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Der Teufel trägt Hugo Boss.

Bad Spell - Larkin Poe


Masha

Anessa dreht sich schon das dritte Mal um sich selbst, um zu überprüfen ob das enge, dunkelgrüne Kleid ihren Hintern richtig in Szene setzt.
"Er ist heiß", stellt sie fest und Darija, die auf einem der Einzelbetten des geräumigen Dreibettzimmers liegt, blickt mit einer hochgezogenen Augenbraue von ihrem Handy auf.
Meine kleine Schwester ist besserwisserisch und in sich gekehrt gleichzeitig, manchmal macht sie mir richtig Angst.

"Ich glaube nicht, dass du das bewerten kannst", gebe ich zweifelnd zurück während sie ihr rotes, lockiges Haar richtet und eine unerhörte Menge an Haarspray darin verteilt.

"Ach nein? Ich habe zwei Augen im Kopf Süße, du anscheinend nicht. Der Typ ist der  Wahnsinn. Diese Tattoos und wie er dich angesehen hat. Außerdem, weißt du, was man so über ihn erzählt?" Fragt sie mit einem aufgeregten Kichern.
Ja, so wie man über ein verfluchtes Raubtier spricht.
Der Mann ist unberechenbar, aber sie hat wohl recht.
Schön ist er. Nicht schön wie ein Prometheus sondern eher schön wie ein Hades.
Das ändert jedoch gar nichts.
Ich will wissen, ob er hier ist, weil Zafira nicht mehr zu seiner Verfügung steht.
Mir wird ein bisschen schlecht.
Er ist so ein Widerling.

Den heutigen morgen - oder eigentlich die letzten Tage - konnte ich noch gar nicht verarbeiten, allerdings bin ich ganz glücklich darüber, jetzt nicht Zuhause zu sein.
Ich wüsste nicht, wie ich meinen Vater konfrontieren sollte, oder ob ich es mich überhaupt trauen würde.
Ich weiß schließlich noch gar nicht, ob das, was Zakhar vermutet, stimmt.
Immerhin hat mein Vater etliche Möglichkeiten gehabt, mit mir und Darija viel Geld zu verdienen, er hat es jedoch nie getan und ich werde in zwei Monaten 21.
Ich wüsste mittlerweile, dass ich heiraten würde.
Oder?

Ich kann es Zakhar nicht übel nehmen, dass er heute morgen ein wenig ausgerastet ist. So viel Leid und Druck, und dann muss er mit ansehen, wie ein dahergelaufener Typ, von dem er ohnehin nur das Übelste denkt, versucht, mich zu erwürgen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er das durchgezogen hätte, er hätte nicht abgeschossen. Ansonsten gäbe es Krieg.
Und Krieg mit seiner Familie kann sich niemand leisten. Oder?
Immer dieses oder.
Alles in meinem Leben besteht nur noch aus Fragen, die ich mir nicht beantworten kann.
Was ist nur passiert? 

Ich schüttle den Kopf, versuche diese Gedanken loszuwerden.
Ich kann einfach nicht glauben, dass mein Vater mich so hintergehen würde.

"Er ist ein eiskalter Typ, vertrau mir. Niemand, mit dem du etwas zu tun haben möchtest." Rate ich meiner Freundin.
Anessa scheint nun zufrieden mit ihrem Erscheinungsbild zu sein und dreht sich zu mir um.
Ich liege, genau wie Darija mir gegenüber, noch in meinem Pyjama im Bett.

"Ach, aber dieser Zakhar ist besser, oder was? Nur weil ihr mal im Sandkasten miteinander gespielt habt, heißt das noch lange nicht, dass er gut für dich ist", beschließt sie und ich verdrehe die Augen.

"Das ist nicht dasselbe, Anessa." Ich blicke kurz zu Darija, die uns stumm anstarrt.
Sie soll nicht wissen, was mit der Romanov Familie passiert ist.
Also nicht jetzt und hier.
Gleich gehen alle los, wollen Jekaterinburg erkunden.
Camila, die, wie ich durch Anessa herausgefunden habe, die Schwägerin von Artem ist, hat uns auf eine kleine Stadtrundfahrt eingeladen.
Ich habe ja sowieso bereits etwas Besseres zu tun und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich mir auch Schöneres vorstellen, als mit dieser Frau und Artems Bruder herumzulaufen.
Andererseits kann ich mir auch schöneres vorstellen, als mit Artem wegzugehen.

Ich will nichts von Zakhar, keineswegs, da waren nie mehr als ein paar Gedanken.
Die hat doch jeder mal, so ganz unverbindlich, oder?
Aber Camila löst in mir ein unwohles Gefühl aus. Wie Zakhar sie angesehen hat.
Andererseits, sie ist die Frau von Artems Bruder.
Und wenn der auch nur ein bisschen so ist wie Artem, wird Zakhar keine Chance bei ihr haben.

"Keine Ahnung, was dein Problem ist. Zwei heiße Typen buhlen um dich und du liegst hier, bläst Trübsal und tust so, als wäre das nichts Aufregendes." Plappert Anessa wieder in meine Gedanken.
Ich reibe mir durchs Gesicht und schüttle den Kopf.

"Nein, tu ich nicht Anessa, ich", in dem Moment klopft es an unserer Zimmertür. Schockiert taste ich nach meinem Handy, doch ich finde es nicht.

"Wie spät ist es?", frage ich sie wie von einer Tarantel gestochen und springe auf, halte sie an der Schulter fest, sodass sie nicht zur Tür eilt und deute mit einem gehobenen Zeigefinger, dass sich keine der Anwesenden rühren soll.

"Exakt 11:56 Uhr", informiert mich Darija.

"Scheiße", murmle ich, reiße unseren Kleiderschrank auf und wühle darin.
"Mach die Tür nicht auf!", zische ich Anessa zu und in dem Moment klopft es noch einmal, diesmal aber energischer.
Ich zucke daraufhin zusammen.
Ist das Artem?
Wer soll das sonst sein, Masha?!

Scheiße, ich habe wirklich total verdrängt, wie spät es ist.
Man mag von Artem halten, was man will - ich jedenfalls will mir nicht die Blöße geben, mich in meinem Pyjama vor ihm zu präsentieren.
Röte schießt in meine Wangen und ich wühle noch hektischer, diesmal in meinem unausgepackten Koffer, nach einem passenden Kleid.

"Warum nicht?", flüstert Darija und schaut mich mit aufgerissenen Augen an.

"Masha, mach die Tür auf, ich kann dich hören", raunt Artem mit belustigtem Unterton hinter der weißen Holztür.

"Uhhhh!", säuselt Anessa grinsend und tänzelt in die Richtung der Stimme.
"Ah", seufzt Darija, verdreht die Augen und lässt sich wieder auf ihr Bett fallen.
Ich reiße nun einfach ein roséfarbenes Kleid aus dem Koffer und verschanze mich so schnell es geht im Bad.

Das habe ich gerade noch so geschafft, da höre ich schon, wie meine beste Freundin die Tür aufreißt: "Was verschafft uns die Ehre?", fragt sie hörbar grinsend.
Oh, sie wird sich noch wundern.

Nach ungefähr zwanzig Minuten entscheide ich mich, dass das Einschließen keinen Sinn mehr hat.
Artem und Anessa sind in Schweigen übergegangen, nachdem er ihr sagte, sie soll nicht so viel quasseln, er wäre schließlich nur hier um mich abzuholen und nun müsse er warten, weil ich nicht zuverlässig wäre.
Das hat sie schon ein wenig aus der Bahn geworfen, doch für mich war es ohnehin nur eine Frage der Zeit bis sie herausfindet, was für ein herrisches Arschloch dieser Mann ist.
Artem Sokolov wirft jeden aus der Bahn.
Der einzige, zu dem er jemals höflich war, war mein Vater und selbst da hatte ich den Eindruck, dass er ihm seine Freundlichkeit nur vorgeheuchelt hat.
Und dass Darija ihm so nahe ist gefällt mir auch nicht.
Deswegen trete ich, nachdem ich mir noch einen dezenten, naturfarbenen Lippenstift aufgetragen und meine Haare zu einem strengen Nackendutt geflochten habe, aus dem Bad.
So tragen es die Frauen hier, ungemütlich, konservativ, streng.

"Artem", begrüßte ich ihn unterkühlt, als würde mich seine Anwesenheit in keiner Weise berühren.
Mit der Hand in der Anzughose steht dieser Teufel in Hugo Boss noch an der Tür und lehnt sich lässig an den Türrahmen.
Darija hat sich nicht bewegt, blickt weiter in ihr Handy, scheint sich unsichtbar gemacht zu haben.
So ein gutes Mädchen, wenn sie will.

Ich öffne den Schrank und hole Pumps in derselben Farbe meines Chanelkleides heraus.
Anessa sitzt an einem Schreibtisch und starrt in ein Buch, doch ich weiß, dass sie nur so tut, als würde sie lesen.
Mit Abweisungen kam sie noch nie sonderlich gut klar.

"Wieso lässt du mich so lange warten?", immer so direkt, dieser Artem.
"Weil ich mich angezogen habe", erkläre ich ihm das Offensichtliche.
"Und wieso tust du das nicht früher?", er stößt sich von der Tür ab und Anessa hebt den Blick. Ich sehe für einen Moment genau, wie interessiert sie ist, ihre Augen funkeln aufgeregt.
Ja, Artem sieht gut aus.
Aber sieht sie denn nicht, was er für ein furchtbarer Mensch ist?
Wenn er nicht die Macht hätte, die er hat, hätte ich schon längst nach meinem Panikknopf gesucht.
"Weil ich es nicht früher geschafft habe", er hat keine längere Antwort verdient.
Mir gibt er schließlich auch keine.

Ich sehe, wie er einen meiner weißen Pelzmäntel nimmt und ihn mir einladend aufhält.
Alles in mir sträubt sich, aber ich will vor Darija keinen Aufstand machen, also lasse ich ihn mir von ihm anziehen.
"Dann sorg in Zukunft dafür, dass du es in Zukunft früher schaffst." Raunt er an mein Ohr.
Er mustert mich von Kopf bis Fuß, wie bei einer Fleischbeschauung.
Unwohl wende ich den Blick von ihm, ich hasse es, dass diese Männer denken, wir wären ihnen etwas schuldig.

"Zumindest hat es sich gelohnt, du siehst schön aus, Masha." Oh, ich sehe nicht schön aus. Ich sehe aus, wie man es mir beigebracht hat.
Wie eine generische Puppe. Eine, wie jede andere.
So laufen alle Frauen in unseren Kreisen rum, ausnahmslos alle.
Er scheint das zu mögen, diese Tradition.
Ich merke, wie mir schlecht wird.
"Danke", entgegne ich jedoch nur und Anessa blickt hoch:
"Kommst du nicht mit auf die Tour?", fragt sie mich etwas enttäuscht und Darija lenkt ihre Aufmerksamkeit auf meine beste Freundin, in ihrem Ausdruck steht etwas Missgunst.
Immerhin ist sie auch noch da und Anessa tut so, als würde ihr Spaß von mir abhängig sein.

"Ich werde Masha entführen, verzeiht mir, die Damen", säuselt Artem und legt eine Hand um meine Hüfte.
Die Art, wie er das sagt, klingt ernster, als dass man diese Worte lediglich auf das kleine Dinner beziehen kann.
Aber eigentlich ist das nichts Besonderes mehr, denn alles was er sagt auf seine Weise klingt bedrohlich.

Anessa öffnet noch den Mund, dann gibt sie sich mit einem leisen: "Oh, sicher", geschlagen.
Sie ist immer noch etwas von seiner Zurückweisung getroffen, während ich mir wünschen würde, er würde mich so zurückweisen.
Dann könnte ich mich auf Zakhar konzentrieren.
Ich habe noch nie geliebt, doch ich hatte mir irgendwie insgeheim erhofft, dass sich so etwas zwischen uns entwickeln könnte.
Und als Artem mich aus der Tür schiebt wird mir nach und nach klar, dass wir wohl nicht mehr die Chance haben werden, uns zu entwickeln.
Jedenfalls nicht gemeinsam.
Aber hoffentlich getrennt.
Und so beginne ich, langsam Abschied von Zakhar an meiner Seite zu nehmen.

"Worüber denkst du nach, Prinzessin?", Artems Hand liegt weiterhin locker an meiner Hüfte, als wir im Fahrstuhl stehen.
Ich winde mich aus seinem Griff, diesmal hält er mich nicht fest.
Es ist ja auch niemand hier, vor dem er sich profilieren muss.
"Darüber, ob du dich nicht schämst", gebe ich zurück.
Er schmunzelt mir ins Gesicht, so überheblich wie er nun einmal ist.
"Ach, weshalb sollte ich mich denn schämen, Masha?", ich mustere ihn so anmaßend, wie ich nur kann und hebe mein Kinn, um ihm zu zeigen, dass er mich nicht eingeschüchtert hat.
"Du respektierst mich nicht einmal so sehr, dass du mir meine Fragen auch nur ansatzweise beantwortest, schubst mich rum wie einen Hund und erwartest, dass ich dich für anständig halten soll, ja?" Er legt den Kopf schief und kommt wieder näher.

Oh, ich hasse ihn so, seinen Duft.
Er riecht nach Aftershave und Zigarren, irgendwas in mir lässt mein Herz schneller schlagen bei diesem Geruch.
Wieso?
Wieso muss ich ihn so anziehend finden?
Mein Gott, ich sollte ihn hassen.
Verabscheuen.
Dass er überhaupt hier ist und mein letztes Wochenende mit meinen Freunden zerstört, dass er mich so einnimmt, so tut, als wäre er meine Luft zum Atmen.
Tut er so, oder rede ich mir das ein?
Ist das dieser Funken Sicherheit, den er in dieser komischen Situation heute morgen in mir hervorgerufen hat? 

Er legt seine Hände links und rechts neben mir auf eine Metallschiene ab und blickt mit seinen dunklen Jägeraugen zu mir runter, lauernd und funkelnd:

"Ich habe nie gesagt, ich wäre anständig. Aber wenn du etwas wissen willst, dann kannst du immer zu mir kommen, um mich zu fragen", seine Stimme, so hinterhältig und niederträchtig sie auch klingen mag, lässt mir einen Schauer über den Nacken laufen.
"Bist du so zu mir, weil Zafira tot ist?", frage ich frei heraus, aber ich klinge brüchig und höher als sonst.
"Wie bin ich denn zu dir?", er rückt näher an mich und ich atme scharf ein.

Heiliger, alles was von ihm ausgeht, ist gnadenlose Dominanz und pure Selbstbeherrschung. Ich hasse das und finde es gleichzeitig viel faszinierender, als ich es tun sollte.

"Siehst du, du antwortest nur mit Gegenfragen", kontere ich und bin ein bisschen stolz auf mich, noch nicht vor ihm eingeknickt zu sein. Suchend blicke ich in seine alles verschlingenden Augen, die wachsam auf mir ruhen, als wäre er ein Wolf, der seine Beute anfixiert.

"Ich versuche nur zu verstehen, was du meinst", erklärt er, hebt seine Hand und streicht mir über die Wange, dabei berührt er meine Lippen mit seinen Fingerspitzen.
Ich öffne den Mund, will etwas sagen aber ich bekomme nichts heraus.
Ein Kloß setzt sich in meiner Kehle fest, als er langsam seinen Kopf senkt und an mein Ohr spricht, sodass sein warmer Atem über meinen Nacken streichelt:

"Ich bin so zu dir, weil du verdammt heiß bist, Masha", haucht er dann und ich ertappe mich dabei, wie ich auf meine Unterlippe gebissen und die Luft angehalten habe.
Gerade kann ich meine Hände nicht mehr davon abhalten, sich wie auf Autopilot zu heben und sie an seine Brust zu legen, ihn zu spüren, seine Unnahbarkeit wegtasten, da klingelt der Fahrstuhl und die Türen öffnen sich langsam.
Er stößt sich langsam von mir ab, streicht mir eine aus dem Knoten gelöste Haarsträhne hinters Ohr, grinst und schenkt mir sein unnahbarstes und triumphierendes Grinsen:
"Ganz ruhig. Wenn du so schöne, rote Wangen hast, fragen sich die Leute noch, was ich mit dir angestellt habe."
Ich schlucke. Heiliger, ist das unangenehm. Und doch so unfassbar gut.
Ich atme durch, blinzle und streiche über meinen Pelzmantel, der mir bis zu den Kniekehlen reicht, genauso weit, wie mein Kleid.

Was war das gerade?
Mein Herz pocht wie verrückt.
Dieser Mann macht mich immer wahnsinniger und wieso fluche ich so?
Er ist ganz sicher kein Heiliger.
Er versucht mich um den Finger zu wickeln, immer und immer wieder.
Und eben bin ich eingeknickt.
Er hat es gesehen, er hat gerochen, dass das seine Chance war, sie ausgenutzt und zugeschlagen.
Und was passiert, mit Wölfen, die einknicken?
Sie werden dominiert.
Und das ihr Leben lang.
Ich wollte unabhängig sein, ich wollte nicht gerettet oder kommandiert werden müssen, wie die anderen Frauen, meine Mutter eingeschlossen. Und jetzt, stehe ich hier, lasse mich von Artem an der Taille hinausführen und lächle. Ich lächle weil ich es muss.
Ich lächle die Pagen an, nicke den Leuten zu, die mich grüßen, wahrscheinlich weil ich Artem Sokolovs Begleitung bin, und spüre, wie zufrieden es diesen Teufel neben mir macht, dass ich sein Püppchen spiele.
Wie siegessicher er mich an sich zieht, als wir nach draußen treten und die Limousine heranfährt.

"So ist es gut. Du bist wirklich ein Juwel", flüstert er und der Kuss, den er mir auf mein Haar drückt brennt wie Feuer.
Ich schlucke, als der Chauffeur mir die Tür aufhält und ich einsteige.
Ich schlucke nicht nur physisch, ich schlucke meinen Stolz runter, meine Angst, meine Selbstständigkeit, meine Zukunft, denn alles, was ich spüre, ist dieses lodernde Gefühl in meiner Magengegend.
Und ich will mich dagegen wehren, doch wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben:

Ich will mehr davon. 


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