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Am Freitag stehe ich länger als üblich vor meinem Kleiderschrank und suche etwas passendes für den Abend. Ich habe Henry versprochen, gegen halb Neun vor seiner Wohnung zu stehen, damit wir zusammen aufbrechen können. So kann er schließlich schlecht einen Rückzieher machen.
Die letzte- und gleichzeitig Erste Party, zu der ich ihn mitgeschleppt habe, war ein Desaster. Bedeutet, der heutige Abend kann nur besser werden.

Ich entscheide mich für eine Jeans mit hoher Taille, meine Alexander McQueen Sneaker, für die ich ein halbes Jahr sparen musste und ein dunkelblaues Top mit tiefem Rückenausschnitt. Meine Haare trage ich offen. Dank meiner Naturwellen brauche ich nie länger als Zehn Minuten um sie zu stylen. Ich frage, mich, wo ich diese Haare her habe, schließlich haben weder Hank noch meine Eltern dieselbe Haarstruktur. Ella beneidet mich jedes Mal wenn wir uns fertig machen aufs Neue dafür.
Sie, Peter und die anderen kommen schon gegen Acht Uhr, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich konnte mich mit Henry als Ausrede davor drücken.
Um Punkt 21:30 stehe ich vor seiner Tür und klopfe gegen das plumpe Metall. Das letzte Mal hat Henry mir die Tür mit einem umwickelte Handtuch geöffnet. Zu meiner Enttäuschung ist er heute fertig gekleidet und bereit zum Aufbruch.

„Hey, danke für die Fahrgelegenheit. Mein Auto steht in der Werkstatt", begrüßt mich Henry.

„Kein Ding. Bist du Fertig?"

„Das musst du mir doch sagen, kann ich so gehen?" Er trägt ein schlichtes Shirt und eine tief sitzende Cargo Hose, die ihm ausgezeichnet steht. Sie sieht an ihm sexy aus. Seine Haare sind noch etwas feucht und rollen sich zu leichten Locken zusammen. Warum ist er mir vorher nie auf dem Campus aufgefallen? Ach ja, weil er wie ein pullundertragender Streber ausgesehen hat.

„Siehst sehr gut aus."

„Danke, kann ich nur zurückgeben. Du siehst umwerfend aus", sagt er und mein Magen schlägt Purzelbäume. Mehr als ein Lächeln bringe ich nicht hervor. Komplimente zu geben war noch nie meine größten Stärke, aber welche zu bekommen, ist noch schlimmer.

„Ich frage mich schon länger, wo deine Brille abgeblieben ist." Bei unserem letzten Treffen hatte er sie jedenfalls nicht mehr auf.

„Ich habe früher schon Kontaktlinsen getragen. Mal trage ich die Brille, mal eben nicht."

„Verstehe. Sie sah irgendwie sexy aus." Ich zucke mit den Schultern. Funktioniert ja doch irgendwie mit den Komplimenten. „Wo ist Dan?"

„Ich komme", höre ich eine vertraute Stimme aus dem Badezimmer. Dan trägt wie jeden Tag von Kopf bis Fuß schwarze Teile, ohne dabei wie ein Gruftie auszusehen. „Ich hoffe, dass es auf euren Collegepartys genug Alkohol gibt."

„Darauf kannst du dich verlassen", antworte ich ihm und wir gehen zu meinem Auto. 

Auf der Fahrt diskutieren wir ausgiebig über unsere Lieblingsbands und wir bekommen eine Karaoke Vorstellung von Dan geliefert, in die Henry und ich mit einstiegen. Sobald wir vor der Studentenverbindung stehen, spannt sich die lockere Stimmung an. Henry sagt nichts mehr und Dan scheint sich deswegen unwohl zu fühlen. Schon von der Straße höre ich die lauten Bässe der Musik und das Stimmengewirr von vielen betrunkenen Studenten. Im Garten machen die Leuten entweder rum, sie kotzen oder brauchen frische Luft. Ich selber ziehe mich immer dorthin zurück wenn es drinnen stickig wird. Sobald wir das Haus betreten, kommt Ella auf mich zugelaufen und Henrys Körper ist von Kopf bis Fuß versteift. Ich greife flüchtig nach seiner Hand und drücke sie als Aufmunterung.

"Hey, schön, dass du da bist. Wen hast du mitgebracht?", fragt sie und deutet mit dem Kopf auf meine Begleiter.

„Henry kennst du ja schon und das ist sein Kumpel Dan", stelle ich meine Freunde vor.

„Hi", begrüßt Dan Ella. „Schön dich kennenzulernen." Ella mustert Dan von unten bis oben. Ihr scheint zu gefallen was sie sieht.
„Ganz meinerseits." Bitte nicht. Wir sind keine Zwei Minuten da und Ella flirtet, was das Zeug hält.

Sie nimmt nun auch Henrys Anwesenheit wahr. „Hi. Wie läuft euer Projekt?"

Er versteift sich minimal aber Ella wird es nicht wahrgenommen haben. Ich stehe dicht an seine Brust gelehnt und spüre das Zucken. „Ich glaube ganz gut."

„Perfekt, ich habe eine super Idee." Ella deutet auf ein Mädchen, das auf der Lehne eines Sofas sitzt. Sie kommt mir vage bekannt vor, wahrscheinlich aus einem der Kurse. „Das dort drüben ist Maja. Zufälligerweise hat sie mir erzählt, dass sie dich toll findet und dich kennenlernen möchte. Als ich ihr erzählt habe, dass du heute kommen würdest, hat sie gestrahlt wie die Sonne. Ich habe versprochen sie dir Vorzustellen. So muss Lee nicht mehr auf dich aufpassen und wir können uns Zwei heiße Typen für heute Nacht klären."

Meine Freundin stupst und zwinkert mich an. An diesem Moment ist so ziemlich alles Falsch. Erstens: Die kleine soll sich von Henry Fernhalten. Zweitens: Warum schmerzt der Gedanke dermaßen, dass Henry ein Mädchen kennenlernt? Drittens: Genau wie letzte Woche habe ich keine Lust einen Kerl aufzureißen. Viertens: Was ist mit mir falsch?

Ella packt Henry am Shirt und zieht ihn mit zum Sofa. Er wirft mir einen flüchtigen Blick über die Schulter zu, der nicht weniger skeptisch aussieht. Ich mache es Dan nach und verfolge die Situation mit wachsamen Augen.

„Mein kleiner Sunnyboy wird gleich ein Mädchen klären. Ich bin so stolz auf ihn.", sagt Dan.

Pff. Ich brauche Alkohol. Der Weg in die Küche dauert länger, da ich mich durch die enge Menschenmasse drängen muss. Aus dem Kühlschrank hole ich Zwei Bier, schlängle mich wieder zurück und drücke eine der beiden Flaschen Dan in die Hand. Mein Blick wandert automatisch zum Sofa. Henry sitzt dicht neben der blonden Schönheit und sie hat eine Hand auf sein Bein gelegt. Er wirkt nicht nervös.

Henry hat mir erzählt, dass ich ihm helfe, wenn ich in seiner Nähe bin. Dass Maja dieselbe Wirkung auf ihn hat, verletzt mich. Ihn jetzt mit diesem Mädchen zu sehen - so fröhlich und unbeschwert - tut weh. Sie kichert und sein männliches Gelächter mischt sich dazu. Wütend blicke ich auf ihre Hand, die immer weiter zu seiner Brust wandert. Er sagt wieder etwas und daraufhin lacht die Bitch laut los. Diesmal war es kein Kichern. Es war schrill und ich höre es über den Lärm. Mir wird übel. Als hätte Henry meinen Blick gespürt, blickt er hoch. Direkt in meine Augen. Keiner wendet sich ab, wir starren uns einfach an. Selbst von hier hinten erkenne ich das Feuer in seinen Augen. In anderen Situationen hätte es mir gefallen, aber da es momentan Maja gilt, steigt in mir das Verlangen, dieses beschissene Lächeln in seinen Arsch zu stecken.

Wir hätten Stunden so weitermachen können, würde uns Ellas Stimme nicht unterbrechen. „Kommt mit ihr beiden." Sie packt meinen Arm und wir folgen ihr auf die Terrasse wo drei Typen und Zwei Mädchen in einem Kreis sitzen und anscheinend auf uns warten.

Unter ihnen ist Pen, die mit ihrem knallroten Lippenstift und den Fakewimpern viel Aufmerksamkeit von den Männern bekommt. Wir setzen uns zu meinen Freunden in den Kreis, während Reed mit Zwei Sixpack Bier aus der Küche in den Garten kommt.

„Lust auf eine Runde Ich habe noch nie?" War ja klar. Diese kindischen Spiele werden auf jeder Party gespielt und mittlerweile weiß ich mehr über die andern als mir lieb ist. Die nächsten Fünfzehn Minuten verbrachten wir damit, Shotgläser zu exen und peinliche Storys zu beichten. In Gedanken war ich jedoch bei Henry? Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.

„Hey Leute." Finn strauchelt durch die Schiebetür. Man sieht ihm deutlich an, wie betrunken er bereits um diese Uhrzeit ist. „Habt ihr Henry gesehen? Maja sucht verzweifelt nach ihm. Dieser Idiot ist einfach abgehauen." Augenblicklich ist meine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt gerichtet. Dan scheint ebenfalls besorgt.

„Was? Wohin ist er gelaufen?", frage ich alarmiert.

Finn zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er ist einfach zur Haustür gestürmt."

Was ist, wenn er eine Panikattacke hat? Oh nein. Das ist alles meine Schuld. Ich hätte ihn nicht aus Trotz alleine lassen sollen und ihn stattdessen im Auge behalten sollen. Ich springe auf und quetsche mich durch die Feiernden. Hinter mir spüre ich Dan, der leise vor sich hin flucht.

„Hast du eine Idee wohin er gegangen sein könnte?" Meine Stimme hört sich rau und panisch an. Das darf doch alles nicht passieren.

„Nein. Weit kann er jedoch nicht sein. Schließlich hast du die Autoschlüssel." Wenigstens etwas. Sobald wir an der Straße stehen, scanne ich die Umgebung ab. Kein Henry.

„Ich rufe ihn an.",sage ich und hole mein Handy aus der Tasche. Bereits nach dem Dritten klingeln geht der Anrufbeantworter an. Shit. „Er geht nicht ran. Was machen wir denn jetzt?"

„Du gehst die Straße nach links und ich nehme die Rechte."

„Okay." Wir laufen beide in die entgegengesetzte Richtung.

„Henry!", schreie ich panisch seinen Namen, in der Hoffnung eine Antwort oder wenigstens irgendein Anzeichen von ihm zu bekommen.

„Wo steckst du, Verdammt?". Wieder keine Antwort. Es ist bereits stockdunkel, ich kann nur schwer meine eigene Hand erkennen. Der Mond und die fahlen Straßenlaternen spenden etwas Licht. Es ist unheimlich. Schon seitdem ich klein bin, hasse ich's alleine im Dunkeln. Knack. Ich höre etwas links von mir. Jemand kommt auf mich zu.

„Henry wo hast du gest...". Meinen Satz bringe ich nicht mehr zu Ende, denn es ist nicht Henry. Das Gesicht des Typen kommt mir bekannt vor. Ich glaube er heißt Brian.

„Hallo Süße, hast du dich verlaufen?", fragt er und bleibt dicht vor mir stehen. Zu dicht. Ich rieche seinen strark alkoholisierten Atem mit dem Geruch von Marihuana gemischt. Ekelhaft.

„Nein, ich suche einen Freund. Hast du jemanden mit dunkelbraunen Locken hier langlaufen sehen? Er heißt Henry." Ich gehe ein Stück zurück, in der Hoffnung etwas Abstand zwischen uns zu bringen. Er packt meine Handgelenke und zieht mich stattdessen dicht an seine Brust.

„Du siehst scharf aus. Lass mich deine Sorgen verschwinden lassen." Als er näher kommt zieht sich ein dreckiges Grinsen über sein ganzes Gesicht.

„Nein, ich muss meinen Freund suchen, es geht ihm nicht gut und ich würde dir raten mich auf der Stelle loszulassen." Ich versuche bedrohlich zu klingen, aber meine Stimme überschlägt sich und hört sich stattdessen hilflos an.

Als wäre das eine Einladung lehnt er sich nach vorne. Ich reiße an meinen Armen, doch Brian gehört zu den Menschen, die mehr Muskeln als Gehirnzellen haben. Als mit das bewusst wird, breitet sich Panik in mir aus. Ich will schreien, doch es kommt kein Ton raus. Im nächsten Moment drücken sich raue, feuchte und gierige Lippen auf meine. Er drängt mich gegen eine Laterne, sodass ich nicht nach hinten ausweichen kann.
Hilfe.
Nein.
Doch ich bleibe stumm. Ich kenne die Situation nur zu gut. Die Panik, die nach und nach größer wird, das verkrampfen meine Muskeln und das betäubte Gefühl, als wäre ich nicht mehr Ich selbst, sondern eine außenstehende Person.
Eine Panikattacke.

„Du willst es doch. Du hurst doch sonst auch immer durch die Betten.", flüstert Brian.

Dieser Satz gab mir den Rest. Tränen strömen mittlerweile über mein Gesicht, doch das scheint ihm nicht im geringsten zu stören. Mein Herz schlägt wie wild um sich und ich vergesse alle Tipps die ich Henry noch vor einer Woche eingeprägt habe. Ich trete nach seinen Weichteilen, doch er fängt mein Bein auf und wandert mit seiner Hand immer weiter höher. Mein Wimmern hallt in meinen Ohren wieder. Ich bin machtlos und die Panik überrollt mich.

Ich nächsten Moment wird der massige Körper von mir gerissen. Ich kann nichts erkennen. Vor meinen Augen erkenne ich Zwei verschwommene Personen, die aufeinander einschlagen. Egal. Mir ist alles Egal. Das Gesicht von Kolder taucht vor meinen Augen auf, wie er dieses Foto rumschickt und sich mit all meinen Klassenkameraden über mich lustig macht. All der Hass, der auf mich gerichtet ist, all die Nachrichten über Instagram, ich sei eine Hure. Brian hat dasselbe zu mir gesagt. Hure. Ich bin ein Nichts.
Die Schläge hören auf und ich liege zusammengerollt auf dem Asphalt. In der Dunkelheit.

Die Panik verschlingt und erstickt mich.
Ich atme Feuer.

Jetzt verstehe ich was Henry mit dieser Beschreibung meint. Henry. Wo ist er? Oh Gott es wird alles zu viel.

„Hey, alles gut, ich bin bei dir.", sagt eine vertraute Stimme. Bilde ich mir das nur ein, oder sitzt Henry gerade vor mir. Ich blinzle die Tränen weg und erkenne sein schönes Gesicht. Die Erleichterung, die mich überkommt, lässt meine Tränen nur noch stärker fließen. Er nimmt mich in die Arme und flüstert mir beruhigende Worte zu, so wie ich es auf der letzten Party bei ihm gemacht habe. Und so liegen wir nachts, im dunkeln verschlungen auf der Straße, umhüllt von Stille und Henrys Worten. Ich erinnere mich wieder ein meine eigenen Tipps, wie man in einer Panikattacke zu handeln hat und zusammen mit seiner Anwesenheit verebbt die panik Schritt für Schritt.

Es könnten Sekunden, Minuten oder auch Stunden vergangen sein. Ich löse mich von seinem warmen Körper und versuche aufzustehen. Er hilft mir sofort hoch, schließt mich aber sobald wir sicher auf den Beinen stehen wieder in seine Arme und Umhüllt mich mit Wärme. Ich fühle mich inmitten seines Jasminduftes sicher.

Sein Mund ist dicht an meinem Ohr. „Ich habe Dan schon geschrieben. Er ist bei Freunden mitgefahren. Gib mir deine Autoschlüssen und ich fahre dich nach Hause."

Ich wühle in meiner Tasche und reiche ihm den Schlüssel. Wie wir zum Auto kommen weiß ich nicht mehr. Sobald ich auf den vertrauten Sitz sinke, fallen meine Augen zu und ich schlafe ein.

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