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Der nächste Tag verging wie im Fluge. Nach den Seminaren schaue ich in meinem Stammcafé vorbei und kaufe mir einen extragroßen Karamell-Macchiato, da ich ohne Kaffee meine Schicht in der Praxis nicht überstehen würde. Seit Tagen schlafe ich schlecht, obwohl ich den Grund dafür nicht kenne. Ich schnappe mir den heißen Pappbecher von der Theke und gehe in Richtung Auto. Im Gehen schreibe ich blitzschnell eine Nachricht an Ella, in der ich mich entschuldige, dass ich momentan so wenig Zeit für meine Freunde habe. Sie antwortete mir, dass sie sowieso für heute ein Date hat und ich wünsche ihr viel Spaß.

Ich: Tu nichts, was ich nicht auch tun würde

Uns ist beiden bewusst, dass, wenn Ella sich etwas in den Kopf gesetzt hat, sie es auch durchzieht, egal was ich ihr jetzt schreibe oder nicht.

Ella: Natürlich ;)

Mein Abschiedsgeschenk zum Studienstart war ein mintgrüner Fiat 500. Schon seit Jahren habe ich mir dieses Auto gewünscht und als ich den Müll rausbringen wollte stand er mit einer überdimensional großen roten Schleife in unserer Auffahrt.
Mit dem Auto bin ich innerhalb von 15 Minuten bei dem Gebäude von Barns&Hilten angekommen.
Heute ist es draußen mild und der Sommer macht sich langsam bemerkbar. Mit schnellen Schritten eile ich auf die Eingangstür des Bürogebäudes zu und weiche noch im letzten Moment einer Älteren Frau aus, die aufgeregt mit jemandem telefoniert, ohne dabei ihr Umfeld zu beachten.
Wenn ich so ende, will ich niemals alt werden. Warum auch? Außer Falten, Rückenschmerzen und graue Haare, profitiere ich nicht davon.

Mit dem Fahrstuhl fahre ich in die 5. Etage, wo Mrs. Hilten ihr Büro hat. Es entspricht einem Ikea Werbekatalog. Als hätte meine Chefin willkürlich auf eine Beispielausstattung gezeigt, und den exakten Nachbau verlangt. Sobald ich meine Jacke ausgezogen habe setze ich mich an den grauen Schreibtisch und gehe die neuesten E-Mails durch. Heute steht für mich nur Papierkram an. Es ist trotzdem eine gute Ablenkung und Entspannung. Die nächsten Stunden arbeite ich konzentriert und sortiere die Termine für den anstehenden Monat.

Ich höre wie eine Tür hinter mir aufgeht und die Stimme meiner Chefin dringt zu mir durch.
„Das waren doch erhebliche Fortschritte, die Sie in der letzten Woche gemacht haben. Weiter so Henry."

Ich werfe einen Blick über die Schulter und schaue direkt in gelangweilte, kieferngrüne Augen. In dem Moment wird mir bewusst, woher ich den Typen aus englischer Literatur kenne. Er ist Patient bei Mrs. Hilten und soweit ich mich erinnern kann, ist er schon seit ein paar Monaten in Behandlung.

„Danke", ist das Einzige, was er antwortet.

Als sich eine unangenehme Stille ausbreitet nutze ich die Chance. „Du schon wieder. Ich wusste, dass ich dich schonmal gesehen habe."

„Ihr kennt euch?" Die Frage meiner Chefin richtete sich an uns beide und da es so aussieht, als wollte er nicht antworten, übernehme ich.

Kennen würde ich nicht behaupten, aber wir studieren beide dasselbe."

„Das ist ja ein schöner Zufall Ayleen."

„Weshalb?" Die Verwirrung ist meiner Stimme deutlich anzuhören.

„Mir ist gerade eine Idee gekommen. Was hältst du davon, Henry etwas unter die Studenten zu mischen. Es würde ihm bei seiner Therapie helfen." Im ersten Moment bin ich von ihrem Angebot zu überrumpelt um ihr eine Antwort zu geben. Wie stellt sie sich das vor?

„Wie stellen sie sich das vor?", frage ich meine Chefin. Sie überlegt ein paar Sekunden und ihr Blick zuckt von mir zu Henry und wieder zurück.

„Naja, wenn sie auf dieselbe Uni gehen, können sie Henry einfach an den Abenden zu Partys oder andere Freizeitaktivitäten mitnehme. Die typischen Dinge halt, die ihr Studenten außerhalb der Kurse unternimmt. Natürlich würde ich Sie bezahlen." Als ich zu Mr Green, oder wie sich rausgestellt hat, Henry gucke, sehe ich dass auch er nicht sehr überzeugt von der Idee wirkt.

„Sie wissen schon dass ich neben ihnen stehe und mithören kann. Ich bezweifle dass Maylin dafür Zeit hat und außerdem brauche ich ihre Hilfe nicht." Sein Ton hört sich fast abschätzig an.

„Ayleen, nicht Maylin. Aber schon gut, du hast jetzt genug Zeit dir meinen Namen zu merken." Ich drehe mich zu meiner Chefin um. „Ich nehme ihr Angebot an."

Ich weiß selber nicht, wer von meiner Zusage am Meisten  überrascht ist. Ich höre wie Henry, der an meiner rechten Seite steht, ein keuchen ausstößt und einen Schritt nach hinten macht. Ohne auf ihn zu achten wende ich mich wieder meiner Chefin zu, die mich mit einem freudigen Gesichtsausdruck mustert.

Wie jeden Tag trägt sie einen Bleistiftrock mit einer dazu passender Bluse und Stilettos. Sie ist Mitte Vierzig und soweit ich weiß mit einem Anwalt verheiratet.
Mir schwirren tausende Fragen im Kopf herum aber die wichtigste Frage kann ich mir nur selber beantworten: Warum bin ich nicht einfach gegangen und habe stattdessen dieser irrsinnigen Idee zugestimmt?!

Mrs. Hiltens Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. „Das freut mich. Am besten schickst du mir jeden Sonntag einen kurzen Bericht, inwiefern ihr Fortschritte gemacht habt. Umso größer die Fortschritte sind die ihr in den nächsten Sechs Wochen macht, desto größer ist die Summe ihrer Belohnung."

Das Geld kann ich gut gebrauchen. Mom und Dad verdienen zwar nicht wenig aber sie sind trotzdem sparsame Menschen. Außerdem möchte ich von niemandem abhängig sein und für mich selbst sorgen können. Während Mrs. Hilten mich über die Details informiert, steht Henry neben uns und lässt das Gespräch umkommentiert. Als ich eine Bewegung neben mir wahrnehme und bemerke, dass er sich mit einer Handbewegung von uns verabschiedet, entschuldige ich mich bei meiner Chefin und gehe ihm mit schnellen Schritten hinterher.
Als er über die Schulter guckt und mich erblickt, dreht er sich um und bleibt stehen.

„Das hättest du nicht tun müssen. Ehrlich", meint er trocken. Seine Stimme ist tief und passt irgendwie nicht zu seinem gepflegten Aussehen. „Ich komme alleine zurecht!"

„Warum nicht? Es ist mein Job Anderen zu helfen. Und wenn ich dafür bezahlt werde, dich mit auf Partys zu nehmen, sage ich bestimmt nicht nein", erkläre ich und folge ihm in Richtung Parkplatz. Der Weg dorthin verläuft überwiegend schweigend, bis er vor einem schwarzen Land Rover stehen bleibt.

Ich blicke ihn überrascht an. „Das ist dein Auto?"

„Ja, wieso?", fragt er perplex.

„Ich habe irgendwie mit was anderem gerechnet. Etwas... kleinerem."
Er holt den Schlüssel raus und öffnet die Fahrertür, macht jedoch Anstalten einzusteigen.

„Du willst das wirklich durchziehen." Ich bin mir nicht sicher, ob er es zu sich selbst oder zu mir sagt. Trotzdem antworte ich ihm.

„Ja. Ich kenne dich zwar nicht aber ich möchte dir helfen. Kann ich dich was fragen?" Henry blickt mich skeptisch an und schaut mir direkt in die Augen. Kurz bringt mich seine Augenfarbe aus der Fassung aber ich sammele mich schnell wieder.

„Klar."

„Warum warst du Gestern im Kurs von Mrs. Scott so angespannt? Ich dachte erst, dass es an mir liegt und ich etwas falsches gemacht oder gesagt habe, aber jetzt bist du in meiner Gegenwart viel entspannter?"
Es scheint, als hätte ich ihn mit meiner Frage aus dem Konzept gebracht. Es dauert einen Moment bis er antwortet.

„Das war nichts. Vergiss es einfach", erwidert Henry und spielt dabei an seinem Schlüsselbund.

„Okay, wenn du meinst." Eins ist klar: Es steckt viel mehr dahinter, aber drängen will ich ihn auch nicht. Ich selber kenne dieses einengende Gefühl viel zu gut. „Es ist schon spät und ich habe noch was vor. Wollen wir uns sonst einfach morgen eine halbe Stunde vor dem Kurs im Café Lomo treffen und besprechen, wie wir das Ganze angehen?", frage ich.

Man sieht Henry an, wie unangenehm ihm die Situation ist. „Geht klar aber lass uns den Kaffee mitnehmen. Ich bin kein Fan von überfüllten Räumen." Mit einem Nicken stimme ich ihm zu. Als ich mich gerade abwenden möchte, hält er mich zurück.

„Soll ich dich mitnehmen oder kommst du alleine zurück?" Sein Angebot verwundert mich. Ich hätte mit fast allem gerechnet, aber damit nicht.

„Danke, das ist nett von dir, aber ich bin auch mit dem Auto gekommen." Es sieht so aus, als wolle er noch etwas erwidern, schließt seinen Mund jedoch wieder.

„Dann bis morgen." Mit einem Nicken verabschiedet sich Henry von mir.

„Bis morgen und sei pünktlich."
Ich hasse Unpünktlichkeit. Das soll er auch wissen.

Mit einem Lächeln steigt Henry in sein Auto und fährt in Richtung Hauptstraße.
Ich frage mich ob er auch in einer Studentenverbindung wohnt oder eine eigene Wohnung hat. Jedenfalls ist er mir vorher noch nie auf einer Verbindungsparty aufgefallen. Er sieht jedoch auch nicht aus, als hätte er eine Vorliebe für Partys. Ich schließe meine Jacke, da die frische Abendluft einen kühlen Schauer über meine Arme jagt. Ich gehe in Richtung Auto und fahre nach Hause.
Auf dem Weg ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und schreibe meiner Mutter eine Nachricht, dass sie mich in einer Stunde anrufen kann.

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