35
„- Aber Jungkook?"
„Ja?"
„Was hast du unter deinem Pullover an?"
„Was?"
Er zeigt auf meine Schulter. Mein Pullover ist wohl ein wenig nach unten gerutscht, wodurch man einen schmalen Träger erkennen kann.
„Oh... ehm.. das ist 'n... Unterhemd!", lüge ich jedoch kommt er nur einen Schritt näher. „Komisch, ich wusste gar nicht, dass du Unterhemden trägst", skeptisch blickt er auf den Träger.
Nervös stehe ich vor ihm und will schnell meinen Pullover wieder richten, aber er hält mein Handgelenk fest.
„Man Jimin, das ist nur ein Unterhemd! Mehr nicht."
„Warum bist du dann so nervös?"
Sein Blick gefällt mir ganz und gar nicht. Er sieht gereizt aus. Bitte lieber Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann rette mich aus dieser Situation... bitte.
„Du sagst mir jetzt lieber mal die Wahrheit, Jungkook."
Schluckend entferne ich mich einen Schritt von ihm und starre auf den Boden. Wenn ich es ihm jetzt sage, wird er mich bestimmt hassen. Immerhin ist er jetzt schon sauer. Ich kann es ihm einfach nicht sagen.
„Jetzt sag es endlich. Ich hab keine Lust mehr weiter von dir angelogen zu werden."
Okay, was solls. Ich hab eh nichts zu verlieren. Naja, bis auf Jimin... aber um ehrlich zu sein, er war eh nie meins und wäre es auch nie geworden.
„Ich bin Transgender", gebe ich dann letztendlich zu.
Und statt einer Antwort von ihm, ist es still. Langsam erhebe ich meinen Kopf nur um in Jimins geschocktes Gesicht zu sehen.
Ist das jetzt gut oder schlecht...?
„Jimin?", sage ich vorsichtig.
„Du... du bist... was?"
„Trans. Transgender."
„Du verarschst mich oder?", seine Mundwinkel zittern und formen sich langsam zu einem fassungslosen Lachen.
„Nein."
Er holt einmal tief Luft und hält sich dann eine Hand an die Stirn, während er anfängt zu lachen.
„Ich glaubs nicht"
„Jimin, ich-"
„-ich hätte fast 'ne Transe gefickt, wegen dieser Wette.. oh Gott."
Transe...
„Ich hab Zeit mit einer Transe verbracht... ich hab fast angefangen eine Transe zu mögen. Sehr zu mögen..", er lacht weiter. Es ist ein sarkastisches Lachen.
Stumm stehe ich einfach da und weiß nicht wirklich was ich sagen oder tun soll. Sonst sind immer alle direkt geflüchtet ohne irgendwas zu sagen und mein Vater hat mich einfach geschlagen.
Langsam beruhigt auch er sich und sieht mir direkt ins Gesicht.
„Du meinst das wirklich ernst?", hakt er nochmal nach und ich nicke nur leicht.
„Geh."
„Wa- was?"
„Ich hab gesagt du sollst gehen."
„Aber.. du meintest doch... dass du mich nicht hassen würdest..", erinnere ich ihn an seine eigenen Worte.
„Das war bevor ich wusste dass du eine ekelhafte Transe bist und mich dazu noch angelogen hast! Die ganze Zeit! Jetzt wird mir auch so einiges klar..."
„Ji-"
„Wag es ja nicht meinen Namen in deinen dreckigen Mund zu nehmen!"
Langsam aber sich bilden sich Tränen in meinen Augen und ohne weiter zu zögern nehme ich mein ganzes Zeug und verschwinde aus seinem Haus. Hinter mir höre ich noch das Plauzen der Haustür ehe ich mich mit schnellen Schritten zu meinem Haus mache.
Als ich dort ankomme, schließe ich mich in mein Zimmer ein, lehne mich an meine Zimmertür und lasse mich nach unten gleiten. Währenddessen laufen mehrere Tränen meine Wangen entlang. Aber warum weine ich? Ich wusste doch dass es nicht anders kommen würde.
Trotzdem tut es weh. Sehr weh.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro