Flirten für Anfänger
Manchmal da wünschte ich mir, dass mein Leben wie eine dieser romantischen Komödien wäre. Es sah einfach alles so viel leichter und schöner aus, in diesen Filmen. Natürlich war mir bewusst, dass diese Filme nichts mit der Realität zu tun hatten. In der Realität gab es keine magischen Momente, in denen die Zeit stehen blieb, sobald man dem anderen in die Augen sah und es gab keine Liebe auf den ersten Blick. Egal wie sehr ich es mir wünschte.
Würde ich in einem Film leben, hätte sich mein Leben an dem Tag auf den Kopf gestellt, an dem er zum ersten Mal das kleine Café betrat, in welchem ich seit einiger Zeit arbeitete.
Zugegebenermaßen, war er mir auch nicht direkt aufgefallen, doch als ich an seinen Tisch getreten war um ihn zu bedienen, hatte es mir die Sprache verschlagen. Er sah gut aus, wirklich sehr gut. Seine warmen braunen Schokoladenaugen waren mir zuerst aufgefallen. Dann sein kantiges Gesicht, mit dem leichten Dreitagebart und seine gelockten, dunklen Haare die im warmen Licht der Sonne schimmerten. Von seinem Körper, der in einem perfekt sitzenden Anzug gesteckt hatte, fing ich lieber gar nicht erst an, sonst würde dies hier nie ein Ende nehmen.
Doch trotzdem war es keine Liebe auf den ersten Blick. Denn auch, wenn mich seine Attraktivität geplättet hatte, verliebte ich mich erst in ihn, als ich seinen freundlichen und humorvollen Charakter kennenlernte.
Bis hier her könnte es wohl doch ein Liebesfilm sein, doch das Problem war, all dies war einseitig. Zumindest war ich mir da ziemlich sicher.
Seit drei Monaten kam er nun jeden Dienstag und Donnerstag ins Café. Es ergab sich des Öfteren, dass wir nicht nur über seine Bestellung redeten, manchmal Smalltalk, manchmal fragte er mich etwas über mich oder erzählte von seiner Arbeit.
Doch mehr als freundliche Unterhaltungen war nie zwischen uns gewesen und genau das wollte ich jetzt ändern.
Aber dafür brauchte ich Hilfe.
„Flirtet er mit dir?", Fragte mich mein bester Freund Felix, während er sich mit einer Tüte Chips in der Hand neben mich aufs Sofa fallen ließ. Ich hatte ihn um Rat gefragt, da ich zugeben musste, dass ich, trotz meiner 20 Jahre, nicht wirklich erfahren war, was Flirten oder romantische Interaktionen anging.
„Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?" Ich griff in seine Chips Tüte. Normalerweise konnte er es gar nicht leiden, wenn man ihm sein Essen weg aß, doch gerade schien er wohl von unserem Gespräch abgelenkt zu sein. Diese Gelegenheit musste ich ausnutzen.
„So etwas merkt man doch!", rief er empört aus.
„Ich halt nicht." Nuschelte ich mit einem Mund voller Chips.
„Das ist doch ganz einfach. Guckt er dir länger in die Augen? Berührt er dich, obwohl es nicht nötig ist? Lächelt er in deiner Anwesenheit mehr als sonst?"
„Er lächelt. Aber ich glaube nicht mehr, als bei anderen auch. Er hat einfach ein so natürliches Lächeln, das er ständig auf den Lippen trägt und damit kann er jeden Raum erhellen, man fühlt sich direkt so geborgen..."
„Okay, ist ja gut Shakespeare, von deinen blumigen Schwärmereien wird einem ja ganz schlecht. Wir sind hier ja auch nicht, um über das Antlitz deines Liebsten zu philosophieren, sondern um dir die Sahneschnitte klar zu machen." Manchmal fragte ich mich echt, warum er mein bester Freund war. Was rede ich da? Immer. Doch so musste das mit besten Freunden wohl sein.
„Dann schieß Mal los mit deinen Flirt-Tipps, du Casanova." Gespannt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und wartet auf die geistigen Ergüsse meines besten Freundes.
„Einen Moment." Mit diesen Worten sprang er auf, warf mir die Chipstüte ins Gesicht und verschwand aus unserem kleinen Wohnzimmer. Keine zwei Minuten später kehrte er zurück, einen großen Zeichenblock und einen Stift in der Hand. Der Arsch hatte das Zeug aus meinem Zimmer geklaut.
„Wir fangen mal leicht an, und zwar mit dem ‚Flirt ABC'" Parallel schrieb er in seiner unleserlichen Krakelschrift irgendwelche Wörter auf den Block. Stolz präsentierte er mir seine List und deutete beim Reden auf den jeweiligen Punkt.
„A wie Augenkontakt. Langer Augenkontakt ist ganz wichtig, aber bloß nicht zu viel, sonst wirkt es seltsam und nicht vergessen zu blinzeln, du willst ja nicht wie ein Psycho rüberkommen." Ich nickte. Er fuhr fort.
„B wie Berührungen. Beiläufige Berührungen verstärken die Anziehung. Eine leichte Berührung hier und dort, ein Streicheln seiner Hand wenn es sich anbietet. Hier gilt dasselbe wie beim Augenkontakt, nicht übertreiben." Wieder nickte ich, auch wenn mir noch nicht ganz klar war, wie ich es schaffen sollte ihn zu berühren, wenn ich in seiner Umgebung schon Probleme hatte richtig zu Atmen.
„Und dann noch C wie Lächeln." Stolz zeigte Felix auf seinen letzten Stichpunkt. Verwirrt runzelte ich die Stirn.
„Lächeln fängt nicht mit einem C an."
„Sag bloß!" erwiderte er gespielt geschockt und schob noch ein leiseres: „Klugscheißer." hinterher. „Dann sagen wir einfach C wie... Charme. Davon könntest du ruhig etwas gebrauchen."
Ich streckte ihm die Zunge raus.
„Wieso hab ich nur das Gefühl, dass du dir das alles gerade ausdenkst?" Skeptisch musterte ich den Block den er in der Hand hielt und zog die linke Augenbraue hoch. Nicht, dass ich das könnte, aber ich versuchte es trotzdem immer wieder, obwohl ich dabei eher aussah als versuchte ich mit der Kraft meiner Gedanken eine Wassermelone hochzuheben.
„Weil du Vertrauensprobleme hast." Erwiderte mein bester Freund knapp.
„Nur was dich betrifft." Schoss ich zurück, doch er entschied sich, meinen Konter einfach zu ignorieren.
„Das waren die Bascis. Jetzt bringe ich dir noch zwei-drei Tricks bei, wie du jeden Kerl rumbekommst." Aufgeregt klatschte er in die Hände. „Also ein verführerischer Augenaufschlag ist manchmal schon genug. Versuch es mal."
Augenaufschlag? Dürfte ja nicht allzu schwer sein.
„Du musst einfach nur versuchen sinnlich und verführerisch zu schauen. Sprich mit deinen Augen. Sag ihm was du von ihm willst."
Okay, ich Nehms zurück. Was soll das denn bedeuteten? Meine Augen konnten doch nicht reden.
„Na los!", drängte mich Felix.
Ich blinzelte. Sinnlich, oder so.
„Okay, hör auf! Versuchst du mit deinen Wimpern zu fliegen, oder was soll das werden? Wir sind hier nicht bei Dumbo. Egal, lassen wir das, probieren wir lieber etwas anderes. Bei einem so hoffnungslosen Fall müssen wir härtere Geschützte auffahren."
Kurz schien er nachzudenken und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Er sah aus wie ein Affe.
„Ah, ich hab's! Kannst du mit dem Hintern wackeln? Du weißt schon, ein sinnlicher Hüftschwung. Du lässt ‚aus Versehen' etwas fallen, bückst dich und steckst ihm deinen Hintern entgegen."
„Meinen Hintern? Denkst du nicht, dass ist etwas zu aufreizend?" So etwas hatte ich noch nie gemacht. Felix hatte Recht, ich war sozial gesehen wirklich ein Backstein. Es war nicht so, dass ich Menschen nicht mochte, ich war nur oft unsicher, wenn ich nicht mit Situationen umgehen konnte. Ich war ein Mensch, der viel Nachdachte und verschieden Situationen in seinem Kopf durchspielte um später zu wissen wie genau ich reagieren oder was ich sagen sollte, wenn eben diese Situationen eintraten. Doch unvorhersehbare, spontane Begebenheiten, überforderten mich oft, sodass ich nicht richtig antworten konnte und oft nur Müll faselte. Ich war einfach sozial Inkompetent.
„Naw, Schatz. Der Mann ist 28, der hat schon so einiges gesehen in seinem Leben. Da musst du ihm schon was bieten um ihn zu überzeugen."
Ich wollte ihn ja gar nicht überzeugen, ich wollte einfach nur, dass er mich mochte so wie ich war. Doch so funktionierte so etwas wohl nicht. Ein Mann der so gut aussah hatte bestimmt Dutzende von Angeboten und natürlicherweise würde er sich das Beste raussuchen und mit ziemlicher Sicherheit war das kein 20 jähriger Kunststudent und Gelegenheits-Kellner, der zu unfähig war um normal mit Menschen zu interagieren.
„Okay." Das alles war eine verdammt schlechte Idee gewesen. Doch ich wollte einmal in meinem Leben etwas riskieren. Ich wollte handeln anstatt immer nur abzuwarten. Und ich würde es jetzt auch durchziehen. Ich hatte ja immerhin nichts zu verlieren und wenigstens würde ich es dann nicht bereuen, dass ich es nie versucht hatte.
„Beiß dir auf die Lippe und guckt verführerisch." Schlug Felix mir als nächstes vor.
„Wie guckt man denn verführerisch?" Wie gesagt: sozialer Backstein.
„Vergiss das. Guck einfach so wie gerade. Dein unschuldiger Blick aus diesen Glubschaugen macht sogar mich ein bisschen scharf, und dabei bin ich hetero." Diese Aussage verband mein bester Freund mit einem schiefen Grinsen und Augenbrauen wackeln. Er war echt ein Spinner.
„Ew, eklig."
„Das war ein Kompliment." Empörte er sich.
„Find ich nicht."
„Du bist ein Arsch, Noah. Nur weil ich heterosexuell bin, heißt das nicht, dass ich keine Gefühle habe." Er schob seine Unterlippe vor und schmollte.
Ich machte mir nicht die Mühe darauf zu reagieren, ich wusste genau, dass dies nicht lange anhalten würde.
„Wie oft funktionieren deine Flirtmethoden eigentlich bei dir?" fragte ich stattdessen, da mich dies wirklich interessierte. Felix tat zwar oft auf Frauenheld, doch ich wusste genau, dass seine Statistik nicht so gut war wie er vorgab.
„Dude, ich bin hetero." Ich hasste es, wenn er das Wort ‚Dude' benutzte, er machte dies viel zu oft und viel zu selbstverständlich.
„Das heißt?"
„Ich steh auf Mädchen." No Shit, Sherlock. Meine Augen verdrehten sich automatisch, bei seiner dämlichen Antwort.
„Was bedeutet?" hakte ich erneut nach.
„Mädchen sind komplizierter als Männer bei sowas. Man braucht länger um sie zu umgarnen und zu überzeugen. Das ist einfach schwieriger."
„Was im Klartext heißt: Nie."
„Du versteht das nicht, du bist niedlich und schwul, alle Mädels lieben dich." Und erneut: Warum zum Teufel war ich nochmal mit ihm befreundet?
„Ich glaube es liegt eher an deiner Persönlichkeit, dass sie sich von dir fern halten."
„Das reicht jetzt aber wirklich. Du gehst jetzt ins Bett, junger Mann! Ich will dich heute nicht mehr sehen. Und nimm die Liste mit, die wird bis morgen auswendig gelernt."
Er war manchmal wirklich ein richtiger Idiot.
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Total nervös stand ich am nächsten Tag hinter dem Tresen von ‚Willi's Café', indem ich seit zwei Jahren arbeitete.
Es war zum Glück nicht viel los, denn ich wusste, dass er jeden Moment hier auftauchen würde und ich wollte ihm all meine Aufmerksamkeit schenken, ohne mich noch um andere Gäste kümmern zu müssen.
Felix hatte sich bereits auf seinem Beobachtungsposten am Tresen eingerichtet. Er hatte sich extra frei genommen um die „Mission", wie er es nannte, zu überwachen.
„Denk immer daran, egal was passiert, bleib cool."
„Ich bin immer cool." Erwiderte ich und polierte das Glas in meinen Händen, vermutlich zum dritten Mal an diesem Tag.
„Dude, du hast heute schon das halbe Inventar zerdeppert, weil du so nervös bist."
Er übertrieb maßlos. Ich hatte nur eine Tasse hingeworfen. Und ein Glas. Und vielleicht war ich gegen den Schrank gelaufen. Traurigerweise, unterschied sich diese Bilanz nicht allzu sehr von einem normalen Arbeitstag.
In diesem Moment öffnete sich die Ladentür, das kleine Glöckchen über der Tür klingelte und ein wunderschöner Mann betrat den Laden. Augenblicklich blieb mir die Luft zum Atmen weg.
„Oh mein Gott, er ist hier!" fiepte ich mit piepsiger Stimme und stellte das Glas ruckartig vor mir auf der Arbeitsfläche ab.
„Ich sehe schon, du bist wirklich unglaublich cool." Murmelte Felix, doch ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Meine Augen waren auf jemand anderen gerichtete.
Der großgewachsene Mann ließ seinen Blick durch den Laden schweifen, als er mich erblickte breitete sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Ich sagte ganz bewusst Gesicht und nicht Mund, denn wenn Alec lächelte, lächelte seine gesamtes Gesicht mit, seine Augen glitzerten und seine niedlichen Grübchen kamen zum Vorschein und alles an ihm strahlte einfach eine solche Wärme und Freundlichkeit aus.
„C wie Lächeln." Zischte mein bester Freund mir zu. Es dauerte einen Augenblick bis ich verstand, was er damit meinte, doch dann verzog ich meine Lippen zu einem hoffentlich überzeugenden Lächeln. Leider etwas zu spät, denn Alec hatte sich bereits auf den Weg zu seinem üblichen Sitzplatz gemacht.
„Na los, geh schon zu ihm rüber! Und denk immer ans ABC!"
„Okay." Ich nickte und atmete nochmal tief durch. Es gab keinen Grund nervös zu sein. Er war einfach nur ein Gast, der unglaublich gut aussah, auf den ich seit einiger Zeit stand und mit dem ich heute flirten wollte. Warum hatte ich nochmal gedacht, dass das eine gute Idee war? Alles Felixs Schuld.
„Hey, Alec."
„Hey, Kleiner." Erwiderte er und lächelte mich an. Meine Wangen wurden automatisch warm.
„Was möchtest du bestellen?" Ich setzte ein hoffentlich freundliches Lächeln hintendran. Vermutlich sah ich aus wie dieser Smiley mit den roten Bäckchen. Also mit den roten Wangen. Ihr wisst schon was ich meine.
Sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. Hatte das jetzt etwas zu sagen? War er einfach nur freundlich, oder steckte mehr dahinter? Lächelte er heute mehr als sonst? Wie zum Teufel sollte ich das herausbekommen?
„Ähm, Noah? Alles okay bei dir?"
„Was?" War die äußerst kluge Antwort, die meine Lippen verließ, als er mich aus meinen Gedanken riss.
„Du warst kurz weggetreten und hast dir meine Bestellung nicht aufgeschrieben." Seine Augenbrauen waren etwas zusammen gezogen, während er mein Gesicht musterte, als versuchte er mir anzusehen was in meinem Kopf vor sich ging.
„Oh, sorry, dass tut mir wirklich leid. Ich war einfach in Gedanken. Könntest du es nochmal wiederholen?"
„Natürlich." Er lächelte wieder so warm und offen, dass ich beinahe schon wieder ins Schwärmen geraten wäre. „Ich hätte gerne einen Kaffee und den Schokoladenkuchen."
Ich nickte und notierte mir die Bestellung.
Ich hatte mich bereits zur Theke gedreht um seine Bestellung dort vorzubereiten, als ich meinen wild gestikulierenden besten Freund sah.
Er deutete in hektischen Bewegungen auf mich und dann auf Alec, während er mir zuzwinkerte. Meinte er das ernst? Scheiß drauf, ich wollte immerhin mein Glück versuchen und dafür musste ich endlich mal etwas riskieren.
Ich drehte mich wieder zu Alec.
„Die Bestellung kommt sofort." Ich lächelte breit, dann tat ich es. Ich drehte meinen Kopf ein wenig und zwinkerte. Betont. Sehr betont.
Alecs Lächeln blieb an seinem Platz, doch ich konnte ganz eindeutig Irritation über sein Gesicht huschen sehen. Mit knall rotem Kopf drehte ich mich um und verschwand an die Theke.
„Okay, das war etwas seltsam." Waren Felix erste Worte, nachdem ich wieder hinter der Theke stand.
„Du hast mir doch gesagt, ich soll zwinkern!" meckerte ich ihn an.
„Da hab ich ja auch noch nicht gewusst, dass du daraus eine creepy Pantomimen Nummer machen würdest. Aber egal jetzt. Es ist noch nichts verloren. Wir müssen nur etwas machen, dass ihn die Sache gerade vergessen lässt."
Ich grummelte genervt und machte mich daran Alecs Bestellung vorzubereiten.
Der Kaffee lief bereits durch die Maschine und ich war gerade dabei das Kuchenstück auf einem Teller zu platzieren, als mein bester Freund mich mit einem fröhlichen: „Ich hab's!" unterbrach.
Während ich weiter herumhantierte, erläuterte mir Felix seine, wie er sie nannte, ‚grandiose' Idee. Sie war ziemlich beschissen, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Mein Problem war nur, dass ich keine bessere hatte, also blieb mir wohl nichts anderes übrig als es zu versuchen.
So machte ich mich also auf den Weg zu meinem Lieblingskunden, seine gewünschten Artikel in meinen Händen.
„So, einmal dein Kaffee, und hier dein Kuchen." Parallel stellte ich ihm die genannten Dinge auf den Tisch. Doch leider fiel dabei, aus Versehen versteht sich, seine Gabel auf den Boden.
„Oh nein." Entkam es mir mit gespielter Überraschung. Unfassbar wie tief ich bereits gesunken war.
Langsam beugte ich mich vor um die Gabel aufzuheben. Ich war dabei so darauf konzentriert, mein Hinterteil gekonnt, aber nicht zu aufdringlich in einen vorteilhaften Betrachtungswinkel zu drehen und dabei nicht vor Scharm zu sterben, dass ich nicht bemerkte, dass sich die Tischplatte meinem Kopf beim hoch kommen in den Weg warf. Ein lauter Knall und ein pochender Schmerz, machten mich nur wenige Sekunden danach darauf aufmerksam.
„Verdammter Mist." Meine Hand hielt die schmerzende Stelle, die ich mir gestoßen hatte, meine Augen vor Schmerz zusammen gekniffen. So etwas konnte auch nur mir passieren, ich war ein echter Trampel.
„Alles gut? Hast du dir wehgetan?" fragte Alec direkt besorgt. Er war aufgestanden und stand nun direkt vor mir, ich hatte sein Gesicht noch nie von so nahe betrachten können. Er hatte eine kleine Narbe auf seinem linken Wangenknochen, gerade groß genug, dass man sie sehen konnte, wenn man ihm Nahe war.
Seine Wimpern waren so lange und schwarz, sie betonten das dunkle Braun seiner Augen perfekt.
Allgemein schien sein Gesicht nur schöner zu werden umso näher man kam. Dies wiedersprach allen Naturgesetzen.
Seine Hand hob meine sanft an, damit er sich meine Verletzung ansehen konnte. Die Stelle an der er mich berührte, kribbelte. Mit seiner anderen Hand strich er meine Haare leicht zurück, um bessere Sicht zu haben.
„Es wird wohl eine Beule geben, aber ansonsten nichts Ernstes. Vielleicht solltest du die Stelle etwas kühlen."
Der Schmerz war fast vollständig angeklungen. Vielleicht hatte er ja magische Kräfte? Oder ich war einfach nur zu abgelenkt, wenn er so nah bei mir war.
War es überhaupt legal, dass jemand so gut aussah und dann auch noch hilfsbereit und freundlich war? Ich meine, das war doch nicht fair. Wie sollte irgendjemand dagegen ankommen?
„Ich- Ich denk, das wird schon gehen. Aber danke." Ich musste wohl nicht extra erwähnen, dass meine Wangen roter leuchteten als eine jungfräuliche Ampel die mitten auf der Reeperbahn stand.
Sein Blick wanderte von meinem Kopf zu meinem Gesicht. Seine Augen blickten direkt in meine, für ein paar wunderschöne Sekunden.
Er löste seine Hände von mir und trat einen Schritt zurück, der wunderschöne Augenblick zerbrach.
„Ich ähm bring dir eine andere Gabel." Nuschelt ich.
„Nicht nötig, ich nehme die einfach. Ich bin nicht so pingelig."
„Okay." Ich streckte ihm die Gabel entgegen und sobald er sie nahm, rannte ich schnell davon.
Bitte lieber Gott, mach, dass sich auf der Stelle ein Wurmloch auftut, das mich verschluckt und zu irgendeiner abgelegenen Ecke im Universum bringt. Ich hatte keine Lust mehr in meiner peinlichen Existenz zu leben.
Felix machte es mit seinem breiten Grinsen auch nicht besser.
„Das war aber ganz schön intensiver Blickkontakt." Kommentierte er und wackelte mit seinen Augenbraun.
Ich verdrehte nur die Augen, ich war wirklich fertig mit diesem Tag.
„Er hat den Blickkontakt abgebrochen und konnte gar nicht schnell genug von mir wegkommen. Es schien nicht so, als würde er es wirklich genießen."
„Von hier sah es auf jeden Fall nicht so aus, als wäre es ihm unangenehm gewesen. Vielleicht dachte er einfach, er rückt dir zu sehr auf die Pelle oder er wollte sich einfach nicht in deinen himmelblauen Augen verlieren."
„Wahrscheinlich und gleich schenkt er mir einen Strauß aus hundert roten Rosen, gesteht mir seine ewige Liebe und wir reiten gemeinsam auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang." Ich verdrehte meine Augen erneut genervt. Ich fand es ja süß, dass Felix mich aufmuntern wollte, doch ich brauchte gerade nun wirklich niemanden, der mir falsche Hoffnungen einredet. Ich wollte einfach nur irgendwie meine Schicht überstehen, nachhause gehen und mich in meinem Bett unter hundert Kissen und Decken begraben, bis ich jede Erinnerung an diesen Tag aus meinem Gedächtnis gelöscht hatte.
Schlecht gelaunt machte ich mich daran die Kaffee Maschine sauber zu machen. Einige Zeit verging, in der Felix Gott sei Dank den Mund hielt, einige Kunden kamen und verließen das Café mit ihrer To-Go Bestellung wieder. Alec saß immer noch an seinem Tisch, den leeren Kuchenteller vor sich tippte er auf seinem Handy herum. Ich bemerkte nicht wirklich, dass ich ihn schon seit längerem beobachtete, erst als er sich erhob und auf die Theke zukam, schreckte ich aus meiner Observierung.
Er schenkte mir ein warmes Lächeln, bevor er fragte:
„Könntest du mir noch etwas Kaffee nachschenken?"
„Klar, ich komm sofort." Ein Lächeln meinerseits und er ging wieder zurück an seinen Platz.
„Das ist deine Chance!" Gerade wenn man gehofft hatte, diesen Tag vielleicht doch noch mit etwas Würde beenden zu können, fing Felix wieder an zu sprechen.
„Ein letzter Versuch! Danach kannst du immer noch aufgeben, wenn es nicht funktioniert. Schau ihm einfach nur in die Augen, mehr nicht. Du hast sehr hübsche, große Glubschaugen, da wird er kaum wiederstehen können."
Ich seufzte. „Na schön, aber nur noch dieser eine Versuch." Und zum wiederholten Mal an diesem Tag fragte ich mich was ich schon zu verlieren hatte. Außer meinen Stolz, dem bisschen Rest Würde und meinem Selbstwertgefühl.
Mit einem tiefen Seufzer machte ich mich also erneut auf den Weg zu seinem Tisch.
Er lächelte, ich lächelte.
Ein Blick auf die Tasse um grob die Schüttrichtung anzupeilen und dann blickte ich hinauf in seine Augen. Er sah mir ebenfalls in die Augen, unsere Blicke verschmolzen. Zumindest für einen kurzen Moment. Ganz im Ernst, wem machte ich überhaupt etwas vor? Wer von euch rechnet bitteschön nicht damit, dass ich das hier vermassele? Ihr kennt mich anscheinend besser, als mein bester Freund. Denn natürlich, schütte ich den Kaffee daneben und verteilte ihn großzügig über den Tisch, seine Hose und sein strahlend weißes Hemd.
Immerhin war seine Hose schwarz, da würde man die Flecken kaum sehen, doch sein Hemd sah wirklich schlimm aus mit dem riesigen braunen Kaffeefleck auf der Höhe seines Unterleibes.
„Oh mein Gott, dass tut mir so leid! Das wollte ich nicht!" Ich war tatsächlich das unbegabteste Wesen, dass dieser Planet jemals hervorgebracht hatte. Wie konnte es sein, dass ich mich in den 20 Jahren meiner Existenz nicht schon längst selber eliminiert hatte? Darwin's natürliche Selektion war auch nicht mehr das, was sie mal war. Es war wirklich besser für jedermann dass ich mich nicht fortpflanzen würde.
„Ich wasch das raus! Am besten sofort, sonst bekommst du das nie wieder raus." Panisch stellte ich die Kaffeekanne beiseite und griff die Servietten die auf dem Tisch standen und rieb damit auf seinem Hemd und damit auch auf seiner unteren Bauchregion herum. Wäre ich nicht so in Panik, wäre mir wohl aufgefallen wie hart und muskulös sich sein Bauch anfühlte.
„Alles gut, Kleiner. Es ist bloß ein Hemd." Versuchte er mich zu beruhigen. Doch da hatte er leider schlechte Chancen.
„Das ist doch nicht bloß ein Hemd, das ist doch bestimmt super teuer." Rief ich empört aus, meine Hände mit den Servietten weiter auf dem Fleck rumreibend, doch leider machte ich es damit nur schlimmer.
„So funktioniert das nicht, ich brauche Wasser. Und Seife. Komm mit ins Bad!" Energisch zog ich ihn hinter mir her. Ich war selber überrascht von meiner Entschlossenheit, doch mein Panik-Ich hatte übernommen und es war nicht mehr zu stoppen.
Alec versucht noch einige Male mir zu sagen, dass es nun wirklich kein Problem war und er noch mehr als genug Hemden zuhause hatte, doch ich hörte ihm kaum zu. Mein Panik-Ich war auf einer Mission. Ich musste dieses Hemd retten, sonst könnte ich ihm nie wieder in die Augen sehen.
„Okay, ausziehen." Befahl ich ihm. Fragend zog er eine Augenbraue hoch. War ja klar, dass er das konnte. Hatte ich schon erwähnt, dass er verdammt nochmal perfekt war? Zumindest in meinen, nicht ganz objektiven, Augen.
„Na los." Drängte ich erneut und er befolgte tatsächlich meine Anweisung. Er hatte wohl gemerkt, dass es nichts brachte mir zu wiedersprechen.
Auf den Anblick seines entblößten Oberkörpers war ich definitiv nicht vorbereitet gewesen. Er ließ mich nicht nur stocken, sondern riss mich auf der Stelle aus meinem Panik-Ich. Verdammte Hacke, hatte dieser Mann irgendeine hässliche Stelle an seinem Körper? Vielleicht ja unterhalb der Gürtellinien, obwohl wahrscheinlich nicht, wenn er überall so gut proportioniert war, dann- OKAY! Ich sollte dringend damit aufhören über so etwas nachzudenken. Doch wie konnte ich, wenn direkt vor mir ein unfassbar gutaussehender Mann stand der mir seinen wohldefinierten, gutgebräunten, muskulösen Oberkörper präsentierte.
„Du brauchst das wirklich nicht machen, ich hab genug andere Hemden." Argumentierte er erneut, hielt mir aber dennoch sein Hemd hin. Ich musste einige Male heftig blinzeln, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
„Ich- ähm ich will das aber machen. Ich werde sonst auf ewig ein schlechtes Gewissen haben." Ich nahm ihm das Hemd aus der Hand und begann es auszuwaschen, zumindest versuchte ich es. Kaffee war wirklich penetrant. Genauso wie die Gedanken an den halbnackten Mann neben mir.
Alec lehnte sich neben mich an die Wand und beobachtete mich. Dies half mir nun wirklich nicht dabei ruhig zu bleiben.
„Sag mal, was ist heute mit dir los, Kleiner? Du benimmst dich schon die ganze Zeit so komisch. Und du bist noch tollpatschiger als sonst. Geht's dir nicht gut? Wirst du etwa krank?"
Na toll. Sowas konnte ja natürlich nur mir passieren. Da versuchte ich einmal zu flirten und der Typ dachte ich hätte eine Krankheit.
„Nein. Also mir geht es gut. Ich hab nur... etwas ausprobiert. Aber du brauchst dir keine Sorgen machen, dass wird nicht mehr vorkommen."
Noch so einen erbärmlichen Versuch würde ich bestimmt nicht mehr unternehmen. Jetzt hatte ich eindeutig verstanden, dass dieser Mann nicht auf mich stand. Ich hätte mir von Anfang an keine Hoffnungen machen sollen, das war einfach nur naiv gewesen. Natürlich war er nett zu mir gewesen, weil Alec nun mal ein netter Mensch war und ich hatte mir direkt Hoffnungen gemacht.
„Was hast du denn ausprobiert?" fragte er interessiert weiter.
„Nicht so wichtig." Murmelte ich. Ich wollte mir jetzt nicht auch noch die Blöße geben und ihm die Wahrheit gestehen.
Ich quetschte das letzte Wasser aus Alecs Hemd und betrachtete es kritisch. Der Fleck war noch als hellbrauner Schatten zu erkennen, doch eine gute Waschmaschine würde das mit Sicherheit rausbekommen. Halbwegs zufrieden blickte ich zu dem halbnackten Alec. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Ich hatte gar nicht bedacht, was Alec nun anziehen würde. Sein klitschnasses Hemd wohl kaum.
„Oh, uhm, was ziehst du denn jetzt an?" Etwas verlegen auf Grund meiner eigenen Unüberlegtheit biss ich mir auf meine Lippe.
„Ich muss heute eh nicht mehr ins Büro und ich wohne auch nicht allzu weit weg, dann lauf ich einfach so nachhause." erklärte Alec, als wäre es kein großes Ding und zuckte dabei mit seinen breiten Schultern.
„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Du verursachst nur Autounfälle und Herzinfarkte, wenn du so durch die Straßen läufst." Ups, hatte ich das etwa laut gesagt?
Alec lachte amüsiert. „Ich nehme das mal als Kompliment.", schmunzelte er.
„Ähm, ich hab noch einen Pullover dabei, wenn du willst. Er ist mir zu groß, also könnte er dir vielleicht passen." Einen geschickten Übergang zu einem anderen Thema sollte ich wohl auch nochmal üben.
„Bevor ich Schuld bin am Tod von unschuldigen Passanten, nehme ich dein Angebot gerne an." Ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen zwinkerte er mir frech zu.
Er musste dringend mit so etwas aufhören, dass überlebte ich sonst nicht.
„Okay, er ist im Personalraum, willst du hier warten oder..."
„Ich kommt mit."
Ich nickte und ging vor.
Ich glaube, mein Gesicht hatte noch nie röter geglüht als in diesem Moment, indem ich mit einem nassen Hemd und einem halbnackten Alec einmal quer durch das kleine Café spazierte. Er hatte wohl wirklich kein Problem seinen Körper zu präsentieren, hätte ich vermutlich auch nicht, wenn ich so aussehen würde wie er.
Felix gigantisches, perverses Grinsen hätte man aus hundert Metern Entfernung erkennen können. Sein Blick folgte uns, während des gesamten Weges. Er wagte es doch tatsächlich seinen Blick einmal über Alec schweifen zu lassen und sich dabei auf die Lippe zu beißen. Was war nur falsch mit diesem Jungen? Hatte er vergessen, dass er hetero war? Natürlich könnte er auch gerade entdeckt haben, dass er Bi oder Bi-curious ist, aber sein wir mal ehrlich, er machte dies wahrscheinlich nur, weil er wusste wie er mich damit aufregen konnte. Dummerweise funktionierte es.
Ich atmete einmal erleichtert durch, als wir durch die Tür zum Personalraum getreten waren und Felix brennender Blick endlich verschwand.
Zuerst hängte ich das nasse Hemd auf einen Kleiderbügel, damit es besser trocknen konnte, dann kramte ich in meinem Rucksack nach meinem Pullover. Es war ein rosa Oversize Hoodie, der an mir eher aussah wie ein Kleid. Egal wie klischeehaft es war, das war einer meiner absoluten Lieblingspullover.
„Ist die Farbe okay?" Ich hatte gar nicht vorher bedacht, dass manche Menschen gar kein rosa mochten und nur weil Alec schwul war, hieß das ja nicht, dass er automatisch okay fand mit einem rosa Pulli durch die Gegend zu laufen.
„Klar, alles gut Kleiner. Ich bin ein toleranter Mensch, auch in Bezug auf Farben." Er grinste erneut sein freches Grinsen.
Er trat näher an mich heran, sein herber Geruch stieg mir in die Nase, seine Hand griff zu meiner und nahm mir den Pullover ab.
Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich den Hoodie über den Kopf gezogen. Er passte zum Glück und saß sogar leicht locker an ihm.
Und natürlich sah Alec in rosa toll aus. Was hatte ich auch anderes erwartet?
„Erzählst du mir jetzt, was du heute ausprobiert hast?" griff Alec das Gespräch von vorhin im Bad wieder auf. Oh Mist, ich dachte ich wäre diesem Thema geschickt entkommen, doch Alec schien wohl nicht locker zu lassen.
Ich biss mir auf die Unterlippe, als wöllte ich meinen Mund damit daran hindern zu reden.
„Ach komm schon. Bitte?" Er wagte es doch tatsächlich mir den Hundeblick zu geben. Das war doch nicht fair! Er hatte so wunderschöne große Augen, die mich gerade einfach nur traurig und flehend anblickten. Wie ein kleiner verletzter Welpe der um Liebe bettelte. Wie kaltherzig musste jemand sein um da nein sagen zu können?
Ach, scheiß drauf. Den kleinen Krümel Würde, den ich noch besaß, brauchte ich nur auch nicht mehr zu beschützen.
„Ich hab geflirtet." Murmelte ich also, mein Blick neben ihm auf den Boden gerichtet.
„Mit mir?" kurz blickte Alec mich erschrocken an, dann begann er zu lachen. Jap, das tat gar nicht weh.
Komplett beschämt und mit knallrotem Kopf wollte ich so schnell wie möglich aus der Situation fliehen. Ich hatte mich total zum Affen gemacht. Meine ganze Existenz war einfach nur peinlich und erbärmlich. Ich war bereits den ersten Schritt von ihm weg getreten, da sprach er: „Du bist echt süß."
Hatte er mich gerade süß genannt? Wie meinte er das denn bitte? Süß im Sinne von attraktiv-süß oder süß im Sinne von ‚Wie putzig, dass sich der kleine Junge Hoffnungen gemacht hat'?
„Ich versuche schon seit Wochen mit dir zu flirten, aber du bist nie darauf eingegangen. Was denkst du, warum ich jede Woche hier herkomme? Bestimmt nicht, wegen eurem Schokokuchen. Auch wenn der fast so süß ist wie du."
„Um, was?" Ich war mir nicht sicher, ob ich versanden hatte, was er da gerade erzählt hatte. Akustisch waren seine Wörter bei mir angekommen, doch mein Gehirn konnte sie irgendwie nicht richtig verarbeiten.
„Ich mag dich wirklich gerne. Und eigentlich wollte ich dir das schon länger sagen, aber als du nie auf meine Anspielungen eingegangen bist, dachte ich du wärst vielleicht schon vergeben. Ich meine bei einem so gutaussehenden, niedlichen Jungen wie dir, hätte es mich eher gewundert, wenn du noch Single wärst."
„Aber ich bin Single. Und ich mag dich auch. Sehr sogar." Es fiel mir unglaublich schwer ihm dabei in die Augen zu sehen, doch ich zwang mich dazu. Es war einfach alles zu überwältigend. Mein Gehirn hatte das alles noch nicht wirklich verarbeitet und mein Herz war bereits dabei einen Marathon zu laufen.
Sein warmes Lächeln auf den Lippen legte er seine Hand seitlich an meinen Nacken, beugte sich vor und küsste mich. Direkt auf den Mund.
Es fühlte sich an, wie in einem dieser Barbie Filme, wenn überall Feuerwerke explodierten.
Er war kein langer Kuss, doch trotzdem ließ er meinen ganzen Körper kribbeln und vernebelte mir den Kopf.
„Würdest du mal mit mir ausgehen?" fragte er, als er seine Lippen von mir gelöst hatte.
Mein Mund war zu einem riesigen Grinsen verzogem, ohne dass ich es steuern konnte.
„Natürlich will ich." Ich glaube, ich war noch nie in meinem Leben glücklicher.
Er zog mich in seine Arme, an seine harte, warme Brust und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich hatte ganz offiziell meinen neuen Lieblingsplatz gefunden.
„Wer genau hat dir eigentlich erzählt, dass das was du gemacht hast flirten ist?" fragte er, nach einigen Momenten beruhigender Stille.
„Mein bester Freund. Er ist ein Idiot." Ich verdrehte die Augen, doch das Lächeln verließ meine Mundwinkel nicht. Rückblicken sollte ich dem Idioten wohl doch dankbar sein, auch wenn seine Tipps nicht so funktioniert hatten wie geplant, sprach das Endresultat für sich.
„Okay." Er lachte ein ehrliches Lachen. Seine Brust vibrierte an meinem Gesicht. „Ich werde ihm trotzdem danken, wenn ich ihn mal treffe."
Alec löste einen Arm von mir, schob damit sanft mein Gesicht von seiner Brust und hob mein Kinn an um einen Kuss auf meinen Lippen zu platzieren. Und so standen wir dort, im Personalraum des kleinen Café indem ich seit einiger Zeit arbeitete, eng umschlungen und küssten uns.
Vielleicht hatte das wahre Leben manchmal doch etwas von einem Liebesfilm. Zumindest hatte ich mein Happy End gefunden.
Obwohl, dies ja hoffentlich erst der Anfang war.
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