Finger weg von Ihr!
Mit bedächtigen Schritten schlich ich auf den knallroten VW Polo zu, um mich dahinter zu verstecken. Wie James Bond persönlich, linste ich durch die leicht verdreckten Scheiben des Wagens, immer darauf bedacht, keine zu große Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich durfte gar nicht daran denken, wie dämlich ich für Passanten aussehen mochte, aber das musste ich wohl oder übel in Kauf nehmen, schließlich ging es hier um Leben oder Tod. Naja, zumindest fast.
Meine Zielperson stand immer noch vorm Eingang des großen Einkauf Centers und tippte auf ihrem Handy rum. Ab und zu sah sie auf, es schien, als würde sie auf jemanden warten. Und wer dieser mysteriöse Jemand war, würde ich hoffentlich bald erfahren.
"Kann ich Ihnen irgendwie helfen?" Eine raue Stimme erklang hinter meinem Rücken. Erschrocken fuhr ich herum. Vor mir stand ein Mann, ich würde ihn auf Mitte Fünfzig schätzen, er wirkte verdammt groß, doch das könnte auch täuschen, schließlich saß ich immer noch auf der Straße und musst somit zu ihm empor schauen. Die Sonne blendete mich, sodass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte.
„Mir geht es gut! Ich... Ich hab nur... Meine Kontaktlinse verloren! Aber da ist sie auch schon..." Ich pflückte eine imaginäre Linse vom Boden und versuchte den Fremden beruhigend anzulächeln. In erster Linie, damit er mich nicht für total geistesgestört hielt und die Polizei rief.
Skeptisch nickte er, wendete sich aber dennoch ab und ging wieder seines Weges. Puh! Was war knapp! Vielleicht sollte ich an meinen James Bond Fähigkeiten noch ein wenig arbeiten. Ich wandte ich mich wieder meinem 'Opfer' zu, nur um fest zu stellen, dass sie verschwunden war. Verdammter Ziegendreck! Person X musste wohl erschienen sein, sie waren bestimmt zusammen ins Einkaufszentrum gegangen. Schnell rannte ich über die Straße auf den Eingang zu, wurde dabei fast von einem Auto erfasst, konnte gerade noch ausweichen und rannte unbeirrt weiter. Als ich endlich in die angenehme klimatisierte Luft eintauchen konnte blieb mir keine Zeit die prickelnde Gänsehaut zu genießen, ich musste sie wieder finden.
Ich sah gerade noch rechtzeitig einen braunen Haarschopf um die Ecke biegen. Erneut startete ich los, direkt meiner Zielperson hinterher. Ich bog mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit rechts um die Ecke und knallte frontal gegen einen Klamotten Ständer, riss ihn und einen daneben stehenden Ständer ebenfalls, mit mir. Wir kamen alle zusammen mit einem Riesen Knall auf dem glattpolierten Boden auf. Alle Leute drehten sich zu mir um, darunter auch meine Zielperson und Mister X. Scheiße!
Frustriert ließ ich meinen Kopf in die Kleider unter mir sinken. Ich sollte meine Geheimagentenkariere vielleicht doch an den Nagel hängen.
„Was fällt ihnen ein? Sie können doch nicht einfach unsere Sachen umwerfen! Das ist Sachbeschädigung! Ich konnte sie anzeigen!" Keifte die Verkäuferin die in der Tür des Ladens erschien. Sie war ziemlich aufgebracht und ihre Stimme überschlug sich fast. Mühsam rappelte ich mich hoch. Ich brauchte eine Minute um mich zu sammeln, die Verkäuferin schimpfte immer noch vor sich hin. Meinen besten Hundeblick aufsetzten sah ich sie durchdringend an. Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich begann zu stammeln: „Es t-tut mir so furchtbar leid. Ich hab nicht gesehen, d-das hier ihre Ständer stehen. Es... Ich wollte bloß einfach weg. Wissen Sie, meine Freundin hat gerade mit mir Schluss gemacht. Dabei dachte ich, sie würde mich lieben. Und... Und... Ich wollte nur noch weg. Ich bin einfach drauf los gerannt." Ihr Blick wurde weicher und ich erkannte Mitleid in ihren Augen. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken Schauspieler zu werden, jetzt wo ich meine Träume James Bond 2.0 zu werden, aufgegeben hatte.
„Ach du armes Ding! Ich werde dich natürlich nicht anzeigen. Das war ja auch nicht deine Absicht." mitleidig Strich sie mir über den Kopf. Ich hasse es, wenn Menschen das taten. Als würde zwischen meinen blonden wuscheligen Locken ein Schild mit 'Streichelzoo' steckten. Ich schluckte eine bissige Bemerkung runter und erwiderte bemüht freundlich: „Danke, das ist sehr nett von Ihnen." Sie nickte und machte sich daran die Klamotten aufzuheben. Schon die ganze Zeit spürte ich den brennenden Blick von Ihr auf mir. Ich wusste, dass ich es verkackt hatte. Jetzt würde ich meinen Mann Stehen müssen. Mit langsamen Schritten und gesenktem Kopf machte ich mich auf den Weg zu ihr und diesem Kerl. Erst als ich vor ihnen stand hob ich meinen Blick um in ihr vorwurfsvolles Gesicht zu blicken.
„Was machst du hier, Daniel?" Mich würde es nicht wundern, wenn gleich Blitze aus ihren Augen sprühen würden, so wütend schien sie.
„Das fragst du noch? Denkst du nicht ich sollte wissen mit was für komischen Vögeln du dich herumtreibst?" Im Nachhinein betrachtet hätte ich das womöglich nicht sagen sollen.
„Wenn nennst du hier Vogel, du Pappnase? Wer bist du überhaupt? Ein verrückter Stalker Exfreund, der nicht kapiert wann es genug ist?" Ergriff nun Person X das Wort. Auch er klang nicht weniger aufgebracht. Ich hatte dem Typen bis jetzt nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, nahm mir aber nun die Zeit ihn ausgiebig zu mustern. Er war eher der Rocker Typ, seine muskulösen Arme waren mit Tattoos überseht, in seinen Ohren hatte er Tunnels, sein Haare dunkelbraun und zerzaust. Alles in allem gehörte er zu diesen Leuten vor denen man als Kind immer gewarnt wurde. Was wollte Mia bloß mit so einem? Zugegebenermaßen, war er verdammt heiß und voll mein Typ, aber darum ging es hier ja gerade nicht.
„Das kommt drauf an, ob du Primat ihr neuer Macker bist oder nicht." In Anbetracht der Tatsachen, das er nicht nur größer, sondern auch um einiges muskulöser war als ich, wusste ich nicht, woher ich den Mut nahm dies zu sagen.
„Was würdest du denn machen wenn's so wäre?" Bedrohlich baute er sich vor mir auf. Oh verdammter Eiersalat, wo hast du dich da bloß wieder hinein geritten, Daniel!
„Jetzt hört aber auf! Meine Güte ihr hab es wirklich geschafft meine Lust aufs shoppen zu zerstören. Ich geh jetzt in das Café hier und wenn ihr euch entscheidet, euch wie normale Menschen zu benehmen, könnt ihr ja mitkommen." Mischte sich Mia nun ein und marschierte voraus in ein kleines Café. Ich zögerte nicht lange und folgte ihr, allein schon, weil der Pinselkopf neben mir ebenfalls Anstalten machte ihr nach zu gehen.
„Was will sie bloß von so einem Deppen?" murmelte der Affe, eher zu sich selbst. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen etwas zu erwidern:
„Die bessere Frage ist doch, was sie von so einem Möchtegern Bad Boy wie dir will!"
„Gar nichts! Das ist die Antwort auf beide Fragen." Mischte sich nun Mia in unser Gespräch ein. Wir waren an einem freien Tisch angekommen, sie setzte sich, wir taten es ihr gleich.
Sie wandte sich an mich, mit schon wesentlich ruhigerer Stimme sprach sie: „Daniel, du solltest wissen, das Noah nur ein guter Freund ist. Er hat genauso wenig Interesse an mir, wie ich an ihm. Du musst endlich aufhören uns ständig vor allem beschützen zu wollen, denn das wirst du nicht schaffen."
„Es ist aber meine Aufgabe auf euch aufzupassen! Ich habe es Ihm damals versprochen und dieses Versprechen werde ich nicht brechen!"
„Das weiß ich doch! Aber denkst du nicht, mich zu verfolgen ist ein wenig übertrieben?" So wie sie das sagte, klang das tatsächlich irgendwie falsch. Es war einfach eine Kurzschluss Reaktion gewesen.
„Ich wäre dir nicht gefolgt, wenn du mich nicht angelogen hättest. Weißt du denn nicht, das ich dich lange genug kenne, um zu wissen, wann du mich anlügst?"
„Wäre einer von euch so freundlich und würde mich aufklären, worum zum Teufel es hier gerade geht?" ergriff nun der Suppenkopf, alias Noah, wieder das Wort. Mia erbarmte sich und weihte ihn ein.
„Daniel ist mein sehr liebenswerter, aber durchaus nerviger Zwillingsbruder. Er nimmt seine Rolle als Beschützer ein wenig zu ernst, weshalb er mir gefolgt ist. So wie ich ihn kenne hatte er dabei einen auf James Bond gemacht." Beim letzten Satz legte sich ein provozierendes Grinsen auf ihre Lippen. Über Noahs Kopf leuchtete ein riesiges, imaginäres ‚AHHH! ' auf.
„Du brauchst gar nicht so zu Grinsen, Fräulein! Ich hätte jedem Jones Bond Konkurrenz gemacht. Wäre mir nicht dieser heimtückische Kleiderständer direkt vor die Füße gesprungen, wüsstet ihr immer noch nicht, dass ich euch wie ein Schatten verfolge." Ich konnte es nicht verhindern, dass ich ein wenig trotzig klang.
„Als ob du Trampeltier, es auch nur fünf Minuten geschafft hättest ruhig zu sein. Spätestens beim nächsten McDonalds hättest du uns verloren..."
„Stop! Das ist jetzt eine ernstgemeinte Frage... Gibt es hier wirklich irgendwo einen McDonalds? Ich brauche dringend mal wieder etwas zu essen! Meine letzte Mahlzeit ist bestimmt schon zwei Stunden her!" Meine Schwester verdrehte bloß die Augen, sie wusste wie verfressen ich war und sie regte sich immer darüber auf, dass ich trotz meiner Fress-Attacken Gertenschlank war und nicht durch die Gegend gerollte werden musste. Der Möchtegern war unserer Diskussion mit einem amüsierten Gesichtsausdruck gefolgt, jetzt lag sein Blick auf mir. Es brachte mich fast um, ich konnte damit nicht umgehen, wenn mich derart attraktive Menschen längere Zeit anstarrten. Ich kam mir dann immer noch kleiner und nichtiger vor, als sowieso schon.
„Warum bist du deiner Schwester gefolgt?" Die Frage kam von niemand anderem als Noah.
„Ich bin ihr großer Bruder, meine Aufgabe ist es auf sie aufzupassen und sie vor Gefahren zu schützen."
„Ich verstehe das, ich habe auch eine kleine Schwester. Ich würde alles dafür tun um sie vor Bösem zu beschützen" Die ehrliche Liebe, die bei seinen Worten mitschwang, überraschte mich.
„Ich habe fünf Schwestern! Ich glaube nicht, dass man das vergleichen kann." Gott wusste, was für eine Bürde es manchmal war mit einem Haufen Mädchen und ohne männliche Bezugsperson auf zu wachsen. Meine Mutter verstarb kurz nach der Geburt von Lilly, die jüngste meiner Schwestern, sie ist gerade mal zwölf. Mein Vater starb drei Jahre später, an meinem achten Geburtstag. Bevor er starb hatte ich ihn das Versprechen gegeben, das ich seine Rolle, als Mann im Haus übernehmen und auf meine Schwestern aufpassten würde. Und das tat ich, jeden Tag aufs Neue, seit neun Jahren.
„Warst du schon immer so?" Fragte der Schreck aller Schwiegerväter weiter.
„Wie 'so'? So verfressen, verpeilt, verwirrt, dämlich, chaotisch, tollpatschig, besserwisserisch, aufbrausend, dumm..." Ich hätte noch Stunden weitere Eigenschaften meiner selbst auf zählen können.
„Nein, ich meine so beschützerisch!" Seine Mundwinkel zogen sich zu einem amüsieren Lächeln. Ich zuckte bloß mit den Schultern und erwiderte ein ausweichendes "Denk schon.", denn ich kannte die korrekte Antwort, wollte sie aber lieber für mich behalten. Leider beteiligte sich nun meine liebenswerte Schwester wieder an unserem Gespräch.
„Es ist schon seit ich denken kann so beschützerisch. Im Kindergarten hat er den anderen Kindern immer die Schuhe randvoll mit Sand gemacht, wenn einer von ihnen uns geärgert hatte. Einmal kam es sogar zu einer Prügelei! Marshmallow Marvin hatte mich vom Klettergerüst geschubst, das fand der kleine Daniel nicht so lustig. Das war wirklich tierisch süß, obwohl er ziemlich einstecken musste, weil Marvin zwei Jahre älter und drei Köpfe größer war." Plauderte sie aus dem Nähkästchen.
„Der Junge hieß wirklich Marshmallow Marvin?" fragte Noah nach.
„Ich hab ihn so genannt,weil er nichts
als Marshmallows in der Birne hatte. Der war einfach strunzen dumm, und zudem sah er auch aus, wie ein Marshmallow auf zwei Beinen." Erklärte ich ihm peinlich berührt.
Ich konnte es kaum glauben, aber der Rocker lachte tatsächlich.
Ich wollte sterben. Jetzt, sofort. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, als Mia begann weiter zu erzählen, ich wusste genau welche Story jetzt folgte.
„Aber das absolut süßeste, das ich jemals gesehen habe, war der Anblick, wie Daniel dem neuen Freund meiner größten Schwester Emily eine Ansage gemacht hat. Man muss dazu sagen ihr Freund war fünfundzwanzig und Daniel neun. Über diese Aktion reden bis heute alle. Das hättest du sehen sollen, wie sich der Kleine vor ihm aufgebaut hat, zum Sterben niedlich. Was hast du nochmal genau zu ihm gesagt?" Ich würde Sie umbringen. Immer, wirklich immer, kramte sie diese Geschichte heraus und machte mich so vor allen Leuten zum Deppen. Jetzt auch noch vor dem sexy Rebellen. Ich seufzte genervt auf, versuchte sein unfassbar attraktives Lachen zu überhören und begann zu erzählen:
„'Ich weiß zwar nicht was für Absichten du Riesen Karotte mit meiner Schwester hast, aber ich schwöre dir, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann bekommen wir zwei Schwierigkeiten. Ich bin hier der Mann im Haus, also solltest du dich besser gut mit mir stellen, sonst endet das nicht gut für dich, Mister. Prinzipiell finde ich es überhaupt sehr unhöflich ganz ohne Geschenk hier aufzutauchen, das nächste Mal hätte ich gerne zwei Tüten säure Würmer!' Sowas in der Art, glaub ich." Die zwei prusteten gleichzeitig los und wollen sich gar nicht mehr einbekommen.
„Nur zu meiner Verteidigung, er hatte ja auch keine guten Absichten in Bezug auf meine Schwester!" Rechtfertigte ich mich. Mia wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkel und musterte mich verwirrt.
„Er wird sie in zwei Monaten heiraten!" Erklärte sie mir, als wäre ich völlig verblödet.
„Mein Rede! Keine guten Absichten." Erwiderte ich trotzig.
„Oh Gott, du bist der Hammer!" Zu Bekräftigung seiner Worte klopfe er mir kumpelhaft auf den Arm. War es schräg das mich das irgendwie anmachte? Auf jeden Fall! Vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Typ 100% Straight war.
„Ich fühl mich zwar geschmeichelt, aber Daniel reicht. Mich Gott zu nennen wär dann doch ein wenig übertrieben." Der Witz war zwar alt, aber ich fand ihn einfach zu gut.
„Du wärst der niedlichste Gott, den ich je kennen gelernt hätte." Grinste er verschmitzt.
„Lustig." Erwiderte ich ironisch, wurde aber trotzdem rot. Als er meine unnatürliche Gesichtsfarbe bemerkte wurde sein Grinsen nur noch breiter.
„Oww! Ihr seid so süß zusammen! Ihr währt einfach perfekt für einander!" kreischte meine sonst so erwachsene Zwillingsschwester los. Das letzte Mal hatte sie so eine heftige Fangirl Attacke erlitten, als ich mich vor ihr geoutet hatte. Mein Ohr schmerzten heute noch.
Ich warf ihr meinen besten Killerblick zu, den ich stundenlang vor dem Spiegel geübt hatte, trotzdem zeigte er keine Wirkung.
„Wie auch immer, ich muss mal kurz für kleine Mädchen." Quietschte sie, packte ihre Tasche und marschierte davon. Ich seufzte resigniert, hoffe meine Gesichtsfarbe würde sich bald normalisieren. Rasch warf ich Mister Grinse Backe einen Blick zu, wie sollte es anders sein hatte er Mias Abgang grinsend beobachtet.
„Warum zum Teufel grinst du so dämlich? Mia hat uns gerade eiskalt sitzen lasse. Naja eigentlich eher dich, da das ja euer Date war." Fuhr ich ihn an. Dieses Grinsen trieb mich in den Wahnsinn.
„Ach Quatsch. Sie ist nur kurz aufs Klo gegangen." Du dummer, dummer Sterbling, was bist du doch naiv.
„Das Klo liegt in der entgegen gesetzten Richtung. Ich kenne meine Zwillingsschwerster gut genug um zu wissen, dass sie sich fein aus der Affäre gezogen hat. Wahrscheinlich informiert sie gerade alle meine anderen Schwestern, dass sie mich ‚verkuppelt' hat", seufzte ich genervt.
„Wieso machst du Anführungszeichen um das verkuppelt? Du weißt schon das ich schwul bin, oder?"
Schock meines Lebens! Der heiße Typ direkt vor meiner Nase war tatsächlich schwul. Und das bedeutete, dass er wirklich kein sexuelles Interesse an meiner Schwester hatte, sondern ihr SBF (Schwuler bester Freund) war.
„Oh!" ich hätte mich dafür schlagen können, doch mir wollte beim besten Willen nichts Besseres einfallen. Er lachte mal wieder.
„Das was ich vorhin gesagt habe meinte ich außerdem ernst. Ich find dich wirklich unheimlich niedlich." Informierte er mich. Ich wurde wieder Rot.
„Hör auf mit mir zu flirten." Befahl ich ihm grummelnd.
„Warum?" hakte er nach, beugte sich interessiert zu mir rüber.
„Weil ich nicht damit umgehen kann. Ich bin es nicht gewohnt, dass das jemand macht." Erklärte ich und lief meinen Blick auf meinen Händen ruhen. Ich konnte ihn gerade irgendwie nicht absehen.
„Das kann ich dir irgendwie nicht glauben. Jemand mit so tiefblauen Augen und deinem hübschen Gesicht, wird bestimmt in einer Tour angeflirtet."
„Nein, werde ich nicht. Können wir jetzt bitte das Thema wechseln. Ich rede nicht gerne über mich."
„So viel habe ich auch schon bemerkt. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du süß bist, wenn du auf schüchtern tust."
„Ich tu nicht auf schüchtern, ich bin es." Hielt ich mit patziger Stimme dagegen.
„Das wirkte vorhin aber ganz anders."
„Ich musste meine Schwester beschützen und du warst nun mal der Feind. Da kann ich ja schlecht ankommen und vor mich hin stottern, dass du die Finger von ihr lassen sollst."
„Du stotterst? Wie putzig!" rief er entzückt aus.
„Äh... N-Nein. Ich meine... früher mal, aber jetzt nicht mehr." Ich hoffte einfach er würde meinen kleinen Stotterer am Anfang überhört haben. Sein gigantisches Grinsen deutete darauf hin, das dem nicht so war.
„Süß!"
„Unter Themenwechsel versteh ich eigentlich etwas anderes." bemerkte ich, weil es mir langsam zu viel wurde.
„Über was willst du den reden?"
„Vielleicht darüber, dass ich vor Hunger gleich sterbe!"
„Wie wäre es, wenn wir uns was bei McDonalds holen? Ich lad dich auch ein."
Meine Augen begannen zu funkeln, in diesem Augenblick wusste ich es, dass zwischen uns könnte etwas werden. Denn jemand, der mich zu McDonalds einlud, konnte kein schlechter Mensch sein. Auch wenn er es nachher bestimmt bereuen würde mich eingeladen zu haben. Denn mit weniger als acht Burgern im Bauch würde ich den Laden bestimmt nicht verlassen.
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