Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Chapter 12


Ich verfluchte Davis dafür, wie entspannt er vor seinem Schreibtisch stand und mich neugierig ins Visier nahm. Eigentlich müsste er mich doch zusammenstauchen oder mir kündigen. Stattdessen steckte er die Hände in den Hosentaschen und legte den Kopf leicht schief. Ein echtes Grinsen umspielte seine Lippen.

Zornig presste ich die Lippen aufeinander und dieses Mal war es mir scheißegal, wie mein Lippenstift zusammengedrückt sein würde. Nein, ich war fuchsteufelswild auf Davis Frost und konnte es einfach nicht gut heißen. Wir duellierten uns gegenseitig mit Blicken und keiner erwiderte etwas.

Bis Davis mir den Rücken kehrte und der Blick auf die Skyline von Las Vegas ruhte. Schließlich brummte seine Stimme leise: »Ich muss ja schon sagen, dass Sie mich echt wieder aufs Neue überraschen.«

Sein Seitenprofil drehte sich von der Sonne weg, sodass er in meine Richtung schaute. Ein amüsierter Blick zeichnete sich in seinen Augen ab.

Wutentbrannt blieb ich vor seinem Schreibtisch stehen und kreuzte die Arme vor meiner Brust, dabei hatte ich die Sonnenbrille schon längst abgenommen, um ihm Todesblicke zuzuwerfen. Mir war heute nicht nach guter Laune und dies wollte ich ihn am eigenen Leib spüren lassen. »Und Sie handeln auf keiner professionellen Ebene, Mr. Frost!«, gab ich trocken zurück.

Ein tiefes Lachen drang aus seiner Kehle und er fuhr sich über seine dunkelblonden Haare. »Ich liebe Ihren Humor, Jade. Sie bringen so viel Abwechslung ins Arbeitsumfeld, dass ich schon glaubte, an Langeweile umkommen zu müssen ohne Sie.« Er wandte sich von seinem Fenster ab, um mich anzusehen. »Aber seien wir doch ehrlich, Jade? Wenn ich nicht professionell gehandelt haben sollte, wie schaut es dann mit Ihnen aus?«

Er behielt sein Grinsen auf den Lippen und nickte zum Telefon. »Keine Empathie?« Er trat einen Schritt auf mich zu. »Keine Rücksicht?« Und blieb direkt vor mir stehen. »Schlechte Laune?«

Er zog mich mit seinen Blicken in seinen Bann. Ich konnte nicht anders, als die Lippen aufeinander zu pressen und ihn anzustarren. Doch er wollte nicht umkippen, wie ich es mir erhoffte. Nein, er stand seelenruhig vor mir, lächelte mich an, stützte sich mit seinem Arm auf seinem Schreibtisch ab. Mir fehlten die Worte, also drückte ich meinen Zorn über meine Körpersprache aus.

Er verstand sie und fuhr weiter fort. Dabei nahm er Abstand zu mir. Er umkreiste seinen Schreibtisch lasziv und kehrte mir den Rücken zu. Irgendwie nahm er sich den Bilderrahmen, der an seinem Schreibtisch stand, in die Hände und blickte auf das Foto, welches ich durch das Sonnenlicht nicht erkennen konnte.

»Sie können die traurige Wahrheit nicht ertragen, Miss Moore.« Er stellte den Bilderrahmen wieder auf den Tisch und sein Kopf drehte sich zu mir. »Es ist schmerzlich, das verkraften zu müssen, was eine fremde Person zu Ihnen gesagt hat.«

Wutentbrannt stürmte ich auf ihn zu und hob den Zeigefinger an. »Das ist nur dummes Geschwätz!«

»Ist das so?« Er hob die Brauen an und sein Lächeln verschwand. »Dummes Geschwätz, was auf Wahrheiten beruht?«

»Ich bin nicht empathielos, sondern professionell. Ich habe

richtig gehandelt!«

»Es interessiert mich nicht im Geringsten, wie professionell Sie gehandelt haben, Miss Moore.« Er holte tief nach Luft und schloss für eine Weile die Augen, ehe er sie wieder aufschlug und mich anschaute. »Sondern wie Sie als Mensch handeln, Jade.«

Ich lachte gespielt auf. »Mensch? Ich bin ein Mensch, Davis.«

»Ein menschliches Wesen ohne Herz, sondern nur mit einem eisigen Verstand«, fügte er hinzu und ich wusste nicht. wie ich es aufnehmen sollte.

Ich war immer noch schlecht gelaunt und presste die Lippen aufeinander. Wie kurz stand ich davor, ihn zu beleidigen, zum Teufel zu wünschen und ihn gleichzeitig anzuschreien?

Meine Augen durchbohrten seine mit bösen Blicken, während ein falsches Grinsen meinen Mund zierte. Mir war nicht nach Lachen zumute, aber nur so konnte ich mich vor so etwas abschirmen. Jetzt ärgerte ich mich, meine Sonnenbrille nicht aufzuhaben. Davis Blick glitt zu mir, bis zu meinen Schuhen und ein anderer Ausdruck schmückte sein Gesicht. Ein Gesichtsausdruck, den ich nicht klar als Reue, Enttäuschung oder Mitgefühl erkennen konnte.

»Ihre Schuhe-«

»Ja, MEINE Schuhe!«, stieß ich unwillkürlich aus und blinzelte. Ich zog die Nase kraus und verengte die Augen zu Schlitzen. »Meine Schuhe sind hinüber! Was haben Sie dazu zu sagen?!«

»Dass es bedauerlich ist, solche kaputten Tom Ford High Heels zu sehen«, hörte ich ihn sagen und ich kniff die Augen zusammen. Hatte er gerade meine Schuhe erkannt? Er kannte Tom Ford?

»Sie...« Ich stammelte, weil ich glaubte, mich verhört zu haben. Ich schluckte schwer »Sie kennen Tom Ford?«

Er schien empört zu sein und schnappte nach Luft. »Wieso sollte ich nicht Tom Ford kennen? Nur weil ich ein Mann bin und keine Absatzschuhe besitze?«

Verdattert starrte ich ihn an und er stieß einen Seufzer aus. »Jade, nur weil ich mit Häusern zu tun habe, heißt es noch lange nicht, dass ich kein modebegeisterter Mensch bin, der keine Designersachen in seinem Schrank hat.« Lachend zupfte er an dem Ärmel seines grauen Anzugs. »Sie haben nicht einmal erkannt, dass das hier HUGO BOSS ist...«

Mir klappte die Kinnlade herunter und ich holte tief Luft. »K-Kein Armani?«, sprach ich aus, was mir auf der Seele lastete, und mein Blick ruhte auf dem grauen Anzug. Dabei war ich mir so sicher gewesen, dass er ein Designerstück von Armani trug. Selbst dieses Grau und die Pattentasche an der rechten Seite oben, das musste doch alles von Armani sein.

Davis Frost wich einen Schritt zurück, bevor er lachend dabei war, den unteren Knopf des Anzuges aufzuknöpfen. Gelassen erwiderte er: »Nein, das ist keine Aufmachung von Armani...« Völlig entspannt entledigte sich langsam seines Anzuges. Als er ihn über seine Arme schlug, stand er nur im weißen Hemd vor mir. Eine schwarze Krawatte, perfekt gebunden, umfasste seinen Hals. Sie war mit regiementalen Mustern bestickt und glänzte unter der Sonne.

Davis fasste die Krawatte und schaute sie grinsend an. »Die ist von Armani. Aber natürlich von Giorgio Armani.« Er hielt den Blickkontakt zu mir aufrecht. »Aus Seide und Satin. Ich bevorzuge, wenn überhaupt, schlichte Krawatten und die Auswahl bei Giorgio Armani spricht mich doch mehr an als Burberry oder Calvin Klein...« Er ließ die Krawatte wieder sinken und deutete auf sein Hemd. Aber er wartete, bis ich auf ihn zutrat und es genauestens inspizierte. Es schmiegte sich so perfekt an seinen Körper, dass seine breiten Schultern zur Geltung kamen. Mein Chef hatte wirklich Geschmack.

Er setzte ein freches Grinsen auf. »Sie können es ruhig anfassen, wenn Sie möchten.«

Ich schüttelte den Kopf, denn als ich das bekannte B von der Modemarke Burberry erkannte, welches auf die rechte Seite oberhalb der Brust bestickt wurde, zog ich mich ganz zurück. »Es ist eindeutig von Burberry«, stellte ich fest und er staunte nicht schlecht.

»Sie sind vom Fach. Ein gutes gewebtes Baumwollhemd mit Button down Kragen.« Er grinste verschmitzt und nahm seinen Anzug wieder an sich . Dabei fielen mir die silberfarbenen Manschettenknöpfe auf, die er an den Handgelenken hatte. Selbst dort prangte das Monogammotiv von Burberry. Davis Frost hatte wirklich eine Passion für Mode.

Er bemerkte, wie ich auf seine Manschettenknöpfe starrte, während er sich den Anzug wieder anzog und ihn zuknöpfte. »Mein Anzug von Burberry befindet sich im Moment in der Reinigung und deswegen kam mir der Hugo Boss Anzug mehr als gelegen. Ich bevorzuge fallendes Revers. « Er deutete auf den Kragen seines Anzuges. Dieser verlief rund um den Hals und die Naht ging weiter abwärts.

Ich hatte mich schon so lange mit Mode auseinander gesetzt, dass mir die ganzen Begriffe nicht neu waren. Fallendes Revers. Diese Naht wurde auch als Crochetnaht bezeichnet, die mit dem Revers verbunden war. Er hatte ein fallendes Revers, ein Kragen der mehr winkelig zuging, anstatt gerade nach unten verlief oder der Kragen spitz zuging. Davis hatte wirklich Geschmack.

»Wobei ein gebrochen steigendes Revers doch auch nicht schlecht wäre«, kommentierte ich und er stieß ein Lachen aus.

Davis musterte seinen Anzug genauer und zwinkerte mir frech zu. »Glauben Sie mir, Miss Moore, ich bevorzuge die klassische Variante und ein gebrochenes Revers würde nicht dazu passen. Ein Schalkragen würde mir noch in dem Sinn kommen, aber das war's dann auch.«

Jetzt hatte er den Anzug wieder zugeknöpft und schüttelte den Kopf. Wir redeten die ganze Zeit von seinem Anzug, von dem Revers (Aufschlag oder Klappe) und über seinen Modegeschmack? Ich konnte es kaum glauben.

Ich kniff die Augen zusammen und musterte Davis genauer. Er hingegen hatte sich wieder vollständig angezogen und wandte sich wieder ganz an mich. »Da Sie nun wissen, dass hier zwei modebegeisterte Menschen sind, kommen wir auf das eigentliche Thema zu sprechen.« Er winkte mit der Hand und deutete mir, mich hinzusetzen.

Unwillkürlich ließ ich mich auf dem Stuhl sinken und sah ihn zornig an. Währenddessen ließ sich mein Boss auf seinem Chefsessel fallen und erhob das Wort. »Wie ich Ihnen schon sagte, ist es bedauerlich, dass Ihre Markenschuhe dem Hundehaufen zum Opfer gefallen sind.«

Ich lachte gespielt auf. »Was Sie nicht sagen...« Ich kreuzte die Arme vor der Brust.

Davis seufzte leise. »Ich entschuldige mich für mein unprofessionelles Verhalten, das ich Ihnen gegenüber gezeigt habe.« Er deutete auf meine Schuhe »Richten Sie Toby aus, dass er sich die Marke Ihrer Schuhe notieren und sie gleich für Sie bestellen soll.«

Als er das sagte, schlug ich die Augen auf »Sie wollen mir meine Schuhe ersetzen?«

Er nickte gelassen und winkte mit der Hand. »Selbst, wenn es Tausenddollar-Schuhe sind.«

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, aber presste die Lippen zusammen. »Das kann ich nicht zulassen. « Natürlich konnte ich es nicht zulassen. Es waren meine Schuhe, die ich nicht nirgendwo gekauft hatte.

Davis nahm mich mehr im Augenschein und richtete sich auf. »Und wieso können Sie es nicht zulassen, Jade?«

Eigentlich müsste ich ziemlich sauer sein, dass ausgerechnet diese Person mich mit Jade ansprach. Aber tief im Inneren mochte ich es, wie er meinen Namen aussprach. Ein modebegeisterter Mann sprach mich mit meinem Namen an. Gott, Jade, was denkst du dir nur dabei?

Ich schnaufte schwer und holte tief Luft. »Weil sie nicht ersetzt werden können...« Ich schaute benommen weg. Mein Blick fiel zum Fenster und mir entwich ein trauriges Seufzen.

»Weil der materiale Wert keine Rolle für Sie spielt...« Es kam so leise und so verständnisvoll aus seinem Mund, dass ich wieder aufseufzen musste. Ich spürte, wie der Stuhl sich zurückschob. »Ich verstehe Sie, Jade. Sie haben sich die Schuhe irgendwo gekauft und hatten dabei eine gute Erinnerung.«

»Es war in Paris, Mr. Frost.« Meine Stimme klang brüchiger, aber ich bemühte mich, wieder wütender auf ihn zu sein.

Mein Chef nahm es so hin und fuhr sich über seine Haare. »Paris also? Das war wohl sehr schön dort in der Boutique sich den Schuh geholt zu haben, nicht wahr?«

Seufzend schloss ich die Augen und erlebte wieder diesen Moment, wie ich aus Freude den Schuh anprobiert hatte. Er hatte so perfekt gepasst und mich in seinem Bann gezogen. Sobald ich die Augen aufschlug, blinzelte ich mehrere Male und atmete tief durch. Davis war so ruhig und das Büro, wo ich glaubte hier würden die Fetzen fliegen, füllte sich mit langem Schweigen. Erst als es zu unruhig wurde, durchbrach Davis das Schweigen. »Fahren Sie nach Hause, Jade.« Mehr kam nicht von seinen Lippen.

Ich hob den Kopf an und drehte mich zu ihm. »Sie wollen, dass ich nach Hause fahre?«

Er nickte bestimmend und fasste sich ans Haar. »Ich bestehe darauf, dass Sie nach Hause fahren«

Verdattert kniff ich die Brauen zusammen. »Es ist nicht einmal abends, Mr. Frost.«

»Das ist mir schon in den Sinn gekommen...« Er klang fest davon überzeugt. »Aber ich möchte, dass Sie Feierabend machen und Ihre Freizeit genießen. Schließlich müssten Sie doch geschafft von der langen Autofahrt und von der Besichtigung sein.«

Ich konnte es mir einfach nicht erklären, wieso er sich so schlagartig gewandelt hatte. Ich dachte schon, er würde mich erpressen, mir den Anwalt aufhetzen oder mich feuern lassen. Stattdessen hatte er sich von seinem Platz erhoben und stand mir gegenüber. Ungläubig starrte ich Davis an und mir klappte der Mund auf. »Sie wollen mich nicht zusammenstauchen oder mich rauswerfen? Ich habe doch in Ihren Augen falsch gehandelt und Tobias O'Malley hatte-«

»Wollen Sie, dass ich so handele, Miss Moore?«, schnitt er mir eiskalt das Wort ab und er sah mir tief in die Augen. Er schnappte nach Luft. »Erwarten Sie wirklich von mir, dass ich Sie mir vorknöpfen würde?«

Ich zuckte mit den Schultern und mein Herz fing an zu pochen. Es klopfte wie verrückt, weil er so einen anderen Ton angeschlagen hatte. Er umrundete den Schreibtisch und kam mir zu nahe. »Ist da Sehnsucht in Ihnen, vor allen Menschen zusammen geschrien zu werden?«

Es klang so kalt und doch so emotional. Er sprach es mit einer Emotion aus, die ich mir nicht erklären konnte. Augenblicklich traf mein Blick auf seinen und meine Lungen schnürten sich zusammen. Ich blinzelte und blinzelte und blinzelte. Meine Wimpern bewegten sich auf und ab. Ich blinzelte zu Davis hoch, meine Kehle war wie ausgetrocknet und meine Finger erzitterten unter meinen Beinen.

Abrupt nahm er wieder Abstand zu mir. »Gehen Sie nach Hause, Jade.« Ein trauriger Gesichtsausdruck zierte ihn.

Ungläubig erhob ich mich auf wackeligen Beinen und nahm mir die Tasche. Dabei starrte ich auf die Tür und nahm mich zusammen. »Wieso wollen Sie mich nach Hause schicken?«

Davis spannte sich langsam an und als sein Blick auf meinen traf, verdunkelten sich seine Augen vor Wut. »Sie sind schlecht gelaunt und das wäre gegenüber Francesca nicht fair.« Er fuhr herum. »Sie besitzen keine Empathie und sind rücksichtslos.«

Als mir der Mund aufklappte, fiel er mir schnell ins Wort. »Aber das ist der heutige Eindruck... und nicht der, der Morgen darauf folgen wird«, rettete er die Lage.

Aber es genügte, denn ich blinzelte wieder und schluckte mühsam. Seit wann blinzelte ich so viel? Bestimmt war der verdammte Mascara daran schuld. Ich erschrak, als Davis mir etwas in die Hand drückte. Tatsächlich legte er mir meine Sonnenbrille in die Hand, die ich abgenommen hatte. Er umschloss meine Finger zu einer Faust und wich von mir zurück. »Sie sollten das hier nicht vergessen.«

Mein Blick ruhten auf meiner Sonnenbrille, die ich an mich nahm und aufsetzte.

»Sie wollen ja nicht emphatisch das Gebäude verlassen.«

Ich wurde hellhörig und nachdem ich mir die Sonnenbrille wieder aufgesetzt hatte, hob ich das Kinn an. »Empathisch?«

Er nickte gelassen und schenkte mir ein trauriges Lächeln. »Sie sind traurig, Jade. Das macht Empathie aus.«

Mein Herz zog sich zusammen und direkt ballte ich die Hände zu Fäusten. Wutentbrannt baute ich mich vor Davis auf. »Ich bin nicht einmal ansatzweise traurig. Mir brennt nur der Mascara in den Augen und ich hab Staubpartikeln ins Auge bekommen. Ich bin auf gar keinen Fall traurig oder verletzt oder sonst etwas!« Ich rang nach Luft. »Das einzige, was mich enttäuscht, sind meine Schuhe. Also hören Sie auf, irgendetwas in mir zu sehen, was nicht da ist. Sie werden nichts finden, Davis! Und hören Sie auf, mich Jade zu nennen. Sie sollten auf der professionellen Ebene sein und mich mit Miss Moore ansprechen!«

Ich spürte, wie meine Stimme kurz davor war zu versagen und trotzdem nahm ich die letzte Bürde von Würde auf mich und setzte nach. »Wie ich schon sagte, war es nichts als dummes Geschwätz!« Mehr konnte ich nicht zur Sprache bringen, denn Davis stand seelenruhig vor mir und überlegte sich wohl, was er tun sollte. Seine Arme wirkten, als wollte er sie um mich legen, aber er verwarf es wieder und seufzte schwer.

»Alles was ich in Ihnen sehe, ist Empathie und Emotionen. Sie können es nicht vor mir leugnen, Miss Moore.« Er nahm den nächsten Atemzug. »Fahren Sie nach Hause, fahren Sie zum Friseur, nehmen Sie Ihre Massage oder was auch immer Ihnen in den Sinn kommen mag. Ich erwarte Sie morgen in der Früh in Ihrem Büro.«

Damit wandte er sich ganz von mir ab und griff nach seinem Telefon. Ich wusste nicht, wie ich es finden sollte. Diese Art von Zurückweisung, die er mir gab. Und doch nahm ich mich zusammen, schulterte mir die Tasche über und drückte die Klinke hinunter. In Windeseile stürmte ich aus dem Büro, sah nicht mehr zu ihm nach, rempelte alle Menschen an.

»Hoppla!«, vernahm ich Jere, der beinahe in mich gerannt wäre. Ich verharrte vor ihm und er musterte mich. »Jade? Ist alles in Ordnung bei dir?«

Wutentbrannt nickte ich nur, drängte mich an Jere vorbei und stieß die Eingangstür auf. Willkürlich nahm ich die Treppen anstatt des Fahrstuhls. Dabei zerrte ich mir die schmerzenden Schuhe von meinen Füßen, rannte die Treppenstufen nach unten und wollte nur noch eines: weg von hier. Ich stürmte zu meinem Wagen, warf alles auf dem Beifahrersitz, knallte die Tür zu und ließ mich auf dem Fahrersitz fallen.

Wutentbrannt presste ich die Lippen aufeinander und stieß einen Seufzer aus. Langsam legte ich den Gang ein, spürte, wie meine Augen immer mehr blinzelten und wie mein Puls auf und ab ging. Ich japste schwer, fasste mir an die Kehle und als ich die Sonnenbrille abnahm, entdeckte ich die Spur des verschmierten Mascaras und wie meine Augen sich mit Tränen füllten. Rasch schnappte ich mir ein Taschentuch, tupfte mir unter den Augen und pfefferte das tränendurchnässte Taschentuch auf dem Beifahrersitz.

Doch es hatte keinen Sinn. Die Tränen liefen und liefen über meine Wangen, bis hinab zu meinem Kinn und tropften auf meinen Jumpsuit. Wimmernd versuchte ich zur Ruhe zu kommen, aber ich konnte es nicht. Aufgewühlt zog ich mir die Sonnenbrille auf die Nase und starrte mich im Innenspiegel an. »Ich bin nur angeschlagen«, sprach ich mir gut zu und fuhr aus der Parkgarage heraus. Ich blieb der Meinung, dass es nur der Mascara sein konnte. Ich weinte nur, weil der Mascara in den Augen brannte. Es gab definitiv keinen anderen Grund dafür.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro