Während ich mich am nächsten Tag auf den Weg zur Schule mache, überlege ich doch nochmal Kehrt zu machen. Ich habe wirklich scheiß Dinge zu Jungkook gesagt. Wie soll ich ihm unter die Augen treten?
Außerdem kann ich ihn doch auch nicht erst beleidigen und dann erwarten dass er mir wieder verzeiht.

Aber... nein. Meine Reaktion war wirklich übertrieben aber er muss mich auch verstehen.

Somit gehe ich weiter, bleibe irgendwann vor dem Schulgebäude stehen und schaue mich nach Jungkook um. Diesen finde ich dann nach etlichen Minuten endlich auf einem Stein sitzend mit Kopfhörern in den Ohren.

Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu. Und bleibe dann vor ihm stehen. Erst jetzt bemerkt er mich und ihm fallen vor Schreck die Kopfhörer aus seinen Ohren.

„Können wir reden?", frage ich ihn und nach kurzem Zögern nickt er ehe ich mich auch schon neben ihn geselle.

„Hör mal, es tut mir wirklich leid wie ich reagiert habe. Ich hab komplett übertrieben. Das wollte ich gar nicht. Eigentlich bin ich tolerant was das angeht."

„Davon hab ich aber nichts gemerkt...", nuschelt er und schaut zu Boden.

„Ich weiß, aber du musst dich auch mal in meine Situation versetzen. Ja, ich war schon scheiße wegen der Wette zu dir, aber trotzdem habe ich ernsthaft angefangen dich zu mögen und du hast mich angelogen. Wochenlang. Und ich hab dich mehrmals gefragt was genau dein Problem ist aber du bist stumm geblieben und wenn ich ehrlich bin, hat mich das schon etwas verletzt"

„Warum?"

„Weil ich echt dachte dass du Vertrauen zu mir aufgebaut hast"

„Hab ich!", sein Blick richtet sich auf mich.

„Wieso hast du mir dann nie gesagt, dass du Transgender bist?", frage ich stutzig.

Wieder richtet sich sein Blick nach unten. Stumm sitzt er da und beginnt wieder damit seine Hände zu kneten.

„Jungkook?"

„Ich... ehm.. ich erzähls dir später... nach der Schule."

„Wirklich?"

„J-ja.."