Der Ordnungsfreak und sein Wirbelwind
Hello,
sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt. Mich hat es voll erwischt und hab mich einfach nicht danach gefühlt das Kapitel zu überarbeiten :c
Danke an die liebe KiriHoran77, die mir Anisa "entworfen" hat❤ Von ihr habe ich genau beschrieben bekommen, wie sie sein soll und lauter kleine Details zu allem möglichen. (Sie schreibt selber Larry FFs und Os, also falls ihr interessiert seid, tut euch keinen Zwang an😇)
All the Love ~ L xx
《♡》
Aufgeregt laufe ich die Treppe hoch zu Eric und Anisas Wohnung. Wir haben ausgemacht, dass wir uns bei ihm treffen und zusammen zu seinem Tattoostudio laufen.
Ich freue mich wirklich darauf sie kennenzulernen. Laut seinen Erzählungen muss sie so ziemlich das Gegenteil von ihm sein. Eric hatte in seiner Schulzeit nie eine Freundin. Nicht weil er nicht wollte oder er kein netter Kerl ist, es hat sich einfach schlichtweg nie eine Gelegenheit ergeben. Anisa ist seine erste richtige Freundin und ich freue mich für ihn.
"Hey Lou" ,begrüßt Eric mich von seiner Wohnungstür aus. Heute hat er sich etwas lässiger angezogen. Eine Jogginghose kombiniert mit einem einfach schlichten Shirt, weshalb jetzt auch ein paar seiner Tattoos sichtbarer sind.
Ich überwinde die letzten Treppenstufen und umarme Eric kurz zur Begrüßung.
"Du kannst deine Schuhe da abstellen, ich muss kurz noch ein paar Sachen erledigen" ,ratert der Schwarzhaarige runter und deutet auf ein Schuhregal, in dem allerdings nur ein paar Schuhe stehen. Die vielen verschiedenen Vans, die vermutlich Anisa gehören, stehen unordentlich um das Regal herum.
"Sei doch nicht immer so streng. Louis bleibt doch nur kurz. Du kannst deine Schuhe ruhig anlassen, oh und ich bin übrigens Anisa. Es ist wirklich schön dich endlich kennenzulernen."
Anisa kommt plötzlich aus dem Nichts zu uns in den Flur und erschreckt mich zugegebenermaßen ein bisschen. Sie strahlt mich an, bevor sie mich in eine kurze Umarmung zieht. Sie hat sich auf der linken Seite einen französischen Zopf geflochten, die rechte ist noch offen, weshalb ich vermute, dass sie gerade noch dabei ist, sich die anderen Seite zu flechten.
Eric hat einen kleinen Putzfimmel, den die Rothaarige so gar nicht zu teilen scheint.
"Ich hab dir extra Teebeutel gekauft, weil Eric meinte du würdest Kaffee nicht mögen. Kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen, aber ich respektiere deine Entscheidung. Allerdings gab es nur noch so einen komischen Früchtetee, weshalb ich hoffe, dass der auch okay ist. Wenn nicht, kannst du auch Wasser oder sowas trinken. Wir haben bestimmt Bier hier, auch wenn es erst Mittag ist. Es sind schließlich Feiertage, da kann man auch mal ein Auge zudrücken" ,redet Anisa ohne Punkt und Komma drauf los und zieht mich an meiner Hand in die Wohnung. Während sie weiter über die Getränkeauswahl spricht, wirft sie auch immer mal wieder kurz ein was sich hinter welcher Tür für ein Zimmer verbirgt.
Sie redet schnell, viel und durcheinander, weshalb ich am Anfang wirklich kurz Probleme habe ihr zu folgen.
In der Küche werde ich auf einen Stuhl gedrückt und kurze Zeit später hat sie den Wasserkocher angestellt. Sie wuselt in der Küche umher und trägt alles zusammen, was man für ein Kaffekrätzchen braucht.
Sie ist chaotisch und am Anfang kann sie einen sehr überrumpeln, aber ich erkenne das herzliche dahinter und kann deswegen nur schmunzeln.
Da hat sich Eric aber wirklich das komplette Gegenteil von sich angelächelt. Er geht so ziemlich alles eher erstmal langsam und weitaus strukturierter vor. Auf Ordnung legt er wert und hat es überhaupt nicht gern, wenn man ihn stresst und Anisa, ja Anisa ist kurz gesagt ein Wirbelwind, jedenfalls von dem was ich bisher gesehen habe.
Mit einem breiten Lächeln stellt sie eine dampfende Tasse vor mir ab und setzt sich zu mir. Bevor sie wirklich sitzt hat sie schon einen Keks in der Hand und zögert auch nicht lang diesen zu essen.
"Du glaubst gar nicht wie glücklich ich bin, dass wir uns kennenlernen. E hat früher schon immer mal wieder von dir erzählt, meinte aber, dass er leider den Kontakt zu dir verloren hat. Der kleine Pessimist hat natürlich die Hoffnung aufgegeben dich jemals wiederzusehen. Manchmal ist er einfsch ein bisschen zu dramatisch" ,meint sie augenrollend, lächelt dabei allerdings, weshalb mir klar ist, dass das nicht böse gemeint war.
"Er war schon immer etwas pessimistischer eingestellt" ,stimme ich zu und denke an unsere alten Schultage zurück. Eric meinte mal er setzt seine Erwartungen immer auf die unterste Stufe, damit die Enttäuschung dann nicht so groß ist, falls er wirklich mal eine schlechte Note geschrieben hat. Vor allem in Französisch hatte er seine Probleme.
"Erzähl mal, gibt es irgendwelche peinlichen Storys aus eurer Schulzeit? Ich muss alles wissen!"
Mit einem glitzern in den Augen lehnt sie sich in ihrem Stuhl zurück, überschlägt ihre Beine und führt die Kaffeetasse zu ihrem Mund. Mein Blick fällt kurz auf ihren Fuß, der sich in einer gemusterten Socke befindet.
"Mhm ich hätte tatsächlich ein paar, aber ich denke nicht, dass ich sie dir vor meinem Tattoo erzählen sollte. Immerhin lasse ich deinen Freund nachher noch mit einer Nadel an mich ran" ,entgegne ich und ziehe meine Augenbrauen hoch. Ich greife ebenfalls nach meiner Tasse unf probiere vorsichtig einen Schluck. Es ist jetzt nicht der beste, den ich jemals getrunken habe, aber er ist auszuhalten.
"Ich verrat ihm erst was du mir erzählt hast, wenn er später wieder kommt. Ehrenwort."
Neugierig beugt sie sich nach vorne und wartet nur darauf, dass ich sie an einer von Erics peinlichen Geschichten teilhaben lasse. Da ich weiß, dass Eric sich hierfür rächen wird, entscheide ich mich dafür eine von den harmloseren Geschichten zu erzählen.
"Okay, also... Eric war einer der ersten von uns, der einen Führerschein hatte und natürlich hat er damit auch ein kleines bisschen angegeben. Bei seiner ersten Fahrt zur Schule saß ich auf dem Beifahrersitz und musste miterleben, wie er seinen ersten kleinen Unfall gebaut hatte. Er ist an dem Seitenspiegel eines anderen Autos hängen geblieben und hat sich in Grund und Boden geschämt. Es war gar kein Problem, immer hin war er versichert und alles, aber ihm war es so unangenehm, dass ich schwören musste unseren Freunden nichts davon zu erzählen."
"Jetzt echt? Wir hatten es erst letztens über Unfälle mit dem Auto. Er meinte er wäre Unfallfrei und hat mich aufgezogen, weil ich vor Jahren mal 'nen Baum übersehen habe. Meine Nase ist seitdem ein bisschen schief, schau" ,fügt sie noch hinzu und dreht ihren Kopf etwas zur Seite, um mir stolz ihre krumme Nase zu zeigen.
"Ja, das ist wirklich passiert. Er hat es nur nicht so gern, wenn andere von seinen Fehlern wissen, da ist er etwas eitel. Und das mit deiner Nase wäre mir gar nicht aufgefallen, sie passt irgendwie zu dir" ,gebe ich ihr als Kompliment, weshalb sie sich breit lächelnd bedankt. Ich erzähle ihr noch zwei weitere Geschichten, doch als ich gerade zur dritten ansetzen will, betritt Eric das Zimmer.
"In welchem Eimer befindet sich nochmal das Trockenfutter? Wieso hab ich alles beschriftet, wenn du es am Ende doch nochmal umsortierst?" ,fragt Eric etwas genervt und hält seiner Freundin einen weißen Eimer mit grünem Deckel hin.
"Ja, aber ich fand, dass gelb mehr zu Stroh passt und grün zu Heu. Der blaue hat irgendwie nach Trockenfutter für mich ausgesehen. Oh und in dem Türkisfarbenen habe ich heute frisches Gras rein" ,erklärt sie ihm fröhlich, was Eric nur so halb erwidern kann. Gestress fährt er sich über das Gesicht und sieht etwas ratlos auf den Eimer vor sich. "Wir wissen beide, dass ich farbenblind bin, ohne richtige Beschriftung wird das nichts."
"Weißt du was? Ich fütter Dragon heute und beschrifte die Eimer nochmal richtig, während ihr im Studio seit. Es tut mir leid, dass ich vergessen hab an deine Farbenblindheit zu denken, ich war heut Morgen einfach im Umsortierungswahn" ,entschuldigt sie sich bei ihm und stellt ihre Tasse zur Seite. Sie steht auf, nimmt Eric den Eimer aus der Hand und drückt ihm einen entschuldigenenden Kuss auf die Wange. Als sie sich wieder an mich wendet, lächelt sie breit.
"Es war wirklich schön dich kennenzulernen. Sowas müssen wir definitiv öfter machen."
Danach geht sie summend aus der Küche und lässt mich allein mit Eric. Dieser lässt sich mit einem tiefen Seufzer auf ihren Stuhl fallen und schließt seine Augen.
"Ich hätte damals nie gedacht, dass du als Ordnungsfreak mit einer Chaotin zusammen kommst" ,sage ich schmunzeln und nippe dabei an meinem Tee. Eric öffnet wieder seine Augen und erwidert mein Schmunzeln. "Tja, was soll ich sagen? Ich liebe sie, weshalb ich da irgebdwie drüber hinwegsehen kann, auch wenn mich dieses ganze Durcheinander innerlich manchmal kirre macht."
"Naja, immerhin hält sie dich auf Trapp."
"Oh ja" ,stößt Eric lachend hervor.
Ich will gerade weitersprechen, als ein weißes Etwas in die Küche hoppelt. Verwundert beobachte ich den Wattebausch mit den Schlappohren dabei, wie er seinen Weg zu Eric findet. Als er ihn anstupst, bemerkt auch Eric den Besucher und bückt sich lachend nach ihm.
"Das hier ist übrigens Dragon. Wir haben ihn erst seit einem Monat, weshalb das mit der Versorgung noch etwas chaotisch ist" ,erklärt er lächelnd und streichelt den Hasen hinter den Ohren. Zufrieden schließt dieser seine Augen und knabbert mit seinen Zähnen.
"Du hast ein Haustier?" ,frage ich ungläubig, da er früher immer felsenfest behauptet hat, dass bei ihm später mal kein Tier ein Zuhause finden wird. Es sei ihm zu chaotisch und zu viel Dreck. Kaum zu fassen, dass er jetzt einen Hasen frei durch seine Wohnung hoppeln lässt. "Wir waren vor einem Monat auf den Feldwegen spazieren und haben beobachtet wie Jemand ein Zwergkaninchen ausgesetzt hat. Anisa hat es natürlich sofort mitgenommen, da es da draußen bestimmt nicht überlebt hätte. Wir mussten am selben Tag noch zum Tierarzt um ihn durchchecken zu lassen. Eigentlich war der Deal, dass wir ihn am nächsten Tag zum Tierheim bringen, doch Anisa konnte dich einfach nicht trennen, weshalb ich mich erbarmt habe. Mittlerweile habe ich den kleinen Kerl ja auch ziemlich lieb gewonnen. Allerdings will sie jetzt eine Hasendame für ihn besorgen, da sie gelesen hat, dass man sie nicht allein halten sollte."
Eric wirft mir am Ende einen vielsagenden Blick zu. Zwei Zwergkaninchen waren bestimmt nicht in seiner Familienplanung vorhanden. Umso süßer finde ich es, dass er nachgegeben hat.
"Ich finde das sehr süß. Anisa ist mir wirklich sehr sympathisch."
"Dein Harry mir aber auch. Nur an seinen Witzen muss er noch etwas arbeiten" ,fügt er schmunzelnd hinzu, weshalb ich ihn überrascht ansehe.
Ich hab ihm gesagt, dass er seine Witze bei meiner Familie und Freunden zurückschrauben sollte, da ich eben weiß, wie ihn alle mit seinen Witzen aufziehen werden. Natürlich konnte er es nicht lassen, aber genau dafür liebe ich ihn.
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