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Sobald die Tür hinter mir ins Schloss fällt, höre ich Ayleen wegfahren. Und umso weiter sich der röhrende Motor entfernt, desto langsamer schlägt mein Herz. Ich lehne mich mit dem Rücken gegen die kalte Wand und atme tief durch.
Einatmen.
Ausatmen.
Ich lasse den Tag Revue passieren, dabei angefangen, Lee in diesem Kleid zu sehen.

Ihr Anblick hat meinen Kopf bis auf den allerletzten Krümmel Verstand leergefegt und ihr Anblick hat tief in mir den Wunsch erweckt, mehr über sie zu erfahren.
Schon zu meiner Zeit auf der Highschool, war es immer mein Ziel gewesen, die Menschen auf Distanz zu halten und jede Seele möglichst zu meiden. Menschen verletzen einander. Davon kann ich Lieder singen. Wortwörtlich.

Heute trat das komplette Gegenteil in Kraft. Sie hat mir zugehört, ohne mich im Anschluss zu verurteilt.
Meine Freunde kann ich an einer Hand abzählen und brauche nichtmal alle Finger. Ich habe bis heute einen Scheiß darauf gegeben, was meine Komillitoren über mich denken, ob sie mich als Nerd bezeichnen, Außenseiter oder Freak, Hauptsache ich habe meine Ruhe.

Als Ayleen in meiner Wohnungstür stand und mich mit diesen faszinierenden Augen angeschaut hat, wurde mein Mund staubtrocken. Als hätte ich eine dieser Verpackungen Watte verzehrt, mit denen sich Mom immer abschminkt. Ein komplett neues Gefühl. Seitdem will ich, dass sie mich immer wieder so anschaut. Mit dieser Intensität und dem Respekt in den Augen. Ich bin ins Badezimmer geflüchtet um auf irgendeine Weise wieder Luft in meine Luge zu befördern. Ich habe sogar in den Spiegel geguckt und meine Harre zerzaust, bevor ich zu Ayleen zurückgegangen bin.
Sie mit Mr. Green im einen Arm, und Stolz und Vorurteil im Anderen zu sehen, hat eine angenehme wärme durch meinen Körper gesandt.
Es ist ihr Lieblingsbuch. Meins Auch. Sie liebt Karamell Macchiato. Ich auch. Und dann noch die Sache mit meinem Spitznamen Mr. Green. Das hat mich total aus dem Konzept geworfen. Ich hoffe sogar, dass ich sie irgendwann zu meinen Freunden zählen kann. Verrückt, was sie mit mir anstellt.

Wenn mir vor einigen Jahren ein Schauer durch die Knochen gefahren ist, dann bloß, weil ich Angst hatte. Angst vor meinem Pflegevater und seinen Fäusten. Angst vor seiner Stimme. Und Angst vor dem Gefühl, alleine zu sein. Das schlimmste am Alleinsein ist der Moment der Erkenntnis, dass es niemanden stören würde, wenn du von heute auf morgen stirbst.
Während andere Kinder in meinem Alter Alkohol und Drogen nahmen, und unwillkürlich Sex hatten, saß ich zwischen Dreck und schlimmen Erinnerungen zusammengekauert in meinem Zimmer. Jede Sekunde die vergangen war, zeugte von einer Weiteren Sekunde unter seiner Obhut, und ich schämte mich für meine Feigheit. Ich hätte Mortimer die Stirn bieten sollen, aber jetzt, wo ich alt genug bin, ist mir klar geworden, dass ich nichts hätte ausrichten können. Wenn, dann bloß noch schlimmere Qualen- ob seelisch oder körperlich, ist komplett nebensächlich.

Und dann dieser Kuss. Dafür hätte ich meine Panikattacke nochmal in Kauf genommen. Ich bin mir nicht Sicher, ob ich mir das alles bloß eingebildet habe, aber da war ein Feuer zwischen uns. Es hatte nichts mit dem Gefühl zu tun, welches ich während meinen Attacken verspüre. Es hat sich nicht angefühlt, als würde das Feuer mich ersticken. Nein, es hat mich aufleben lassen.
Hört sich echt kitschig an.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Kuss für Ayleen nichts Besonderes. Wie man so hört, mangelt es bei ihr nicht an männlicher Auswahl. Ich bin zwar auch keine Jungfrau mehr und wurde definitiv schon geküsst, aber das heute war etwas komplett anderes und Neues. Dazu war es bei mir schon lange her.
Es tat außerdem überraschend gut, ihr meine Vergangenheit anzuvertrauen, auch wenn ich Vieles ausgelassen habe.

Eigentlich hasse ich Partys. Und die Betonung liegt auf hassen. Es gibt so einige Gründe dafür. Wahrscheinlich ist das meine Form von posttraumatischer  Belastungsstörung. Ein Geräusch, ein Geruch oder ein total harmloser Anblick lassen die Erinnerungen wieder in mir aufsteigen. Ich höre laute Musik, Geschnatter und raues Gelächter. Ich rieche abgestandenes Bier und Schweiß. Ich bin mitten in einer Menschenmenge. Grob gesagt mein schlimmster Albtraum.

Wie ein Idiot stehe ich im Treppenhaus, während sich die Tür öffnet. Natürlich muss es ausgerechnet Dan sein, der in diesem Moment von der Arbeit kommt. Seine abgenutzte Kleidung hatte schon mal bessere Tage. Der Geruch von Schmieröl und Metall klebt förmlich an seinem Körper. Doch Dan achtetet immer darauf, etwas frisches zur Arbeit anzuziehen. Dementsprechend ist der Wäschekorb jeden Tag überfüllt.

„Hey Bro, was machst du hier. Und," Er tritt näher an mich heran. „ist das ein Lächeln in deinem Gesicht?", fragt mich Dan, als würde ich nie lachen. Obwohl, ich könnte wirklich mehr lachen. Und gerade grinse ich wie ein Irrer. Ein Irrer auf Crack, der soeben im Lotto gewonnen hat.

„Was geht?", versuche ich dem Gespräch auszuweichen. So wie ich ihn kenne, steigert er sich in das ganze Thema hinein und wird viel zu euphorisch.

„Vergiss es. Du erzählst mir in der Wohnung, wie der Abend verlaufen ist, und lässt kein Detail aus." Mit diesen Worten dreht er sich zur Treppe um, und steigt hinauf. Ich folge meinem Kumpel. Seine glatten schwarzen Haare stehen wild vom Kopf ab. Zusammen mit der Lederjacke, den Boots, dem Shirt und der Hose, sieht er wie ein Rockstar aus. Ich sehe ihn immer in schwarzen Klamotten. Wenn man uns nebeneinander betrachtet, könnten wir unterschiedlicher nicht aussehen.
Ein Grund, weshalb er mich immer Sunnyboy nennt. Die einzige Gemeinsamkeit ist unsere Größe, denn mit jeweils 1.93 Metern stechen wir aus der Menge heraus.

Sobald wir die Wohnung betreten, stürme ich in mein Zimmer, und ziehe mir eine graue Jogginghose und ein weißes Shirt über. In der Küche hole ich ein Bier aus dem Kühlschrank, welches ein angenehmes Prickeln in meinem Mund hinterlässt. Dan sitzt bereit auf dem Sofa und hat Netflix gestartet.

„So Sunnyboy, jetzt spann mich nicht so lange auf die Folter und erzähle. Irgendwelche schmutzigen Details?" Er wackelt anzüglich mit den Augenbrauen. Ich gehe zum Sofa und lasse mich neben ihn fallen.

„Ich hatte eine Panikattacke. Vor ihren Augen." Dan weiß über Ayleen und ihre Idee, mich auf diese Party mitzunehmen, bescheid.

„Das ist scheiße. Du siehst aber nicht traurig und verzweifelt aus. Sonder glücklich. Also, wo ist das Aber?"

„Wir haben und geküsst!" Jetzt, wo ich es laut ausspreche, wird mir erst richtig bewusst, dass ich heute geküsst wurde.

„Ihr habt was?" Seine Überraschung ist ihm deutlich anzusehen. Bevor er zu lange darüber nachdenken kann, durchbreche ich seine wilden Gedanken.

„Interpretiere da nicht zu viel rein. Es war wegen eines beschissenen Spiels. Sie hat es aus Mitleid gemacht, weil mich ein Mädchen beleidigt hat."

„Wenn es so gut war, wie du glücklich aussiehst, war es mehr als nur ein Kuss aus Mitleid."

„Kann sein", versuche ich das Gespräch abzuharken. „Wie war dein Tag?"
Er verdreht die Augen, geht aber nicht weiter auf das Thema ein.

Den restlichen Abend reden wir über nebensächliche Themen und ich sperre die Gedanken an Lee in die hinterste Ecke meines Gehirns.

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