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Brandon

Es ist Donnerstag, als ich Scarlett das erste Mal wieder sehe.
Für den heutigen Tag habe ich mich für ein schlichtes, weißes Shirt und eine blaue Jeans entschieden.
Alles sollte völlig normal sein so wie am Mittwoch oder Donnerstag noch.
Doch genau das ist es nicht.

Scarlett steht vollkommen orientierungslos vor der Waschbärstatue und liest bestimmt zum zehnten Mal schon die Inschrift auf der goldenen Tafel am Sockel der Statue.
Ihre engelsblonden Haare sind in einem wirren Pferdeschwanz an ihrem Hinterkopf verbunden.

Mehrmals muss ich meine Augen schließen und mir einreden, dass es nichts bringt, sie zu einem Gespräch zu zwingen, bevor ich wirklich an Ort und Stelle vor dem schwarzen Brett im Eingangsbereich stehen bleibe und sie einfach nur beobachte.

Es würde wirklich nichts bringen.
Unsere Beziehung hielt einen Tag, bevor Scarlett sich nicht mehr meldete und sich erst am Mittwoch das zweite blaue Häkchen bei meinen Nachrichten zu erkennen gab.

Sie hat mir also quasi eindeutig zu erkennen gegeben, dass das mit uns nichts wird und ich akzeptiere ihre Entscheidung.
Auch wenn ich zugeben muss, dass ihr Parfum, das nun seinen Stammplatz neben meinem Bett gefunden hat, und ihre Lippen das einzige sind, woran ich denken kann.

Vielleicht sollte ich mir einfach wieder mit einem anderen Mädchen beweißen, wie schön mein Leben doch als Aufreißer war.

Suchend schweift mein Blick durch die Menge an hereinströmenden Schülern.
Die Uhr an der Wand erinnert mich, dass in wenigen Minuten der Unterricht beginnt.

Die ersten zwei Stunden habe ich getrennt von allen meinen Freunden.
Scarlett werde ich erst wieder richtig in der Mittagspause sehen können.

Wütend schüttel ich den Gedanken an Scarlett weg.
Ich sollte Scarlett aus meinen Herzen verbannen, denn da gehört sie nicht hin.
Nur ist das schwerer, als ich es vor einiger Zeit noch für möglich gehalten hätte.

Letztendlich kann ich mich doch noch von ihrem Anblick lösen.
Doch reflexartig geht meine Hand an mein Handy und schießt ein letztes Foto von ihr, das zu hundert Prozent als Vorlage für eigennützige Dinge enden wird.
Langsam komme ich mir wieder vor, wie ein Junge aus der Middle School, der es sich noch selbst besorgen muss.

[~]

In der Mittagspause sehe ich Scarlett erneut wieder.
Sie scheint den Tag gut überstanden zu haben und weicht Ava nicht von der Seite.
Trotz ihrer Augenringe macht sie einen reiferen und erwachseneren Eindruck.
Sie sieht aus wie jemand, dem gerade der Sinn des Lebens bewusst geworden ist.

Der Sinn des Lebens.
Er erinnert mich erneut an Freitag, als Logan und ich zusammen am Strand saßen und genau über dieses Thema philosofiert haben.
Schon komisch, welche Seiten der Kontakt mit Scarlett in mir weckt.
Ob es mir gefällt, weiß ich noch nicht.

Zusammen mit Logan, Rachel, Tyler, der sein Essen seit einer halben Stunde noch nicht angerührt hat, sogar Spencer, mit dem ich mich einigermaßen vertragen habe, und Kyle, ebenfalls einem Mitglied aus unserer Mannschaft, sitze ich zusammen an dem großen Runden Tisch für die Footballer.

Rachel hat sich den Platz an unserem Tisch mal wieder durch ein bisschen eigennützige Arbeit erkämpft und ziert im Moment Spencers Schoß.
Dazu hat sie sich in ein Minikleid gezwängt und trägt ein breites Grinsen im Gesicht, als sie mir zuzwinkert und ein argwöhnisches Lächeln erscheint, als sie zu Scarlett blickt.

Was auch immer sie mit Scarlett vorhat, sie sollte es lassen.
Also schüttle ich mit finsterer Miene den Kopf und gebe ihr somit zu erkennen, dass sie ihren Gedanken schleunigst fallen lassen sollte.

Dann widme ich mich wieder dem -heute mal einigermaßen essbarem- Kantinenfraß vor mir.
Ein Wunder, was die Beschwerde einer einzelnen Person -wer auch immer es war- so alles ändern kann.

Kartoffelbrei mit Würstchen.
Zwar wahrscheinlich dieser Fertigbrei aus der Packung, aber Kochen kann nunmal nicht jeder.

Mit meiner Gabel male ich kleine, süße Linien in den Kartoffelbrei, bevor ich meine Wurst hineintunke und sie von der Gabel abbeiße.

So mache ich immer weiter, höre irgendwann auf zu essen und betrachte das schachbrettartige Muster von Gabellinien vor mir.

Die Linien machen einen entspannenden Eindruck auf mich.
Es ist komisch, dass sie mir auf einmal das Gefühl von Kontrolle zurückgeben, das mir in der Beziehung zu Scarlett fehlte.

Scarlett ist unberechenbar.
Sie hatte eine Trennung vor sich, ja.
Was also hat sie so verletzt?
Warum gibt sie das auf, was ich seit Jahren wieder versuchen wollte?

Ich habe mich ihr geöffnet.
Ich habe ihr Sachen erzählt, die sonst niemand mehr erfahren sollte.
Nur sie hat es aufgegeben.
Scarlett hat uns aufgegeben.

"Mann? Du spielst seit zehn Minuten mit deinem Kartoffelsalat." Logans Augen mustern mich durchdringend.
In seinen grünen Augen liegt etwas wie Besorgnis.
Wenn man ihn aber besser kennt, sieht man die versteckte Trauer, die jegliche andere Gefühle zu zerstören scheint.

Vorsichtig legt er seine warme Hand auf meine Schulter.
Um uns herum die Gespräche sind verstummt.
Alle Blicke liegen auf mir und dem Schachbrett aus Kartoffelsalat.
Jeder scheint auf eine Antwort zu warten.

"Komm schon, Baby. Was ist?" Mischt Rachel sich ein, wobei sie mit ihrer Bemerkung einen verwirrten Blick von Spencer erntet.
Das Dummerchen hat wohl noch nicht gemerkt, dass ich der Einzige bin, dem Rachel wirklich nacheifert.
Nur scheine ich auch der Einzige zu sein, der sie nicht mehr an sich heranlassen will.

Rachel ist, wie man so schön sagt, eine Schlampe.
Scarlett hat mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet.
Oh, sie hat mir in so vieler Hinsicht die Augen geöffnet.

"Nichts ist. Nur weil ich keinen Hunger habe, muss es mir nicht schlecht gehen."

"Du und Scarlett haben nach nur einem Tag Schluss gemacht. Willst du nicht sagen, was passiert ist?", antwortet Logan schulternzuckend, doch an der Art, wie er es sagt, weiß ich, dass es ihn wirklich mitnimmt und verwirrt.

Auf einmal schmunzelnd lege ich meine Gabel quer über meinen Teller und gebe der netten Frau, die immer die Teller für die beschäftigten Footballspieler wegräumt, zu verstehen, dass sie mein Tablett mitnehmen kann.

Verwirrt sieht sie auf mein kleines Meisterwerk aus Kartoffelsalat, ehe sie das Tablett anhebt und verschwindet.

Was nur ein paar einzelne Taten alles verändern und verwirren können?

Könnten mir Taten auch helfen, Scarlett zu überzeugen, was ich für ein Prachtkerl bin?

Sind es nicht letztendlich unsere Entscheidungen und Taten, die die Welt bewegen?

Voller Enthusiasmus und neuem Tatendrang will ich aufstehen, doch Logans Hand hält mich zurück.
Ein wissendes Lächeln liegt auf seinem Gesicht.
Seine Hand ruht fest an meinem Handgelenk.

"Ich weiß, was du vorhast. Lass es." Gibt er mir zu verstehen. "Ich will nicht sagen, dass ihr beiden euch nicht perfekt ergänzt. Aber, Kumpel, gib ihr Zeit, das zu erkennen."

Ich lache sarkastisch auf und verdrehe die Augen. "Was soll das? Ich weiß nicht, was ich ihr getan habe. Sie will auf einmal nicht mehr mit mir reden. Und dann frage ich mich auf einmal, ob wir überhaupt Schluss gemacht haben. Die drei Wörter -und damit meine ich nicht die drei wichtigen Wörter für eine gute Beziehung. Obwohl die auch- fielen nicht. Niemand hat gesagt, dass Schluss ist. Es wirkt nur so, als würde es die ganze Zeit im Raum stehen."

"Tyler leidet genauso daran wie du. Keine Ahnung, was ihr euch an den Norman-Mädchen so angefressen habt, aber ihr seid beide so vernarrt in sie, zu erkennen, dass sie umso bissiger sind."

Schon wieder bekommt er ein sarkastisches Lachen von mir und dazu ein unglaublich freundliches Augenrollen.

"Scarlett ist einfach anders."

"Soll jetzt etwa jede 'schwer zu haben' spielen, damit sie Brandon gefällt?" Höhnt Rachel. Spencers dreckige Pfoten wandern gerade ihre Hüfte nach oben und nur zu ungern verkneife ich mir einen fiesen Kommentar. "Was ist mit den alten Zeiten, wo du die Mädels noch auf der Toilette genommen hast?"

"Diese Zeiten gibt es nicht mehr. So wie es aussieht, würde aber Spencer dich gerne auf der Toilette nehmen." Füge ich hinzu, dann löse ich mich aus Logans Griff und flüchte aus der Kantine.

Meine angeblichen Freunde können mich mal.

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Meinungen?;-)

Was würdet ihr an seiner Stelle tun?

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