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Ich starrte auf die Sanduhr, die auf dem Tisch der Ärztin stand, die mich schon seit fünf Minuten nur stumm ansah. Der Sand befand sich in der unteren Kammer der Uhr und es störte mich irgendwie, denn das bedeutete doch, dass die Zeit um war ...

Das galt auch für mich.

"Jimin", sagte sie sanft und ich riss meinen Blick von der Sanduhr los. Vorsichtig sah ich ihr in ihre wasserblauen Augen und ich fragte mich, wo sie wohl herkommen mochte. Blaue Augen waren so selten. Sie sah auch sonst nicht aus wie eine Asiatin, auch wenn ihr Name danach klang. Ich blieb noch etwas länger mit meinem Blick an ihren Augen hängen, auch als mir, als ich den Kopf leicht neigte, mein schwarzes Haar in fettigen Strähnen ins Gesicht fiel.

Meine Arme steckten in dicken Verbänden. Verdammt, wer zur Hölle hatte mich gerettet? Verflucht sei er, zumindest ein bisschen.

"Es muss doch einen Grund haben, dass Sie zu so drastischen Mitteln greifen."
Ja, natürlich.
"Eine solche Tat ist immer ein Hilfeschrei."
Oder man will sterben, das war auch möglich.
"Sie haben Glück, dass Sie gefunden wurden."
Ich hätte versuchen sollen, mir eine Waffe zu besorgen.

Sie verstummte wieder und musterte mich aus weichen Augen. Sie war sicher eine freundliche Person. Ihre Haare setzten schon leichtes Grau an und um ihre Augen und Mundwinkel bildeten sich Lachfalten. Sie erinnerte an die lieben Tanten in Filmen; was weiß ich, diese Nachbarinnen, die einem ab und zu Kuchen rüber brachten und dann mit der Mutter quatschten, aber zu jung waren, um als Oma durchzugehen.

"Was wollen Sie?", fragte ich sie und ihre Augen weiteten sich überrascht, weil es das Erste war, dass ich je zu ihr gesagt hatte.

"Ich will Ihnen helfen", sagte sie und ich glaubte ihr das sogar. Wirklich. Es gab dabei nur ein Problem: Nein. Nur über meine Leiche.

"Ich brauche keine Hilfe", sagte ich ruhig und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich blinzelte und eine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel.

"Ich brauche keine Hilfe, ich brauche ihn."