich unbedingt länger bleiben will, überrascht selbst mich. Noch vor wenigen Wochen haben alle Alarmglocken in meinem Kopf geklingelt, sobald ich an Moms Geburtstag gedacht habe. Was ist passiert? Oder wichtiger, wer?

Ich schiebe meine Gedanken an Sunnyboy in die Hinterste Ecke meines Gehirns und schlucke den Kloß runter. „Wir müssen gegen Vier Uhr am Flughafen sein, damit uns genug Zeit bleibt, durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate zu gehen."

„Schon so früh? Schade, aber Hank wird euch pünktlich hinbringen. Hoffentlich besucht ihr uns bald wieder." Innerlich zucke ich zusammen. Ihr? Eigentlich sollte dieser Trip mit Henry eine einmalige Sache sein. So habe ich mehr, was ich in den Bericht für Mrs. Hilten schreiben kann.

„Bestimmt", erwidere ich mit gezwungener Euphorie. Henry scheint sich bei diesem Thema genauso unwohl zu fühlen.

Dads raue Stimme durchdringt die plötzlich aufgekommene Stille. „Habt ihr etwas für heute geplant, Prinzessin?" Ehrlich gesagt, habe ich mir keine Gedanken gemacht.

„Ich bin davon ausgegangen, den Tag mit euch zu verbringen", antworte ich.

„Ach," Mom seufzt und legt ihre Hand auf meine. „Es ist Hochsommer, ihr solltet das gute Wetter ausnutzen. Dein Vater und ich werden den restlichen Tag im Garten verbringen. Sally hat mir von der neugebauten Badestelle erzählt, das wäre doch eine schöne Abkühlung für euch drei." Sally war eine von Moms Yoga- Freundinnen, die seit einigen Jahren in Woodhill lebt. Frisches und kaltes Seewasser klingt bei dieser Hitze sehr verführerisch. Ich blicke in die Gesichter von Hank und Henry, die bloß mit den Schultern zucken und ein „von mir aus" murmeln.

„Schön, das hätten wir dann geklärt", mischt meine Mutter sich in unser Gespräch ein.
Henry wirkt nervös und schaut hilfesuchend in meine Richtung.

„Ich habe keine Badesachen dabei, ihr könnt trotzdem zu zweit gehen. Damit habe ich kein Problem."

Ich lächle Henry schadenfreudig an. „Nichts da. Ich brauche selber einen Bikini. Wir halten auf dem Weg bei Walmart an und suchen etwas schickes aus." Der Stuhl meines Bruders wird nach hinten geschoben. Bei  seiner Körpermasse hallt ein unangenehmes Geräusch von Holz auf Holz durchs Haus. Mom hasst es, wenn einer den Stuhl nicht anhebt, weshalb mich ihr saurer Gesichtsausdruck amüsiert.

„Hank Theodor Cooper. Wie oft soll ich dir noch vorschreiben, den Arsch anzuheben." Mit dem Zeigefinger deutet sie auf sein gespielt ängstliches Gesicht. Wenn Mom seinen Zweitnamen erwähnt, ist es ernst.

Flüchtig dreht sich Hank zu mir um. „Ich fahre schon mal das Auto vor. In Fünf Minuten treffen wir uns draußen." Mit diesen Worten und eine gemurmelten „Entschuldigung" verlässt er das Zimmer und stürmt in die Sommerhitze. Es ist Still im Haus, bis meine Eltern, Henry und ich in schallendes Gelächter ausbrechen.

„Dem hast du es gezeigt, Mom", lobe ich und klopfe auf ihre Schulter. Sobald wir uns wieder eingekriegt haben räumen wir die Reste ab und unterhalten uns über den gestrigen Tag.

Zehn Minuten später - nicht Fünf - sitzen wir im kühlen Auto, auf dem Weg zum nächsten Walmart. Die Jungs haben sich die vorderen Plätze geschnappt und diskutieren auf dem kompletten Weg über Football. Ich wusste garnicht, dass Henry früher, in der Highschool gespielt hat.

„Wenn ihr shoppen geht, hole ich uns ein paar Snacks aus dem Supermarkt nebenan. Irgendwelche Extrawünsche?", fragt Hank, während er auf den Parkplatz vor dem Walmart einbiegt.

„Reeses. Unbedingt Reeses!", rufe ich als ginge es um Leben und Tot. Seit ich sie das Erste mal mit Sieben Jahren bei meiner Grandma probiert habe, bin ich süchtig nach Reeses.
Henry schnaubt, kann ein schmunzeln aber nicht unterdrücken.

„Und du, Henry?" Das Auto kommt zum Stehen und wir steigen aus. „Chips und eine Cola. Danke."
Hank wendet sich mit unserer Bestellung ab und verschwindet in der Eingangstür des Supermarktes.

„Na komm." Ich ziehe Henry hinter mir her. Sobald wir den Laden betreten, umgibt mich die Kühle der Klimaanlage und der typische Geruch nach Kunststoff. Wir gehen in die Bekleidungsabteilung mit der Bademode. Automatisch gehe ich zuerst zu den Herrenhosen, nicht dass Henry am Ende eine knall Pinke Hose oder schlimmeres kauft. Er stellt sich neben mich, so nah, dass ich seinen Arm an meinem spüre, und beäugt kritisch die minimalistisch Auswahl.

„Wer stellt so hässliche Badehosen her?", fragt Henry. Ich greife provokant nach einer kurzen Badehose mit Leopardenmuster, die so hässlich ist, dass sie verboten gehört.

„Was hältst du von dieser Augenweide?", frage ich und augenblicklich breitet sich eine leichte Röte auf seinem Gesicht aus, die lange nicht mehr zum Vorschein kam.

„Keine Zehn Pferde bekommen mich in dieses... Ding." Henry reißt mir den Bügel aus der Hand und hängt sie zurück. Ich gehe zum daneben stehenden Klamottenständer mit den Bikinis und Badeanzügen. Ich wühle mich durch die nicht hübscheren Teile, bis mir etwas ins Auge fällt und ich ein schmunzeln nicht unterdrücken kann. Ich drehe mich zu Henry um und verstecke den Bügel hinter meinem Rücken.

„Ich habs gefunden." Henry mustert meine, hinter dem Rücken verschränkten, Arme und zieht die linke Augenbraue in die Höhe.

„Du hast was gefunden?", fragt er.

„Tatarata!" Ich ziehe meine Arme hinter dem Rücken hervor und präsentiere ihm ein Partnerset, bestehend aus einer mit Blumen bestickten Badeshorts und dem dazu passenden Bikini.

„Nein. Ich ziehe keine Blümchenhose an."

„Die ist süß. Ich trage doch dasselbe", ärgere ich Henry.

„Pff, das ist etwas komplett anderes ob du oder ich Blümchen trage. Außerdem ist am Bikini fast nichts dran."
Bei diesem Punkt muss ich ihm recht geben aber ich habe schon weniger Stoff gesehen. Und getragen. Macht Henry sich etwa darüber Gedanken?

Ohne auf ihn zu warten, gehe ich mit unseren Teilen zur Kasse. Mit einem genervten Seufzen folgt er mir und gibt sich geschlagen.
Das wird sicher lustig.

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