jimin pov

Der Unterricht ging relativ schnell vorbei und war langweilig, wie immer. Als es zum Schluss klingelt, packen wir alle unsere Taschen und die meisten haben bereits das Schulgelände verlassen.

„Jungkook!", rufe ich im Gang. Angesprochener bleibt stehen und dreht sich zu mir um.

Ich gehe weiter und bleibe vor ihm stehen. Erwartungsvoll schaut er mich bereits an.

„Willst du heute wieder mit zu mir?", frage ich ihn und direkt bejaht er meine Frage.

Draußen auf dem Schulhof schaltet er sein Handy an um nur noch schnell seiner Mutter zu schreiben und geht dann mit zu mir nach Hause.

Ich bin wirklich so unendlich froh, dass er mir noch eine Chance gibt. Meine Augen taten höllisch weh, da ich in der Nacht zuvor fast durchgängig geheult habe. Zwar weiß ich nicht, warum es mir auf einmal so viel ausmacht, wenn er nichts mehr mit mir zu tun hätte, aber das tut es. Es würde mir sogar sehr viel ausmachen.
Alleine schon deswegen, weil ich nicht wusste ob er mir verzeiht oder nicht hätte ich halb verrecken können.

Wie dem auch sei, wir sind gerade bei mir angekommen, als Jihyun uns entgegen kommt und sich ein Grinsen nicht verkneifen kann.

„Bitte halt einfach dein Maul", sage ich direkt gereizt.

„Ich hab doch gar nichts gesagt!", er erhebt unschuldig seine Hände.

„Dein Grinsen sagt schon alles."

„Okay I'm sorry", er verschwindet in der Küche und Jungkook und ich in meinem Zimmer. Während ich mich auf mein Bett setze, steht er nur in meinem Zimmer rum, so als wäre er das erste Mal hier.

„Du kannst dich ruhig mit zu mir setzen. Ich beiße nicht... nicht mehr"

Zögerlich setzt er sich mit auf meinem Bett.

Nach einigen Minuten fällt mir auf dass irgendwas nicht mit ihm stimmt. Er scheint irgendwie komplett in Gedanken zu sein und wegen etwas zu überlegen, was ihn aber auch zu bedrücken scheint.

„Was ist los, Jungkook?"

Er richtet seine Aufmerksamkeit zu mir, schüttelt nur seinen Kopf und meint dass alles in bester Ordnung wäre. Das glaube ich ihm aber so gar nicht.

„Das lügen musst du eindeutig noch üben"

„Tut mir leid..."

„Sag mir doch einfach was los ist oder ist das wieder etwas weswegen ich dich hassen würde?"

Er zögert, schüttelt dann aber wieder seinen Kopf. „Ich glaube nicht.."

„Dann sags mir doch"

Statt er antwortet, richtet sich sein Blick zum Boden und gerade als er seinen Mund öffnen will um etwas zu sagen, platzt Jihyun in mein Zimmer. Wie gerne würde ich ihm jetzt dafür eine scheuern.

„Alter was willst du Jihyun?!"

„Ich brauch deine Kamera"

„Wofür?"

„Nicht so wichtig."

„Ey du drehst kein Porno mit meiner Kamera"

„Wa- nein! Das hatte ich doch gar nicht vor!"

„Bei dir weiß man nie. Sag doch wofür du meine Kamera benötigst."

„Für 'nen Kurzfilm, den ich mit paar Freunden mache. In meiner Schule ist ein Filmwettbewerb", erklärt er und ich zeige auf meinen Schreibtisch.
Er nimmt sich meine Kamera davon runter und geht dann wieder.

„Okay, jetzt zurück zu-"

Als mein Blick wieder zu Jungkook fällt, habe ich das Gefühl, als würde mir jemand in mein Herz stechen. Er starrt auf sein Handy und weint. Er wirkt fast wie in einer Schockstarre.

„Jungkook was ist los?!", ein wenig überfordert schaue ich ihn an, nehme ihn dann aber letztendlich einfach in den Arm, bis er sich ein wenig beruhigt hat.

Mit ruhiger Stimme frage ich ihn nochmal, was los sei. Er schnieft, antwortet mir dann aber. „Mein bester Freund hatte 'nen Unfall... er wurde vor einer halben Stunde ins Krankenhaus gebracht. Er soll extrem schlimme Verletzungen haben...", erzählt er und muss sich neue Tränen unterdrücken.

„Shhsh. Ich bin mir sicher dass er wieder wird. Mach dir keine Sorgen", versuche ich ihn irgendwie zu beruhigen.

„Willst du vielleicht was essen? Das beruhigt deine Nerven vielleicht"

Er nickt und wir machen uns auf den Weg in die Küche, wo wir wieder auf Jihyun treffen, der gerade dabei ist mit seiner Freundin rumzumachen. „OR BAH JIHYUN! Geh mit deiner Freundin in dein Zimmer wenn du sie ficken willst, nicht hier in der Küche!"

„Chill doch! Ich hab sie nur geküsst", meint er und geht mit seinem Freundin im Schlepptau nach oben in sein Zimmer.

„Also auf einen Live-Porno kann kch echt verzichten, erst recht von Jihyun", nuschel ich, was Jungkook aber verstanden hat und ein bisschen lachen muss deswegen.

Es freut mich dass ich ihn zum lachen bringen kann.

„Also, was willst du-"

„OH IHR HABT JA BANANENMILCH!!", schreit er als ich den Kühlschrank öffne und schmunzelnd gebe ich ihm eine der Flaschen, die er dankend annimmt.

„Willst du noch was essen?", frage ich, aber er schüttelt nur seinen Kopf. „Die Bananenmilch reicht", grinst er und wirkt schon fast wie ein kleines fröhliches Kind.

„Okay."