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Die Jagd ist eröffnet.


Glory and Gore - Lorde

Masha

"Mich?", frage ich empört und lache dann.
"Ich glaube, Sie verwechseln mich." Ich ziehe an meiner Zigarette und mein Unterbewusstsein verrät mir, dass mein bestes Verhalten, wie mein Vater es von mir verlangt hatte, vermutlich angebracht wäre, aber Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung.

Mr. Perfect
streicht sich durch sein Mr. Perfect-Haar und seufzt:
"Du hast Recht. Ich war ein wenig voreilig und etwas zu stürmisch. Was ich meinte, war, dass ich mich mit dir unterhalten möchte. Du kannst mich gerne duzen", rudert er zurück, aber seine dunklen Augen funkeln gefährlich und mir ist klar, dass er mir nur die halbe Wahrheit sagt. Ein spitzbübisches, unangenehmes Grinsen auf seinen Lippen unterstreicht meine Vermutung.

Noch einmal ziehe ich fest an der Zigarette.
"Und wieso möchtest du mit mir reden?", antworte ich zögerlich und so ruhig, wie ich nur vorgeben kann, zu sein. Er ist um einiges älter als ich und es ist sehr befremdlich, jemanden zu duzen, den ich weder kenne, ihn unbedingt kennen will oder irgendeine Gemeinsamkeit ausmachen könnte.

"Das hier ist kein besonders komfortabler Ort, um sich richtig zu unterhalten, oder?", stellt er fest und schaut sich um, während er seine tätowierten Hände in die Taschen seiner Hugo Boss Anzughose behält. Seine Tätowierungen reichen hoch bis zu seinem Hals und schlingen sich dort wie Ranken über seinen weißen Kragen.
Ich zucke mit den Schultern: "Ehrlich gesagt sollte ich ohnehin zuerst meinen Vater fragen, wenn ich vor hätte, irgendwo mit der hinzugehen."
Ich könnte schwören, in seinem weitestgehend undurchdringlichen Blick so etwas wie Gereiztheit sehen zu können. Ich hebe skeptisch eine Braue.

"Und bevor du dich rausschleichst um heimlich zu rauchen musst du deinen Vater nicht fragen?", kontert er, und ich pruste.
"Hat deine Mutter dir beigebracht, Frauen an dunkeln Orten nachzustellen?", gebe ich also zurück und bin im selben Moment geschockt darüber, wo diese vergleichsweise taffe Antwort herkam.
"Oh, Liebes. Ich stelle dir nicht nach." Entgegnet er unter einem leisen Lachen.
"Dann stört es dich sicherlich nicht, wenn ich jetzt wieder reingehe. Oder?" Ich stemme die Hand mit meiner Clutch in die Hüfte und nicke, um ihm zu deuten, beiseitezutreten.
Etwas in seinen Gesichtszügen verhärtet sich noch einmal und anstatt sich zur Seite zu bewegen, kommt er auf mich zu.
Ich trete zurück. Wieder kommt er einen Schritt näher.
Diesen Tanz wiederholen wir, bis ich mit dem Rücken gegen die Balustrade stoße und die Luft anhalte.

Seine Arme lehnt er links und rechts neben meine Hüfte und stützt sich dort ab.
Er ist mir jetzt so nah, dass er mich berühren könnte, wenn er wollte, tut es aber nicht.
Sein Aftershave brennt in meiner Nase und wie erstarrt schaue ich zu ihm hoch, wie ein Tier, das sich totstellt, um nicht gefressen zu werden.
Seine Anwesenheit macht mich schon aus der Distanz nervös. Er strahlt etwas aus, was in mir den Instinkt zu rennen hervorruft.
Dennoch ist er interessant, das muss ich ihm lassen. Diese Perfektion die in gruseliger Genauigkeit ausufert, dieser scharfe Geruch seines Parfums, seine alles verschlingenden, dunklen Augen, die auf mich herabblicken, als wäre ich ein Reh und er ein Wolf.
Allerdings halte ich dem nicht lange stand und senke ich meinen Blick wie aus Reflex.
Dabei fallen mir die Ringe, an seiner Hand auf. Ein Siegelring mit einem S und der Stern der russischen Mafia auf seiner Handfläche.
Das ist schon sehr klischeehaft, muss ich zugeben.

"Pass auf, was du sagst, Zayka. Nicht, dass dir das irgendwann leidtun wird." Nun nennt er mich auch noch Häschen.

Droht er mir? Ich will ihn fragen, aber er tätschelt mir zwei Mal mit seiner tätowierten Hand die Wange, stößt sich ab und dreht sich ohne ein weiteres Wort um.
Er lässt mir nicht einmal mehr die Möglichkeit zu antworten, bevor er in der Menschenmenge verschwindet.

Für einen Moment bleibe ich keuchend dort stehen, wo er mich zurückgelassen hat und blinzle meine Verwirrung weg.
Was zum Teufel war das denn?

Nervös schüttle ich den Schock der letzten paar Minuten ab, werfe die beinahe komplett heruntergebrannte Zigarette weg und gehe wieder hinein, diesmal jedoch richte ich meinen Blick stur geradeaus, um auf dem schnellsten Weg an den Tisch zu meiner Familie zu gehen, doch mein Vater fängt mich ab, noch bevor ich meine Schwester und meine Mutter irgendwo sehen kann. 

"Masha, auf ein Wort", murmelt er, nimmt mich am Handgelenk und zieht mich etwas von der ausgelassen plaudernden Gesellschaft weg in eine minimal stillere Ecke.
Ich sehe ihn erwartungsvoll an und versuche mir nichts von dem anmerken zu lassen, was eben passiert ist. 

"Hat dich jemand angesprochen?", fragt er mich und ich schlucke. Weiß er was?
"Ich habe Zakhar Romanov eben getroffen, er ...", mit einem Zischen unterbricht er mich.

"Ich will nicht, dass du dich mit ihm sehen lässt. Er schadet unserem Ansehen. Die Leute werden denken, ich wäre auf ihn angewiesen, wenn du dich zu viel mit ihm abgibst", natürlich. Es geht ums Geschäft.
Aber anstatt mich aufzuregen, nicke ich und sehe zu Boden.
"Hast du ihm unser Beileid ausgesprochen?", ich schüttle den Kopf. 
"Wieso?", frage ich und kann kaum erwarten zu erfahren, was hier eigentlich passiert. 
Mein Vater sieht mich etwas verbissen an.
"Seine Schwester und sein Vater kamen vor einigen Tagen ums Leben, Masha. Deswegen ist er hier, nicht Stanislaw." Mir klappt die Kinnlade runter.
Wie unangenehm. 
Wie konnte mir das entgehen?
Ich habe mit ihm geflirtet, während er in tiefster Trauer stecken muss.

"Ich wusste nichts davon", japse ich und mein Vater schüttelt den Kopf.
"Hol das nach, es soll nicht heißen, wir wären unsensibel", weist er mich an.
Natürlich hole ich das nach, was denkt er denn?
Ein schlechtes Gewissen braut sich in meiner Magengrube zusammen und wischt die Wehen des unangenehmen Aufeinandertreffens mit Artem Sokolov weg.

"Das war alles", murmelt er, überfliegt mich noch einmal und deutet mir dann mit einer ausladenden Handbewegung, wieder zu gehen.

Das ändert natürlich meinen Plan, wieder zu meiner Familie zu stoßen. 
Prompt kehre ich zurück in die Lounge, dort, wo ich Zakhar eben an der Bar zurückgelassen habe.

Doch als ich den Raum erreiche, ist er nicht mehr da.

Als ich mich wieder abwenden will höre ich, wie mein Handy in meiner Clutch vibriert.
Das muss Anessa sein.
Doch mein Herz bleibt stehen, als ich auf den Display meines Telefons starre.


Mir stockt der Atem.

Woher hat er meine Nummer?

Ohne lange zu überlegen, sperre ich mein Handy wieder.
Doch nach wenigen Momenten nehme ich es raus und schalte es ganz aus.
Was war das?
Was will dieser Mann von mir?

Ich habe das Gefühl, dass ich keine Luft bekomme.
Und so schnell soll das auch nicht mehr weggehen.



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