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Du spielst Gott!

Fassungslos starre ich Hope an. Er sitzt einfach da und beschenkt mich mit einem warmen Lächeln. In seiner Hand das Skalpell, beschmiert mit Blut, genau wie seine Hand. Ich lecke mir über die Lippen, schmecke sofort den metallenen Geschmack und schließe für einen Moment meine Augen. Als ich sie wieder öffne, sehe ich in seine. Sein Blick ist leer und trotzdem lächelt er mich weiterhin an.

„Hope? Was hast du getan?"

„Jetzt können wir endlich zusammen sein."

„Was hast du getan?"




Das Blut klebt in meinem Gesicht, läuft über meine Schläfen in mein Haar und an meinem Hals herunter. Ich kann deutlich spüren, wie die Matratze sich langsam mit dem Lebenssaft vollsaugt und das Liegen auf ihr immer unangenehmer wird.

Ich lecke mir über die Lippen, schlucke im nächsten Moment und sehe auf die Hand, die sich langsam meinem Gesicht nähert. Ich zucke leicht unter der Berührung weg, schließe dabei meine Augen und drehe meinen Kopf zur Seite. Der Kontakt unserer Haut fühlt sich fremd an, obwohl ich ihn so sehr vermisst habe.

„Was hast du getan, Hope?", starte ich einen neuen Versuch endlich Antworten zu bekommen, doch stattdessen legt er seine Finger sanft um mein Kinn, übt Druck aus und zwingt mich dazu ihm mein Gesicht zuzuwenden, sowie es Yoongi mehrere Male zuvor getan hatte. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich ruckle an den Fesseln, die mich immer noch auf dieses Bett fixieren.

„Sieh mich an." Seine Stimme ist ruhig und tief, mit einem Hauch von Bedrohung bestückt und jagt mir somit einen Schauer über den Rücken. Ich kann das Lächeln nicht in seiner Stimme hören, das mich immer so fasziniert hatte und als ich die Augen öffne erkenne ich dieses Funkeln in seinen, welches mich immer stutzig gemacht hatte. Es war immer dort gewesen, wenn Hope etwas nicht gepasst hatte, wenn ich zu weit gegangen war, oder wenn ich ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte.

„Kookie...", haucht er, streicht nun mit seinen Fingern über meine blutüberströmte Wange und haucht mir dann einen kleinen Kuss auf die Lippen, nachdem er sich vorsichtig zu mir heruntergebeugt hat. Ich erwidere den Kuss nicht, schließe nicht meine Augen und bewege mich nicht. Ich bin immer noch wie erstarrt von dem was ich gesehen habe und was mit mir passiert ist. Ich kann nicht fassen, dass Hope einen Menschen getötet hat und das vor meinen Augen. Okay, vielleicht hatte es dieser Mensch verdient, weil er dabei gewesen war mich umzubringen – erschrocken drehe ich meinen Kopf zur Seite, als mir wirklich klar wird, was hier gerade passiert ist und dabei entkommt mir ein leises gewimmertes 'warum?'.

Hope löst sich von mir, sieht mich an und befeuchtet sich seine Lippen, bevor er über mich hinweggreift und meine Fesselung löst. Mein Blick ruht wieder auf ihm, während ich seine Mimik beobachte, aber diese ist wie eingefroren. Sie ist kalt, nicht wie sonst voller Leben, Glanz und Freude. Nein, er wirkt verloren auf mich, wie ein geschlagenes Kind. Hat er vielleicht geweint?

Als meine Hände endlich frei sind, ziehe ich sie an mich und reibe mir meine Handgelenke und dann über meinen Hals. Erst danach setze ich mich langsam auf, rutsche zurück an das Kopfende und fahre mir über mein Gesicht. Natürlich verschmiere ich dabei das Blut nur noch mehr. Diese Situation ist sowieso total unwirklich, so wie alles was ich in letzter Zeit erlebt habe.

„Sie wollten dich mir wegnehmen und das konnte ich nicht zulassen, Kooks", kommt es nun endlich von Hope und ich kann Verzweiflung in seinem Ausdruck erkennen. Er sieht mich an, wie ein kleiner verlorener Junge, dem sein Spielzeug weggenommen worden war. Auf einmal wirkt er so verletzlich, gebrochen... Traurigkeit kriecht in mir hoch und schnürt mir die Kehle zu. Ich habe das Gefühl kaum atmen zu können, während ich ihn einfach nur ansehe und stumm weine. Langsam und völlig unbewusst greife ich nach der dünnen Decke, ziehe sie über meine Schultern und wickle mich in diese ein. Mir ist kalt, mein Körper bebt und ich bin mir nicht sicher wann ich angefangen habe zu weinen, doch es will nicht mehr aufhören. Meine Unterlippe zittert ganz fürchterlich, als ein herzzerreißendes Schluchzen tief aus meiner Kehle hervorbricht. Erschrocken darüber presse ich eine Hand über meinen Mund, während meine Augen weiterhin auf den Arzt gerichtet sind. Hope bewegt sich nicht. Er sitzt einfach dort und sieht mich an.

Ich weiß nicht wie lange wir so sitzen und uns anstarren. Wie wir beide versuchen irgendwie Herr über diese völlig bizarre Situation zu werden und doch weiß ich ganz genau, dass ich das niemals schaffen werde. Ich weine immer noch, als sich Hope schweigend erhebt und aus meinem Blickfeld verschwindet. Stattdessen gibt er mir einen Blick auf das Schlachtfeld frei, welchem ich bis jetzt noch keine Beachtung geschenkt habe, weil ich es einfach nicht realisiert habe und meine Aufmerksamkeit auf anderen Dingen gelegen hatte.

Ich schlucke schwer, als ich erkenne, dass Yoongi nicht der einzige tote Körper ist und rutschte augenblicklich mit einem entsetzten Keuchen von dem Bett herunter. Ich lande unsanft auf meinen Knien, da ich mich nicht auf meinen Beinen halten kann und krabble direkt auf Taehyung zu, der wie auf dem Karussell nun hier auf dem Boden in seinem eigenen Blut liegt. Noch mehr Tränen schießen in meine Augen und ich schluchze schwer auf, während ich nach ihm greife und ihn zu mir ziehe. Das Blut ist mir egal, ich bin eh schon von Kopf bis Fuß damit besudelt. Behutsam ziehe ich ihn mit seinem Kopf auf meinen Schoß und fühle seinen Puls. Er ist kalt und wahrscheinlich noch keine 24 Stunden tot, da die Leichenstarre noch anhält. Ich beuge mich über sein Gesicht und sehe wie blutgetränkte Tränen auf dieses fallen. Langsam schließe ich meine Augen und wünsche mich nach Hause. Es ist wahnsinnig – Er... ist wahnsinnig. Ich habe geglaubt, dass mein Aufenthalt in dem Irrenhaus ein Horrortrip gewesen war, aber das hier ist noch viel schlimmer. Zu wissen, dass der Mann, den ich zu lieben glaubte, zu so etwas imstande ist, ist verstörend. Was wird er dann mit mir tun? Ist mein Leben nun vorbei? Habe ich überhaupt noch eine Chance wieder nach Hause zu kommen? Zurück zu meinem Onkel Jim und meiner nervigen Cousine Clara - zurück zu Betty? Ich habe mir in den letzten Stunden so oft gewünscht bei Hope zu sein, dass ich jetzt über mich selbst und meine Blauäugigkeit lachen muss. Die Realität ist bitter...

Vorsichtig schiebe ich Taehyung von mir herunter, richte mich wieder auf und befestige dabei die Decke halbwegs um meine Hüfte. Erst dann krabble ich vorsichtig zu Jimin, der auf dem Boden kniet und das Messer in seiner Brust umgriffen hält. Auch er ist in seiner Leichenstarre gefangen, sonst wäre er sicher schon längst einfach umgefallen. Vermutlich hat ihn Hope so drapiert, denn ich glaube nicht, dass Jimin sich selbst das Messer in die Brust gerammt hat – oder? Ehrlich gesagt will ich mir darüber keine weiteren Gedanken machen. Ich verdränge alle Fragen aus meinem Kopf, denn mir ist auch so deutlich bewusst, dass es meine Schuld ist, dass sie hier sind. Namjoons Worte diesbezüglich gehen mir nicht mehr aus dem Sinn. Ja, es war meine Schuld, dass sie jetzt tot waren, weil ich Hope von ihnen erzählt hatte. Weil ich geglaubt hatte, dass er sich für mich freuen würde, wenn ich auf der Arbeit schöne Momente erlebte.

Ein bitteres Schluchzen verlässt meine Kehle und ich presse mir meine Hand über den Mund. Es tut weh. Es schmerzt so tief in meiner Brust, dass ich nun selbst das Verlangen habe mir das Herz aus der Brust zu reißen. Schweratmend sacke ich einfach auf meinen Hintern und bleibe vor den beiden toten Männern sitzen. Sie sind so jung... so unschuldig und sie hatten noch ihr ganzes Leben vor sich.

Nach einer Weile spüre ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter, die mich erschrocken zusammenzucken lässt. Panisch rucke ich herum und sehe Hope direkt in die Augen, da er hinter mir hockt. Sein Blick scheint besorgt zu sein, aber trotzdem kann ich dieses Funkeln darin sehen, welches mir Angst macht. Mit wenig Kraft schiebe ich seine Hand von meiner Schulter, drehe mich weg und sehe noch einmal auf Taehyung und Jimin, bevor ich mich ruckartig wieder zu ihm herumdrehe und ihn scharf und wütend anfunkle. Es ist vielleicht so etwas wie ein Überlebensimpuls, der mich dazu bringt für einen kleinen Moment völlig aus der Haut zu fahren.

„Hast du den Verstand verloren? Du spielst Gott, nur weil du eifersüchtig bist?", fauche ich ihn an und da nimmt er mich einfach in den Arm – schweigend. Ich spüre deutlich seine Hand, die sich in mein blutverklebtes Haar und somit auf meinen Hinterkopf schiebt, nur um meinen Kopf mit sanfter Gewalt gegen seine Schulter zu drücken. Ich lasse es zu, auch wenn dabei ein merkliches Zittern durch meinen Körper geht. Ich bin einfach zu schockiert davon, dass er mich einfach so in den Arm nimmt, so normal agiert, als hätte er keine Morde begangen. Als hätte er mich nicht an sein Bett gefesselt gehabt. Seine Präsenz ist so unfassbar stark, dass ich mich davon total erdrückt fühle und erneut das Gefühl bekomme nicht atmen zu können, weswegen ich versuche ihn wegzuschieben, doch er lässt es nicht zu.

„Warum hast du das getan, Hope?", frage ich schluchzend gegen seine Schulter, während ich aufgebe mich gegen seine Umarmung zu wehren und stattdessen meine Arme um seinen warmen Körper schlinge und mich an ihn klammere. Was soll ich denn machen? Gerade tut diese Umarmung einfach nur gut, auch wenn ich weiß, dass es eigentlich falsch ist und ich Angst habe.

„Sht... es ist alles gut, Kooks. Ich habe die Gefahr gebannt. Niemand wird dir je wieder etwas zuleide tun, das verspreche ich dir."

Entsetzt reiße ich die Augen auf, die ich in dem kurz aufgekommenen Gefühl der Geborgenheit geschlossen habe und starre fassungslos auf den Boden. Mein Herz schlägt wie wild gegen meine Brust aus purer Angst und Verzweiflung. Mein Körper versteift sich, während sich meine Finger fest in den Stoff seines Hemdes krallen. Ich bewege mich nicht einen Zentimeter, atme ganz flach und langsam und kann dabei einfach nicht begreifen was Hope gerade gesagt hat.

Ich weiß nicht wie lange ich so in seinen Armen sitze, doch als ich langsam wieder klarer im Kopf werde, starte ich einen neuen Versuch mich aus seiner Umarmung zu befreien. Er lässt mich, löst sich ebenfalls von mir und sieht mich an. Ich spüre seinen Blick sehr deutlich auf mir und er behagt mir überhaupt nicht. Ich fühle mich unwohl, unsicher und frage mich, wie ich mich je in seinen Armen hatte geborgen fühlen können. Ich rutsche etwas von ihm weg, wobei mir das Bett gelegen kommt und ich mich mit dem Rücken gegen die Bettkante lehne. Mein Herz schlägt immer noch wie verrückt in meiner Brust und hält mich somit in Alarmbereitschaft.

„Alles gut?", frage ich heiser und beiße mir fest auf die Unterlippe, während ich Hope dabei beobachte, wie er zu mir rutscht und neben mir eine Schüssel mit Wasser hinstellt. Daraus nimmt er einen Lappen, wringt ihn aus und beginnt behutsam mir das Blut von meinem Gesicht zu waschen – schweigend, denn auf meine Frage bekomme ich keine Antwort. Ich zucke unter seiner Berührung weg, will nach seiner Hand greifen, doch ich halte in der Bewegung inne, um ihn nicht zu provozieren.

„Was für eine Gefahr, Hope? Taehyung und Jimin... sie waren einfach nur zwei junge Männer, denen ich geholfen habe... Hope? Sie haben nichts getan...", schluchze ich fassungslos und sehe ihn verzweifelt an.

„Nichts getan?" Er lacht, wirft den Lappen in das Wasser und sieht mich an. Seine Augen funkeln verrückt in dem Licht der Deckenlampe und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Was bitte hat sich in Hopes Kopf abgespielt, wenn ich ihm von anderen Männern erzählt hatte?

„Du bist so naiv Kookie. Sie wollten dich. Sie haben sich nach dir verzehrt. Es hat mir keine Ruhe gelassen... ich musste das korrigieren... Ich musste dich vor ihnen beschützen. Du warst ihnen schutzlos ausgeliefert, wenn ich nicht bei dir sein konnte", erklärt er mir und sieht mich dabei an wie ein strenger Vater, der seinen Sohn gerade eine Predigt hält. Ich schlucke, sehe kurz zur Seite auf den Boden und lasse meinen Finger kleine Kreise auf den Boden malen. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Alleine der Gedanke dagegen zu argumentieren erscheint mir völlig absurd. Hope wird es nicht verstehen, weil er es gar nicht verstehen kann. Er ist scheinbar felsenfest davon überzeugt, das sehe ich in seinen Augen und in seiner Mimik.

„Hope...", hauche ich leise, kaum hörbar. Er streicht sanft mit dem feuchten Tuch wieder über meine Wange, als ich meinen Kopf zu ihm wende und sieht mich an. Seine dunklen Augen wirken wie tief schwarze Seen, in denen man nur ertrinken kann. Ich habe seine Aufmerksamkeit und doch bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich so klug ist ihn zu reizen. Ich habe Angst etwas Falsches zu sagen, ihn wütend zu machen. Jetzt ist er sanft zu mir, doch was würde sein, wenn ich einen Nerv treffe? Ich muss vorsichtig sein und genau darüber nachdenken, was ich sage.

„Du bist für mich der einzige Mann von Bedeutung... ich will nur dich... ich brauche nur dich und sonst hat keiner eine Chance bei mir gehabt, aber..." Ich hebe meine Hand und deute durch den Raum, über das Schlachtfeld und sehe ihn fest an, „... sieh was du getan hast."

Hope sieht mich starr an, hat in seiner Bewegung innegehalten und hockt nun wie eine Statue vor mir. Es ist unheimlich und doch bleibe ich einfach sitzen und erwidere seinen Blick. Denkt er wirklich über meine Worte nach, versucht er zu begreifen? Ich bin mir nicht sicher und zusätzlich beißt sich die Angst weiter in mir fest etwas Falsches gesagt zu haben, weswegen ich einen anderen Weg suche. Ich darf ihn nicht verärgern.

„Hope? Ich möchte dich verstehen... ich möchte dir vertrauen und mit dir zusammen sein, aber dafür brauche ich Antworten." Fest sehe ich ihn an und langsam scheint wieder Leben in seinen Blick zurückzukehren, denn dieser huscht nun unruhig durch die Gegend.

„Was für Antworten?", fragt er ziemlich konfus und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man mit ihm reden kann.

„Wer waren Yoongi und Namjoon?", frage ich, wische mir schnell die Tränen aus dem Gesicht und versuche seinen Blick einzufangen, doch er ist immer noch total unruhig, so als würde er glauben, dass die Gefahr immer noch nicht gebannt sei und dann beginnt er sich selbst mit dem Handballen gegen den Kopf zu schlagen. Verdammt.

„Yoongi...", haucht er, deutete in die Richtung, in die er den Mann geschubst hatte, dem er über mir die Kehle aufgeschlitzt hatte und begann dann hysterisch zu lachen. Trotzdem nicke ich leicht verstehend und fasse an den Rosenkranz, der immer noch um meinen Hals hängt. Damit hatte Yoongi versucht mir das Leben zu nehmen, hatte mich befreien und erlösen wollen.

Hope schlägt sich immer noch gegen den Kopf und rappelt sich dann langsam auf. Den Lappen lässt er dabei fallen. In der Zwischenzeit greife ich nach diesem und tunke ihn in das Wasser, um mich selbst etwas sauber zu machen, während ich ihn weiter bei seinen unruhigen Bewegungen beobachte. Er wirkt völlig verstört auf mich, durchgeknallt – verrückt.

„Yoongi hat mich von dir abgelenkt... er hat mich bei unserem letzten Telefonat erwischt, es hätte mir klar sein müssen... Es hätte mir auffallen müssen, als ich nach unserem letzten Treffen nach Hause gekommen bin... Yoongi ist gut darin zu manipulieren. Er pflanzt dir einen Gedanken in den Kopf... er spielt mit deinen Gefühlen... Es ist schwer ihm zu widerstehen...", nuschelt Hope vor sich hin und ich bekomme wieder das Gefühl, dass er ein kleiner verletzlicher Junge ist, der sich gerade selbst dafür bestraft, dass er auf Yoongi hereingefallen ist.

„Aber... aber du hast ihm widerstehen können und hast ihn getötet, bevor er mich hatte töten können... warum... warum wollte er mich 'erlösen'", werfe ich in den Raum, während ich mir mit dem Lappen über den Hals fahre. Ich kann immer noch deutlich die Kugeln spüren, die sich so unbarmherzig in meine Haut gebohrt haben. Ich schlucke.

„'Erlösen'?" Er lacht, fährt sich dann mit zitternden Händen durch sein Haar.

„Er wollte dich mir wegnehmen. Er wollte nicht, dass ich glücklich werde... Er wollte nicht, dass ich mich von ihnen abwende... Sie wollten mich nicht gehen lassen, deswegen haben sie dich mir weggenommen..." Er bricht ab, dreht sich einmal um die eigene Achse und geht dann auf den großen Tisch zu.

Ich beobachte ihn dabei und da fällt mir auch Namjoons toter Körper ins Auge, wie er an dem Tisch sitzt mit offener Wunde am Kopf – blutüberströmt. Hope packt ihn, hebt ihn hoch und zieht ihn in seine Arme und beginnt dann mit ihm zu tanzen. Schauerlich bizarr.

„Namjoon... er war bei dir oder? Er hat dich um seinen kleinen Finger gewickelt und dann hierher geschleppt, oder?", fragt er mich und plötzlich wirft der Arzt mir den leblosen Körper zu. Meiner Kehle entkommt ein kläglicher Schrei, als Namjoon auf mir landet. Erneut quillt die Panik in mir über und ich schiebe ihn sofort wieder von mir. Mein Körper zittert unkontrolliert, während ich noch einmal den toten Körper ein Stück weiter von mir wegschiebe und Hope dann entsetzt und schockiert ansehe.

„Ja... Nathan ~" Meine Stimme zittert, als ich versuche auf seine wirren Worte zu antworten, doch ich komme nicht weit, weil er scheinbar einen neuem Schub purer Eifersucht ausgesetzt ist.

„Du wolltest ihn!"

„Was? Nein verflucht!", schreie ich auf und versuche mich auf die Beine zu hieven, doch mein Körper will mir einfach nicht gehorchen. Vor allem meine Beine nicht und als mein Blick hinabfällt, sehe ich, dass die Decke verrutscht ist und somit die Sicht auf das riesige Cutting freigibt. Es steht immer noch Hope dort und sofort sehe ich wieder zu meinem Gegenüber, der mit verschränkten Armen vor mir steht und mir scheinbar nicht glaubt. In seinen Augen blitzt es gefährlich, doch das kann ich auch.

„Warst du das?", frage ich ihn und deute dabei auf meinen Oberschenkel. Hope schnauft.

„Das war Yoongi!" Das ist die knappe, aber vor allem patzige Antwort des Arztes, der immer noch sauer zu sein scheint. Ich seufze schwer, fahre mir mit meinen zitternden Händen über mein Gesicht und versuche meine Gedanken zu sammeln.

„Okay. Also verstehe ich das richtig, dass Namjoon mich hierher verschleppt hat, während Yoongi und du in New York wart, um Tae und Jimin zu kidnappen, um uns dann alle in diesem – was auch immer das hier ist – umzubringen?" Hopes Lachen ist kalt. Nein das hier ist nicht mein liebenswürdiger Hope, der alles für mich tun würde und das macht mir eine Scheißangst, die ich versuche mir nicht anmerken zu lassen.

„Ja, aber wir töten nicht..." Er lacht, löst die Verschränkung seiner Arme und gestikuliert mit seinen Händen. „...Wir spielen nur mit den Jungs... Haben sie lieb und umsorgen sie, machen sie süchtig nach uns und lassen sie ein paar Abenteuer erleben, bis wir keine Lust mehr haben zu spielen und dann lassen wir sie gehen... Die meisten erinnern sich nicht daran was passiert ist, die anderen..." Er zuckt mit den Schultern und lässt seine Erzählung offen, kichert im nächsten Moment und leckt sich dann begierig über die blutroten Lippen. Im Grunde kann ich alles einsetzen was mir gerade so in den Kopf kommt, aber ich würge den Gedanken ab.

„Was ist... was ist mit Jin?", frage ich zögernd, nicht wissend, ob ich die Antwort darauf wirklich hören will.

„Namjoon wollte ihn behalten..." Wieder zuckt er die Schultern, als wäre es das normalste auf der Welt.

„Aber warum ausgerechnet Jin, Hope? Er ist nicht einmal schwul – er wollte heiraten, eine Familie gründen..." Ich sehe ihn nicht an, während ich ihn das frage, sondern sehe zu Jin, der leblos von der Decke hängt. Das Bild ist mir nicht fremd, da ich es schon in meinem Wahn gesehen habe. Oder war es ein Traum? Ich weiß es nicht.

„Weil ich nicht wollte, dass du ihn wiedersiehst!" Seine Worte sind so eisig, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterläuft und mein Blick geschockt zu ihm schnellt. Wieder blitzt dieses gefährliche Funkeln durch seine Augen und so langsam beginne ich zu verstehen, dass Hope ganz sicher nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Ich hatte ja schon immer gewusst, dass er nicht ganz normal war, aber dass es so schlimm war, habe ich nicht einmal im Traum gedacht.

„Yoongi und Namjoon... sie sind deine Brüder oder?", frage ich langsam und vorsichtig nach, weil ich mir nicht sicher bin, wie er auf die erneute Erwähnung der beiden reagiert. Er lacht wieder so kalt und ich presse meine Lippen fest aufeinander.

„Sie waren! Sie haben mich hintergangen. Sie wollten dich mir wegnehmen, mich vor die Wahl stellen. Sie haben mich einfach auf dich losgelassen. Ich sollte mit dem netten kleinen Jungen spielen, den Namjoon mitgebracht hatte..." Er verdreht die Augen, reißt die Arme nach oben und macht einen Ausfallschritt nach vorne in meine Richtung.

„Ich sollte dich jagen, dir Angst machen..." Ich zucke schrecklich zusammen und presse mich zitternd gegen das Bett. Mein Herz rast wie verrückt. Warum macht er das?

„...Ich habe dich...", seine Hände formen sich zu Klauen, die etwas packen und schütteln, "ohnmächtig werden lassen, damit ich dich aus diesem Spiel befreien konnte... Dann habe ich mich um ihn gekümmert...", dabei hat sich Hope vor mich auf seine Knie sinken lassen und streichelt über meinen Oberschenkel. Am Ende seiner Worte deutet er auf den Leichnam von Namjoon, bevor er sich wieder erhebt und weiterspricht: „Ich war so wütend... so enttäuscht. Sie haben mich unterschätzt... Sie haben gedacht, dass sie mir etwas Gutes tun würden, wenn sie mir dich wegnehmen würden, doch da haben sie falsch gedacht. Ich brauche nur dich!" Er redet einfach weiter, gestikuliert aufgeregt mit seinen Händen und bringt seine Wut zum Ausdruck.

Mir wird heiß und kalt zugleich. Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, wo ich von einer mir unbekannten Person gejagt worden bin. Es war unheimlich gruselig gewesen und letztendlich habe ich das Versteckspiel verloren. Er hatte mich gefunden gehabt und mich zu Boden gerissen, mich gewürgt und ich hatte mich aus Angst nicht getraut meinen Peiniger anzusehen. Hätte ich gesehen, wer da über mir gehockt hatte, dann wären so viele Fragen in meinem Kopf sicherlich gar nicht entstanden. Dann wäre klar gewesen, dass Hope die Schuld an meiner Misere trägt. Also ja, es war ein Fehler gewesen seine Anfrage anzunehmen und vielleicht hätte ich sein Video, welches er in seinem Profil gehabt hatte vom Titel her ernster nehmen sollen. Wie makaber das Ganze ist, wird mir auch nur ganz langsam bewusst – boy meets evil... und vielleicht hätte ich herausfinden sollen, was er da eigentlich gesungen hatte.

Er ist wahnsinnig. Er ist eindeutig völlig durchgeknallt und auf mich fixiert. Er würde die ganze Welt um uns herum abschlachten, wenn es sein müsste. Dieser Ausdruck in seinen Augen, dieses Flimmern und das ständige hin und her huschen seiner Pupillen machen es so deutlich. Ich schlucke schwer, schließe meine Augen und fasse mir an den pochenden Kopf. Das darf doch alles nicht wahr sein. Ich bin an einen Psychopathen geraten. An einen verrückten Arzt, der Freude daran hat andere Menschen aufzuschlitzen. Ich habe absolut keine Ahnung was ich jetzt machen soll und zusätzlich muss ich auch noch aufpassen was ich überhaupt zu ihm sage, denn ich habe doch bereits erlebt wie unberechenbar er ist. Er macht mir Angst und diese Ungewissheit macht es nicht besser.

„Hope?", hauche ich leise, suche den Blickkontakt zu ihm und als er zu mir sieht, legt sich ein ganz leichtes, jedoch trauriges Lächeln auf meine Lippen, „Das hier ist mir zu viel... Ich möchte nach Hause. Du hast fünf Menschen getötet – für mich? Oder sogar wegen mir... damit komme ich nicht klar..." Ich schlucke schwer, löse unseren Augenkontakt aber nicht. Sein Gesichtsausdruck verfinstert sich und er hockt sich zu mir herunter. Die Berührung seiner Finger auf meiner Wange ist sanft, weswegen ich leise irritiert aufkeuche. Er streicht in mein Haar und verkrallt sich in dieses. Ich stöhne auf, folge seinem Zug und lasse mir von ihm meinen Kopf in den Nacken ziehen. Er sieht mich an, durchbohrt mich mit seinem Blick und mir wird schlecht vor Angst.

„Hope...", krächze ich leise, verzweifelt, während ich nach seiner Hand greife, die mich eisern festhält. Er kann es sicher in meinen Augen sehen. Die Angst und die Panik, die sich in meinem Körper eingenistet haben. Ich kann es deutlich spüren, doch das scheint ihn nicht zu interessieren. Er sieht mich einfach nur mit diesen unheimlich dunklen Augen an und bei genauerem Hinsehen erkenne ich, wie die Pupillen leicht zittern, weil er nicht ein einziges Mal blinzelt, während er mich anstarrt. Er wird mich nicht gehen lassen, das ist mir in diesem Moment klar, aber ich muss es trotzdem versuchen. Ich muss mich an den kleinen Strohhalm klammern, der sich Hoffnung schimpft. Wie makaber.


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