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Brandon
"Schmollst du immer noch, weil sie nicht mit dir essen möchte?" Fragt Logan. Ich gebe nur ein wütendes Brummen von mir und wende mich wieder meinem Tablett zu, wobei mein Blick immer wieder zu der mir mit dem Rücken zugewandten Gestalt von Scarlett schweift.
"Mein Gott, was findest du so an ihr?" Das ist jetzt nicht sein Ernst?
Ja gut, vielleicht habe ich sie wirklich gerne in meiner Nähe, aber laut seinen Angaben bin ich anscheinend vernarrter in sie als in irgendetwas anderes.
Und das bin ich ganz sicher nicht.
Vielleicht sollte ich wirklich überlegen, mal wieder etwas mit einer anderen zu machen.
Notfalls sogar Rachel.
"Na Brandon? Was hast du heute noch so vor?" Fragt der Teufel neben mir und platziert die eine Hand gefährlich weit oben an meinem Oberschenkel.
Kurz überlege ich sie abzuweisen, vielleicht sogar zu Scarlett zu gehen.
Dann fällt mir auf, dass ich ihren wunderschönen Duft von Vanille und Frühling nicht brauche.
Also schnappe ich mir widerwillig ihre Hand und ziehe sie grob von unseren 'Freunden' und dem widerlichen Geruch von Babybrei weg aus der Kantine.
"Woah, Baby", schnurrt sie, als ich sie in die nächstgelegene Herrentoilette ziehe.
Ich brauche Scarlett nicht.
Warum einen Engel besitzen, wenn man das Spiel mit dem Teufel eingehen kann?
Wiederholt meine innere Stimme immer wieder und das erste Mal seit Langem gefällt mir, was ich denke.
Das Gefühl nicht mehr in den Gedanken an Scarlett gefangen zu sein, beruhigt mich und gibt mir ein bisschen von dem, wie es früher einmal war.
Stürmisch zerre ich meinen Teufel in eine der Kabinen und drücke ihn gegen die Wand.
Der kleine Teufel grinst nur fies und krallt sich mit seinen scharfen Krallen in meinen Rücken.
"Endlich vergisst du mal dieses Miststück", schnurrt sie während meine Hände sie aus dem viel zu kurzen Oberteil befreien.
"Halt einfach die Klappe", knurre ich mit meiner tiefen Stimme, die mir bis jetzt jedes Mädchen um den Hals springen hat lassen.
"So frech wie früher." Rachels Hände fummeln an meinem Gürtel herum, bis er aufspringt und sie mir die Hose von der Hüfte zieht.
Ich brauche Scarlett nicht.
Ich brauche sie nicht!
[~]
Zufrieden betrachte ich meine zerzausten Haare im Spiegel der Herrentoilette, in der es vor wenigen Minuten noch ich und Rachel getrieben haben.
Diese ist so schnell verschwunden, dass ich gar nicht mehr gucken konnte und erzählt es wahrscheinlich jetzt schon der ganzen Schule.
Ich bin nicht umsonst der beliebteste Fuckboy der Schule.
"Ganz der Alte, was?" Spencer stellt sich grinsend an das Waschbecken neben mir und geht sich mehrmals durch die hochgegelten Haare.
"Spencer beglückt mich auch mal wieder mit seiner Anwesenheit", knurre ich und sehe ihn feindselig an.
Er hätte diese eine Aktion auf der Party verhindern können, aber er musste ja lieber ein Foto davon schießen und es mit Malvin ins Netz stellen.
Malvin, dessen Vater mir das Leben nach Brooklyns Tod zur Hölle gemacht hat.
Und das verzeihe ich beiden nicht mehr.
"Ich war immer hier." Sein spitzbübisches Grinsen wird breiter.
Er lehnt seelenruhig am Waschbecken und wartet auf eine Reaktion von mir.
"Sorry, dass ich mich mal nicht an kleinen Schlampen vergangen habe."
"Ansonsten hätten wir uns ja während dem Footballtraining sehen könnn."
Ich weiß genau worauf er hinauswill.
"Nur hat mich da ja der liebe Captain rausgeschmissen."
Genervt verdrehe ich die Augen, befeuchte dann meine Hände und reibe sie mir ins Gesicht.
"Du hättest irgendeinem richtigen Talent den Platz verwehrt. Tut mir ja echt leid man."
Füge ich mit dem Wissen hinzu, dass man lieber nett zu ihm sein sollte, wenn man nicht Opfer eines seiner Aggressionsanfälle sein möchte.
"Ich bin ein Talent", knurrt er und ballt die Hände zu Fäusten, sodass seine Knöchel weiß hervortreten.
"Vielleicht fürs Schwimmteam."
"Sei froh, dass sie mich dort aufgenommen haben. Sonst hätte ich dir deine hässliche Fresse windelweich geschlagen."
"Soll mir das Angst machen?" Frage ich wütend und blicke in seine feindseligen Augen.
Spencer macht mir keine Angst.
"Und wie!" Noch ehe ich mich versehen kann, trifft Spencers geballte Faust auf mein Gesicht und für kurze Zeit verschwimmt die sonst so farbige Welt unter einem grauen, verschwommenen Schleier.
Verwirrt von dem schnellen Angriff mache ich einen Satz zurück und stütze mich hilfesuchend am Waschbecken, da ich immer noch nichts sehe.
Dann, als ich zumindest bis zur Hälfte Spencers Konturen wahrnehmen kann, trifft meine Faust auf dessen Magengrube -oder zumindest da, wo ich sie vermute- und dieser fällt stöhnend auf die Knie.
Ein letztes Mal trifft mein Fuß auf seinen Körper, dann taumle ich, so gut es geht, aus der Herrentoilette.
Erst von Scarlett stehengelassen, dann Rachel gevögelt und jetzt von Spencer blind geschlagen.
Was für ein Glückstag.
Und vor allem was kommt als nächstes?
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Nun ist auch endlich Spencer im Spiel:-)
Ist euch schon aufgefallen, dass dieses Buch schon fast 40 Kapitel hat?^^
Also ich bin mega stolz darauf!
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