TWO: Nervtötende Telefonate
Clark Larson
Nachdem Mr. Hopps mir den Zutritt zu meinem Büro gewährt hatte, donnerten die Anrufe, die ich im Laufe der letzten 24 Stunden bekam, wieder auf mich ein. Dabei war mir nicht entgangen, dass sie stets versuchte, mich ans Telefon zu locken. Nur, dass ihre Versuche kläglich scheiterten.
Während ich gerade die Eingangstür zu unserer Kanzlei passierte, begegnete ich leider Gottes den verpeilten Mr. Batters. Schon als er geradezu seinen Mund öffnete, hob ich die Hand an. Wortlos drängte ich mich an ihm vorbei, schenkte jedem Ignoranz, der glaubte, meine getimte Arbeitszeit mit etwas Unwichtigem zu vergeuden.
Also reckte ich nur das Kinn nach vorn, behielt mein Büro im Fokus und stolzierte in den Fahrstuhl. Ich ignorierte die Rufe von Mrs. Maniac, meinen Kollegen oder noch besser von unwissenden Rechtsanwaltsgehilfen.
Irgendwann erreichte ich meine Büroetage, nahm den Mantel ab und blickte unentwegt zu Rhiannon Flanell. Die viel zu naive Assistentin erhob sich schlagartig von ihrem Platz, bis sie meinem Blick begegnete und direkt ansetzen wollte. Noch bevor ihr einen Laut über die Lippen kommen würde, fiel ich ihr ins Wort. »Haben Sie an den Espresso gedacht?«
Rhiannon musste lernen, dass sie nur den Mund aufzureißen hatte, wenn sie darum gebeten wurde. Schließlich war sie nicht zum Vergnügen hier.
Streng warf ich ihr nur einen Blick über die Schulter zu, bis ich mich von ihrem Platz entfernte und den Weg zu meinem Büro antrat. Dort erwartete mich endlich die Ruhe, die ich lange nicht mehr verspürt hatte. Viel zu sehr hatte ich immer von jetzt auf gleich herumspringen und funktionieren müssen, dass ich so gut wie keine Ruhe mehr fand. Und nach dem ganzen Desaster schon gar nicht.
Mein Blick wanderte zu meinem Schreibtisch, wo ich tatsächlich den beliebigen Kaffeebecher entdeckte. Wenigstens das lief wie am Schnürchen.
Voller Sehnsucht umklammerte ich den Becher und führte den Espresso an mich heran. Nur, dass ich kritisch den Deckel beäugte und diesen schnaubend entfernte. Ich bevorzugte keine Pappdeckel, die mir den ganzen Geschmack des starken Espressos nehmen würden.
Wie oft musste ich Rhiannon noch ermahnen, dass der Espresso aus einer Espressotasse besteht, ohne Pappbecher und Pappdeckel?
Immerhin besser als nichts.
Trotzig kippte ich den Inhalt hinunter, knallte den leeren Becher auf den Tisch und ließ mich auf meinem Platz fallen. Dabei legte ich meine Arbeitssachen sortiert auf den Tisch und begann, mir die wichtigsten Anhaltspunkte zu notieren.
Wie immer stellte ich währenddessen eine Liste für meine Assistentin zusammen, damit sie was zu tun hätte. Immerhin bezahlte ich sie dafür und ich konnte es mir nicht leisten, eine Person einzustellen, die nur Däumchen drehte. Ein Fauxpas reichte mir im Leben. Also nahm ich es mir vor, eine Aufgabenliste für Rhiannon zu notieren. Ich grübelte vor mich hin und schon wieder lenkte mein Blick unentwegt auf mein Handy. Es klingelte ununterbrochen, bevor ich auf den Knopf drückte und den Anruf wegdrückte.
Seit zwei Tagen wagte sie den Versuch, mich zu erreichen. Wahrscheinlich versuchte sie mir wieder eine nichts sagende Entschuldigung aufzubürden, die ich ganz sicherlich nicht hören wollte. Vor kurzem hatte ich den Beweis bekommen, dass sie nur mit unserer Beziehung gespielt hat und sie es kein Stück wert war, in meinem Leben zu bleiben.
Zornig drehte ich mein Handy um, stellte meinen Laptop auf den Tisch und durchforstete meine eingegangenen E-Mails. Heute hatte ich mir vorgenommen, meine E-Mails abzuarbeiten, Wohnungsanzeigen herauszusuchen und mich um meinen nächsten Fall zu bemühen.
Mein Mandant Montry Harrison hatte mich vor kurzem über die Kanzlei kontaktiert, weil er unbedingt die Scheidung um jeden Preis haben wollte. Es war ihm egal, wie viel ihn ein Anwalt kosten würde. Für einen Geschäftsmann, der seine Brötchen mit der Herstellung von Schokolade verdiente, schien für ihn Geld keine große Rolle zu spielen. Vor allem nicht, wenn seine noch Ehefrau Dana Harrison ihn mit einem Angestellten betrogen hatte.
Ich schnaufte schwer und unterdrückte ein Knurren, als ich wieder mit den Gedanken bei ihr war. Sie und der Maler ... im Akt in meinem Bett. Sie nackt. Er in meinen Boxershorts.
Seufzend lehnte ich mich in meinem Sessel zurück und inspizierte den Kugelschreiber. Warf ihn in die Luft und fing ihn wieder auf. Sollte ich mir das wirklich gefallen lassen? Dass einer aus der Unterschicht meine Sachen anrührte? Oder sollte ich nicht zurückschießen?
Nein, korrigierte ich mich: Ace wird zurückschießen!
Immer wieder starrte ich den grünen Kugelschreiber ein. Ein typisches Werbegeschenk von einer Organisationsfirma. Ich inspizierte die schnörkelige Schrift. Love is Love. Liebe ist Liebe? Ha, dass ich nicht lache! Liebe ist total bescheuert, unnötig und etwas, was wir nicht brauchen. Liebe ist Macht.
Sofort beförderte ich den Kugelschreiber in die Mülltonne, bis ich den silbernen Kugelschreiber aus meiner Pattentasche herauszog und ihn gegen das Morgenlicht hielt. Die Initialen meines Namens, verewigt in einem Stück aus Edelstahl. Bei der Erinnerung, wie mein bester Freund mir den Kugelschreiber zu meinem 30. Geburtstag schenkte, hob ich die Lippen an. Ich erinnerte mich genau daran, wie ich allein in meinem Büro saß, die Nacht durcharbeitete und mir die Laune durch so vieles vergangen war. Wie ich nur auf den ersehnten Anruf von ihnen wartete, der nicht kam und meine Enttäuschung immer größer wurde. Der Schmerz, diese Enttäuschung zu spüren, hatte mich dazu gebracht, wirklich sauer auf sie zu sein. Seit 32 Jahren existierte ich in ihrem Leben und doch behandelten sie mich wie die Luft, die mir zum Atmen genommen wurde. Ich atmete, aber nicht für sie, sondern für mich. Ich arbeitete an meiner Existenz, verdiente mein hart erarbeitetes Geld und strengte mich an. Und doch kam nichts von ihnen zurück.
Während ich übermüdet an meinem Arbeitsplatz saß, hätte ich wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er auftauchen würde. Davis Frost stand in meinem Büro. Dabei hatte ich ihn gar nicht kommen hören, sodass ich aufschreckte, als eine Hand meine Schulter berührte. Er hatte mir klarmachen wollen, dass mein Leben nicht nur aus Arbeit besteht und ich meinen Geburtstag nicht in meinem Büro fristen dürfte. Also zwang Davis mich, die Arbeit zu unterbrechen und mit ihm eine Bar aufzusuchen. Nur das er mir auch etwas zusteckte, was ich direkt herauszog und mir dieser Kugelschreiber in meine Hände gefallen war. Ein Kugelschreiber mit meinen Initialen. Als Dank für die Freundschaft, die Davis und ich zueinander hatten.
Ein lautes Klingeln riss mich unwillkürlich aus meinem Tagtraum. Ich schlug die Augen auf und legte den Kugelschreiber auf den Tisch. Ich schielte zum Telefon, griff nach dem Hörer und stieß Luft aus. »Clark Larson? Hallo?«
Wenn sie das ist, dann haue ich den Tisch kaputt!
»Oh Mr. Larson!«, schallte die Stimme aus der Leitung. Ohne ein Wort stieß ich vor Erleichterung die Luft aus und konzentrierte mich auf das Telefonat.
»Hier ist Josephine O'Donnell, ich bin die Leiterin einer Stiftung, die sich für Frauen stark macht, die es nicht leicht im Leben haben.«
»Was Sie nicht sagen«, fiel es mir desinteressiert von den Lippen und mein Blick glitt zu Rhiannon, die nicht an ihrem Arbeitsplatz war. Dabei müsste sie doch alle Telefonate von mir entgegennehmen und sie absegnen lassen, bevor ich sie in Empfang nehmen würde.
Miss O'Donnells Stimme piepste mir wieder in mein Ohr. »Oh Mr. Larson, ich freue mich wirklich sehr darüber, dass Sie abgenommen haben. Normalerweise würden solche Anrufe bei Ihnen nicht durchgehen.«
»Dafür wäre auch meine Assistentin zuständig«, murrte ich leise und blickte wieder mit verengten Augen zu ihrem Platz. Immer noch fehlte von Rhiannon jede Spur.
Genervt setzte ich mich auf und horchte nach den Worten der brabbelnden Miss O'Donell. Während sie mir irgendetwas von einer Veranstaltung erzählte, tippte ich ihren Namen in meine Suchleiste ein und fand Ergebnisse. Eine quirlige Blondine, als hätte sie ihre Kleidung aus dem Kleiderschrank ihrer Oma geplündert. Ich hätt's wissen müssen. Ihre hellblauen Augen - ich ging von einer schlechten Bildbearbeitung aus - strahlten mir entgegen und ihre kirschroten Lippen lächelten mich vielsagend an. Wahrscheinlich war sie ein Gute-Laune-Mensch. Eine von der Sorte, die immer jeden anstecken müssten. Nur, dass ich mich weder von ihrem Lächeln noch von ihrer Präsenz hingezogen fühlte. Nicht im Geringsten. Das Einzige, was es mich fühlen ließ, war Abscheu und Verachtung.
Ich schielte auf meine Armbanduhr. Sie quasselte mir bereits minutenlang ein Kotelett ins Ohr, stahl mir meine wertvolle Arbeitszeit und war sich wohl dessen nicht bewusst, dass ich kein Interesse an ihrer Veranstaltung hätte. Wirklich, es war eine Qual, ihrer Stimme zu folgen. Also überflog ich den Zettel von Rhiannon, schnappte mir einen Post-it und begann energisch mit dem Kugelschreiber etwas drauf zu schreiben. Wutentbrannt klemmte ich mir den Hörer ans Ohr, ballte die linke Hand zur Faust und stieß einen genervten Seufzer aus. Erst als die Dame bei ihrer Erzählung am Ende angekommen war, glaubte ich, wieder frei atmen zu können.
»Oh und Mr. Larson, was halten Sie davon?«
Ich kniff mir zwischen die Nase und schüttelte den Kopf. »Was ich davon halte?«
»Ja, was halten Sie davon, uns eine Spende zukommen zu lassen?«
Augenblicklich riss ich die Augen weit auf, beförderte alles auf den Tisch und stieß die Luft aus. War das ihr beschissener Ernst? Sie hielt mich von meiner Arbeit ab, indem sie mich insgeheim um eine Spende bat? Wollte sie mich komplett auf den Arm nehmen?
Unwiderruflich zog ich die Luft zwischen den Zähnen ein und begann meine Krawatte zu lockern. Irgendwie wurde mir gerade so eng um den Hals, dass ich mehr Luft zum Atmen brauchte. Denn noch bevor ich mich im Griff hätte, ließ ich die Schimpftirade auf sie ein und die Worte fielen mir über die Lippen. »Miss O'Donell-«
»Mrs. O'Donell«, versuchte sie, mich zu korrigieren, aber ich blockte direkt ab. Zu sehr machte sich die Wut in mir breit, dass ich sie nicht mehr zu Wort kommen ließ.
»Wie auch immer.« Ich biss die Zähne zusammen und sandte Rhiannon, auch wenn sie nicht anwesend war, Todesblicke aus. »Wahrscheinlich ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber hier arbeitet ein Scheidungsanwalt, der weder Interesse an Ihrer Organisationen hat noch Lust darauf hat, sie zu besuchen.«
Sofort wollte sie zur Antwort ansetzen. »Aber Mr. Larson, ich-«
»Es interessiert mich kein Stück, wer oder welche Organisation mir mein Geld abknöpfen möchte, es sei denn, jemand lässt sich scheiden.«
»Mr. Larson, ich-«
»Sind Sie glücklich verheiratet?«, schnitt ich ihr das Wort ab.
Ich hörte sie schwer schlucken. »J-Ja ...«
Auch das noch. »Gut, dann sollten Sie zusehen und dafür sorgen, dass Sie und Ihre Organisation mich nicht mehr belästigen. Sie haben gerade zehn Minuten meiner wertvollen Zeit mit Ihrem Gequatsche verschwendet und ich kann Ihre Stimme keine Sekunde mehr länger ertragen!«
»Aber Mr. Larson, ich-«
»Ich will kein Wort mehr von Ihnen hören! Sie sollten lieber ihre Berufung überdenken und sich fragen, ob Frauen solche Organisationen brauchen. Denn nicht immer sind die Frauen die Unschuldslämmer, im Gegensatz zu dem Mann, der mal wieder als das Arschloch hingestellt wird! Nein, dem ist nicht so. Frauen sind sehr wohl die größten Zicken, die mir jemals untergekommen sind!« Wutschnaubend legte ich den Fokus auf mein Handy, wo ihr Name aufblinkte. »Und Frauen sind miserable Lügnerinnen, die nur auf das Geld eines Mannes aus sind und ihnen irgendeine Liebe vorspielen. Kein Wunder, dass Frauen am Ende von ihren Männern verlassen werden, weil sie immer nur das eine wollen! Und dann plärren sie am Ende rum, nachdem der Mann ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat!« Hastig knallte ich mein Handy auf die Ablage und ignorierte das Blinken des Bildschirms. Tatsächlich entdeckte ich, wie Rhiannon Flanell den Weg zu ihrem Arbeitsplatz anstrebte.
Im selben Moment erhob Miss O'Donell die Stimme. »Sie sind wirklich ein emotionsloser Anwalt, Mr. Larson. Ich hätte gedacht, dass Sie empathisch sind und unsere Sichtweise irgendwie verstehen können-«
»Sie wollen die Wahrheit nicht hören, das ist Ihr Kernproblem.« Ich drehte mich zum Fenster und blickte nach draußen zu den Wolkenkratzern. »Wissen Sie was, Miss O'Donnell? Sie rufen einen Scheidungsanwalt an, der nun mal nicht auf solche Organisationen gut gestimmt ist. Sie verpacken Ihre Geschichte in einem Monolog, der für mich keinen Sinn ergibt. Wissen Sie, was ich so gar nicht ausstehen kann? Jammern. Sie jammern mir die Ohren voll, reden von Spenden, die ich Ihnen nicht geben werde, egal wie sehr Sie den Versuch starten wollen, ihre Stimme zu verstellen. Sie kommen damit bei mir nicht durch. Sie können mich nicht für sowas gewinnen, verstehen Sie das nicht? Das Einzige, womit ich konform wäre, wäre ihre Scheidung und nichts weiter. Also wenn Sie die bittere Wahrheit nicht ertragen können, dann rufen Sie mich nicht an.« Wortlos hatte ich den Anruf weggedrückt und erhob mich wutschnaubend von meinem Sessel.
Sekundenschnell donnerte ich den Hörer auf die Anrichte, richtete meine Krawatte und stürmte aus meinem Büro. Dabei könnte ich Wände einschlagen, Bäume ausreißen oder irgendetwas in die Luft jagen. Nein, ich könnte wirklich etwas zerschlagen, irgendetwas zerstören. Ich könnte ...
Als mein Blick auf Rhiannon fiel, presste ich die Lippen zusammen. Sie stand gackernd mit einer anderen Frau vor ihrem Schreibtisch und warf ihr Haar zurück. Ihr lautes Gerede drang bis in mein Büro.
»Du hast also ein Date mit Mikkael? Oh mein Gott, Sandy, das ist großartig!« Euphorisch legte sie der Brünetten mit dem kurzen Bob die Hand auf die Schulter.
Sandy, so wie sie die Frau bezeichnet hatte, verfiel in Gelächter und steckte gleichzeitig meine Assistentin mit der überaus guten Laune an.
Wie ich sowas hasste. Ich bekam das Kotzen, wenn meine Assistentin sich lieber mit Plaudereien aufhielt, anstatt sich um ihre Arbeit zu bemühen. In Windeseile löste ich mich aus der Starre und bahnte mir den Weg zu ihr. Dabei drehten sie ihre Köpfe in meine Richtung und die beiden rissen ihre Augen weit auf. Sofort machte sich ihre Kollegin ganz klein, sprang schleunigst zur Seite und hielt die Luft an.
Rhiannon hingegen wagte es, in meine Augen aufzusehen und dabei kleinlaut zu sagen: »Oh einen wunderschönen guten-«
Ruckartig knallte ich die Faust auf ihren Tisch, dass alles auf ihrem Tisch vibrierte und der Becher mit Stiften hinunterrollte und sie zu Boden schmetterten. »Wie oft soll ich Sie noch dazu ermahnen, dass Sie nicht zum Vergnügen hier sind? Wenn ich einen Anruf bekomme, dann sind Sie verdammt nochmal dafür verantwortlich, mir ein Telefonat durchzustellen! Aber nein, stattdessen blödeln Sie mit ihrer Freundin herum und lassen mich hängen.«
Unwillkürlich zog sie den Kopf ein und presste die Lippen weinerlich zusammen. »Mr. Larson, ich wollte nicht-«
»Sie wollten was nicht?« Schnitt ich ihr eilig das Wort ab und hob die Hand an. »Das mir meine Zeit durch ein Telefonat gestohlen wird? Oder dass Sie einfach zu inkompetent sind zu funktionieren?«
»I-Ich ...« Sie schluckte schwer. »I-ich n-nehme m-m-meinen ...«
Imaginär hätte ich mir am liebsten die Hand auf die Stirn gehauen, weil sie mich wirklich reizte. Wieso kann sie nicht einfach auf den Punkt kommen? Sie vergeudete jetzt schon wertvolle Minuten, wo ich in Ruhe an meinen Sachen hätte weiterarbeiten können. Nein, stattdessen musste ich mich mit dieser Sache auseinandersetzen.
Ich konnte nicht anders als laut zu werden und ich wurde wirklich nicht gern laut. Doch seitdem Rhiannon für mich arbeitete, brachte sie immer mehr das Fass zum Überlaufen.
»Verdammt nochmal, Miss Flanell, hat es Ihnen zu sehr die Sprache verschlagen, dass Sie den Mund nicht aufmachen können?«
»N-Nein.«
»Dann drücken Sie sich klarer aus! Ich bezahle Sie doch nicht fürs Stottern und Herumstehen!«
Während ich diese Schimpftirade abfeuerte, begegnete ich ihrem verletzten Gesichtsausdruck. Langsam umklammerte sie den Saum ihres Rocks und presste die Lippen immer mehr zusammen.
Ich wusste, dass sie den Tränen nahe war. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie wieder verheult an ihrem Platz sitzen würde. Trotzdem machte ich mir nichts mehr draus und ließ wirklich alles an ihr aus.
Ich hob den Finger und deutete auf Rhiannon. »Sie sollen verdammt nochmal funktionieren und auf Abruf bereitstehen. Egal was ich von Ihnen verlange, Sie sollen mir zu Hilfe kommen und nur diese verdammte Aufgabe hinkriegen. Sie bekommen es nicht einmal ansatzweise hin, nur Telefonate durchzustellen, die nichts mit Organisationen zu tun haben!«
Ihre Freundin zog scharf die Luft ein und versuchte mir einen bösen Blick zu zuwerfen. Doch da hatte sie sich getäuscht. Schlagartig drehte ich mich zu ihr um und sie hielt inne. Jeder fühlte sich durch mich eingeschüchtert. Ich bräuchte nur einen bösen Blick aufzusetzen, was sie alle dazu bewegte, nichts zu sagen, geschweige mir blöd zu kommen. So wie ich die Dame einschätzte, ließ sie es nicht mehr auf sich ankommen, sodass sie mitleidig einen Schritt zurückwich und tief durchatmete. Die Tatsache, dass sie sich nicht mehr länger einmischen würde, bestätigte sich. Sie ließ Rhiannon dumm dastehen. So wurde es immer bei Freunden gehandhabt. Es sei denn, sie trauten sich mir die Meinung zu sagen, was so gut wie nie der Fall war.
Jedoch reckte ich das Kinn in die Höhe und sah auf Rhiannon herab. »Und weil wir schon dabei sind ...« Ich nahm mir den Moment Zeit, weil ich es wahrlich genoss, wie sie versuchte, sich die Tränen zurückzuhalten. »Ich habe jetzt eine kleine Pause und werde für ein paar Minuten das Büro verlassen. Sobald ich zurückkomme, möchte ich einen richtig guten Espresso auf meinem Schreibtisch stehen haben. Stark, viel Koffein und in einer Espressotasse, wofür der Espresso auch ursprünglich gemacht wurde. Ich möchte ihn dort vorfinden, wenn ich mein Büro demnächst wieder anstrebe.«
Inzwischen hatte Rhiannon die Luft wieder rausgelassen, die sie ziemlich lange in ihren Wangen gesammelt hatte. »Aber ... aber was ist, wenn ich nicht den Espresso bekommen, den Sie haben wollen, Mr. Lar-«
»Dann brauchen Sie erst recht nicht wiederzukommen«, warf ich ein, bis ich meine Krawatte wieder richtete und mich durchdrängelte. Während ich mich auf den Weg zu Ace begab, erwischte Rhiannon der nächste Heulkrampf, bevor sie von ihrer Freundin aufgefangen wurde.
Halleluja es geht endlich mal weiter. Nachdem ich die letzten Tage kaum zum Schreiben gekommen bin, geht es mit Clark's Geschichte weiter <3
Und was meint ihr wie Arschlochmäßig ist unser Mr. Anwalt unterwegs? Nennt mir mal eine Skala.
Wer von beiden ist die Arroganz in Person?
Team Jade?
Team Clark?
Ich bin Team #Clade lol
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