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Die Strafarbeit

,,Wie blöd kann man eigentlich sein?", fragt uns die Direktorin.

Levi und ich schauen uns an und versuchen, nicht in lautes Gelächter auszubrechen.

,,Ihr könnt doch nicht einfach Juckpulver auf das Toilettenpapier im Lehrerklo streuen. Wie seid ihr eigentlich darauf gekommen?", werden wie neugierig gefragt, aber die Lehrerin lässt uns keine Chance, zu antworten. ,,Wisst ihr was? Im Grunde genommen interessiert es mich gar nicht. Aber für diese Aktion muss ich euch leider bestrafen, auch wenn ich es sogar ein wenig lustig fand."

Nett lächelt sie uns zu.

Hilfe, die hat ja Stimmungsschwankungen des Todes.

,,Zum Glück hat es nicht mich erwischt, sondern den armen Kollegen, den ihr aber zu eurem Glück in keinem Unterrichtsfach habt. Das würde ich aber nie zugeben, deshalb behaltet ihr das für euch, verstanden?", sagt sie nun streng und rückt ihre Brille zurecht.

Stumm nicken wir.

Stimmungsschwankungen, sag ich ja.

,,Als Strafe müsst ihr eine Woche lang den Hausmeister beim Putzen helfen, weil unserer arme Putzfrau leider erkrankt ist. Also klopft ihr heute nach dem Unterricht nett an dessen Bürotür und er gibt euch weitere Aufgaben, klar?", weist sie uns an.

Erneut nicken wir.

Man, dann erlaubt man sich einmal einen Scherz und der geht auch noch nach hinten los, weil Levi ja auch unbedingt eine Tüte mit dem Pulver aus der Tasche rutschen musste.

Manchmal ist er so ein Depp.

,,Dann wünsche ich euch trotzdem noch einen schönen Tag."

Levi geht schnurstracks aus dem Büro und ich verabschiede mich noch schnell von der etwas molligen Direktorin.

Ich will gerade das Büro verlassen, als sie mich zurückhält.

,,Ach und Jeremy? Das nächste Mal lasst ihr euch bitte nicht erwischen, denn das hätte ein echt lustiger Scherz werden können. Echt originell, dass muss man euch lassen."

,,Aber das würden Sie ja nie zugeben, oder?", grinse ich und lächelnd nickt sie.

,,Genau."

Diesmal verlasse ich entgültig ihr Büro und Levi wartet bereits draußen auf dem Gang auf mich.

,,Tut mir leid, dass ich dich mit reingezogen habe.", entschuldigt er sich bei mir.

,,Wir haben das zusammen durchgezogen, deshalb werden wir zusammen bestraft. Keine große Sache also.", erwidere ich.

Ich nicke Levi noch einmal kurz zu und laufe dann hinüber zu meinem besten Freund, welcher gerade mit seiner Freundin rumknutscht.

Ich bleibe neben dem verliebten Paar stehen und huste ganz laut, sodass sie vor Schreck auseinanderspringen.

,,Jeremy, das hat aber lange gedauert. Habt ihr eine schlimme Strafe bekommen?", fragt mich mein bester Freund mit einer gewissen Belustigung.

,,Nur 'ne Woche lang putzen. Nichts dramatisches.", sage ich und zucke teilnahmslos mit den Schultern.

Seine Freundin Carla verabschiedet sich kurz mit einem Winken, aber er geht kaum auf sie ein und sieht mich ungläubig an.

,,Du bist dann nach dem Unterricht alleine mit Levi fucking Johnson in einem riesigen Schulgebäude, wo ihr jeden Raum für euch habt und du findest das nicht dramatisch? Du kannst ihn in jedem Raum vernaschen, wenn dir danach ist.", klärt er mich mit großen Augen auf.

,,Mach mal halblang, okay? Erstens weiß er nicht, dass ich schwul bin, zweitens ist er definitiv hetero, drittens ist er einer meiner Freunde und viertens sind wir nicht ineinander verliebt. Außerdem sind wir zum Putzen da und nicht, um uns zu vergnügen."

Genervt verdrehe ich die Augen und laufe schnell in Richtung Schließfach, denn die Pause ist gleich vorbei und ich will nicht zu spät kommen und nochmal eine Strafe riskieren.

Er kommt mir mit großen Schritten hinterher und als er mich eingeholt hat, erwidert er: ,,Also erstens weiß das nach deinem Outing hier jeder. Zweitens, niemand ist zu einhundert Prozent hetero, bi, schwul oder sonst was - ", ich will schon zum Sprechen ansetzen, aber er schaut mich nur tadeln an, ,,unterbricht mich nicht. Drittens, auch aus Freunden kann ein paar werden, wie bei mir und Carla. Und zu guter Letzt, beeilt euch einfach und dann könnt ihr die Restzeit ausnutzen, um euch zu vergnügen. Ich hab jetzt Physik, also bis nachher, Emy."

,,Nenn mich nicht immer Emy, ich bin männlich und nicht weiblich, also lass das."

Er dreht sich zu mir herum.

,,Aber du bist schwul und mein bester Freund, also zählt deine Ausrede nicht.", sagt er und zwinkert mir zu, bevor er in einem anderen Gang verschwindet.

Was für ein Hobbit, zum Glück ist er mein bester Freund, sodass ich leider nicht lange böse auf ihn sein kann.

Nachdenklich laufe ich weiter.

Hat er vielleicht recht?

Also natürlich nicht mit allem, aber bei dem zweiten Punkt kann ich nichts erwidern.

Naja mal sehen, wie die ersten Strafstunden heute verlaufen.

***

Als ich völlig fertig mit den Nerven vor der Bürotür des Hausmeisters zum Stehen komme, wartet Levi bereits auf mich.

Wer kommt auch auf die tolle Idee, eine Horde Jungs für sechzig Minuten im Kreis laufen zu lassen?

Ich werde die Menschen nie verstehen, die Sport mögen.

,,Da bist du ja endlich.", erwartet mich Levi schon, ,,ich hatte schon Angst, du schwänzt deine erste Strafstunde."

,,Ich doch nicht, du kennst mich doch.", sage ich grinsend.

,,Genau deswegen. Ich sag nur letztes Schuljahr, als du den Vorratsraum aufräumen solltest, weil du heimlich Salz in den Tee eines Lehrers gekippt hast."

Wir beide müssen uns bei dieser Erinnerung das Lachen verkneifen.

,,Du hast recht, aber ich lasse doch meine Freunde nicht im Stich.", wende ich ehrlich ein.

Dankbar lächelt er mich an und dann öffnet sich plötzlich die Tür und der Hausmeister tritt heraus.

,,So, Jungs. Dann kommt mal herein."

Brav folgen wir ihm und er drückt uns jeden einen großes Müllbeutel in die Hand.

,,Erst leert ihr darin die Eimer und bringt die Tüten anschließend auf den Hinterhof zu den großen Tonnen. Wenn ihr weitere Tüten braucht, holt ihr sie euch einfach von hier und wenn ihr damit fertig seid, gießt ihr die Blumen auf den Fensterbänken. Dann meldet ihr euch bei mir ab und könnt gehen."

Stumm nicken wir.

Da haben wir echt Glück, ich hätte echt mit schlimmeren Aufgaben gerechnet, wie zum Beispiel Toilettten putzen oder das widerspenstige Laun vom Hof kehren.

Als er mir eine Tüte in die Hand gedrückt hat, teilen wir uns auf und machen uns an die Arbeit.

Nach der ersten Etage ist der Beutel voll und widerwillig laufe ich die vielen Stufen herunter und überquere den Hof.

Na super, es regnet auch noch in Strömen, da hätte ich mir die Dusche nach Sport ersparen können.

Schnell renne ich zurück in das warme Gebäude, aber wie das Schicksal so will, rutsche ich mit meinen Turnschuhen auf dem nassen Laub aus und lege mich der Länge nach hin.

Das nenne ich mal Karma. Danke dafür.
Nächstes mal werde ich brav den scheiß Schulhof kehren.

Benommen stehe ich auf und mein weißes T-shirt ist nun klatschnass und voller Dreck, meine Hose hat am Knie ein Loch und ist blutig.

Okay, Jeremy, es ist nur Blut. Kipp jetzt bloß nicht um.

Langsam und vor Nässe triefend laufe ich zurück und öffne die Tür des Materialsraumes, wo alles mögliche gelagert wird.

Verstaubte Landkarten stapeln sich auf einem Regal, davor stehen teilweise kaputte Stühle, ein kaputtes Skelett steht in einer Ecke und die Knochen liegen kreuz und quer verteilt und an einer Wand hängen auch vergilbte Zeichnungen.

Ich nehme schnell einen Knochen und schiebe ihn zwischen die Tür und den Rahmen, denn wenn die Tür einmal zu ist, kann man sie nur von außen öffnen.

Aber dafür muss man erstmal so laut schreien können, damit man das draußen hört.

Fragt mich nicht, warum man sich so etwas ausgedacht hat und nicht einfach beidseitig einen Türgriff angebracht hat.

Erneut sehe ich mich um und entdecke neben den Karten einen Verbandkasten.

Ich zwänge mich an den verstaubten Karten vorbei, aber plötzlich hält mich jemand von hinten am T-shirt fest, sodass ich mich ruckartig umdrehe, was sich als ein großer Fehler herausstellt.

Wie in Zeitlupe sehe ich, wie eine Landkarte nach der anderen vom Regal rollt und mit einem lauten Knall vor mir auf dem Boden fällt.

Anscheinend bin ich mit meinem T-shirt an einer Karte hängen geblieben.

Als endlich dann die ungefähr zwanzig Karten vor mir liegen, ist es wieder ruhig, dafür muss ich heftig niesen.

Wenigstens sind die alten Dinger jetzt entstaubt und die Tür öffnet sich quietschend und Levi tritt herein, während der Knochen herausrutscht.

Als er mich dreckig, nass, verstaubt und inmitten des Chaos sieht, macht er vor Schreck große Augen, lässt die Tür los und kommt auf mich zu.

,,Levi, neeeiiinn!", rufe ich laut, aber da ist es schon zu spät und die Tür fällt mit einem lauten Knall ins Schloss.

Reflexartig will ich auf die Tür zugehen und stolpere über die Karten, sodass Levi mich gerade noch halten kann und ich relativ schmerzhaft gegen ihn falle.

,,Du Idiot, warum hast du die Tür zufallen lassen?", frage ich ihn panisch und gehe dort hin, um den Knochen aufzuheben.
,,Du hättest den dazwischen klemmen müssen.", sage ich und halte den Knochen hoch, woraufhin er leicht verstört Abstand zwischen uns bringt.

,,Lass das, Jeremy, das sieht gerade echt gruselig aus, wie du da so blutig und dreckig dastehst und unschuldig einen Knochen in die Luft hältst. Du weißt, ich hasse Horrorfilme und auf mich wirkt das so, das du hier gerade einen mit versteckter Kamera drehen willst."

Als er das so erwähnt, schaue ich an mir herunter und stimme ihn insgeheim zu

Schnell werfe ich den Knochen in eine Ecke und setze mich auf einen Stuhl.

,,Was ist eigentlich passiert?", werde ich fürsorglich gefragt.

,,Bin nur auf dem Laub ausgerutscht und wollte mir ein Pflaster holen, weil ich kein Blut sehen kann.", erkläre ich mit einer leicht zitternden Stimme.

,,Und wie willst du das draufkleben, wenn du kein Blut sehen kannst?", hinterfragt Levi.

Stimmt, soweit habe ich gar nicht gedacht.

,,Naja.. ich hatte gehofft, dass du mir... helfen kannst."

Mit den Verbandkasten kommt er auf mich zu und nickt.

,,Natürlich helfe ich dir."

,,Danke."

,,Nicht dafür. Willst du meine Jacke haben? Dir ist doch bestimmt kalt, oder?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht er seine Strickjacke aus und reicht sie mir, welche ich sofort anziehe und sein Duft dringt an meine Nase.

Mhh, daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Derweil hat Levi ein passendes Pflaster gefunden und säubert die Wunde mit einem Taschentuch.

Er wirft es weg und klebt das Pflaster drüber, berührt es kurz mit den Lippen und erhebt sich wieder.

Was war das denn gerade?

,,Damit es besser heilt, hat meine Mum bei mir auch immer gemacht.", sagt er, als ob er meine Gedanken erraten hätte und stellt den Kasten wieder weg.

,,Wie kommen wir jetzt wieder raus?", fragt er mich.

,,Hast du ein Handy dabei?", frage ich zurück.

,,Ja.", erfreut sehe ich auf, ,,aber das ist in meinem Rucksack in meinem Schließfach."

,,So ein Mist, meines auch. Wer verbietet auch Handys im Schulgebäude?"

Er schüttelt nur den Kopf und setzt sich neben mich.

,,Und jetzt?"

,,Keine Ahnung."

,,..."

,,..."

,,Du, Levi, hilfst du mir, die Karten wieder in das Regal zu stapeln?", frage ich ihn, ,,da haben wir wenigstens etwas zu tun."

,,Okay.", nickt er mir zu und gemeinsam machen wir uns an die Arbeit.

Stumm hängt jeder seinen Gedanken nach und als wir fast fertig sind, bricht er die Stille.

,,Sag mal, kann ich dich mal etwas fragen?", sagt er leise und neugierig sehe ich ihn an.

,,War das schon die Frage oder kommt die noch?", grinse ich.

,,Nein, also, ja, also... das ist echt schwierig. Also denk dann bitte nichts Komisches über mich, okay?

Verwirrt sehe ich an an. ,,Jedenfalls finde ich dich dann nicht komischer als sonst. Versprochen.", lache ich.

Er erwidert es und stellt dann seine Frage: ,,Wie hast du damals herausgefunden, dass du schwul bist?"

Erstaunt sehe ich Levi in die Augen. Ich habe echt mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Frage.

Einen Moment ist es still zwischen uns und ich denke über seine Frage nach.

Als ich mich vor drei Jahren geoutet habe, wusste ich schon längst, dass ich nie etwas mit Mädchen anfangen könnte. Mich hat der Gedanke an nackte Brüste einfach nicht angemacht und ich habe immer mehr auf die Jungs geachtet und ihnen hinterher gesehen. Bei Sport war es mir auch immer unangenehm, zu duschen, ohne dass die anderen meine Geheimnis wissen. Deshalb musste ich es ihnen sagen, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass ich den ein oder anderen Jungen schon ganz hübsch fand und die Betroffenen keine Ahnung hatten, warum ich deshalb immer mit Duschen gewartet habe, bis sie fertig sind.

Zum Glück haben es alle ganz gut aufgenommen, aber ich habe nie erzählt, dass ich ein paar näher betrachtet habe.

Verurteilt mich nicht, ich bin auch nur ein Junge und das ist ja nun echt nichts Schlimmes.

,,Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Ich wusste das irgendwie schon immer.", beantworte ich seine Frage.
,,Wieso willst du das eigentlich wissen?"
Nun bin ich der neugierige.

Peinlich berührt schaut er auf den Boden.

,,Mich hat es einfach mal interessiert, weil ich mich selbst seit ein paar Wochen hinterfrage. Ich habe letztens dieses ziemlich hübsche Mädchen geküsst und rein gar nichts dabei gespürt. Also ich wurde dadurch nicht erregt und so. Aber dadurch, dass es mein erster Kuss war, war er nicht übel."

Langsam habe ich eine Ahnung, worauf er hinaus will und ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

,,Und jetzt willst du einen Typen küssen um herauszufinden, ob du eventuell schwul bist?", versuche ich das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken.

,,Ja, irgendwie schon und ich finde einen Jungen ganz attraktiv und hatte da so einen Traum, aber kann man das wirklich Liebe nennen? Ich war halt noch nicht so richtig verliebt."

Je länger dieses Gespräch dauert, desto mehr verwirrt Levi mich.

Warum küsst er dieses Mädchen, obwohl er scheinbar was von einem Typen will? Und wieso verschenkt er seinen ersten Kuss deswegen?

Langsam habe ich das Gefühl, ich erkenne meinen eigenen Freund nicht wieder.

,,Kenne ich ihn?" Vielleicht kann ich die beiden verkuppeln, wenn er mir den Namen verrät.

Ich glaube, ich gebe meinen besten Freund doch recht in der Hinsicht, dass jeder nie vollkommen hetero, bi oder homosexuell ist.

,,Ja du... kennst ihn.", flüstert er.

,,Aber es ist nicht mein bester Freund?", hoffe ich und schnell schüttelt er den Kopf.

Gut, da bin ich beruhigt.

,,Hat er einen Kurs mit uns? Okay, wir haben nur Geschichte zusammen, also ist er in diesem Kurs?"

Langsam komme ich so richtig in Fahrt.

Ich finde das schön, wenn zwei Menschen ihr Leben miteinander teilen.

Er überlegt kurz, dann nickt er.

,,Ist es der Neue?"

Ein kurzes Schütteln mit dem Kopf.

,,Der Typ, der vorm Lehrertisch sitzt und der nie seine Hausaufgaben macht?"

Wieder die gleiche Reaktion.

,,Dann der Besserwisser, der alle damit auf die Nerven geht?"

Wieder ein kurzes Kopfschütteln.

,,Gott sei Dank, sonst hätte ich echt an dir gezweifelt. Ist es - "

,,Du.", flüstert er kaum hörbar.

,, - der kleine, der nie ruhig sitzen kann? Warte, was?"

Geschockt sehe ich ihn an, während er mir immer näher kommt.

,,Du bist es, Jeremy.", flüstert er und streichelt über meine Wange.

Puh, das muss ich erst einmal verdauen.

Derweil beugt er sich nach vorn und ich schließe reflexartig meine Augen.

Sanft spürte ich einen Hauch auf meinen Lippen und schon berühren sich unsere Münder.

Sobald Levi den Kontakt spürt, zieht er mich näher an sich heran und öffnet langsam seine Lippen, sodass meine Zunge dazwischen gleitet.

Plötzlich wird mir ganz heiß und ihne nachzudenken stöhne ich laut den Namen meines besten Freundes in den Kuss, unterbreche ihn aber im nächsten Moment und weiche panisch zurück.

,,Nicht wahr, Jeremy. Du bist in deinen besten Freund verliebt? Wie lange schon?"

,,Woher willst du das denn wissen?", versuche ich mich noch zu retten.

,,Komm schon, das Gestöhne hat schon alles gesagt. Also, wie lange?"

,,Kurz vor meinem Outing.", stoße ich ängstlich hervor.

Wie soll das jetzt bloß alles weitergehen?

,,Du, Jeremy, jeder hatte eine Ahnung, dass du verliebt bist. Guck nicht so geschockt, du hast dich in seiner Nähe immer ganz normal verhalten, aber wir kennen uns schon so lange, da bleibt mir nichts verborgen. Aber das es ausgerechnet dein bester Freund ist, hätte ich nie erraten."

Völlig mit den Nerven am Ende setze ich mich auf einen Stuhl und vergrabe den Kopf in meinen Händen.

,,Denkst du, er weiß es?", nuschel ich immernoch ängstlich.

,,Keine Ahnung."

Er lässt sich auf den Stuhl neben mich fallen.
,,Das einzige, was ich weiß, ist, das wir beide nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Ich mag dich und du deinen besten Freund und ich glaube nicht, dass ich es auf Dauer ertragen könnte, dauernd bei dir zu sein und zu wissen, dass meine Gefühle nie erwidert werden."

Traurig schaue ich ihn an, schüttel den Kopf, aber nicke gleich darauf.

Er hat recht. Wir beide können so nicht weitermachen.

,,Und jetzt?", frage ich mich Tränen in den Augen.

,,Du hast deinen Freundeskreis und ich hänge einfach mit meinem Bruder und dessen Freunden ab. Mach dir keine Sor - "

Ein Klacken des Schlosses unterbricht ihn und lässt uns aufschauen.

Der Hausmeister tritt ein und schaut und erst wütend, dann aber erschrocken an.

,,Was ist denn mit euch passiert?", fragt er fürsorglich.

Wir schauen uns an und können uns ein Grinsen nicht verkneifen.

,,Lange Geschichte.", sagen wir gleichzeitig und lachen dann laut los.

,,Okay?", gibt er verwirrt von sich und hält uns die Tür zur Freiheit auf.

Wir drängeln uns hinaus und wollen schon gehen, als er uns noch kurz zurückhält.

,,Ich vergesse den heutigen Tag, aber morgen drückt ihr euch nicht vor der Arbeit, verstanden?", versucht er uns zu verklickern und wir nicken brav.

,,Dann macht, dass ihr nach Hause kommt."

Wir verabschieden uns schnell bevor wir den Gang entlangsprinten.

Nicht, dass er es sich noch anders überlegt und uns noch einen Tag Strafe dranhängt.

Als sich der Gang teilt, bleiben wir stehen.

,,Ich muss nach rechts, zu den Schließlichfächern.", teilt er mir mit.

,,Ich nach links, ich habe meinen Autoschlüssel in der Turnhalle vergessen.", gebe ich zu.

,,Dann bis bald, Jeremy.", verabschiedet er sich von mir.
,,Und das heutige Gespräch bleibt unter uns", fügt er noch hinzu.

,,Klar.", nicke ich und winke ihm kurz zu, bevor ich mich auf den Weg in die Sporthalle mache.

Was für ein ereignisreicher Tag.

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